Reiki

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Reiki (japanisch: rei=universal, ki=Lebensenergie)<ref>Leo Tanner in Zusammenarbeit mit Monika Dörflinger ..., Willst du gesund werden? : Gottes Wege zum Heil; mit Unterscheidungshilfen zu alternativen Heilpraktiken. WeG Verlag Jonschwil 2010, S. 158 (168 Seiten; ISBN 978-3-909085-59-0 kart.)</ref> auch übersetzt mit: Geistige Kraft oder Seelen-/Lebensenergie. Reiki hat sich seit er Mitte der 1980er-Jahre von den USA kommend in Europa ausgebreitet. Es ist eine führende Bewegung der alternativen Heilszene und entstammt verschiedenen asiatischen Traditionen. Reiki ist im esoterischen Milieu wie auch der New Age-Bewegung sehr verbreitet und wird dort als spiritueller Weg gelehrt.

Fundament der Reiki-Therapie ist der Glaube, dass jeder Mensch von einer göttlichen, liebenden und heilenden Lebensenergie durchströmt wird. Der Therapeut, der die Hände auflegt, handelt als «Kanal» für die Reiki-Energie, die er auf den Patienten überströmen lässt. Bei einer Reiki-Heilungssitzung legt der Therapeut seine Hände mit der Handfläche nach unten auf oder über eine bestimmte Stelle des Körpers des Patienten und richtet sich innerlich auf die Lebensenergie aus. Der Fluss dieser Energie ist in der Regel spürbar.<ref> Willst du gesund werden? S. 159</ref>

Gründungslegende

Eine nicht mehr überprüfbare Legende besagt, der Gründer Dr. Mikao Usui (1865-1926)<ref> Dr. Mikao Usui - der Wiederentdecker von REIKI</ref> sei ein christlicher Mönch an einer Klosterschule in Kyoto, Japan, gewesen. Fragen von Schülern, wieso Jesus heilen konnte und wir können es heute nicht mehr, sollen den Anstoß zu seiner Suche in vielen Ländern gewesen sein. Nach einem Studium in Chicago begab er sich in ein Kloster in Tibet und entdeckte dort Sanskrit-Schriften mit geheimnisvollen Symbolen. Er zog sich auf einen Berg nahe Kyoto zurück und soll dort 21 Tage gefastet und anschließend ein Erleuchtungs-Erlebnis gehabt haben, bei dem ihm die Reiki-Kraft offenbart worden sein soll. Tatsächlich historisch fassbar ist: Erst in den 1980er-Jahren wurde Reiki aus USA importiert.

Zur Person Usuis: Er war niemals katholisch, sondern gehörte dem Tendai-Buddhismus an. Er hat keinen Doktortitel, niemals hatte er studiert, auch nicht in Chicago. Er war lediglich Sekretär eines Diplomaten. Das Wort „sensai“ bedeutet lediglich „Meister“ oder „Lehrer“ und wurde nur als Doktorgrad interpretiert. Sein Grabstein auf einem buddhistischen Friedhof in Kyoto ist bekannt.

In Japan ist Reiki eine Therapierichtung von vielen. Dort bezeichnet der Begriff Reiki eine geistig/seelische Kraft, aber nicht im Sinne einer Therapierichtung. "Rei" bedeutet dabei Geist/Seele und "Ki" Kraft/Energie. Es ist also offensichtlich, dass sich Usui auf alte chinesisch-japanische Traditionen bezieht wie die der Fünf-Elementen-Lehre, auf die auch die Akupunkturbehandlung beruht, auch wenn sein Ansatz in seinem Anspruch darüber hinausgeht.

Geschichte und Entwicklung

Mikao Usui wird als Begründer des Reiki angesehen. Bis zu seinem Tod 1926 hat er viele in den ersten Grad, wenige in den Meistergrad eingeweiht. Sein Nachfolger Chujiro Hayashi gründete in Tokyo eine Reiki-Klinik. Durch eine dort angeblich geheilte japanisch-stämmige Hawaiianerin, Frau Hawayo Takata wurde Reiki in die USA transportiert. Sie wurde selbst Reiki-Meisterin, lehrte, und hat auch Reiki-Meister eingeweiht. Durch sie ist Reiki letztlich auch in den Westen gekommen. Sie ist historisch fassbar und wird von einem Teil der Praktizierenden als Person beschrieben, die aus sehr einfachen Verhältnissen kommt und auch aus finanziellen Gründen an der Verbreitung von Reiki interessiert war. Es gibt von ihr selbst entsprechende Aussagen.<ref> Oliver Klatt: Reiki Systems of the World: One Heart – Many Beats. Lotus Press, 2006, ISBN 978-0-914955-79-5, S. 56–57, 322 (Aussage von Takatas Enkelin) </ref>

