Therese von Lisieux: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Thérèse de Lisieux''' oder '''Theresia vom Kinde Jesus und vom [[Antlitz Christi|Heiligsten Antlitz]]''' (* [[2. Januar]] [[1873]] in Alençon, Frankreich; † [[30. September]] [[1897]] in Lisieux, Frankreich) war eine Karmelitin, die 1925 [[heiliggesprochen]] und zwei Jahre später zur [[Patron]]in der Weltmission erklärt wurde. Seit 1944 ist sie außerdem eine der Patroninnen Frankreichs und sie wurde durch [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] 1997 zur [[Kirchenlehrer]]in ernannt.
  
'''Thérèse de Lisieux''' (* [[2. Januar]] [[1873]] in Alençon, Frankreich; † [[30. September]] [[1897]] in Lisieux, Frankreich) war eine bekannte Karmelitin, die 1925 heilig gesprochen wurde und 1997 zur [[Kirchenlehrer]]in ernannt wurde.
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== Biografie ==
 
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Die Hl. ''Theresia von Lisieux'' [[OCD]] wurde am 2. Januar 1873 als ''Thérèse Martin'' in Alencon (Normandie, Frankreich) geboren. Sie war die Tochter von Zélie und Louis Martin und das Jüngste von neun Kindern, vier starben im Kindesalter. Vater und Mutter hatten sich in ihrer Jugend zu einem Ordensleben hingezogen gefühlt. Frau Zélie Martin leitete später 24 Jahre lang ein Unternehmen der Fabrikation von Alenconspitzen, Louis Martin widmete sich nach der Hochzeit ihrem Geschäft und gab seinen Beruf als Juwelier auf.  
== Biographie ==
 
 
 
Die Hl. ''Theresia von Lisieux'' [[OCD]] (auch: Therese vom Kinde Jesu und vom heiligsten Antlitz) wurde am 2. Januar 1873 als ''Thérèse Martin'' in Alencon (Normandie, Frankreich) geboren. Sie war die Tochter von Zélie und Louis Martin und das Jüngste von neun Kindern, fünf starben im Kindesalter. Vater und Mutter hatten sich in ihrer Jugend zu einem Ordensleben hingezogen gefühlt. Frau Zélie Martin leitete später 24 Jahre lang ein Unternehmen der Fabrikation von Alenconspitzen, Louis Martin widmete sich nach der Hochzeit ihrem Geschäft und gab seinen Beruf als Juwelier auf.  
 
  
 
Die hl. Therese trat, nach einer ungewöhnlich frommen Kindheit, 1888 bereits mit 15 Jahren in den [[Karmel]] von Lisieux ein. Anlässlich einer Rompilgerfahrt hat sie die Sondererlaubnis von Papst [[Leo XIII.]] zu erwirken versucht, der aber die letzte Entscheidung in der Zuständigkeit des Bischofs beließ. Dieser stimmte dem frühen Beitritt schließlich zu. Das klösterliche Leben verlief eher unauffällig, wiewohl Therese von ihrer Oberin zu besonderen Aufgaben herangezogen wurde, etwa in der Betreuung der Novizinnen. Zeitweilig war ihre leibliche Schwester zugleich ihre Oberin, bis die aristokratische frühere Oberin wieder die Leitung des Karmel übernahm. Im Auftrag beider fertigte sie mehrere Manuskripte über ihren geistlichen Weg an, die von ihren Schwestern nach ihrem frühen Tod redigiert herausgegeben wurde.  
 
Die hl. Therese trat, nach einer ungewöhnlich frommen Kindheit, 1888 bereits mit 15 Jahren in den [[Karmel]] von Lisieux ein. Anlässlich einer Rompilgerfahrt hat sie die Sondererlaubnis von Papst [[Leo XIII.]] zu erwirken versucht, der aber die letzte Entscheidung in der Zuständigkeit des Bischofs beließ. Dieser stimmte dem frühen Beitritt schließlich zu. Das klösterliche Leben verlief eher unauffällig, wiewohl Therese von ihrer Oberin zu besonderen Aufgaben herangezogen wurde, etwa in der Betreuung der Novizinnen. Zeitweilig war ihre leibliche Schwester zugleich ihre Oberin, bis die aristokratische frühere Oberin wieder die Leitung des Karmel übernahm. Im Auftrag beider fertigte sie mehrere Manuskripte über ihren geistlichen Weg an, die von ihren Schwestern nach ihrem frühen Tod redigiert herausgegeben wurde.  
  
