Veronika von Jerusalem: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Image:Veronika.jpg|thumb|left|Veronika-Bild]]Zur Biographie ist weiter nichts bekannt. Möglicherweise wurde die Heilige am Beginn "Beronike" genannt, die makedonische Form von "Pherenike". Dieses griechische Wort bedeutet "Siegbringerin". Später wurde sie dann Veronika genannt. Der Name "vera ikon" (Mischung aus griechisch und lateinischer Sprache) bedeutet "Das wahre Antlitz" (vgl. [[Antlitz Christi]]). Vielleicht ist die Heiligenlegende auch als Personifikation zur Verehrung der ''Veronika'' hinzugetreten.
 
[[Image:Veronika.jpg|thumb|left|Veronika-Bild]]Zur Biographie ist weiter nichts bekannt. Möglicherweise wurde die Heilige am Beginn "Beronike" genannt, die makedonische Form von "Pherenike". Dieses griechische Wort bedeutet "Siegbringerin". Später wurde sie dann Veronika genannt. Der Name "vera ikon" (Mischung aus griechisch und lateinischer Sprache) bedeutet "Das wahre Antlitz" (vgl. [[Antlitz Christi]]). Vielleicht ist die Heiligenlegende auch als Personifikation zur Verehrung der ''Veronika'' hinzugetreten.
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=== Schweißtuch der Veronika ===
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Nur nach außerbiblischer Überlieferung brach Jesus am Weg nach [[Golgatha]] dreimal unter der schweren Last des Kreuzes zusammen.
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Das so genannte "Schweißtuch" (nicht zu verwechseln mit dem [[Schweißtuch von Oviedo]]) wird in der Kunst als Gemälde sowie in graphischer Form dargestellt und ist gelegentlich auch als silhouettiertes Reliefbild zu finden, z.B. in Verbindung mit plastischen [[Kalvarienberg]]-Szenen aus Elfenbein. Das Schweißtuch-Motiv stellt das Antlitz Christi immer streng symmetrisch dar, mit bis auf die Schultern fallendem Haupthaar und geteiltem Kinnbart, woran die anknüpfen, die eine Identität der ursprünglichen Veronika aus dem Petersdom mit dem Tuch von [[Manoppello]] darstellen.
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Diese ehemals in Rom befindliche Tuchreliquie gilt als Prototyp der in der christlichen Kunst existenten Darstellungen des Schweißtuches der Veronika. Mit dem Weg nach Golgatha, d. h. mit der Kreuztragung, wird das  Tuch erst im 15. Jh. in Zusammenhang gebracht. Bemerkenswert auch, dass bei früheren Gestaltungen Jesus auf dem Tuch ohne [[Dornenkrone]] zu sehen, und auch der Gesichtsausdruck Christi spiegelt nicht das Leiden wider. Seit dem 3. Jh. fand ein in [[Edessa]] verehrtes Antlitz Christi mehrmals Erwähnung. Es wird Mandylion genannt und mit der Abgar-Legende in Zusammenhang gebracht ("Abgar-Bild"). Im Jahr 944 oder 968 gelangte dieses "nicht von Menschenhand gemachte" Bild ([[Acheiropoieta]]) mit anderen Heiltümern (wahrscheinlich auch das [[Grabtuch von Turin]]) nach Konstantinopel in die Palastkapelle.
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Schon 1204 sollen dann bei der Eroberung Konstantinopels die Kreuzfahrer dieses ''oder'' das Sindone (oder beide) erbeutet und in den Westen gebracht haben. In der Kunstliteratur sind für das Schweißtuch der Veronika auch die lateinischen Termini ''Sudarium'' und, wegen der uneinheitlichen Überlieferung, auch ''Sacra sindone'' gebräuchlich.
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=== Literatur ===
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*F.G. Zehnder, ''Der Meister der Hl. Veronika, Diss. Bonn 1974, St. Augustin 1981;
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*''Vera Icon. 1200 Jahre Christusbilder zwischen Alpen und Donau'', Kat., Freising 1987;
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*E. Kuryluk, ''Veronica and her Cloth. History, symbolism and structure of a "true" image'', London 1991.
  