Reiki ist heute in zwei Hauptstränge mit unzähligen unterschiedlichsten Einzelgruppen aufgespalten: die Reiki Alliance (original Usui System) und Radiants Technique der Reiki Association Incorporated. Ursprünglich wurde sehr viel Geld für eine Einweihung verlangt, was die rasche Ausbreitung zuerst behinderte. Erst in den letzten Jahrzehnten ist man dazu übergegangen, von der Preisgestaltung her eine weitere Verbreitung zu fördern. Es wird übrigens betont, dass man für Einweihungen und Behandlungen Geld verlangen MUSS. Nur Verwandte dürfen gratis geheilt werden. Es gibt aber auch seriösere Kreise, bei denen die Einweihungen kostenlos oder gegen eine Spende gegeben werden.

Die Ausbildung für den ersten Grad dauert meist nur ein Wochenende. Es gibt drei Grade, wobei der dritte nochmals unterteilt ist. Usui hat von sechs Stufen gesprochen, wovon die ersten vier heute zusammengefasst werden. Wer in den ersten Grad eingeweiht ist, kann sich selbst, Tiere, Pflanzen und Bekannte heilen, Reiki kann nur nützen und nicht schaden wird behauptet. Dies ist generell zu verstehen. Ebenso gibt es aber wie bei allen Therapieformen Situationen, wo man es nicht anwenden sollte, beispielsweise wenn offensichtliche medizinische Gründe dagegen sprechen, es also nicht indiziert ist, jemandem die Hände aufzulegen.

Im zweiten Grad wird (durch Visualisierung) mit chinesischen und japanischen Schriftzeichensymbolen gearbeitet. Diese sollte man besser in ihrer Bedeutung verstehen, bevor man sie anwendet. Ab dem Zweiten Grad sind damit Fernbehandlungen möglich. Der Dritte Grad ist der Meistergrad und kann andere Menschen in den ersten und zweiten Grad einweihen. Wer einmal eingeweiht wurde, bleibt immer offen für die Reiki Kraft. Die "Weihe" besteht zum grössten Teil in einer Behandlung durch einen Meister, die dem jeweiligen System entsprechend liturgisch ausgestaltet wird. Reiki-Meister müssen eine Sukzession bis auf Usui zurück aufweisen können.<ref>Andreas Dalberg, Der Weg zum wahren Reiki-Meister. Mit den Symbolen, Mantren und Einweihungsritualen aller Reiki-Grade, München 2000 </ref>

Inhaltlicher Hintergrund

Reiki gehört zu den sogenannten Chi-Therapien, es finden sich chinesisch-taoistische Vorstellungen, Elemente aus der Yogischen Physiologie, Indischen Chakren-Lehre und dem Buddhistischen Weg zur Erleuchtung. Aufbauend auf der Philosophie des Taoismus ist der ungehinderte Fluss der Energie Chi wesentlich für das Wohlbefinden des Organismus. Die Anwendung der Reiki-Kraft soll dazu führen, dass die Kraft Chi kanalisiert wird und die Energien im Menschen wieder richtig fließen. Ähnlich wie bei der Akupunktur (wichtig: nicht der Akupressur), die heute auch im Westen von führenden Ärzten angewendet und deren Wirkweise wissenschaftlich belegt ist, dienen die Hände als Mittel der Beeinflussung. Dabei wird eine geistige Haltung eingenommen, die das Fliessen der Energien im Körper (messbar sind erst seit den 90er Jahren elektromagnetische Veränderungen) von oben durch den Kopf auf die Hände überträgt, es wird praktisch "durchgeleitet". Diese Haltung ähnelt der Zen-Meditation und einigen Formen des kontemplativen christlichen Gebets als unbewusste Passivität in Ausrichtung auf das Höhere, das im Buddhismus natürlich etwas anderes ist, weil es dort keinen Schöpfergott gibt. Dadurch ändert sich das eigene Schwingungsmuster in eines, das sowohl Heilung begünstigt als auch dafür sorgt, dass der Behandler sich nicht selbst kontaminiert.<ref>Frank A. Petter, Das Reiki Feuer – Neues über den Ursprung der Reiki-Kraft. Das komplette Lehr- und Arbeitsbuch, Oberstdorf 52000</ref>

Besonderheit des Reiki unter den anderen Chi-Therapien

Handpositionen

Die Reiki-Kraft soll durch die Hände des Behandlers fließen, man kennt ca 20 bis 27 Stellen, an denen die Hände aufgelegt werden. Dabei werden keinen besonderen Handhaltungen eingenommen, sondern die Hände gewöhnlich flach auf den Körper gelegt.

