Pius IX.

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Biographie

Der spätere Papst Pius IX (ital.: "Pio nono") wurde am 13. Mai 1792 in Senegallia als Giovanni Maria Mastai Ferretti geboren und entstammte gräflichem Hause. Bereits zur Zeit seiner Priesterweihe am 10. April 1819 widmete er sich dem Apostolat unter Waisenkindern im Hause "Tata Giovanni" in Rom. Papst Pius VII. sandte ihn mit einer diplomatischen Delegation von 1823-1825 nach Chile. Von Leo XII. 1827 zum Erzbischof von Spoleto erwählt, übertrug ihm Gregor XVI. 1832 die wichtigere Diözese Imola und erhob ihn 1840 zum Kardinal mit der Titelkirche St. Petrus und Marcellinus. Das Konklave wählte ihn am 16. Juni 1846 nach kaum 48 Stunden zum Papst (Krönung am 21. März). Es heißt, dass er sich als liberaler Kandidat gegen den Eiferer Lambruschini, Staatssekretär des Vorgängers, durchsetzte.

Pontifikat

Pius IX. war vermutlich der im italienischen Volk zeitweilig populärste Papst aller Zeiten. Seine Regierungszeit übertraf die traditionellen 25 Jahre des Hl. Petrus (den man als von 42 bis 67 n.Chr. in Rom tätig vermutet; Petrus "amtierte" aber wohl schon seit Pfingsten, d.h. ca. 30-67 n.Chr.). Er definierte 1854, als erster Papst unter Inanspruchnahme amtlicher Unfehlbarkeit, ein Dogma, nämlich die Unbefleckte Empfängnis. Er veröffentlichte 1864 die Enzyklika Quanta Cura, verbunden mit einer Liste von Zeitirrtümern, dem Syllabus. Die großen Herausforderungen der damaligen Zeit veranlassten die Einberufung des 1. Vatikanischen Konzils, das 1870 kurz nach Definition der päpstlichen Unfehlbarkeit und des Jurisdiktionsprimats abgebrochen werden musste. Inthronisiert als letzter "Papa-Re" (Papst und König) wandelte sich der Papst zum universalen "Guten Hirten" und musste sich, nach der Besetzung Roms durch das Königreich Italien, mit seiner Gefangenschaft im Vatikan abfinden. Derart auf seine eigentliche, geistliche Funktion verwiesen, legte Pius IX. die Grundlagen für den unvermuteten geistlichen Aufstieg des Papsttums im 20. Jahrhundert. Der Papst starb am 7. Februar 1878. Sein Leichnam wurde 1881 zur letzten Ruhestätte nach S. Lorenzo fuori le mura transferiert.

Literatur

  • Joseph Blum, Das Leben des hl. Vaters Papst Pius IX. Ein Volksbuch, Einsiedeln u.a. (Benziger) 1876.
  • R. Aubert, Il pontificato di Pio IX. (1846-1878), Turin 1970.