Scholastik

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Als Scholastik wird im allgemeinen Sprachgebrauch die Theologie und Philosophie des Mittelalters bezeichnet. Die Vertreter der Scholastik zeichneten sich durch eine hohe Allgemeinbildung aus, viele von ihnen waren Universalgelehrte (z.B. der heilige Albertus Magnus.

In der Scholastik wurde versucht, die Philosophie der Antike und die biblische Botschaft in Übereinstimmung zu bringen. Der Ausdruck des Boethius kann dabei als typisch angesehen werden: Fidem si poteris rationemque coniunge! (Den Glauben verknüpfe mit der Vernunft, wenn du es vermagst!)

Die Scholastiker waren hauptsächlich Mönche. In den Klosterschulen erfuhren sie ihre Ausbildung und die Orden bildeten Netzwerke, die für den wissenschaftlichen Disput notwendig waren. Auch die Schreibstuben der Klöster leisteten ihren Beitrag.

Wichtigster Vertreter der Strömung war der heilige Thomas von Aquin. Daneben sind wichtig u.a. Petrus Lombardus, Petrus Abaelardus, Bonaventura, Johannes Duns Scotus, Wilhelm von Ockham.

Im 19. Jahrhundert wurde die Scholastik wieder verstärkt von kirchlicher Seite aufgegriffen und gipfelte in der Neuscholastik des 20. Jahrhunderts.

Die Scholastik, Grundlage klaren Denkens

Damit die künftigen Priester jenes zeitgemäße Wissen besitzen — wir Wir oben angeführt haben —, ist es von höchster Bedeutung, daß sie nach einer gründlichen Ausbildung in den klassischen Studien auch gut in der scholastischen Philosophie „nach Art, Lehre und Grundsätzen des "Doctor angelicus" (Cod. Iur. Can. can. 1366, § 2) unterrichtet und geübt werden. Diese Philosophia perennis, wie sie Unser großer Vorgänger Leo XIII. genannt hat, ist ihnen nicht nur für die Vertiefung des Dogmas nötig, sondern bewahrt sie auch wirksam gegen alle Arten moderner Irrtümer: sie befähigt ihren Geist, das Wahre vom Falschen genau zu unterscheiden, und verleiht ihnen in den verschiedensten Fragen oder späteren Studien eine Klarheit des Denkens, die dem anderer, die diese philosophische Schulung nicht erhalten haben, weit überlegen ist, auch wenn diese mit einem ausgedehnteren Einzelwissen ausgerüstet sind (Rundschreiben Ad catholici sacerdotii über die Heiligkeit des Priesterlebens Nr. 68 vom 20. Dezember 1935)

Die Scholastik, stets gültige philosophische Erbe

Das Zweite Vatikanische Konzil sagt im Dokument über die Priesterausbildung „Optatam totius“, Nr. 15: Die philosophischen Disziplinen sollen so dargeboten werden, daß die Alumnen vor allem zu einem gründlichen und zusammenhängenden Wissen über Mensch, Welt und Gott hingeführt werden. Sie sollen sich dabei auf das stets gültige philosophische Erbe (patrimonio philosophico valido) stützen (Vgl. Pius XII., Enz. Humani generis, 31 12. Aug. 1950: AAS 42 (1950) 571-575.) und in Nr. 16: "sodann sollen sie lernen, mit dem heiligen Thomas als Meister (Doctor communis), die Heilsgeheimnisse in ihrer Ganzheit spekulativ tiefer zu durchdringen und ihren Zusammenhang zu verstehen, um sie, soweit möglich, zu erhellen.