Summa: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Summa''' ([[lat.]]) oder [[Deutsche Sprache|dt.]] '''Summe''' bezeichnet im Schulvokabular des [[12. Jahrhundert]]s, in dem es geprägt wurde, zunächst eine kurze, synthetische, vollständige Sammlung von "Sentenzen", in denen man die Wahrheiten der christlichen Lehre (oder der Gesamtheit irgendeiner anderen Lehre) niederlegen wollte.  
 
'''Summa''' ([[lat.]]) oder [[Deutsche Sprache|dt.]] '''Summe''' bezeichnet im Schulvokabular des [[12. Jahrhundert]]s, in dem es geprägt wurde, zunächst eine kurze, synthetische, vollständige Sammlung von "Sentenzen", in denen man die Wahrheiten der christlichen Lehre (oder der Gesamtheit irgendeiner anderen Lehre) niederlegen wollte.  
  
Die berühmte, lange Zeit [[Hugo von St. Viktor]] zugeschriebene Sammlung, die wohl ein Prototyp dieser Gattung ist, nennt sich genau ''Summa sententiarum'' (Anfang des zweiten Drittels des 12. Jahrhunderts). Es ist nicht mehr eine einfache Kompilation aus Zeugnissen der Väter und der alten Schriftsteller, sondern eine organische und durchgearbeitete Sammlung, wenn auch noch eng an die Texte gebunden, die sie zusammenordnet. Honorius von Autun schreibt seine Zusammenfassung der christlichen Geschichte und gibt ihr den Titel Summa. Abaelard hatte von dem apostolischen [[Symbolum]] gesagt, dass es eine ''summa fidei'' enthalte, also die wesentlichen Glaubenswahrheiten. Und in seiner ''Introductio ad theologiam'' (Einführung in die [[Theologie]]) organisiert er seinen Gegenstand um die drei Grundsachverhalte, die ihm das Wesentliche der Heilslehre darzustellen scheinen. Summa ist in diesem Sinn Üher die älteren Sententiae und Florilegia hinaus die Eigenbezeichnung für die Hauptwerke des 12. Jahrhunderts.<ref>Marie-Dominique Chenu: Das Werk des Hl. [[Thomas von Aquin]] Gemeinschaftsverlag Kerle Heidelberg und [[Styria Verlag]] Graz-Wien-Köln 1960, 11. Kapitel: S. 336-337 (1. Auflage; 451 Seiten; mit [[Druckerlaubnis]] des bischöflichen Seckauer OrdinariatesGraz vom 6. Februar 1960, Zl, 452.</ref>
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Die berühmte, lange Zeit [[Hugo von St. Viktor]] zugeschriebene Sammlung, die wohl ein Prototyp dieser Gattung ist, nennt sich genau ''Summa sententiarum'' (Anfang des zweiten Drittels des 12. Jahrhunderts). Es ist nicht mehr eine einfache Kompilation aus Zeugnissen der Väter und der alten Schriftsteller, sondern eine organische und durchgearbeitete Sammlung, wenn auch noch eng an die Texte gebunden, die sie zusammenordnet. Honorius von Autun schreibt seine Zusammenfassung der christlichen Geschichte und gibt ihr den Titel Summa. Abaelard hatte von dem apostolischen [[Symbolum]] gesagt, dass es eine ''summa fidei'' enthalte, also die wesentlichen Glaubenswahrheiten. Und in seiner ''Introductio ad theologiam'' (Einführung in die [[Theologie]]) organisiert er seinen Gegenstand um die drei Grundsachverhalte, die ihm das Wesentliche der Heilslehre darzustellen scheinen. Summa ist in diesem Sinn über die älteren Sententiae und Florilegia hinaus die Eigenbezeichnung für die Hauptwerke des 12. Jahrhunderts.<ref>Marie-Dominique Chenu: Das Werk des Hl. [[Thomas von Aquin]] Gemeinschaftsverlag Kerle Heidelberg und [[Styria Verlag]] Graz-Wien-Köln 1960, 11. Kapitel: S. 336-337 (1. Auflage; 451 Seiten; mit [[Druckerlaubnis]] des bischöflichen Seckauer OrdinariatesGraz vom 6. Februar 1960, Zl, 452.</ref>
  
 
→ [[Summa theologica]], [[Summa contra gentiles]]
 
→ [[Summa theologica]], [[Summa contra gentiles]]

Version vom 1. Februar 2019, 11:08 Uhr

Summa (lat.) oder dt. Summe bezeichnet im Schulvokabular des 12. Jahrhunderts, in dem es geprägt wurde, zunächst eine kurze, synthetische, vollständige Sammlung von "Sentenzen", in denen man die Wahrheiten der christlichen Lehre (oder der Gesamtheit irgendeiner anderen Lehre) niederlegen wollte.

Die berühmte, lange Zeit Hugo von St. Viktor zugeschriebene Sammlung, die wohl ein Prototyp dieser Gattung ist, nennt sich genau Summa sententiarum (Anfang des zweiten Drittels des 12. Jahrhunderts). Es ist nicht mehr eine einfache Kompilation aus Zeugnissen der Väter und der alten Schriftsteller, sondern eine organische und durchgearbeitete Sammlung, wenn auch noch eng an die Texte gebunden, die sie zusammenordnet. Honorius von Autun schreibt seine Zusammenfassung der christlichen Geschichte und gibt ihr den Titel Summa. Abaelard hatte von dem apostolischen Symbolum gesagt, dass es eine summa fidei enthalte, also die wesentlichen Glaubenswahrheiten. Und in seiner Introductio ad theologiam (Einführung in die Theologie) organisiert er seinen Gegenstand um die drei Grundsachverhalte, die ihm das Wesentliche der Heilslehre darzustellen scheinen. Summa ist in diesem Sinn über die älteren Sententiae und Florilegia hinaus die Eigenbezeichnung für die Hauptwerke des 12. Jahrhunderts.<ref>Marie-Dominique Chenu: Das Werk des Hl. Thomas von Aquin Gemeinschaftsverlag Kerle Heidelberg und Styria Verlag Graz-Wien-Köln 1960, 11. Kapitel: S. 336-337 (1. Auflage; 451 Seiten; mit Druckerlaubnis des bischöflichen Seckauer OrdinariatesGraz vom 6. Februar 1960, Zl, 452.</ref>

Summa theologica, Summa contra gentiles

Anmerkungen

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