Thomas Morus: Unterschied zwischen den Versionen

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(Literatur über Thomas Morus)
K (hat „Thomas More“ nach „Thomas Morus“ verschoben und dabei eine Weiterleitung überschrieben: gebräuchlicher im Deutschen.)
(kein Unterschied)

Version vom 21. Juni 2011, 08:56 Uhr

Thomas More (auch Thomas Morus, Sir Thomas) (* 7. Februar 1477 oder 1478 in London, † 6. Juli 1535 in London), ist ein Märtyrer, Philosoph und Humanist. Sein Gedenktag ist am 22. Juni, dem Sterbetag seines Freundes, des hl. John Fisher. Im Jahr 2000 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Patron der Regierenden und Politiker ernannt.

Biografie

Thomas More war Vater mehrerer Kinder. Er durchlief in Oxford eine Ausbildung als Rechtsanwalt und wurde 1504 Mitglied des britischen Parlaments. Sechs Jahre später erregte er die Aufmerksamkeit von Heinrich VIII, der ihn zunächst als Diplomat in seine Dienste nahm. Während dieser Zeit verfasste er sein Hauptwerk "Utopia".

Nach seinem Ritterschlag schrieb er für Heinrich VIII eine Streitschrift, die sich gegen Martin Luther richtete. Zu dieser Zeit war der englische König noch katholisch und wurde unter anderem vom Papst mit dem Titel "Verteidiger des Glaubens" geehrt. 1529 wurde Thomas More Lordkanzler von England, ein Amt, das er jedoch drei Jahre später wieder niederlegte. In dieser Zeit versuchte Heinrich VIII die Anullierung seiner Ehe zu erreichen, was Rom ihm jedoch verweigerte. Als Reaktion setzte sich der König selbst an die Spitze der englischen Kirche und heiratete erneut. Thomas More richtete sich entschieden gegen den König und verurteilte dessen zügelloses Leben und die vielen Ehescheidungen. Das Parlament erließ zwei Gesetze, die zum einen verlangten, dass der Klerus sich auf den König vereidigen lasse, und zum anderen führten sie einen Eid ein, der die Legitimität der Kinder der neuen Ehe beinhaltete. Dieser "Act of Succession" musste von Personen abgelegt werden, die vorgeladen wurden. Thomas More verweigerte den Eid und wurde in den Tower geworfen, wo er am 6. Juli 1535 hingerichtet wurde.

Die Seligsprechung von Thomas More erfolgte 1886, heilig gesprochen wurde er 1935. Angesichts seines Lebenslaufes galt die Heiligsprechung als ein Zeichen Roms gegen den Nationalsozialismus.

Werke

Morus, Thomas - Utopia als pdf-Datei

  • Gebete und Meditationen, herausgegeben von Hubertus Schulte Herbrüggen, Kösel Verlag München 1983 ( 110 Seiten).

Literatur über Thomas Morus

  • Peter Berglar: Die Stunde des Thomas Morus – Einer gegen die Macht, Freiburg, 1978; Adamas-Verlag, Köln, 1998 ISBN 3925746781
  • Henri Bremond: Thomas Morus. Lordkanzler, Märtyrer und Held. Ein Hochbild heroischen Mannestumes. Josef Habbel Verlag 1935 (302 Seiten).
  • Florian Kopp: "Des Königs treuer Diener, doch Gottes zuerst!" Thomas Morus - Märtyrer des Gewissens, in: Gerhard Stumpf (Hrg.): Gewissen, Wahrheit, Menschenwürde - Berichtband der 11. Theologischen Sommerakademie, Dießen 2003 als PDF-Datei
  • Franz Xaver Mäder: Reihe: Lebensbilder Thomas Morus : Märtyrer des Gewissens Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz; Kanisiuswerk Konstanz 1989 (31 Seiten; ISBN 3857642939).
  • R. W. Chambers: Thomas More. Ein Staatsmann Heinrichs VIII. Kösel Verlag München 1946 (467 Seiten).

Weblinks