Paulus Gordan: Unterschied zwischen den Versionen

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K (Korrekturen. Quellen des Gesamtartikels: Das hundertste Jahr 1863-1963, Beuron 1963; Sterbebildchen P. Gordan, Beuron; Homepage Erbe und Auftrag; Homepage Freiburger Rundbriefe)
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'''Paulus Gordan''' [[OSB], eigentl. ''Günter Gordan'' (*21. Juli 1912 [[Berlin]]; ✝ 01. Januar 1999 [[Beuron]]) war ein deutscher [[Benediktiner|Benediktinermönch]] jüdischer Herkunft.
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'''Paulus Gordan''' [[OSB]], eigentl. ''Günter Gordan'' (*21. Juli 1912 [[Berlin]]; ✝ 01. Januar 1999 [[Beuron]]) war ein deutscher [[Benediktiner|Benediktinermönch]] jüdischer Herkunft.
  
 
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Gordan entstammte einem bildungsbürgerlich liberalen assimilierten jüdischen Elternhaus in Berlin. 1931 konvertierte durch den Empfang der christlichen [[Taufe]]in [[Rom]] zur Katholischen Kirche. Er trat in die Benediktiner-[[Erzabtei Beuron|Erzabtei St. Martin zu Beuron]] ein und erhielt den Ordensnamen des Apostels [[Paulus]]. In Beuron legte Paulus Gordan am 24. Juni 1936 seine Mönchs-[[Profess]] ab. 1938 musste er sich wegen der zunehmenden Judenhetze in Deutschland außer Landes begeben. Die [[Priesterweihe]] wurde ihm daher in der Erzabtei [[Montecassino|Monte Cassino]] gespendet. Anschließend verbrachte er mehrere Jahre in Südamerika, vornehmlich in [[Brasilien]] und [[Chile]]. Nach Ende des II. Weltkrieges kehrte er nach Beuron zurück und setze sich besonders für die Heimatvertriebenen ein. Im Kloster übertrug man von 1959 - 1968 die Schriftleitung der [[Benediktinische Monatschrift|Benediktinischen Monatsschrift]], der er den neuen Hauptnamen [[Erbe und Auftrag]] gab und für die er bis zu seinem Lebensende zahlreiche Beiträge verfasste. Als deren Schriftleiter verbrachte der die Zeit des [[II. Vatikanums]] (1962-1965) überwiegend in Rom. 1968 bestellte ihn [[Abtprimas]] [[Reambert Weakland]] zu seinem Sekretär. Von 1980 bis 1993 fungierte Pater Paulus Gordan als Obmann des Direktoriums der [[Salzburger Hochschulwochen]] und gab während seiner Amtszeit die jährlich erscheinend Beitrags- und Berichtsbände der Hochschulwochen heraus. Während dieser Zeit lebte er in der Erzabtei St. Peter in Salzburg.
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Gordan entstammte einem bildungsbürgerlich liberalen assimilierten jüdischen Elternhaus in Berlin. 1931 konvertierte er durch den Empfang der christlichen [[Taufe]] in [[Rom]] zur Katholischen Kirche. Er trat in die Benediktiner-[[Erzabtei Beuron|Erzabtei St. Martin zu Beuron]] ein und erhielt den Ordensnamen des Apostels [[Paulus]]. In Beuron legte Paulus Gordan am 24. Juni 1936 seine Mönchs-[[Profess]] ab. 1938 musste er sich wegen der zunehmenden Judenhetze in Deutschland außer Landes begeben. Die [[Priesterweihe]] wurde ihm daher in der Erzabtei [[Montecassino|Monte Cassino]] gespendet. Anschließend verbrachte er mehrere Jahre in Südamerika, vornehmlich in [[Brasilien]] und [[Chile]]. Nach Ende des II. Weltkrieges kehrte er nach Beuron zurück und setze sich besonders für die Heimatvertriebenen ein. Im Kloster übertrug man von 1959 - 1968 die Schriftleitung der [[Benediktinische Monatschrift|Benediktinischen Monatsschrift]], der er den neuen Hauptnamen [[Erbe und Auftrag]] gab und für die er bis zu seinem Lebensende zahlreiche Beiträge verfasste. Als deren Schriftleiter verbrachte der die Zeit des [[II. Vatikanums]] (1962-1965) überwiegend in Rom. 1968 bestellte ihn [[Abtprimas]] [[Reambert Weakland]] zu seinem Sekretär. Von 1980 bis 1993 fungierte Pater Paulus Gordan als Obmann des Direktoriums der [[Salzburger Hochschulwochen]] und gab während seiner Amtszeit die jährlich erscheinend Beitrags- und Berichtsbände der Hochschulwochen heraus. Während dieser Zeit lebte er in der Erzabtei St. Peter in Salzburg.
  
 
Seit 1958 wirkte Gordan auch im Dienst der christlich-jüdischen Begegnung, etwa durch seine Beiträge in der Zeitschrift [[Freiburger Rundbriefe]].
 
Seit 1958 wirkte Gordan auch im Dienst der christlich-jüdischen Begegnung, etwa durch seine Beiträge in der Zeitschrift [[Freiburger Rundbriefe]].

Version vom 30. Juli 2012, 14:34 Uhr

Paulus Gordan OSB, eigentl. Günter Gordan (*21. Juli 1912 Berlin; ✝ 01. Januar 1999 Beuron) war ein deutscher Benediktinermönch jüdischer Herkunft.

Leben

Gordan entstammte einem bildungsbürgerlich liberalen assimilierten jüdischen Elternhaus in Berlin. 1931 konvertierte er durch den Empfang der christlichen Taufe in Rom zur Katholischen Kirche. Er trat in die Benediktiner-Erzabtei St. Martin zu Beuron ein und erhielt den Ordensnamen des Apostels Paulus. In Beuron legte Paulus Gordan am 24. Juni 1936 seine Mönchs-Profess ab. 1938 musste er sich wegen der zunehmenden Judenhetze in Deutschland außer Landes begeben. Die Priesterweihe wurde ihm daher in der Erzabtei Monte Cassino gespendet. Anschließend verbrachte er mehrere Jahre in Südamerika, vornehmlich in Brasilien und Chile. Nach Ende des II. Weltkrieges kehrte er nach Beuron zurück und setze sich besonders für die Heimatvertriebenen ein. Im Kloster übertrug man von 1959 - 1968 die Schriftleitung der Benediktinischen Monatsschrift, der er den neuen Hauptnamen Erbe und Auftrag gab und für die er bis zu seinem Lebensende zahlreiche Beiträge verfasste. Als deren Schriftleiter verbrachte der die Zeit des II. Vatikanums (1962-1965) überwiegend in Rom. 1968 bestellte ihn Abtprimas Reambert Weakland zu seinem Sekretär. Von 1980 bis 1993 fungierte Pater Paulus Gordan als Obmann des Direktoriums der Salzburger Hochschulwochen und gab während seiner Amtszeit die jährlich erscheinend Beitrags- und Berichtsbände der Hochschulwochen heraus. Während dieser Zeit lebte er in der Erzabtei St. Peter in Salzburg.

Seit 1958 wirkte Gordan auch im Dienst der christlich-jüdischen Begegnung, etwa durch seine Beiträge in der Zeitschrift Freiburger Rundbriefe.

Er ist Verfasser von Schriften zur Literatur-, Geistes-, Kunst- und Kirchengeschichte sowie zur Spiritualität und Zeitdiagnostik. --Miediwo 16:20, 30. Jul. 2012 (CEST)