Initiation

Reiki kann nicht durch Studium erlernt werden, nur durch Einweihung, „Einstimmung“ (Initiation)<ref>"Initiation: In der Religionsethnologie ist dies die kognitive und/oder erfahrungsmäßige Reise, durch die eine Person, entweder allein oder als Teil einer Gruppe, mittels bestimmter Rituale zur Mitgliedschaft in einer religiösen Gemeinschaft, einer Geheimgesellschaft (z.B. der Freimaurerei) oder einer Mysteriengemeinschaft (magisch, esoterisch-okkult, gnostisch, theosophisch usw.) zugelassen wird." Aus dem Schreiben: "Jesus Christus, der Spender lebendigen Wassers. Überlegungen zu New Age aus christlicher Sicht, S. 30</ref>. Durch die Einweihung muss der Heiler geöffnet werden für die Reiki-Kraft, von der gesagt wird, dass sie eine Intelligenz hätte: ohne dass der Heiler es wissen müsse, fände die Kraft von selber die kranke Stelle, wo sie heilen müsse. Nur manche Heiler beherrschen zusätzlich noch das Bio-Sen, eine Art „scannen“ wo Krankheiten und Schwachstellen sind.

Bei manchen Zweigen wird betont, dass es sich um eine Tantrische Einweihung handelt, also um ein Hineinverwobenwerden in die Geister- oder Götterwelt. Man wird an die Welt der Gottheiten des esoterischen Buddhismus angeschlossen. Hier finden wir auch shintoistische Einflüsse. Der oberste Gott des Reiki ist der oberste Sonnenbuddha Dainichi Nyorai Kido, die erste Manifestation der Kosmischen Kraft. Viele weitere Götter und Buddhas für verschiedene Aufgabengebiete existieren und werden durch bestimmte Handstellungen (Mudras) aufgerufen, aktiviert, im magischen Sinne beschworen (durch ihre Schriftzeichen-Symbole). Daher wird Reiki auch als „intelligente“ Kraft gesehen, weil sie durch diese Geister gesteuert wird.

Andere kennen nur physiologische Grundlagen und sprechen von einer spirituellen Anatomie, die wieder ins Gleichgewicht gebracht werden muss, wobei es sich lediglich um eine Annäherung an das Ideal handelt. Bei den christlichen Zweigen verfügt Jesus Christus über dieses Ideal, das sich in völliger Harmonie bezüglich des fliessenden Chi (ÜS:"Lebensenergie" im weitesten Sinne) äussert. Entsprechend werden hier keine Geistwesen angerufen sondern gebetet. Bei der Einweihung in den ersten Grad lernt der Behandler dieses Chi durch den Körper zu leiten und dessen Fluss zu spüren. Je öfter man behandelt desto mehr fühlt man und desto besser organisieren sich die Energien im eigenen Körper. Reiki macht den Praktizierenden also auch selbst gesund.<ref> Oliver Klatt/Norbert Lindner, Reiki und Schulmedizin. Wie Energiemedizin und Klassische Medizin zusammenkommen, Aitrang 2006 </ref>

Symbolik

Urspr. Reiki-Zeichen

Nach dem Verständnis einiger Reiki-Leute wurzelt Reiki im alten chinesischen Wu-Schamanismus. Andere geben buddhistische Traditionen an, Usui selbst spricht von einer Wiederentdeckung von etwas sehr Altem. Wahrscheinlich gibt es das, was man Reiki nennt schon solange es Menschen gibt, Funde und Zeichnungen aus der Steinzeit deuten darauf hin.

Das chinesische Reiki (Lin-Chi) Zeichen: Das Rei- Zeichen setzt sich zusammen aus den Zeichen für Regen (ganz oben), Gebet (die "3 Münder") und Schamane, Zauberin, bedeutet also: Regenzauber (Wu-Schamanismus!). Das Chi-Zeichen bedeutet: geschichtete Luft (die 3 waagrechten Striche). So wie Wolken sich vor einem Gewitter verdichten, so verdichtet sich die Kraft um das Stoffliche hervorzubringen (also Emanation der Allkraft - nicht Schöpfung eines liebenden Gottes wie aus christlicher Sicht). Diese Kraft ist Nahrung für alle – daher ist noch das Reis-Zeichen dabei.

