St. Andreas (Erlabrunn)

Aus kathPedia
Version vom 9. Dezember 2012, 16:43 Uhr von Franconier (Diskussion | Beiträge) (Das Aeußere der Kirche)
Zur Navigation springenZur Suche springen

Kirche St. Andreas in Erlabrunn, die letzte welche im Julius- Echter-Stil erbaut wurde.

Geschichte

Das Alter dieser Kirche ist nicht bekannt. Zwar ist es das einzige "Andreaspatronat" im Landkreis Würzburg das auf eine Kirchengründung zu Zeiten Bischof Burkard hinweist; jedoch ist eine Kirche erstmals 1372 in einer Lagebeschreibung genannt.

1554 wurde das Patronatsrecht der Pfarrei Hettstadt, mit der Filiale Erlabrunn dem Kloster Oberzell übetragen

1573-1591 wirkte an diesen Ort der "Leutpriester" Wolfgang Herbst Am 22.2.1591 erhob der Bischof von Würzburg mit Zustimmung des Abtes von Oberzell die Filiale Erlabrunn zu einer Pfarrei; als erster Pfarrrer wurde Balthasar Stoltz installiert. Dieser neuen Pfarrei war angeschlossen als Filiale der Ort Margetshöchheim.

1655 Abbruch der alten Kirche und Baubeginn der neuen Kirche. 16. September 1657 wurde die jetzige Kirche eingeweiht. Die Weihe wurde durch den Weihbischof von Würzburg Johann Melchior Söllner vorgenommen

Margetshöchheim kam wiederum als Filiale 1673 an die Pfarrei Mittelzell und wurde 1754 eine eigenständige Pfarrei.

Führung

Das Aeußere der Kirche

Die Aussenwände aus einfachen Putz, welche eine Gliederung durch die Fenster und die drei Portale erfahren.

Nordportal: Dieses weist mit einer Inschrift auf den Stifter Franz Thomas Meisner hin, welcher im 18. Jahrhundert wesentliches zur Ausstattung der Kirche beitrug.

Westportal, das Hauptportal der Kirche mit Rustikagewände und einen Segmentgiebel in dessen Giebel sich die Inschrift befindet die auf die Grundsteinlegung vom 17. Juni 1655 hinweist.

Südportal, dessen reichverziertes Gewände einen Dreiecksgiebel mit darin befindlichen Wappen des damals regierenden Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn geziert ist.

An der Südseite wurde in den Jahren 1965/66 eine neue in Beton erstellte Sakristei neu angebaut.

Führung durch die Kirche

Nach Eintritt in die Kirche durch das Hauptportal erschrickt man durch die weit vorgezogene Orgel-Empore, welche die Sicht auf Chorbogen und Chor bis etwa zu einen Drittel einschränkt.

An der nördliche Aussenwand angebracht ist der Grabstein der im Jahr 1700 verstorbenen Barbara Meisner. Desweiteren findet sich an dieser Wand vor: Hl. Rochus und hl. Sebastian, beide Figuren aus dem 18. Jahrhundert.

An der südlichen – rechten – Aussenwand die aus dem 19. Jahrhundert stammende Figur des hl. Joseph dem Nährvater Jesus und die aus dem 20. Jahrhundert stammende Figur des hl. Antonius von Padua. An beiden Seitenwänden befinden sich aufgeteilt die von Josef Fleck aus Fulda gemalten 14. Kreuzwegstationen aus dem Jahr 1947. An der östlichen linken Abschlußwand des Langhauses der Marienaltar mit einer Madonna im Riemenschneiderstil um 1700. Der Altar im modernen Stil.

An der östlichen rechten Abschlußwand ein Vierzehnheiligen-"Altar" mit Figuren aus dem Jahr 1658. Den Auftrag zu diesen Figuren gab Pfarrer Eckardi, die er aus den Opferbeutel bezahlte. Die das Taufbecken aus roten Sandstein. Das Zentrum jeder Kirche – der Chor – dessen Chorbogen die Jahreszahl 1655 trägt und darin das Triumphkreuz aufgehängt ist.

Der Chor beinhaltet an seinen Aussenwänden, das aus der gotischen Kirche übernommes Sakramentshäuschen von um 1500. Darüber ein Auferstandener Christus, welcher ursprünglich den Schalldeckel der Kanzel zierte. Über den Tugang zum Turm ein Gemälde "Beweinung Christi aus der Werkstatt Oswald Onghers An der Stelle eines alten Hochaltares eine graue Steinstele in welchen der Tabernackel eingelassen ist, darauf aufgesetzt ein Figurenband das Christus und die vier Evangelisten beherbergt, mittig darüber die Figur des Kirchenpatrons "St. Andreas". Sämtliche Figuren waren an der barocken Kanzel angebracht. Der Tisch-Altar wie auch der Ambo sind in modernen Formen gehalten. Die dem Chorraum Licht gebenden Fenster in modernen Glasgemälden gefaßt stammen von den Kunstmaler Curd Lessig aus Würzburg und entstanden in den Jahren 1966/1967. Die das Langhaus überspannende Decke ist mittig das Marien- Andreas- und Christusmonogramm angebracht die ineinandergreifenden Kassettenfelder besitzen 57 an Renaissance erinnernde geflügelte Engelsköpfe as dem Jahr 1656, Der nicht nur nüchtern schon eher kalt erscheinender Innenraum ist das Ergebnis einer Renovierung aus den Jahren Jahren 1995/96 unter Leitung des Kunstreferenten der Diözese Würzburg Dr. Jürgen Lenssen.

Orgel

Die urspüngliche Seuffert-Orgel von 1761 wurde für die 1967 eingebaute Orgel in Zahlung gegeben! Diese barocke Orgel ist seit 1975 im Münster von Überlingen als Marien-Orgel weltberühmt!

Das Umfeld der Kirche

Um die Kirche war ehemals der Friedhof angelegt, der wiederum wohl von festen Mauern auch als Kirchenburg anzusehen ist. Als Mittelpunkt des Friedhofes ist das nördlich befindliche Friedhofskreuz mit Inschrift, die auf das Stifterehepaar Andreas und Katharina Busch hinweist, anzusehen.

An der nördlichen Umfassungsmauer sind mehrere Grabsteine - von West nach Ost - aufgestellt:

1. Ein wohl aus der Gotik stammender Rest eines Grabmals eines Priesters
2. Anton Bauser, verstorben 1757 im alter von 18 Jahren
3. Margaretha Bauser die an St. Josephstag im Alter von 14 Jahren verstarb
4. Katharina Busch, mit Relief der vor dem Kreuz knieenden Verstorbene
5. 5. Johann Georg Meisner, welcher ledigen Standes 1761 verstarb.6
6. Anna Apollonia Bauser, welche als ehr- und tugendsame Jungfrau 1771 verstorben ist.

Der nördliche Teil des ehemaligen Friedhofes, die bereits genannte Sakristei und eine freistehende Lourdes-Madonna.

Quellen

  • Mechthild Hensel, St. Andreas, Erlabrunn -Zum 350jährigen Kirchenjubiläum-; ohne Jahresangabe

Querverbindungen

  • Maria im Weingarten

Weblinks