 
=== Verehrung ===
 
=== Verehrung ===
[[Image:ThLisieux.jpg|thumb|left|''Je ferai tomber une pluie des roses.'']]Am 30. September 1897 starb sie, nach einem langen Leidensweg, der mit ihrem Akt der Ganzhingabe vom 9. Juni 1895 begann, an Tuberkulose. Das unter dem Titel "''Histoire d'une ame''" 1898 herausgegebene Buch trat einen unvergleichlichen Siegeszug an, da es die christliche Wahrheit der Liebe neu für alle erschloss. Berichte von Hundertausenden von Gebetserhörungen machten als ihr "Rosenregen" die normannische Ordensfrau sehr rasch weltbekannt. Die ''Geschichte einer Seele'' ist das wohl meistverbreitete (geistliche) Buch französischer Sprache (außer der Bibel).   
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Am 30. September 1897 starb sie, nach einem langen Leidensweg, der mit ihrem Akt der Ganzhingabe vom 9. Juni 1895 begann, an Tuberkulose. Das unter dem Titel "''Histoire d'une ame''" 1898 herausgegebene Buch trat einen unvergleichlichen Siegeszug an, da es die christliche Wahrheit der Liebe neu für alle erschloss. Berichte von Hundertausenden von Gebetserhörungen machten als ihr "Rosenregen" die normannische Ordensfrau sehr rasch weltbekannt. Die ''Geschichte einer Seele'' ist das wohl meistverbreitete (geistliche) Buch französischer Sprache (außer der Bibel).   
  
[[Bild: Therese_von_Lisieux.JPG|thumb|right| Die heilige Therese vom KINDE JESU]]
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'''[[Datei: Therese_von_Lisieux.JPG|thumb|right| Die heilige Therese vom KINDE JESU]]'''
  
Bereits am 17. Mai 1925 wurde Therese durch Papst [[Pius XI.]] heiliggesprochen, der sie als "Stern seines Pontifikats" verehrte. Ihr Kult verbreitete sich zwischen den Kriegen weltweit; 1997 wurde sie zur [[Kirchenlehrer]]in ernannt, obwohl (oder weil) ihr schriftlicher Nachlass (nur) "etwa die Hälfte eines russischen Romans" umfasst (so: [[Jean Guitton]]). Sie ist Patronin der [[Mission]]en. Ihr Gedenktag ist am 1. Oktober.  
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Am 10. Juni 1914 unterzeichnete [[Papst]] [[Pius X.]] das Dekret zur Einleitung des [[Seligsprechung]]sprozesses. Bereits am [[Neue Heilige und Selige im Pontifikat Pius XI.|17. Mai 1925 wurde Therese durch Papst Pius XI. heiliggesprochen]], der sie als "Stern seines Pontifikats" verehrte. Ihr Kult verbreitete sich zwischen den Kriegen weltweit; 1997 wurde sie zur [[Kirchenlehrer]]in ernannt, obwohl (oder weil) ihr schriftlicher Nachlass (nur) "etwa die Hälfte eines russischen Romans" umfasst (so: [[Jean Guitton]]). Sie ist mit dem heiligen [[Franz Xaver (Spanischer Jesuit)|Franz Xaver]] [[Patron]] der [[Mission]]en. Ihr Gedenktag ist am 1. Oktober.  
  
 
In Anlehnung an den "kleinen Weg" ihrer [[Spiritualität]] wird die Hl. Therese auch die "kleine Therese" genannt, die Hl. [[Theresia von Avila]] hingegen die "große Teresa".
 