Das vom Usui-System verwendete japanische Zeichen sieht anders aus und entspricht der weiter oben schon genannten Deutung, wobei das obere Zeichen für "Rei" und das untere für "Ki" steht.

Ziele von Reiki

Zunächst ist Reiki bei uns bekannt als Therapie-Methode, es ist aber auch als esoterischer, spiritueller Weg einzuordnen. Reiki soll auch Heilung von Vergangenheit und Zukunft bringen und die Menschheit zum Frieden führen. Reiki sei die Kraft der Zukunft unseres Planeten und wird bezeichnet als das wichtigste Werkzeug zur Heraufführung des New Age. Reiki könne alle Religionen der Welt einen und insgesamt zum Anstieg des Energieniveaus auf der Erde führen zu einem globalen Erleuchtungserlebnis (saturi).

Ansonsten werden Reiki-Behandlungen vor allem unterstützend eingesetzt bei Kopfschmerzen, nervösen Störungen, im Rahmen palliativer Behandlungen und anderen, vor allem psychosomatischen Beschwerden. Begleitend können sie bei entsprechender Indikation vielerorts eingesetzt werden. Sie sollen hier ausgleichend und zentrierend sowie insgesamt stabilisierend wirken. Ebenso sind sie als Entspannungsbehandlung im rehabilitativen Bereich anzutreffen. Die Vermittlung religiöser Inhalte ist in der Regel unerwünscht. Wer hier sicher sein will, betrachte vorher das Leitbild der betreffenden Klinik.

Erwägungen zur Verwendung von Reiki

Es braucht klare Differenzierungen, denn wie man schon aus der multilokalen Herkunftsgeschichte entnehmen kann, ist Reiki nicht gleich Reiki. Der Fundus selbsternannter Experten und Meister ist derart, dass man überlegen sollte, ob nicht nur ausgebildetes medizinisches Personal solche Therapien anbieten dürften, um dem Missbrauch von dieser Seite vorzubeugen. Für praktizierende Christen kann Reiki nur eine andere Bezeichnung sein für eben diejenige Kraft, von der Jesus sprach, nachdem ihn ohne sein Wissen die blutflüssige Frau berührt hatte ({{#ifeq: Evangelium nach Matthäus | Reiki |{{#if: Mt|Mt|Evangelium nach Matthäus}}|{{#if: Mt |Mt|Evangelium nach Matthäus}}}} 9{{#if:18-22|,18-22}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; Mk 5, 25-34 ; Lk 8,43-48). Jedes andere Sprechen von einer "liebenden, göttlichen und heilenden Energie" wird sonst mehrdeutig. Energien haben keine Eigenintelligenz, dahinter steht bei Reiki immer ein menschlicher "Kanal", der diese Energien vor dem Hintergrund eines Denksystems vermittelt.

Einige, v.a. dem taoistischen und tantra-buddhistischen Milieu zuzuordnenden Reiki-Schulen suchen sowohl in der Ausbildung als auch in der Praxis der Kontakt zu der Geisterwelt, das ist eine Therapierichtung, die mit dem christlichen Glauben unvereinbar ist. Ebenso fragwürdig ist auch, wenn Reiki-Meister vorgeben, im Namen Jesu zu heilen. Dass bei Reiki auch Negatives passiert, beweist die hohe Zahl von Reiki-Geschädigten, die nach Ausüben oder Behandlungen von Reiki psychische Probleme bekommen und von Unruhe, Ängsten, Schlafstörungen und Ähnlichem berichten. Die dem Usui-System zuzurechnenden Schulen haben einen buddhistischen Hintergrund, der ebenfalls nicht mit dem christlichen Glauben kompatibel ist, was seriöse Anbieter offen zugeben.

Auf der anderen Seite gibt es Reiki-Kurse von und für medizinisches Personal, die auf den schon bekannten Erkenntnissen über die Energiebahnen im Körper basieren und das damit verbundene Auflegen der Hände unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten betrachten.<ref> FORSCHUNGSERGEBNISSE ZU REIKI-STUDIEN, Auszug aus dem Buch “Reiki und Schulmedizin” von Oliver Klatt/Norbert Lindner, Seiten 116-119,</ref> Vor allem im psychiatrischen und neurologischen Bereich berichten viele Patienten von den positiven Wirkungen, auch Wellness und Rehabilitation sind bevorzugte Einsatzbereiche. Welcher Religion man angehört, spielt hier keine Rolle, weil es um die Wirkweise der Therapie als solche geht.