 
*[http://web246m.dynamic-kunden.ch/maria/turiner.grabtuch.html Über das Schweißtuch (ebd, 3. Abschnitt)]
 
*[http://web246m.dynamic-kunden.ch/maria/turiner.grabtuch.html Über das Schweißtuch (ebd, 3. Abschnitt)]

Version vom 30. August 2008, 10:18 Uhr

Heilige Veronika, Petersdom

Veronika ist eine bekannte Heilige der Katholischen Kirche, die Christus bei seinem Kreuzweg, der Überlieferung nach, das Schweißtuch gereicht hat. Das Fest der Heiligen Veronika von Jerusalem wird am 4. Februar gefeiert. Der Bericht ist nicht biblisch.

Veronika-Bild

Zur Biographie ist weiter nichts bekannt. Möglicherweise wurde die Heilige am Beginn "Beronike" genannt, die makedonische Form von "Pherenike". Dieses griechische Wort bedeutet "Siegbringerin". Später wurde sie dann Veronika genannt. Der Name "vera ikon" (Mischung aus griechisch und lateinischer Sprache) bedeutet "Das wahre Antlitz" (vgl. Antlitz Christi). Vielleicht ist die Heiligenlegende auch als Personifikation zur Verehrung der Veronika hinzugetreten.

Schweißtuch der Veronika

Nur nach außerbiblischer Überlieferung brach Jesus am Weg nach Golgatha dreimal unter der schweren Last des Kreuzes zusammen.

Das so genannte "Schweißtuch" (nicht zu verwechseln mit dem Schweißtuch von Oviedo) wird in der Kunst als Gemälde sowie in graphischer Form dargestellt und ist gelegentlich auch als silhouettiertes Reliefbild zu finden, z.B. in Verbindung mit plastischen Kalvarienberg-Szenen aus Elfenbein. Das Schweißtuch-Motiv stellt das Antlitz Christi immer streng symmetrisch dar, mit bis auf die Schultern fallendem Haupthaar und geteiltem Kinnbart, woran die anknüpfen, die eine Identität der ursprünglichen Veronika aus dem Petersdom mit dem Tuch von Manoppello darstellen.

Diese ehemals in Rom befindliche Tuchreliquie gilt als Prototyp der in der christlichen Kunst existenten Darstellungen des Schweißtuches der Veronika. Mit dem Weg nach Golgatha, d. h. mit der Kreuztragung, wird das Tuch erst im 15. Jh. in Zusammenhang gebracht. Bemerkenswert auch, dass bei früheren Gestaltungen Jesus auf dem Tuch ohne Dornenkrone zu sehen, und auch der Gesichtsausdruck Christi spiegelt nicht das Leiden wider. Seit dem 3. Jh. fand ein in Edessa verehrtes Antlitz Christi mehrmals Erwähnung. Es wird Mandylion genannt und mit der Abgar-Legende in Zusammenhang gebracht ("Abgar-Bild"). Im Jahr 944 oder 968 gelangte dieses "nicht von Menschenhand gemachte" Bild (Acheiropoieta) mit anderen Heiltümern (wahrscheinlich auch das Grabtuch von Turin) nach Konstantinopel in die Palastkapelle.

Schon 1204 sollen dann bei der Eroberung Konstantinopels die Kreuzfahrer dieses oder das Sindone (oder beide) erbeutet und in den Westen gebracht haben. In der Kunstliteratur sind für das Schweißtuch der Veronika auch die lateinischen Termini Sudarium und, wegen der uneinheitlichen Überlieferung, auch Sacra sindone gebräuchlich.

Literatur

  • F.G. Zehnder, Der Meister der Hl. Veronika, Diss. Bonn 1974, St. Augustin 1981;
  • Vera Icon. 1200 Jahre Christusbilder zwischen Alpen und Donau, Kat., Freising 1987;
  • E. Kuryluk, Veronica and her Cloth. History, symbolism and structure of a "true" image, London 1991.


Weblinks