Paulus Gordan: Unterschied zwischen den Versionen

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Gordan entstammte einem bildungsbürgerlich liberalen assimilierten jüdischen Elternhaus in Berlin.  
 
Gordan entstammte einem bildungsbürgerlich liberalen assimilierten jüdischen Elternhaus in Berlin.  
Er studierte Jura, Kunstgeschichte, Philosophie und Theologie in Berlin, Paris, Breslau, Innsbruck und Freiburg im Breisgau.
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Er studierte Jura, [[Kunstgeschichte]], [[Philosophie]] und [[Theologie]] in Berlin, [[Paris]], [[Breslau]], [[Innsbruck]] und [[Freiburg im Breisgau]].
1931 konvertierte er durch den Empfang der christlichen [[Taufe]] in [[Rom]] zur Katholischen Kirche. 1935 trat Günther Gordan in die Benediktiner-[[Erzabtei Beuron|Erzabtei St. Martin zu Beuron]] ein und erhielt den Ordensnamen des Apostels [[Paulus]]. In Beuron legte er am 24. Juni 1936 seine Mönchs-[[Profess]] ab. 1938 musste er sich wegen der zunehmenden Judenhetze in Deutschland außer Landes begeben. Die [[Priesterweihe]] wurde ihm daher im Januar 1939 in der Erzabtei [[Montecassino|Monte Cassino]] in Italien gespendet. Anschließend verbrachte er mehrere Jahre in Südamerika, vornehmlich in [[Brasilien]] und [[Chile]].  
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1931 [[Konversion|konvertierte]] er durch den Empfang der christlichen [[Taufe]] in [[Rom]] zur Katholischen Kirche. 1935 trat Günther Gordan in die Benediktiner-[[Erzabtei Beuron|Erzabtei St. Martin zu Beuron]] ein und erhielt den [[Ordensname]]n des [[Apostel]]s [[Paulus von Tarsus|Paulus]]. In Beuron legte er am 24. Juni 1936 seine Mönchs-[[Profess]] ab. 1938 musste er sich wegen der zunehmenden Judenhetze in Deutschland außer Landes begeben. Die [[Priesterweihe]] wurde ihm daher im Januar 1939 in der Erzabtei [[Montecassino|Monte Cassino]] in Italien gespendet. Anschließend verbrachte er mehrere Jahre in [[Südamerika]], vornehmlich in [[Brasilien]] und [[Chile]].  
  
Nach Ende des II. Weltkrieges kehrte er 1948 nach Deutschland zurück und wurde Generalsekratär der [[International Catholic Migration Commission]] in Genf und setzte sich besonders für die Heimatvertriebenen ein. Im Kloster Beuron übertrug man ihm von 1959-1968 die Schriftleitung der [[Benediktinische Monatschrift|Benediktinischen Monatsschrift]], der er den neuen Hauptnamen [[Erbe und Auftrag]] gab und für die er bis zu seinem Lebensende zahlreiche Beiträge verfasste. Als deren Schriftleiter verbrachte er die Zeit des [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanischen Konzils]] (1962-1965) als Berichterstatter überwiegend in Rom. Von 1966-1968 war der Benediktiner zudem Beauftragter der Katholischen Kirche beim Südwestfunk Baden-Baden. 1968 berief ihn [[Abtprimas]] [[Rembert Weakland]] zu seinem Sekretär und zum Generalsekretär der [[Benediktinische Konföderation|Benediktinischen Konföderation]]. In den Jahren 1980 bis 1993 fungierte Pater Paulus Gordan als Obmann des Direktoriums der [[Salzburger Hochschulwochen]] und gab während seiner Amtszeit die jährlich erscheinend Beitrags- und Berichtsbände der Hochschulwochen heraus. Während dieser Zeit lebte er in der [[Erzabtei St. Peter]] in [[Salzburg]].
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Nach Ende des II. Weltkrieges kehrte er 1948 nach Deutschland zurück und wurde Generalsekratär der [[International Catholic Migration Commission]] in Genf und setzte sich besonders für die Heimatvertriebenen ein. Im Kloster Beuron übertrug man ihm von 1959-1968 die Schriftleitung der [[Benediktinische Monatsschrift|Benediktinischen Monatsschrift]], der er den neuen Hauptnamen [[Erbe und Auftrag]] gab und für die er bis zu seinem Lebensende zahlreiche Beiträge verfasste. Als deren Schriftleiter verbrachte er die Zeit des [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanischen Konzils]] (1962-1965) als Berichterstatter überwiegend in Rom. Von 1966-1968 war der Benediktiner zudem Beauftragter der Katholischen Kirche beim Südwestfunk Baden-Baden. 1968 berief ihn [[Abtprimas]] [[Rembert Weakland]] zu seinem Sekretär und zum Generalsekretär der [[Benediktinische Konföderation|Benediktinischen Konföderation]]. In den Jahren 1980 bis 1993 fungierte Pater Paulus Gordan als Obmann des Direktoriums der [[Salzburger Hochschulwochen]] und gab während seiner Amtszeit die jährlich erscheinend Beitrags- und Berichtsbände der Hochschulwochen heraus. Während dieser Zeit lebte er in der [[Erzabtei St. Peter]] in [[Salzburg]].
 