Im Unterschied zu den meisten Reiki-Therapeuten vertrauen "christliche" Therapeuten ihr Leben Jesus Christus an und bitten Ihn durch den Heiligen Geist in ihnen und durch sie zu wirken.<ref>Kontemplation und Handauflegen von Manfred Reher</ref> Spätestens hier kommt zum Tragen, das jegliche heilende Tätigkeit nur dann legitim sein kann, wenn Sie vom Behandler wegweist und das Heilshandeln Christi in den Vordergrund aller Absichten stellt. Von selbsternannten "(Geist-)Heilern" sollte man also besser die Finger lassen.

Kritik aus christlicher Sicht

  • Reiki ist in Kreisen der Esoterik und des New Age eine synkretistische Bewegung: Chi, Prana und Heiliger Geist werden in einen Topf geworfen. Jesus Christus wird nicht als Sohn Gottes anerkannt, sondern im Lehrsystem als Prophet oder ein Buddha.
  • Natürliche Kräfte der Schöpfungsordnung und übernatürliche Kräfte der Erlösungsordnung werden auch bei christlicher Beleuchtung nicht unterschieden.
  • Man sucht durch Energien einen Weg, der von Enttäuschung, Leid und Schmerz wegführt, so dass es einem selbst immer gut geht. Die Energien treten an die Stelle, das Kreuz nicht anzunehmen, sondern abzuwerfen.<ref>vgl. Margarete Armstorfer: Der Weg meiner Bekehrung. Von der Reiki-Meisterin zur überzeugten Christin. Mediatrix Verlag 2010/2011, S. 37 (1./2. Auflage; DIN A 5; 72 Seiten; ISBN 978-3-902722-10-2).</ref>
  • Die Energien führen weg vom Tabernakel.<ref>vgl. Margarete Armstorfer: Der Weg meiner Bekehrung. Von der Reiki-Meisterin zur überzeugten Christin. S. 51.</ref>
  • Man möchte göttliche Energie bzw. Heilung kaufen - eine Heilung durch Gott ist aber nicht käuflich, es handelt sich also kirchlich gesprochen um Simonie, dem Kaufen von Zauberkräften und geistlichen Ämtern wie der Zauberer Simon das von Petrus verlangte ({{#ifeq: Apostelgeschichte | Reiki |{{#if: Apg|Apg|Apostelgeschichte}}|{{#if: Apg |Apg|Apostelgeschichte}}}} 8{{#if:9-13|,9-13}} EU

| BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}).

  • Das zugrunde liegende Welt- und Menschenbild ist das fernöstliche und nicht unseres (Heil wird von der Kraft Chi oder Naturgottheiten erwartet und nicht vom personalen Gott).
  • Aufgrund des buddhistischen Hintergrundes lehren die meisten Reiki-Kurse die Reinkarnation.<ref>Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage; Band 8, Artikel Reiki, S. 1004</ref>
  • In manchen Systemen ist die Einweihung in Reiki sogar mit einer Öffnung für die Welt der Geister verbunden. Reiki – Heiler erhalten mitunter Kontakt mit Dämonen und Geistwesen, was oft bis zur nervlichen Zerrüttung führen kann. Es gibt Reiki-interne Anweisungen für extra Energieübungen, um dem zu begegnen. Hier scheint Reiki auch für den Heiler nicht unproblematisch zu sein.
  • Es gibt pastorale Erfahrungen, die zeigen, dass die Anwendung von Reiki zu Abhängigkeit vom Heiler führen kann und oft nicht wirklich Heilung, sondern Symptomverschiebung bringt, was auf die moralische Verwerflichkeit mancher Praktizierenden zurückzuführen ist.
  • Es gibt auch pastorale Erfahrungen, dass Menschen, die die Initiation durchlaufen haben, große Probleme haben, wieder zur Kirche zurückzufinden. Auf der anderen Seite gibt es solche, die die Kirche nie verlassen haben, darunter Geistliche, Ärzte und andere in Heilberufen Tätige, welche Reiki mit hohem naturwissenschaftlichen und theologischen Anspruch betreiben.<ref>Nachweis einer Theologin</ref>
  • In den meisten Systemen ist das Erreichen der Grade mit einer "Initiation" verbunden, die mehr ist als eine Einweisung in die Praxis sondern den Charakter und Anspruch einer "Weihe" hat.