In Anlehnung an den "kleinen Weg" ihrer [[Spiritualität]] wird die Hl. Therese auch die "kleine Therese" genannt, die Hl. [[Theresia von Avila]] hingegen die "große Teresa".
  
 
== Zitate von Therese von Lisieux ==  
 
== Zitate von Therese von Lisieux ==  
 
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* "Ich werde meinen Himmel damit verbringen, auf Erden Gutes zu tun!"
*"Ich werde meinen Himmel damit verbringen, auf Erden Gutes zu tun!"
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* "Im Herzen der Kirche, meiner Mutter, will ich Liebe sein."
*"Im Herzen der Kirche, meiner Mutter, will ich Liebe sein."
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* "Im Himmel wird man nie einem gleichgültigen Blick begegnen, denn alle Auserwählten werden wissen, dass sie die Gnaden, mit deren Hilfe sie ihre Kronen erworben haben, einander verdanken."
*"Im Himmel wird man nie einem gleichgültigen Blick begegnen, denn alle Auserwählten werden wissen, dass sie die Gnaden, mit deren Hilfe sie ihre Kronen erworben haben, einander verdanken."
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* "Ja, ich weiß nur zu gut, alle unsere Gerechtigkeiten besitzen vor dir nicht den geringsten Wert. Um dennoch meinen Opfern einen Sinn zu verleihen, werfe ich sie allezeit tief in dein Herz hinein."
*"Ja, ich weiß nur zu gut, alle unsere Gerechtigkeiten besitzen vor dir nicht den geringsten Wert. Um dennoch meinen Opfern einen Sinn zu verleihen, werfe ich sie allezeit tief in dein Herz hinein."
 
  
 
== Seligsprechung ihrer Eltern ==
 
== Seligsprechung ihrer Eltern ==
 
 
Die Eltern der Heiligen, nämlich [[Louis Martin]] und [[Zelie Martin]] wurden am 19. Oktober 2008 in der Basilika ''Saint-Thérèse'' in Lisieux seliggesprochen.
 
Die Eltern der Heiligen, nämlich [[Louis Martin]] und [[Zelie Martin]] wurden am 19. Oktober 2008 in der Basilika ''Saint-Thérèse'' in Lisieux seliggesprochen.
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Am 18. Oktober 2015 wurden sie von Papst Franziskus heilig gesprochen.
  
 
== Werke ==  
 
== Werke ==  
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'''Auf [[deutsch]]:'''
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* Thérèse, de l'Enfant Jésus; [[Geschichte einer Seele]], übersetzt und herausgegeben von [[Andreas Wollbold]], [[Herder Verlag]] Freiburg-Basel-Wien 2016 (495 S., geb.; ISBN: 978-3-451-31337-0).
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* Therese Martin, Geschichte einer Seele : Die Heilige von Lisieux erzählt aus ihrem Leben, [[Paulinus Verlag]] Gmbh  2018 (289 S.; Tb; ISBN: 9783790219999).
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* Therese vom Kinde Jesu, Selbstbiographische Schriften, Authentischer Text, Nach der von P. François de Sainte-Marie O.C.D., besorgten und kommentierten Ausgabe ins Deutsche übertragen von Otto Iserland und Cornelia Capol, Geleitwort von [[Hans Urs von Balthasar]], [[Johannes Verlag Einsiedeln]] 2015 (17. Auflage; 290 Seiten, kartoniert; Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]], ISBN 978 3 89411 280 6).
  
