Religion: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Religion''' ist die Beziehung des Menschen zu Gott. Der Mensch bindet sich zurück (lat. ''re-ligere'') an Gott, seinen [[Schöpfer]], dem er alles verdankt, was er ist und hat, und der ihn zur Vollendung führen will. Jeder Mensch als solcher ist von Natur aus "religiös", d.h. er besitzt eine religiöse Anlage, die er entweder aktualisieren oder verkümmern lassen kann.
 
'''Religion''' ist die Beziehung des Menschen zu Gott. Der Mensch bindet sich zurück (lat. ''re-ligere'') an Gott, seinen [[Schöpfer]], dem er alles verdankt, was er ist und hat, und der ihn zur Vollendung führen will. Jeder Mensch als solcher ist von Natur aus "religiös", d.h. er besitzt eine religiöse Anlage, die er entweder aktualisieren oder verkümmern lassen kann.
 
==Religionsgeschichte==
 
 
Religionsgeschichtlich werden Primär- und Sekundärreligionen unterschieden. Primärreligionen (mitunter auch als "Naturreligionen" bezeichnet) sind stammesbezogen verfaßte Glaubens- und Kultsysteme, die eine oder mehrere Volksgötter verehren. Sekundärreligionen (wie [[Christentum]], [[Islam]], [[Hinduismus]] und [[Buddhismus]]) zeichnen sich demgegenüber durch eine prinzipielle Universalisierung der Religionsvorstellungen aus, was sich meist auch mit dem [[Mission]]sgedanken verbindet.
 
  
 
==Christliche Bewertung der Religionen==
 
==Christliche Bewertung der Religionen==
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Die so genannte "pluralistische Religionstheorie", die alle Religionen als gleichwertig ansieht, wird vom kirchlichen Lehramt als Ausdruck des [[Synkretismus]] und des [[Indifferentismus]] zurückgewiesen.
 
Die so genannte "pluralistische Religionstheorie", die alle Religionen als gleichwertig ansieht, wird vom kirchlichen Lehramt als Ausdruck des [[Synkretismus]] und des [[Indifferentismus]] zurückgewiesen.
  
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== Priesteramtskandidaten : Kenntnis der anderen Religionen==
 
Auch in die Kenntnis der anderen Religionen, die in den betreffenden Gegenden stärker verbreitet sind, führe man sie (die [[Priesteramtskandidat]]en) ein, auf dass sie besser das, was sie nach Gottes Fügung an Gutem und Wahrem haben, anerkennen, Irrtümer zurückzuweisen lernen und das volle Licht der Wahrheit denen, die es nicht haben, mitzuteilen vermögen. ([[Zweites Vatikanisches Konzil]], Dekret [[Optatam totius]] vom [[28. Oktober]] [[1965]] Nr. 16).
 
Auch in die Kenntnis der anderen Religionen, die in den betreffenden Gegenden stärker verbreitet sind, führe man sie (die [[Priesteramtskandidat]]en) ein, auf dass sie besser das, was sie nach Gottes Fügung an Gutem und Wahrem haben, anerkennen, Irrtümer zurückzuweisen lernen und das volle Licht der Wahrheit denen, die es nicht haben, mitzuteilen vermögen. ([[Zweites Vatikanisches Konzil]], Dekret [[Optatam totius]] vom [[28. Oktober]] [[1965]] Nr. 16).
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Religionsgeschichtlich werden Primär- und Sekundärreligionen unterschieden. Primärreligionen (mitunter auch als "Naturreligionen" bezeichnet) sind stammesbezogen verfaßte Glaubens- und Kultsysteme, die eine oder mehrere Volksgötter verehren. Sekundärreligionen (wie [[Christentum]], [[Islam]], [[Hinduismus]] und [[Buddhismus]]) zeichnen sich demgegenüber durch eine prinzipielle Universalisierung der Religionsvorstellungen aus, was sich meist auch mit dem [[Mission]]sgedanken verbindet.
  
 
== Literatur ==
 
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* [[Gerhard Bellinger]]: Knaurs Großer Religionsführer. 670 Religionen, Kirchen und Kulte, weltanschaulich-religiöse Bewegungen und Gesellschaften sowie religionsphilosophische Schulen. - München: Droe¬mer Knaur 1986, ²1990, ³1993. - 432 Seiten mit 300 Farbabbildungen und 129 Zeichnungen - ISBN 3-426-26221-5
 
* [[Klaus Berger]]: Wieviel Modernisierung verträgt die Religion? Insel Verlag (76 Seiten).
 