Kirchliche Stellungnahmen

  • Die Dogmatische Konstitution über die Kirche: "Lumen gentium" (8 [12ff.] vom 21. November 1964) könnte weitläufig zur Befürwortung herangezogen werden. Sie sagt: "Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfaßt und geordnet, ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird. Das schließt nicht aus, dass außerhalb ihres Gefüges vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit zu finden sind, die als der Kirche Christi eigene Gaben auf die katholische Einheit hindrängen. Wie aber Christus das Werk der Erlösung in Armut und Verfolgung vollbrachte, so ist auch die Kirche berufen, den gleichen Weg einzuschlagen, um die Heilsfrucht den Menschen mitzuteilen."
  • Die Erklärung "Nostra aetate" ist das von der Kirche am häufigsten herangezogene Dokument über das Verhältnis zu den nichtchristlichen Religionen. Unter Punkt 2 heißt es: "So sind auch die übrigen in der ganzen Welt verbreiteten Religionen bemüht, der Unruhe des menschlichen Herzens auf verschiedene Weise zu begegnen, indem sie Wege weisen: Lehren und Lebensregeln sowie auch heilige Riten. Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet."
  • Das Schreiben Orationis formas der Kongregation für die Glaubenslehre vom 15. Oktober 1989 an die Bischöfe der Katholischen Kirche über einige Aspekte der christlichen Meditation, vergleicht christliche und nichtchristliche Meditationsformen ("östliche Methoden"), darunter. Sie schreibt in Nr. 12: "Bei der heutigen Verbreitung östlicher Meditationsformen im Raum des Christentums und in kirchlichen Gemeinschaften erleben wir erneut den ernsthaften Versuch, die christliche Meditation mit der nichtchristlichen zu verschmelzen, was nicht ohne Risiken und Irrtümer abgeht." Und in Nr. 3 beschreibt sie das christliche Gebet: "Christliches Gebet ist damit immer zugleich echt persönlich und gemeinschaftsbezogen. Es meidet unpersönliche oder auf das Ich konzentrierte Techniken, die automatische Abläufe hervorbringen, bei denen der Betende in einem rein innerlichen Spiritualismus gefangen bleibt und zum freien Sich-Öffnen für den transzendenten Gott unfähig wird."

Literatur

  • Margarete Armstorfer: Der Weg meiner Bekehrung. Von der Reiki-Meisterin zur überzeugten Christin. Mediatrix Verlag 2010/2011 (1./2. Auflage; DIN A 5; 72 Seiten; ISBN 978-3-902722-10-2).
  • Dominik Leupold-Kirschneck: Das Handauflegen. Eine ärztliche Urgebärde in Geschichte und Gegenwart. In: Basler Veröffentlichungen zur Geschichte der Medizin und der Biologie. 33. Auflage. Schwabe, Basel u. a. 1981, ISBN 3-7965-0777-8.
  • Martina Bühring: Heiler und Heilen. Eine Studie über Handauflegen und Besprechen in Berlin (= Krankheit und Kultur, 6). Reimer, Berlin u. a. 1993, ISBN 3-496-00421-5.
  • Oliver Klatt, Die Reiki-Systeme der Welt. Reiki im Überblick – mit praktischen Übungen, Aitrang 2005
  • Oliver Klatt/Norbert Lindner, Reiki und Schulmedizin. Wie Energiemedizin und Klassische Medizin zusammenkommen, Aitrang 2006
  • Walter Lübeck/Frank Arjava Petter/William Lee Rand, Das Reiki-Kompendium. Ein umfassendes Handbuch über das Reiki-System, Oberstdorf 22002
  • Frank A. Petter, Das Reiki Feuer – Neues über den Ursprung der Reiki-Kraft. Das komplette Lehr- und Arbeitsbuch, Oberstdorf 52000
  • Barbara Ray, Der Reiki-Faktor, München 1997 (Erstausgabe 1983)
  • Andreas Dalberg, Der Weg zum wahren Reiki-Meister. Mit den Symbolen, Mantren und Einweihungsritualen aller Reiki-Grade, München 2000
  • Ulrich Dehn, Reiki, in: Panorama der neuen Religiosität, hg. von Reinhard Hempelmann u. a. im Auftrag der EZW, Gütersloh 22005, 381-387

Medien

  • CD "Reiki" von Pater Dr. Clemens Pilar COp., erhältlich (wie vieles Andere zu dem Thema) bei der Jüngergemeinschaft

Weblinks

Anmerkungen

<references />