Peter Kibe Kasui: Unterschied zwischen den Versionen

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Der selige '''Peter Kibe Kasui''' [[SJ]] (*[[1587]] in [[Japan]]; † Juli [[1639]] in Tokyo) war ein japanischer Jesuit und [[Märtyrer]].
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'''Peter Kibe Kasui''' [[SJ]] (*[[1587]] in [[Japan]]; Juli [[1639]] in Tokyo) war ein japanischer Jesuit und [[Märtyrer]].
  
Peter Kibe Kasui war der Sohn von japanischen Konvertiten von der Insel Kyushu und wurde 38 Jahre nach der Ankunft des heiligen [[Franz Xaver]] in Japan geboren. Mit dreizehn Jahren trat er dem "Seminario" in Arima bei, das - von Jesuiten geführt - sich der Ausbildung von [[Katechet]]en widmete. Er schloss die Schule ab und begleitete fortan die Jesuitenmissionare auf ihren Missionen.
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==Biografie==
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[[Peter]] Kibe Kasui war der Sohn von japanischen [[Konvertit]]en von der Insel Kyushu und wurde 38 Jahre nach der Ankunft des heiligen [[Franz Xaver (Spanischer Jesuit)|Franz Xaver]] in Japan geboren. Mit dreizehn Jahren trat er dem "Seminario" in Arima bei, das - von Jesuiten geführt - sich der Ausbildung von [[Katechet]]en widmete. Er schloss die Schule ab und begleitete fortan die Jesuitenmissionare auf ihren Missionen.
  
 
Auf einer solchen Mission in Nagasaki im Jahr 1614 wurde er festgenommen und nach Macao deportiert. Er wollte Priester werden, doch in Macao verweigerte man ihm die [[Weihe]]n. Er reiste nach Goa, dem damaligen Zentrum der katholischen Christenheit in Asien, fand aber auch dort nur verschlossene Türen. Daraufhin beschloss er, seinen Fall in Rom vorzutragen, und nahm den Weg auf der Seidenstraße, die schon von Marco Polo bereist worden war, auf sich. Er bereiste [[Indien]], [[Pakistan]] und [[Persien]] und war 1619 der erste japanische Pilger im [[Heiliges Land|Heiligen Land]].  
 
Auf einer solchen Mission in Nagasaki im Jahr 1614 wurde er festgenommen und nach Macao deportiert. Er wollte Priester werden, doch in Macao verweigerte man ihm die [[Weihe]]n. Er reiste nach Goa, dem damaligen Zentrum der katholischen Christenheit in Asien, fand aber auch dort nur verschlossene Türen. Daraufhin beschloss er, seinen Fall in Rom vorzutragen, und nahm den Weg auf der Seidenstraße, die schon von Marco Polo bereist worden war, auf sich. Er bereiste [[Indien]], [[Pakistan]] und [[Persien]] und war 1619 der erste japanische Pilger im [[Heiliges Land|Heiligen Land]].  
  
In [[Rom]] angekommen wurde er von den Jesuiten aufgenommen und es war ihm möglich, seine Studien fortzusetzen. Am 15. November 1620 empfing er die Priesterweihe und wurde fünf Tage später bei den Jesuiten aufgenommen. Er war Zeuge der Heiligsprechung von [[Ignatius von Loyola]] und [[Franz Xaver]] am [[12. März]] [[1622]]. Er versuchte in seine Heimat zurückzukehren - diesmal auf dem Seeweg über Portugal. Doch die politische Lage in seiner Heimat gestattete dies erst 1630, als er in Nagasaki landen konnte. Die Stadt war damals das Zentrum der Christenverfolgungen in Japan und seine Oberen befahlen ihm daher, nach Norden zu reisen. Er ließ sich in Sendai, nördlich von Tokyo nieder.
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In [[Rom]] angekommen wurde er von den Jesuiten aufgenommen und es war ihm möglich, seine Studien fortzusetzen. Am 15. November 1620 empfing er die [[Priesterweihe]] und wurde fünf Tage später bei den Jesuiten aufgenommen. Er war Zeuge der Heiligsprechung von [[Ignatius von Loyola]] und [[Franz Xaver (Spanischer Jesuit)|Franz Xaver]] am [[12. März]] [[1622]]. Er versuchte in seine Heimat zurückzukehren - diesmal auf dem Seeweg über Portugal. Doch die politische Lage in seiner Heimat gestattete dies erst 1630, als er in Nagasaki landen konnte. Die Stadt war damals das Zentrum der Christenverfolgungen in Japan und seine Oberen befahlen ihm daher, nach Norden zu reisen. Er ließ sich in Sendai, nördlich von Tokyo nieder.
  