Auf deutsch:
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* Theresienwerk e. V. (Hg.): ''Therese von Lisieux. Gebete.'' Eingeleitet und übersetzt von Andreas Wollbold, [[Johannes Verlag Leutesdorf]] 1999 (112 Seiten; ISBN 3-7794-1433-3; 2. Auflage [[Paulinus Verlag]] Trier 2009).
* Therese vom Kinde Jesus: ''Selbstbiographische Schriften''. Einsiedeln 1988, ISBN 3-265-10203-3
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* Andreas Wollbold: ''Ich besinge, was ich glauben will. Die Gedichte der heiligen Theresia von Lisieux.''  (= Begegnung mit Theresia von Lisieux. Hg. vom Theresienwerk e.V., Augsburg), [[Johannes Verlag Leutesdorf]] 1995 (71 Seiten; ISBN 3-7794-1373-6).
* Geschichte einer Seele, Die Heilige von Lisieux erzählt aus ihrem Leben (Selbstbiografie; 247 Seiten) erhältlich bei [[Mediatrix-Verlag]].
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* ''Therese von Lisieux, Schriften und Aufzeichnungen. Aus dem Nachlaß der Heiligen.'' Hrsg. vom Theresienwerk e.V. Augsburg, übersetzt von Harald Beck, eingeleitet und kommentiert von Dr. Andreas Wollbold, [[Johannes Verlag Leutesdorf]] 1996 (121 Seiten; ISBN 3-7794-1388-4; Zweite Auflage 2001).
* Therese Martin: ''Briefe''. Leutesdorf 1976, ISBN 3-7794-0634-9
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* Therese Martin: ''Ich gehe ins Leben ein. Letzte Gespräche der Heiligen von Lisieux''. [[Johannes Verlag Leutesdorf]] 1998, ISBN 3-7794-0718-8), [[Media Maria Verlag]] Illertissen 2018 (352 S.; ISBN 978-3-9454018-0-4).
* Therese Martin: ''Ich gehe ins Leben ein. Letzte Gespräche der Heiligen von Lisieux''. Leutesdorf 1998, ISBN 3-7794-0718-3
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* Theresienwerk e. V., Augsburg (Hrsg.): Briefe der heiligen Therese von Lisieux Deutsche authentische Ausgabe (456 Seiten; Tb; ISBN 978-3-7902-2077-3).
* [[Gebet]]e der [[Liebe]], Mit einer Einführung von Waltraud Herbstrith, Verlag Neue Stadt München 1990 (126 Seiten).
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* Therese Martin: ''Briefe''. [[Johannes Verlag Leutesdorf]] 1976 (ISBN 3-7794-0634-9).
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* ''[[Gebet]]e der [[Liebe]].'' Mit einer Einführung von Waltraud Herbstrith, Verlag Neue Stadt München 1990 (126 Seiten).
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* [[Zelie Martin]]: ''Briefe - Therese von Lisieux. Briefe der Mutter der Therese von Lisieux.'' [[Johannesbund Verlag]], ISBN: 978-3-779-40941-0.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
* Therese von Lisieux. Ihm kann ich alles sagen. Gebete der Liebe [[Verlag Neue Stadt]] (128 Seiten; ISBN: 978-3-87996-349-2).
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* [[Andreas Wollbold]]: ''Therese von Lisieux. Eine [[Mystagigie|mystagogische]] Deutung ihrer Biografie.'' (= Studien zur systematischen und spirituellen Theologie 11), [[Echter Verlag]] Würzburg 1994 ([[Dissertation]]; 366 S.; ISBN 3-429-01601-0; Zweite Auflage 2002).
*Waltraud Herbstrith: Therese von Lisieux. Geschichte eines angefochtenen Lebens, [[Verlag Neue Stadt]] München 1997 (216 Seiten; ISBN 978-3-87996-698-1).  
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* Andreas Wollbold: ''Im Rhythmus der Liebe. Geistlich leben mit Therese von Lisieux - Lehrerin der Kirche.'' [[St. Benno Verlag]] Leipzig 1998 (135 Seiten; ISBN 3-7462-1282-0).
