Proposito sequenti (Wortlaut)

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Schreiben
Proposito sequenti

Päpstliche Bibelkommissions
im Pontifikat von Papst
Pius X.
über die nur scheinbar historischen Erzählungen in den für geschichtlich gehaltenen Büchern der Heiligen Schrift
23. Juni 1905

(Offizieller lateinischer Text ASS 38 [1905-06] 124-125)

(Quelle: Papst Pius X. und das Bibelstudium und andere Aktenstücke, lateinisch-deutsch, S. 63-67, Verlag Ferdinand Schöningh Paderborn 1906; Kirchliche Druckerlaubnis Paderborn, den 24. Juli 1906 Das bischöfliche Generalvikariat Schnitz)

Allgemeiner Hinweis: Was bei der Lektüre von Wortlautartikeln der Lehramtstexte zu beachten ist


Das WORT

Als der folgende Zweifelsfall der Päpstlichen Kommission zur Förderung der Bibelstudien vorgelegt wurde, beschloss sie folgendermaßen zu antworten:

Zweifel

„Ob die Meinung als ein gesundes exegetisches Prinzip zugelassen werden könne, die annimmt, dass Bücher der Heiligen Schrift, die als geschichtlich gelten, ganz oder zum Teil, zuweilen nicht eigentlich und objektiv wahre Geschichte erzählen, sondern die geschichtliche Form nur zur Schau tragen, um etwas von dem wörtlichen oder geschichtlichen Sinne der Worte Verschiedenes zu bezeichnen?

Antwort

Nein, den Fall jedoch ausgenommen, der aber nicht leicht und ohne Grund zuzulassen ist, dass ohne Widerspruch gegen die Auffassung der Kirche und unbeschadet ihres Urteils, durch gründliche Beweise dargetan wird, dass der heilige Schriftsteller keine wahre und eigentliche Geschichte darstellen, sondern unter dem Scheine und in der Form der Geschichte eine Parabel, Allegorie oder sonst einen von der streng buchstäblichen oder geschichtlichen Auffassung der Worte verschiedenen Sinn vorlegen wollte.“

Am 23. Juni des laufenden Jahres aber hat Se. Heiligkeit in einer den beiden hochwürdigen Sekretären gütigst gewährten Audienz die vorhin genannte Antwort genehmigt und zu veröffentlichen befohlen.

Fr. David Fleming O.M
Sekretär

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