Philosophie: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. Juni 2015, 08:36 Uhr

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Die Philosophie (griechisch = "Liebe zur Weisheit") ist eine natürliche Wissenschaft. Sie versucht, mit dem Verstand oder der Vernunft zu den letzten Gründen der Gesamtwirklichkeit vorzudringen, besonders in Bezug auf das Sein und das Sollen des Menschen.<ref>Bernhard Brinkmann: Katholisches Handlexikon, Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 1960, S. 207 (2. Auflage; Imprimatur N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis).</ref>

Einteilung

Die Philosophie wird je nach dem besonderen Gegenstand unterschieden:<ref>ganzer Abschnitt: vgl. Bernhard Brinkmann: Katholisches Handlexikon, S. 208; Psychologie wird heute als die dreifache Anthropologie gelehrt.</ref>

A) Die Denkphilosophie befasst sich mit den Gesetzen des Denkens (Logik) und der objektiven Gültigkeit des menschlichen Erkennens (Erkenntnistheorie).

B) Die Seinsphilosophie oder Metaphysik ist die allgemeine Lehre von der inneren Struktur des Seins (Ontologie und von seinem letzten Ursprung (Natürliche Gotteslehre oder Theodizee), die ihre Erkenntnisse in der Naturphilosophie (Kosmologie) und der Anthropologie (Philosophische Anthropologie, Psychologische Anthropologie, Kulturelle Anthropologie.

C) Die Praktische Philosophie ist die Ethik oder Moralphilosophie und Ästhetik (Philosophie der Kunst).

Die Philosophie schöpft ihre Erkenntisse nicht aus der übernatürlichen Offenbarung wie die Theologie, kann aber mit dieser nicht im Widerspruch stehen, da Glaube und Vernunft dieselbe Wahrheitsquelle (Gott) haben.

Kirchliches

Siehe auch die Päpstlichen Schreiben im Artikel: Thomismus, Priesterausbildung

Neuere Päpstliche Aussagen zur Philosphie

Pius IX., 18. September 1861 Kongregation des Heiligen Offiziums, Dekret „Errores ontologistarum“.

I. Vatikanisches Konzil von 1869-1870, Hauptgegenstand: Abwehr der das Christentum ablehnenden philosophischen Systeme der Neuzeit.

Leo XIII., 4. August 1879 Enzyklika Aeterni patris Der Wert der Philospohie, um den Glauben zu sichern; die scholastische Methode des Heiligen Thomas von Aquin.

Die Philosophie ist die Magd der Theologie

Pius X., 8. September 1907 Enzyklika Pascendi dominici gregis über den Modernismus (philosophisches Fundament). In Nr. 17 beschreibt der heilige Papst unmissverständlich und deftig, die Beziehung zwischen Philosophie und Theologie (das ist Vernunft und Glaube), wenn er sagt: "Die Philosophie hat in religiösen Dingen nicht zu herrschen, sondern zu dienen. Sie hat keine Glaubensvorschriften zu machen, sondern den Glauben mit dem Gehorsam der Vernunft zu umfassen. Sie hat nicht die Tiefe der Geheimnisse Gottes zu erforschen, sondern sie fromm und demütig zu verehren (Breve vom 16.6.1857 gegen Günther)." Die Modernisten kehren die Sache gerade um. Auf sie passen daher die Worte eines anderen Vorgängers von Uns,, Gregor IX., die er gegen einige Theologen seiner Zeit schrieb: "Einige unter Euch, vom Geist der Eitelkeit wie ein Schlauch aufgebläht, streben die von den Vätern gesetzten Grenzsteine in profaner Neuerung zu verrücken, sie unterwerfen das Verständnis himmlischer Dinge der philosophisch-rationalen Erkenntnis, nur um mit der Wissenschaft zu prunken, nicht zu irgedeiner Förderung ihrer Hörer. Verführt durch allerlei fremde Lehren, setzen sie den Kopf an den Schwanz und lassen die Magd Königin sein" (An die Magister der Theologie zu Paris 7.7.1228).

Das falsche philosophische System

Pius X.: Denn wie viele Modernisten möchten als Lehrer in der Kirche gelten, posaunen die moderne Philosophie mit vollen Backen aus, verachten die Scholastik, haben aber, durch Flitter und Trug getäuscht, jene Philosophie nur deshalb sich angeeignet, weil sie in voller Unkenntnis der Scholastik über keine Beweismittel verfügen zur Beseitigung der Begriffsverwirrung und der Trugschlüsse. Aus der Verbrüderung von falscher Philosophie mit ihrem Glauben ist ihr an Irrtümern überreiches System entsprungen. (Pascendi dominici gregis 41).