*Waltraud Herbstrith: Therese von Lisieux. Ihr Leben und ihr "kleiner Weg" in 365 Selbstzeugnissen, [[Verlag Neue Stadt]] (132 Seiten; ISBN: 978-3-87996-366-9).  
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* Waltraud Herbstrith: ''Therese von Lisieux. Geschichte eines angefochtenen Lebens.'' [[Verlag Neue Stadt]], München 1997 (216 Seiten), ISBN 978-3-87996-698-1.  
* Die Kleine Heilige – Theresia von Lisieux [[Theresia Verlag]] (64 Seiten) .
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* Waltraud Herbstrith: ''Therese von Lisieux. Ihr Leben und ihr "kleiner Weg" in 365 Selbstzeugnissen.'' [[Verlag Neue Stadt]] (132 Seiten), ISBN: 978-3-87996-366-9.  
*[[Jean Guitton]]: ''Le génie de Thérèse de Lisieux'', Paris 1995.
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* Waltraud Herbstrith: ''Vier Wochen mit Therese von Lisieux.'' [[Verlag Neue Stadt]], ISBN: 978-3-87996-690-5.
*[[Ingeborg Obereder]]: Therese – eine Freundin für immer, Linz 2006 (Neuauflage)im [[KathShop]] [http://www.kathshop.at/suche.php?sb=9783902686206].
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* Michael Plattig: ''Ich wähle alles! Leben und Botschaft der Hl. Therese von Lisieux.'' Vier Türme Verlag, ISBN: 978-3-89680-364-1.
* [[Bonifatius Günther]]: [[Theresia von Lisieux]] - Ein Rekord und eine Botschaft [[Miriam Verlag]] 1972 (36 Seiten).
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* [[Jean Guitton]]: ''Le génie de Thérèse de Lisieux'', Paris 1995.
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* Ingeborg Obereder: ''Therese – eine Freundin für immer.'' Linz 2006 (Neuauflage)im [[KathShop]] [http://www.kathshop.at/suche.php?sb=9783902686206].
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* [[Bonifatius Günther]]: ''[[Theresia von Lisieux]] - Ein Rekord und eine Botschaft.'' [[Miriam Verlag]] 1972 (36 Seiten).
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* [[Benedikt Stolz]]: ''Die heilige Theresia von Lisieux und der [[Rosenkranz]].'' [[Miriam Verlag]]  1973 (96 Seiten), ISBN 3874490512.
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* [[Robert Quardt]]: ''[[Novene]] zur heiligen [[Theresia vom Kinde Jesus]].'' [[Kanisius Verlag]], Freiburg/Schweiz 1975. (32 Seiten; 5. Auflage) [[Parvis Verlag]] 2010 (32 Seiten), ISBN 978-2-88022-842-2.
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* Emmanuel Renault: ''Was Therese von Lisieux Johannes vom Kreuz verdankt.'' [[Echter Verlag]], ISBN: 978-3-429-03029-2.
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* [[René Lejeune]]: ''Der Kleine Weg der Therese von Lisieux, [[Spiritualität]] und [[Novene]].''  [[Parvis-Verlag]] 2005 (2. Auflage; 96 Seiten), ISBN 9783907523865.
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* Frances Parkinson Keyes: ''Therese von Lisieux. Die Heilige des "Kleinen Weges".'' Übers.: Irene Steidle-Orth. [[Pattloch Verlag]] Aschaffenburg 1952 (184 Seiten).
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* Guy Gaucher: Chronik eines Lebens, Therese von Lisieux (1873–1897); [[Paulinus Verlag]] (360 Seiten; Tb; ISBN 978-3-7902-2107-7).
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* Monika-Maria Stöcker: Das Abenteuer einer großen Liebe –  Therese von Lisieux Ein Jugendbuch nicht nur für junge Leute [[Paulinus Verlag]] (232 Seiten; Tb; ISBN 978-3-7902-2102-2).
  