 
Von einem armen Christen verraten, wurde er nach Tokyo gebracht, um dort verhört zu werden. Der Leiter des Verhörs war [[Christovao Ferreira]], sein ehemaliger Vize-Provinzial, der unter Folter seinem Glauben abgeschworen hatte. Er versuchte Kibe zu dem selben Weg zu locken - ohne Erfolg jedoch. Kibe versuchte im Gegenzug, Ferreira dazu zu bewegen, wieder Christ zu werden. Sogar vor den amtierenden Shogun Iemitsu wurde er gebracht, doch Kibe blieb standhaft. So wurde er gefoltert und schließlich im Juli 1639 getötet.
 
Von einem armen Christen verraten, wurde er nach Tokyo gebracht, um dort verhört zu werden. Der Leiter des Verhörs war [[Christovao Ferreira]], sein ehemaliger Vize-Provinzial, der unter Folter seinem Glauben abgeschworen hatte. Er versuchte Kibe zu dem selben Weg zu locken - ohne Erfolg jedoch. Kibe versuchte im Gegenzug, Ferreira dazu zu bewegen, wieder Christ zu werden. Sogar vor den amtierenden Shogun Iemitsu wurde er gebracht, doch Kibe blieb standhaft. So wurde er gefoltert und schließlich im Juli 1639 getötet.
  
Peter Kibe Kasui wurde am 22. November 2008 zusammen mit 187 weiteren japanischen Märtyrern seliggesprochen.
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Peter Kibe Kasui wurde am [[24. November]] [[2008]] zusammen mit 187 weiteren japanischen Märtyrern seliggesprochen.
  
[[Kategorie:Selige]]
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== Weblinks ==
[[Kategorie:Personen Japan|Kibe Kasui, Peter]]
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*[http://www.hawaiicatholicherald.org/Home/tabid/256/newsid884/1775/Default.aspx Father Peter Kibe: priest and martyr], aus dem Hawaii Catholic Herald
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[[Kategorie:Selige Japan]]
 
[[Kategorie:Jesuiten|Kibe Kasui, Peter]]
 
[[Kategorie:Jesuiten|Kibe Kasui, Peter]]

Aktuelle Version vom 6. Februar 2014, 15:16 Uhr

Peter Kibe Kasui SJ (*1587 in Japan; † Juli 1639 in Tokyo) war ein japanischer Jesuit und Märtyrer.

Biografie

Peter Kibe Kasui war der Sohn von japanischen Konvertiten von der Insel Kyushu und wurde 38 Jahre nach der Ankunft des heiligen Franz Xaver in Japan geboren. Mit dreizehn Jahren trat er dem "Seminario" in Arima bei, das - von Jesuiten geführt - sich der Ausbildung von Katecheten widmete. Er schloss die Schule ab und begleitete fortan die Jesuitenmissionare auf ihren Missionen.

Auf einer solchen Mission in Nagasaki im Jahr 1614 wurde er festgenommen und nach Macao deportiert. Er wollte Priester werden, doch in Macao verweigerte man ihm die Weihen. Er reiste nach Goa, dem damaligen Zentrum der katholischen Christenheit in Asien, fand aber auch dort nur verschlossene Türen. Daraufhin beschloss er, seinen Fall in Rom vorzutragen, und nahm den Weg auf der Seidenstraße, die schon von Marco Polo bereist worden war, auf sich. Er bereiste Indien, Pakistan und Persien und war 1619 der erste japanische Pilger im Heiligen Land.

In Rom angekommen wurde er von den Jesuiten aufgenommen und es war ihm möglich, seine Studien fortzusetzen. Am 15. November 1620 empfing er die Priesterweihe und wurde fünf Tage später bei den Jesuiten aufgenommen. Er war Zeuge der Heiligsprechung von Ignatius von Loyola und Franz Xaver am 12. März 1622. Er versuchte in seine Heimat zurückzukehren - diesmal auf dem Seeweg über Portugal. Doch die politische Lage in seiner Heimat gestattete dies erst 1630, als er in Nagasaki landen konnte. Die Stadt war damals das Zentrum der Christenverfolgungen in Japan und seine Oberen befahlen ihm daher, nach Norden zu reisen. Er ließ sich in Sendai, nördlich von Tokyo nieder.

Von einem armen Christen verraten, wurde er nach Tokyo gebracht, um dort verhört zu werden. Der Leiter des Verhörs war Christovao Ferreira, sein ehemaliger Vize-Provinzial, der unter Folter seinem Glauben abgeschworen hatte. Er versuchte Kibe zu dem selben Weg zu locken - ohne Erfolg jedoch. Kibe versuchte im Gegenzug, Ferreira dazu zu bewegen, wieder Christ zu werden. Sogar vor den amtierenden Shogun Iemitsu wurde er gebracht, doch Kibe blieb standhaft. So wurde er gefoltert und schließlich im Juli 1639 getötet.

Peter Kibe Kasui wurde am 24. November 2008 zusammen mit 187 weiteren japanischen Märtyrern seliggesprochen.

Weblinks