Robert Bellarmin

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Robert Kardinal Bellarmin (*4. Oktober 1542 in Montepulciano bei Siena (Toscana) † 17. September 1621 in Rom). Er ist ein Kirchenlehrer.

Sein Vater Vincenzo Bellarmino war der erste Beamte der Stadt. Roberts Mutter Cinzia Cervini war die Schwester des späteren Papstes Marcello II. Als Robert fünfzehn Jahre alt war, eröffneten die Jesuiten eine Schule in Montepulciano. Robert wurde einer der ersten Schüler dieser Schule. Gegen den Willen des Vaters trat er am 21. September 1560 in den Jesuitenorden ein. Robert studierte dann am Collegio Romano in Rom Philosophie. Danach war er tätig als Rhetoriklehrer in Florenz (1563/64) und in Mondovi (1564-67). Es folgte das Theologiestudium in Padua, dann in Loewen/Niederlande. Nach der Priesterweihe wurde er tätig als Professor für Kontroverstheologie, sieben Jahre in Loewen, elf Jahre in Rom, wo er damals auch als Prediger und Spiritual für die Ordenskleriker am Collegio Romano tätig war. Sein Lieblingsschüler unter den Jesuitenklerikern war der junge Herzogssohn Aloisius von Gonzaga. Robert wurde 1588 emeritiert. Am 24. November 1594 wurde er zum Provinzial des Jesuitenordens in Neapel ernannt. Doch wenige Jahre später wurde er zum Päpstlichen Berater und 1599 zum Kardinal ernannt. Er war einer der wortgewaltigsten Verteidiger der katholischen Lehre in der Zeit des aufblühenden Protestantismus. Sein „Kleiner Katechismus für das Volk", der in über 60 Sprachen erschienen ist, und zahllose andere Werke machen diesen Jesuiten zu einem der größten Kirchenschriftsteller überhaupt. Wegen Differenzen im Gnadenstreit wurde er von Rom abberufen. Daraufhin erfolgte am 21. April 1602 Roberts Ernennung und Weihe zum Erzbischof von Capua. Charakteristisch für Professor Robert Bellarmin war, dass er als Erzbischof von Capua dreimal die ganze Diözese visitierte und um die Armen, vor allem um die Arbeitslosen und um den Diözesanklerus sehr bemüht war. Er war bei seiner Tätigkeit als Universitätsprofessor, Priester und Bischof, nicht bloß sehr gelehrt und seeleneifrig, sondern auch überaus demütig; ihm zugefügte Demütigungen ertrug er vorbildlich. Nach dem Tod von Papst Clemens VIII. (3. März 1605) und dem Tod seines Nachfolgers Leo XI. wurde Robert Bellarmin beim Konklave im Mai 1605 fast zum Papst gewählt. Er betete damals: «A Papa tu libera me, Domine! - Befreie mich Herr vom Papstamt!» Der gewählte Papst Paul V. wollte Robert Bellarmin unbedingt wieder in Rom an seiner Seite haben. So konnte Robert noch in verschiedenen päpstlichen Kongregationen mitarbeiten. Bestattet ist er in St. Andrea al Quirinale.

Am 13. Mai 1923 bzw. am 29. Juni 1930 fand die Selig- und Heiligsprechung unter Papst Pius XI. statt. Seine Ernennung zum Kirchenlehrer wurde von Pius XI. am 17. September 1931 vorgenommen.

In der angeblichen Erscheinung der Gottesmutter in Sievernich (Deutschland) im Jahre 2000-2002 zeigte sich Maria als „Die Makellose“ mit Heiligen und heiligmäßigen Personen, darunter Robert Bellarmin. (vgl. Martin Müller, Ich bin MARIA, die Makellose, Botschaften von Sievernich, Fe-Medienverlag 2003, 2. Auflage).