 
== Päpstliche Schreiben ==
 
== Päpstliche Schreiben ==
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'''[[Pius XI.]]'''
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* 17. Mai 1925 [[Bulle]] „[[Vehementer exultamus hodie]]“ zur Kanonisation der heiligen Theresia vom Kinde Jesu und Heiligsten Antlitz.
  
*[[Johannes Paul II.]], [[Apostolische Schreiben|Apostolisches Schreibens]] [[Divini amoris scientia]] zur Proklamation der heiligen [[Theresia]] vom Kinde Jesus und vom Heiligen Antlitz zur [[Kirchenlehrer]]in vom [[19. Oktober]] [[1997]] .
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'''[[Johannes Paul II.]]'''
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* [[19. Oktober]] [[1997]] [[Apostolisches Schreiben]] [[Divini amoris scientia]] zur Proklamation der heiligen Theresia vom Kinde Jesus und vom Heiligen Antlitz zur [[Kirchenlehrer]]in.
  
 
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Version vom 1. Mai 2019, 07:44 Uhr

Thérèse Martin

Thérèse de Lisieux oder Theresia vom Kinde Jesus und vom Heiligsten Antlitz (* 2. Januar 1873 in Alençon, Frankreich; † 30. September 1897 in Lisieux, Frankreich) war eine Karmelitin, die 1925 heiliggesprochen und zwei Jahre später zur Patronin der Weltmission erklärt wurde. Seit 1944 ist sie außerdem eine der Patroninnen Frankreichs und sie wurde durch Papst Johannes Paul II. 1997 zur Kirchenlehrerin ernannt.

Biografie

Die Hl. Theresia von Lisieux OCD wurde am 2. Januar 1873 als Thérèse Martin in Alencon (Normandie, Frankreich) geboren. Sie war die Tochter von Zélie und Louis Martin und das Jüngste von neun Kindern, vier starben im Kindesalter. Vater und Mutter hatten sich in ihrer Jugend zu einem Ordensleben hingezogen gefühlt. Frau Zélie Martin leitete später 24 Jahre lang ein Unternehmen der Fabrikation von Alenconspitzen, Louis Martin widmete sich nach der Hochzeit ihrem Geschäft und gab seinen Beruf als Juwelier auf.

Die hl. Therese trat, nach einer ungewöhnlich frommen Kindheit, 1888 bereits mit 15 Jahren in den Karmel von Lisieux ein. Anlässlich einer Rompilgerfahrt hat sie die Sondererlaubnis von Papst Leo XIII. zu erwirken versucht, der aber die letzte Entscheidung in der Zuständigkeit des Bischofs beließ. Dieser stimmte dem frühen Beitritt schließlich zu. Das klösterliche Leben verlief eher unauffällig, wiewohl Therese von ihrer Oberin zu besonderen Aufgaben herangezogen wurde, etwa in der Betreuung der Novizinnen. Zeitweilig war ihre leibliche Schwester zugleich ihre Oberin, bis die aristokratische frühere Oberin wieder die Leitung des Karmel übernahm. Im Auftrag beider fertigte sie mehrere Manuskripte über ihren geistlichen Weg an, die von ihren Schwestern nach ihrem frühen Tod redigiert herausgegeben wurde.

Verehrung

Je ferai tomber une pluie des roses.

Am 30. September 1897 starb sie, nach einem langen Leidensweg, der mit ihrem Akt der Ganzhingabe vom 9. Juni 1895 begann, an Tuberkulose. Das unter dem Titel "Histoire d'une ame" 1898 herausgegebene Buch trat einen unvergleichlichen Siegeszug an, da es die christliche Wahrheit der Liebe neu für alle erschloss. Berichte von Hundertausenden von Gebetserhörungen machten als ihr "Rosenregen" die normannische Ordensfrau sehr rasch weltbekannt. Die Geschichte einer Seele ist das wohl meistverbreitete (geistliche) Buch französischer Sprache (außer der Bibel).

Die heilige Therese vom KINDE JESU

Am 10. Juni 1914 unterzeichnete Papst Pius X. das Dekret zur Einleitung des Seligsprechungsprozesses. Bereits am 17. Mai 1925 wurde Therese durch Papst Pius XI. heiliggesprochen, der sie als "Stern seines Pontifikats" verehrte. Ihr Kult verbreitete sich zwischen den Kriegen weltweit; 1997 wurde sie zur Kirchenlehrerin ernannt, obwohl (oder weil) ihr schriftlicher Nachlass (nur) "etwa die Hälfte eines russischen Romans" umfasst (so: Jean Guitton). Sie ist mit dem heiligen Franz Xaver Patron der Missionen. Ihr Gedenktag ist am 1. Oktober.