Seine letzten Lebensjahre verbachte Paulus Gordan in seinem Professkloster Beuron im Donautal.
 
Seine letzten Lebensjahre verbachte Paulus Gordan in seinem Professkloster Beuron im Donautal.
  
 
Seit 1958 wirkte Paulus Gordan auch im Dienst der christlich-jüdischen Begegnung, etwa durch seine Beiträge in der Zeitschrift [[Freiburger Rundbriefe]].
 
Seit 1958 wirkte Paulus Gordan auch im Dienst der christlich-jüdischen Begegnung, etwa durch seine Beiträge in der Zeitschrift [[Freiburger Rundbriefe]].
  
Er ist Verfasser von Schriften zur Literatur-, Geistes-, Kunst- und Kirchengeschichte sowie zur Spiritualität und Zeitdiagnostik.
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Er ist Verfasser von Schriften zur Literatur-, Geistes-, Kunst- und [[Kirchengeschichte]] sowie zur [[Spiritualität]] und Zeitdiagnostik.
 
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Version vom 30. Juli 2012, 21:34 Uhr

Paulus Gordan OSB, eigentl. Günther Gordan (*21. Juni 1912 Berlin; ✝ 01. Januar 1999 Beuron) war ein deutscher Benediktinermönch jüdischer Herkunft.

Leben

Gordan entstammte einem bildungsbürgerlich liberalen assimilierten jüdischen Elternhaus in Berlin. Er studierte Jura, Kunstgeschichte, Philosophie und Theologie in Berlin, Paris, Breslau, Innsbruck und Freiburg im Breisgau. 1931 konvertierte er durch den Empfang der christlichen Taufe in Rom zur Katholischen Kirche. 1935 trat Günther Gordan in die Benediktiner-Erzabtei St. Martin zu Beuron ein und erhielt den Ordensnamen des Apostels Paulus. In Beuron legte er am 24. Juni 1936 seine Mönchs-Profess ab. 1938 musste er sich wegen der zunehmenden Judenhetze in Deutschland außer Landes begeben. Die Priesterweihe wurde ihm daher im Januar 1939 in der Erzabtei Monte Cassino in Italien gespendet. Anschließend verbrachte er mehrere Jahre in Südamerika, vornehmlich in Brasilien und Chile.

Nach Ende des II. Weltkrieges kehrte er 1948 nach Deutschland zurück und wurde Generalsekratär der International Catholic Migration Commission in Genf und setzte sich besonders für die Heimatvertriebenen ein. Im Kloster Beuron übertrug man ihm von 1959-1968 die Schriftleitung der Benediktinischen Monatsschrift, der er den neuen Hauptnamen Erbe und Auftrag gab und für die er bis zu seinem Lebensende zahlreiche Beiträge verfasste. Als deren Schriftleiter verbrachte er die Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) als Berichterstatter überwiegend in Rom. Von 1966-1968 war der Benediktiner zudem Beauftragter der Katholischen Kirche beim Südwestfunk Baden-Baden. 1968 berief ihn Abtprimas Rembert Weakland zu seinem Sekretär und zum Generalsekretär der Benediktinischen Konföderation. In den Jahren 1980 bis 1993 fungierte Pater Paulus Gordan als Obmann des Direktoriums der Salzburger Hochschulwochen und gab während seiner Amtszeit die jährlich erscheinend Beitrags- und Berichtsbände der Hochschulwochen heraus. Während dieser Zeit lebte er in der Erzabtei St. Peter in Salzburg. Seine letzten Lebensjahre verbachte Paulus Gordan in seinem Professkloster Beuron im Donautal.

Seit 1958 wirkte Paulus Gordan auch im Dienst der christlich-jüdischen Begegnung, etwa durch seine Beiträge in der Zeitschrift Freiburger Rundbriefe.

Er ist Verfasser von Schriften zur Literatur-, Geistes-, Kunst- und Kirchengeschichte sowie zur Spiritualität und Zeitdiagnostik. --Miediwo 16:20, 30. Jul. 2012 (CEST)

Querverweise

Weblinks