Stanislaus Soltys

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Stanislaus Soltys

Stanislaus Soltys (Dr. phil., Dr. theol.; * 27. September 1433 in Kasimierz bei Krakau, Polen) † 3. Mai 1489 in Krakau) war Ordenspriester, Augustiner-Chorherr der Lateranenser. Er wird auch Stanislaus Casimiritanus genannt.

Stanislaus wurde schon seit dem 16. Jahrhundert verehrt. 1993 wurde er offiziell durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen und erlangte damit die Kultbestätigung.

Biografie

Stanislaus Soltys wurde als Sohn der frommen Eheleute Maciej und Jadwiga Soltys geboren. Die Eltern waren angesehene Bürger des Ortes; der Vater gehörte lange Zeit dem Magistrat der Stadt an. Ludwig - so wurde er in der Taufe genannt. Seine ersten Studien machte er an der Schule der Regularkanoniker von "Corpus Domini" in Kazimierz. Dann ging er an die Jagollonen-Universität in Krakau. Er schloss mit dem philosophschen und theologischen Doktor ab.

Im Jahr 1456 trat Ludwig Soltys bei den Regularkanikern in Kasimierz ein. Er legte nach dem Noviziat die Profess ab, wobei er den Namen Stanislaus erhielt. Er empfing 1462 die Priesterweihe. Fünf Jahre später bekleidete er in der Stiftskirche das Amt des Predigers, dann auch das des Beichtvaters.


Durch seine Predigten und sein spirituelles Charisma gewann er schnell die Herzen der Gläubigen. Aus Kazimierz und Krakau kamen zahlreiche Menschen, um den Worten des begnadeten Chorherrn zu lauschen; besonders aus dem Umfeld der Universität fanden viele den Weg zu ihm.

Mit seiner Haltung und seinem Leben zeigte er, dass die Messe das Zentrum des religiösen Lebens eines jeden Christen ist. Für die Verbreitung und das richtige Verstehen des Eucharistischen Kultes erwarb er sich große Verdienste. 

Im Kloster selbst setzte er sich für ein intensives Gebetsleben und eine strenge Einhaltung der Ordensdisziplin ein. 

Über dieser geistig-geistlichen Arbeit vergaß er jedoch nicht die materiellen Nöte der Armen und Kranken; hier verrichtete er ein mühevolles und verzehrendes Apostolat.

Er wurde schließlich Vizeprior und Novizenmeister in seinem Kloster; dann auch Professor der Philosophie und Theologie. Jedes Amt war für ihn - wie die Biografien einmütig berichten - ein Ansporn zu weiterem ersten Strebn nach Vollkommenheit und Heiligkeit. Er bemühte sich vor allem um immer intensivere Übung der Tugend der Gottes- und Nächstenliebe. Er hatte eine ganz große Verehrung für den Herrn im heiligsten Sakrament des Altars, vor dem er stundenlang in stiller Anbetung weilte, für die jungfräuliche Gottesmutter und für seinen Namenspatron, den Märtyrerbischof Stanislaus, an dessen Reliquiengrab er oft zu beten pflegte.

Verbraucht durch die Arbeit, durch die Strenge und Härte seiner aszetischen Lebensweise, endete sein opferreiches Leben schon mit 56 Jahren. Den Leichnam des Kanonikers Stanislaus wurde in der Corpus-Christi-Kirche in Krakau beigesetzt und viel verehrt. Der Ruf von seiner Heiligkeit und die Nachricht über viele Gebetserhörungen an seinem Grab verbreiteten sich rasch über ganz Polen, vor allem unter den Einwohnern von Kasimierz, die in Stanislaus ihren Schutzpatron sahen.

Die glückliche Epoche Krakaus

Die Überlieferung berichtet von den freundschaftlichen Beziehungen, die Stanislaus Kazimierczyk zum heiligen Johannes Cantius, seinem Professor-Kollegen an der Krakauer Universität, pflegte, ebenso zum seligen Franziskaner-Observant Simon von Lipnica, zum seligen Augustiner Isaia Boner, zum seligen Regularkanoniker Michal Gedroyc um zum seligen Missionar Swietoslaw. Durch die Anwesenheit dieser heiligmäßigen Persönlichkeiten in Krakau der damaligen Zeit und wegen des wohltuenden Einflusses dieser Männer auf das religiöse Leben in der Bischofsstadt, pflegt man diese Periode im Leben Krakaus, als das "felix saeculum Cracoviae" zu bezeichnen.

Selig- und Heiligsprechung

Der Selisprechungsprozeß, der mehrmals unterbrochen wurde, dauerte nun von 1987-1992. Stanislaus wurde dann im Pontifikat Johannes Paul II. am 18. April 1993 in St. Peter in Rom zusammen mit den beiden polnischen Schwestern Angela Truszkowska und Faustyna Kowalska seliggesprochen. Er wird im Pontifikat Benedikt XVI. am 17. Oktober 2010 zusammen mit fünf weiteren Seligen heiliggesprochen. In der Predigt auf dem Petersplatz sagte er: Besonders war er der Eucharistie durch die brennende Liebe zu den unter den Gestalten von Brot und Wein gegenwärtigen Christus verbunden; er lebte so das Geheimnis des Todes und der Auferstehung, das sich auf unblutige Weise in der heiligen Messe vollzieht; durch die Praxis der Nächstenliebe, deren Quelle und Zeichen die Kommunion ist.

Literatur

Weblinks