In Anlehnung an den "kleinen Weg" ihrer Spiritualität wird die Hl. Therese auch die "kleine Therese" genannt, die Hl. Theresia von Avila hingegen die "große Teresa".

Zitate von Therese von Lisieux

  • "Ich werde meinen Himmel damit verbringen, auf Erden Gutes zu tun!"
  • "Im Herzen der Kirche, meiner Mutter, will ich Liebe sein."
  • "Im Himmel wird man nie einem gleichgültigen Blick begegnen, denn alle Auserwählten werden wissen, dass sie die Gnaden, mit deren Hilfe sie ihre Kronen erworben haben, einander verdanken."
  • "Ja, ich weiß nur zu gut, alle unsere Gerechtigkeiten besitzen vor dir nicht den geringsten Wert. Um dennoch meinen Opfern einen Sinn zu verleihen, werfe ich sie allezeit tief in dein Herz hinein."

Seligsprechung ihrer Eltern

Die Eltern der Heiligen, nämlich Louis Martin und Zelie Martin wurden am 19. Oktober 2008 in der Basilika Saint-Thérèse in Lisieux seliggesprochen. Am 18. Oktober 2015 wurden sie von Papst Franziskus heilig gesprochen.

Werke

Auf deutsch:

  • Thérèse, de l'Enfant Jésus; Geschichte einer Seele, übersetzt und herausgegeben von Andreas Wollbold, Herder Verlag Freiburg-Basel-Wien 2016 (495 S., geb.; ISBN: 978-3-451-31337-0).
  • Therese Martin, Geschichte einer Seele : Die Heilige von Lisieux erzählt aus ihrem Leben, Paulinus Verlag Gmbh 2018 (289 S.; Tb; ISBN: 9783790219999).
  • Therese vom Kinde Jesu, Selbstbiographische Schriften, Authentischer Text, Nach der von P. François de Sainte-Marie O.C.D., besorgten und kommentierten Ausgabe ins Deutsche übertragen von Otto Iserland und Cornelia Capol, Geleitwort von Hans Urs von Balthasar, Johannes Verlag Einsiedeln 2015 (17. Auflage; 290 Seiten, kartoniert; Mit kirchlicher Druckerlaubnis, ISBN 978 3 89411 280 6).
  • Theresienwerk e. V. (Hg.): Therese von Lisieux. Gebete. Eingeleitet und übersetzt von Andreas Wollbold, Johannes Verlag Leutesdorf 1999 (112 Seiten; ISBN 3-7794-1433-3; 2. Auflage Paulinus Verlag Trier 2009).
  • Andreas Wollbold: Ich besinge, was ich glauben will. Die Gedichte der heiligen Theresia von Lisieux. (= Begegnung mit Theresia von Lisieux. Hg. vom Theresienwerk e.V., Augsburg), Johannes Verlag Leutesdorf 1995 (71 Seiten; ISBN 3-7794-1373-6).
  • Therese von Lisieux, Schriften und Aufzeichnungen. Aus dem Nachlaß der Heiligen. Hrsg. vom Theresienwerk e.V. Augsburg, übersetzt von Harald Beck, eingeleitet und kommentiert von Dr. Andreas Wollbold, Johannes Verlag Leutesdorf 1996 (121 Seiten; ISBN 3-7794-1388-4; Zweite Auflage 2001).
  • Therese Martin: Ich gehe ins Leben ein. Letzte Gespräche der Heiligen von Lisieux. Johannes Verlag Leutesdorf 1998, ISBN 3-7794-0718-8), Media Maria Verlag Illertissen 2018 (352 S.; ISBN 978-3-9454018-0-4).
  • Theresienwerk e. V., Augsburg (Hrsg.): Briefe der heiligen Therese von Lisieux Deutsche authentische Ausgabe (456 Seiten; Tb; ISBN 978-3-7902-2077-3).
  • Therese Martin: Briefe. Johannes Verlag Leutesdorf 1976 (ISBN 3-7794-0634-9).
  • Gebete der Liebe. Mit einer Einführung von Waltraud Herbstrith, Verlag Neue Stadt München 1990 (126 Seiten).
  • Zelie Martin: Briefe - Therese von Lisieux. Briefe der Mutter der Therese von Lisieux. Johannesbund Verlag, ISBN: 978-3-779-40941-0.

