Pietro Parolin

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Erzbischof Pietro Parolin (2006)

Pietro Parolin (Mons.; Dr. iur. can.'; * 17. Januar 1955 in Schiavon, Provinz Vicenza, Italien) ist Erzbischof und Diplomat des Heiligen Stuhls und seit 2013 Staatssekretär seiner Heiligkeit.

Biografie

Pietro Parolin besuchte ein Humanistisches Gymnasium (Liceo classico) in Vincenza. Sein Vater starb bei einem Autounfall als er elf Jahre alt war. Seine Mutter war Lehrerin und heißt Ada Miotti und wohnt in Schiavon.<ref>Italien: Positive Reaktionen auf Ernennung Parolins Kath.net am 2. September 2013</ref> Danach trat er ins dortige Priesterseminar ein und studierte Theologie, das er in Mailand mit dem Bakkalaureat abschloss. Im Jahre 1979 empfing er die Diakonatsweihe und diente in der Pfarrei Santissima Trinità in Schio. Ein Jahr später empfing er am 27. April 1980 durch Ortsbischof Arnoldo Onisto in der Kathedrale von Vicenza die Priesterweihe und wirkte danach bis 1982 als Kaplan in Schio. Er studierte in den Jahren 1984 bis 1986 an der Päpstlichen Diplomatenakademie und promovierte 1986 an der Päpstlichen Universität Gregoriana zum Doktor des Kanonischen Rechts.

Parolin trat am 1. Juli 1986 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein. Er arbeitete in der Apostolischen Nuntiatur in Nigeria mit. Mit dem Ehrentitel "Kaplan Seiner Heiligkeit" wurde er durch Papst Johannes Paul II. am 14. Mai 1988 ausgezeichnet. Im Jahre 1989 arbeitete er für die Apostostolische Delegation in Mexiko. In der Sektion für die Beziehungen mit den Staaten des Staatssekretariates wurde er 1992 Nuntiaturrat und war in dieser Funktion vor allem für die Länder Spanien, Andorra, Italien und San Marino verantwortlich. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 30. November 2002 zum Untersekretär der Sektion für die Beziehungen mit den Staaten. In diesem Amt führte er mehrfach eine Delegation des Heiligen Stuhls an, die seit 1990 Gespräche mit der kommunistischen Regierung in Vietnam aufgenommen hatte, nachdem die diplomatischen Beziehungen im Zuge der kommunistischen Machtübernahme 1975 abgebrochen waren. Ebenso führte er die diplomatische Verhandlungen mit Israel.

Bischof

Papst Benedikt XVI. ernannte Parolin am 17. August 2009 ihn zum Titularerzbischof von Aquipendium und zum Apostolischen Nuntius in Venezuela. Er empfing die Bischofsweihe durch den Papst selbst am 12. September desselben Jahres im Petersdom; Mitkonsekratoren waren Tarcisio Bertone und der Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, William Joseph Kardinal Levada. Er knüpfte Kontakte zur Volksrepublik China, als Papst Benedikt XVI. 2007 einen neuen Anlauf zur Annäherung an die Großmacht wagte. Er verhandelte mit russischen Diplomaten, als die Errichtung katholischer Diözesen in Moskau und drei anderen Städten eine neue Eiszeit auslöste. Er gehörte zu den engsten Beratern von Johannes Paul II., als dieser zu Jahresbeginn 2003 einen neuen Irakkrieg zu vermeiden suchte. Seit dem Jahre 2009 war er auf dem schwierigen Botschafter-Posten in Caracas im Venezuela.<ref> Papst ernennt Parolin zum neuen Staatssekretär Domradio am 1. September 2013</ref>

Papst Franziskus designierte Pietro Parolin am 31. August 2013 mit Wirkung vom 15. Oktober 2013 in der Nachfolge von Tarcisio Bertone zum Staatssekretär seiner Heiligkeit. Wegen eines chirurgischen Eingriffes trat er erst am 18. November seine Dienst an. Im Konsistorium vom 22. Februar 2014 wurde er zum Kardinal kreiert und bekam die Titelkirche "Santi Simone e Giuda Taddeo a Torre Angela". Papst Franziskus berief Pietro Parolin im Mai 2014 in die Glaubenskongregation.<ref>Papst beruft Bischof Voderholzer in die Glaubenskongregation Kath.net am 28. Mai 2014</ref> Papst Franziskus ernannte ihm am 28. Oktober 2016 zum Mitglied der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.<ref>Papst ernennt 27 neue Mitglieder der Liturgie-Kongregation Radio Vatikan am 28. Oktober 2016</ref> Ab 28. Juni 2018 wurde ihm durch Papst Franziskus den Ehrenrang eines Kardinalbischofes zuerkannt.<ref>Papst ernennt neue Kardinalbischöfe Vatican News am 26. Juni 2018</ref>

Ehrungen

  • 2004: Offizier des Sterns von Rumänien
  • 2005: Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik
  • 2009: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (für seinen «unermüdlichen und erfolgreichen» Einsatz für die deutsch-vatikanischen Beziehungen)
  • Offizier des Ritterorden der hl. Mauritius und Lazarus
  • 15. Juli 2014 "Orden vom Aztekischen Adler"<ref>Der Orden ist die höchste zivile Auszeichnung, die Mexiko einem ausländischen Politiker verleiht: OR 18. Juli 2014, S. 2.</ref>

Weblinks

Anmerkungen

<references />