Die katholische Philosophie ist überzeitlich

Pius XI., "Darum sollen diese Jugendlichen nicht nur, wie alle übrigen Gläubigen, durch Belehrung und Gewöhnung gemäß den christlichen Prinzipien gebildet werden, sondern eine höhere Bildung und Erziehung erhalten, nicht zuletzt auch in der christlichen Philosophie, die zu Recht überzeitliche Philosophie genannt wird."28. März 1937 Enzyklika Firmissimam constantiam, Nr. 19.

Pius XII. Die Enzyklika Humani generis vom 12. August 1950 weist Tendenzen zurück, welche die Fundamente des katholischen Glaubens zu untergraben drohten. Das betrifft vor allem die scholastiscche philosophische Terminologie anderer Systeme, "sei es aus Neuerungssucht, sei es aus einer ungeordneten apostolischen Einstellung."

Pius XII., 1. Juli 1958 Studienkongregation Instruktion an die Bischöfe, die Oberen der Lehrorden und den Verband der der kirchlichen Obrigkeit unterstehenden Lehrinstitute Italiens über die Methoden des Philosophiestudiums in der Oberstufe der höheren Lehranstalten.

Die festgelegte Sprache der christlichen Philosophen

Paul VI.: Hierher passt die ernste Mahnung des heiligen Augustinus über die verschiedene Art zu sprechen bei Philosophen und beim Christen: »Die Philosophen«, schreibt er, »sprechen freimütig, ohne Scheu, religiöse Menschen zu verletzen, über sehr schwer verständliche Dinge. Wir hingegen müssen eine festgelegte Ausdrucksweise befolgen, um zu vermeiden, dass ein zu freier Gebrauch der Worte eine gottlose Ansicht verursache auch über das, was sie bedeuten« (Augustinus, De Civit. DEI. X 23, Migne PL 41, 300; aus: EnzyklikaMysterium fidei“ über die Lehre und den Kult der Heiligsten Eucharistie vom 3. September 1965).

Das philosophische Erbe der Väter soll genauso gelehrt werden wie philosophische Forschungen der Neuzeit und der Fortschritt der Naturwissenschaft

Paul VI., II. Vatikanisches Konzil, Dekret Optatam totius über die Priesterausbildung vom 28.10. 1965, Nr. 15:Die philosophischen Disziplinen sollen so dargebeoten werden, dass die Alumnen vor allem zu einem gründlichen und zusammenhängendem Wissen über Mensch, Welt und Gott hingeführt werden. Sie sollen sich dabei auf das stets gültige philosophische Erbe stützen (innixi patrimonio philosophico perenniter valido) .
Nr. 16: ... Alumnen ... sodann sollen sie lernen, mit dem heiligen Thomas (von Aquin) als als Meister, die Heilsgeheimnisse in ihrer Ganzheit spekulativ tiefer zu durchdringen und ihren Zusammenhang zu verstehen, um sie, so weit wie möglich zu erhellen. Es sollen aber auch die philosophischen Forschungen der neueren Zeit berücksichtigt werden, zumal jene, die beim eigenen Volk bedeutenderen Einfluß ausüben, und der Fortschritt der modernen Naturwissenschaften. So sollen die Alumnen über die charakteristischen Erscheinungen der heutigen Zeit gut Bescheid wissen und auf das Gespräch mit den Menschen ihrer Zeit entsprechend vorbereitet werden.

Das verkehrte philosophische Denken

Papst Johannes XXIII., schreibt in der Enzyklika Grata recordatio (Nr. 4) nachdrücklich über das verkehrte philosophische Denken: Des weiteren muss bemerkt werden, dass solche Formen des Denkens und Philosophierens bestehen und ebenso solche Lebensauffassungen heute verbreitet werden, die mit der christlichen Lehre in keiner Weise übereinstimmen können. Niemals werden wir aufhören, dies mit ruhiger, fester und sicherer Überzeugung zu erklären.

Reform der kirchlichen Studien der Philosophie

Benedikt XVI.: 28. Januar 2011 Kongregation für das katholische Bildungswesen: Dekret zur Reform der kirchlichen Studien der Philosophie.

Literatur

Anmerkungen

<references />