Literatur

  • Andreas Wollbold: Therese von Lisieux. Eine mystagogische Deutung ihrer Biografie. (= Studien zur systematischen und spirituellen Theologie 11), Echter Verlag Würzburg 1994 (Dissertation; 366 S.; ISBN 3-429-01601-0; Zweite Auflage 2002).
  • Andreas Wollbold: Im Rhythmus der Liebe. Geistlich leben mit Therese von Lisieux - Lehrerin der Kirche. St. Benno Verlag Leipzig 1998 (135 Seiten; ISBN 3-7462-1282-0).
  • Waltraud Herbstrith: Therese von Lisieux. Geschichte eines angefochtenen Lebens. Verlag Neue Stadt, München 1997 (216 Seiten), ISBN 978-3-87996-698-1.
  • Waltraud Herbstrith: Therese von Lisieux. Ihr Leben und ihr "kleiner Weg" in 365 Selbstzeugnissen. Verlag Neue Stadt (132 Seiten), ISBN: 978-3-87996-366-9.
  • Waltraud Herbstrith: Vier Wochen mit Therese von Lisieux. Verlag Neue Stadt, ISBN: 978-3-87996-690-5.
  • Michael Plattig: Ich wähle alles! Leben und Botschaft der Hl. Therese von Lisieux. Vier Türme Verlag, ISBN: 978-3-89680-364-1.
  • Jean Guitton: Le génie de Thérèse de Lisieux, Paris 1995.
  • Ingeborg Obereder: Therese – eine Freundin für immer. Linz 2006 (Neuauflage)im KathShop [1].
  • Bonifatius Günther: Theresia von Lisieux - Ein Rekord und eine Botschaft. Miriam Verlag 1972 (36 Seiten).
  • Benedikt Stolz: Die heilige Theresia von Lisieux und der Rosenkranz. Miriam Verlag 1973 (96 Seiten), ISBN 3874490512.
  • Robert Quardt: Novene zur heiligen Theresia vom Kinde Jesus. Kanisius Verlag, Freiburg/Schweiz 1975. (32 Seiten; 5. Auflage) Parvis Verlag 2010 (32 Seiten), ISBN 978-2-88022-842-2.
  • Emmanuel Renault: Was Therese von Lisieux Johannes vom Kreuz verdankt. Echter Verlag, ISBN: 978-3-429-03029-2.
  • René Lejeune: Der Kleine Weg der Therese von Lisieux, Spiritualität und Novene. Parvis-Verlag 2005 (2. Auflage; 96 Seiten), ISBN 9783907523865.
  • Frances Parkinson Keyes: Therese von Lisieux. Die Heilige des "Kleinen Weges". Übers.: Irene Steidle-Orth. Pattloch Verlag Aschaffenburg 1952 (184 Seiten).
  • Guy Gaucher: Chronik eines Lebens, Therese von Lisieux (1873–1897); Paulinus Verlag (360 Seiten; Tb; ISBN 978-3-7902-2107-7).
  • Monika-Maria Stöcker: Das Abenteuer einer großen Liebe – Therese von Lisieux Ein Jugendbuch nicht nur für junge Leute Paulinus Verlag (232 Seiten; Tb; ISBN 978-3-7902-2102-2).

Päpstliche Schreiben

Pius XI.

Johannes Paul II.

Medien

  • CD für Kinder: Ingeborg Obereder: Therese, eine Freundin für immer im KathShop [2]

Weblinks