Sequenz: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Sequenz''' (lat.: sequi, folgen) ist ein besonderer Einschub vor dem [[Halleluja]] des [[Evangelium]]s an wichtigen [[Hochfest]]en, so an [[Ostern]], [[Pfingsten]], [[Fronleichnam]] und dem Fest der 7 Schmerzen Mariens (15.09).
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Die '''Sequenz''' (lat.: ''sequi'' 'folgen') ist ein Teil des [[Proprium]]s der [[Heilige Messe|heiligen Messe]], der an bestimmten Festen vor oder nach dem [[Ruf vor dem Evangelium]] gesungen wird.  
  
Sequenz am Hochfest der Auferstehung des Herrn (Ostersonntag Morgen):<br>
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Sequenzen entstanden aus dem feierlich vorgetragenen [[Halleluja]] vor dem Evangelium, dessen Schlussvokal zu einer Jubelmelodie ausgestaltet wurde. Seit dem frühen Mittelalter wurden diesem "Jubilus" allmählich Texte unterlegt ("Tropen"), aus denen sich die Sequenz entwickelte. Seit der Wende zum zweiten Jahrtausend bestanden die Sequenzen aus gleichmäßigen und zum Teil [[Hymnus|hymnusartig]] gereimten Versen und Strophen. Im Hochmittelalter kam es zur Dichtung einer Vielzahl von Sequenzen für jeden Festtag.
[[Victimae paschali laudes]].
 
  
Sequenz am Hohen Pfingstfest (Pfingstsonntag Morgen):<br>
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Durch die Liturgiereform unter Papst [[Pius V.]] im Jahr 1570 wurde die Zahl der Sequenzen auf vier reduziert:
[[Veni sancte spiritus]]
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* Sequenz am Hochfest der Auferstehung des Herrn ([[Ostern|Ostersonntag]]): ''[[Victimae paschali laudes]]''
  
Sequenz am Hochfest des Leibes und Blutes Christi (Fronleichnam):<br>
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* Sequenz an [[Pfingsten]]: ''[[Veni sancte spiritus]]''
[[Lauda Sion]]
 
  
Sequenz am Gedenktag der 7 Schmerzen Mariens:<br>
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* Sequenz am Hochfest des Leibes und Blutes Christi ([[Fronleichnam]]): ''[[Lauda Sion]] Salvatorem''
[[Stabat Mater]]
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* Sequenz in der [[Requiem|Totenmesse]]: ''[[Dies Irae]]''.
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1727 kam die Sequenz ''[[Stabat Mater]] dolorosa'' am [[Gedächtnis der Schmerzen Mariens]] (15. September) hinzu, als Papst [[Benedikt XIII.]] dieses Fest für die ganze Kirche vorschrieb.<ref>[[Josef Andreas Jungmann|Josef Andreas Jungmann SJ]]: ''Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe.'' Erster Band, Herder Verlag, Wien - Freiburg - Basel, 1948, 5. Auflage 1962, S. 557-563.</ref>
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Die Sequenz ''Dies Irae'' gehörte heute weiterhin zum Proprium der Totemesse in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus, in der ordentlichen Form kann sie am Allerseelentag bei der Messfeier und im [Stundengebet]] gesungen werden.
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== Anmerkungen ==
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In der überlieferten römischen Messe ist des weiteren auch heute noch in der [[Requiem|Totenmesse]] die Sequenz "[[Dies Irae]]" vorgeschrieben. Sie wurde im erneuerten römischen Ritus aus dem Messformular genommen.
 
  
 
[[Kategorie:Sequenzen|!]]
 
[[Kategorie:Sequenzen|!]]
 
[[Kategorie:Messopfer]]
 
[[Kategorie:Messopfer]]

Version vom 10. Juni 2014, 17:03 Uhr

Die Sequenz (lat.: sequi 'folgen') ist ein Teil des Propriums der heiligen Messe, der an bestimmten Festen vor oder nach dem Ruf vor dem Evangelium gesungen wird.

Sequenzen entstanden aus dem feierlich vorgetragenen Halleluja vor dem Evangelium, dessen Schlussvokal zu einer Jubelmelodie ausgestaltet wurde. Seit dem frühen Mittelalter wurden diesem "Jubilus" allmählich Texte unterlegt ("Tropen"), aus denen sich die Sequenz entwickelte. Seit der Wende zum zweiten Jahrtausend bestanden die Sequenzen aus gleichmäßigen und zum Teil hymnusartig gereimten Versen und Strophen. Im Hochmittelalter kam es zur Dichtung einer Vielzahl von Sequenzen für jeden Festtag.

Durch die Liturgiereform unter Papst Pius V. im Jahr 1570 wurde die Zahl der Sequenzen auf vier reduziert:

1727 kam die Sequenz Stabat Mater dolorosa am Gedächtnis der Schmerzen Mariens (15. September) hinzu, als Papst Benedikt XIII. dieses Fest für die ganze Kirche vorschrieb.<ref>Josef Andreas Jungmann SJ: Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe. Erster Band, Herder Verlag, Wien - Freiburg - Basel, 1948, 5. Auflage 1962, S. 557-563.</ref>

Die Sequenz Dies Irae gehörte heute weiterhin zum Proprium der Totemesse in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus, in der ordentlichen Form kann sie am Allerseelentag bei der Messfeier und im [Stundengebet]] gesungen werden.

Anmerkungen

<references />