* [[Klaus Berger]]: Wieviel Modernisierung verträgt die Religion? Insel Verlag (76 Seiten).
 
* [[Franz Breid]] (Hsgr.): Beten alle zum selben Gott? [[Internationale Theologische Sommerakademie Aigen| Referate der "Internationalen Theologischen Sommerakademie" des Linzer Priesterkreises]]. Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co. KG 1999 (ISBN 3850685683).
 
* [[Franz Breid]] (Hsgr.): Beten alle zum selben Gott? [[Internationale Theologische Sommerakademie Aigen| Referate der "Internationalen Theologischen Sommerakademie" des Linzer Priesterkreises]]. Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co. KG 1999 (ISBN 3850685683).
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*[http://www.kath.net/detail.php?id=31477 Forschungsprojekt: Der Mensch ist von Natur aus religiös] [[Kath.net]] im Mai 2011
 
*[http://www.kath.net/detail.php?id=31477 Forschungsprojekt: Der Mensch ist von Natur aus religiös] [[Kath.net]] im Mai 2011
 
*[http://www.kath.net/news/41650 Wissenschaftliche Studie: Die Welt wird immer religiöser] [[Kath.net]] am 13. Juni 2013
 
*[http://www.kath.net/news/41650 Wissenschaftliche Studie: Die Welt wird immer religiöser] [[Kath.net]] am 13. Juni 2013
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* {{Kathtube|Die Einzigartigkeit der christlichen Religion und die Erschaffung des Menschen|29298|Autor=von [[Andreas Laun]]|Datum=20 November 2012|size=53:59 Min.}}
  
 
[[Kategorie:Religionen|!]]
 
[[Kategorie:Religionen|!]]
[[Kategorie: Kulturelle Anthropologie]]
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[[Kategorie: Theodizee]]

Version vom 21. April 2017, 12:32 Uhr

Religion ist die Beziehung des Menschen zu Gott. Der Mensch bindet sich zurück (lat. re-ligere) an Gott, seinen Schöpfer, dem er alles verdankt, was er ist und hat, und der ihn zur Vollendung führen will. Jeder Mensch als solcher ist von Natur aus "religiös", d.h. er besitzt eine religiöse Anlage, die er entweder aktualisieren oder verkümmern lassen kann.

Christliche Bewertung der Religionen

Aus der Sicht des Christentums sind die übrigen Religionen (davon positiv ausgenommen ist das Judentum) vom Menschen ausgehende Versuche, eine Antwort auf die Frage nach Gott zu finden und sich mit ihm zu verbinden. Das Christentum ist jedoch eine Offenbarungsreligion: Gott selbst hat sich uns Menschen in Jesus Christus erschlossen, um sie zum Heil zu führen. In der katholischen Kirche sollen die Gläubigen dieser Berufung nachkommen. Die so genannte "pluralistische Religionstheorie", die alle Religionen als gleichwertig ansieht, wird vom kirchlichen Lehramt als Ausdruck des Synkretismus und des Indifferentismus zurückgewiesen.

Priesteramtskandidaten : Kenntnis der anderen Religionen

Auch in die Kenntnis der anderen Religionen, die in den betreffenden Gegenden stärker verbreitet sind, führe man sie (die Priesteramtskandidaten) ein, auf dass sie besser das, was sie nach Gottes Fügung an Gutem und Wahrem haben, anerkennen, Irrtümer zurückzuweisen lernen und das volle Licht der Wahrheit denen, die es nicht haben, mitzuteilen vermögen. (Zweites Vatikanisches Konzil, Dekret Optatam totius vom 28. Oktober 1965 Nr. 16).

Religionsgeschichte

Religionsgeschichtlich werden Primär- und Sekundärreligionen unterschieden. Primärreligionen (mitunter auch als "Naturreligionen" bezeichnet) sind stammesbezogen verfaßte Glaubens- und Kultsysteme, die eine oder mehrere Volksgötter verehren. Sekundärreligionen (wie Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus) zeichnen sich demgegenüber durch eine prinzipielle Universalisierung der Religionsvorstellungen aus, was sich meist auch mit dem Missionsgedanken verbindet.

Literatur

siehe auch: Religionsfreiheit

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