Pange lingua: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit '''Pange Lingua''' beginnt ein eucharistischer [[Hymnus]] des [[Thomas von Aquin]]. Ein gleichlautend beginnender Kreuzeshymnus stammt von [[Venantius Fortunatus]].  
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Mit '''Pange, lingua, gloriósi córporis mystérium''' beginnt ein [[Eucharistie|eucharistischer]] [[Hymnus]] der von [[Thomas von Aquin]] in Auftrag von [[Papst]] [[Urban IV.]] für das damals neu eingeführte [[Fronleichnam]]sfest (zu Orvieto) schrieb. Er ist in Auftakt und Aufbau an den Kreuzeshymnus [[Pange lingua gloriosi proelium certaminis]] angelehnt und von hohem künstlerischem Rang. Er wird als Fronleichnams-[[Vesper]]-hymnus und während der Fronleichnamsprozession sowie bei der Überstellung der [[Hostie]] am [[Gründonnerstag]] gesungen. Die beiden Schlussstrophen mit den Anfangsworten ''Tantum ergo'' werden seit dem [[15. Jahrhundert]] als [[Eucharistische Anbetung|Anbetungshymne]] vor dem [[Sakramentaler Segen|sakramentalen Segen]] gesungen.<ref>Balthasar Fischer in: [[LThK]], 3. Auflage, Band 7, Sp. 1312; Anselm Manser in: [[LThK]], 1. Auflage, Band VIII, Sp. 915.</ref>
  
Die beiden Schlussstrophen des Hymnus von Thomas von Aquin mit den Anfangsworten ''Tantum Ergo'' bzw. ''Genitori, Genitoque'' werden vor dem [[Sakramentaler Segen|sakramentalen Segen]] gesungen.
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== Text von Pange lingua==
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[[Datei:Fronleichnamsprozession_2007.JPG|thumb|right|]]
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! [[Latein]]ischer Originaltext<ref>aus: [[Kommunionspendung und Euchariestieverehrung außerhalb der Messe#IV. HYMNEN]], Nr. 192a oder [[Gotteslob]] 1975, Nr. 543.</ref>
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! Deutsche Übersetzung a<ref>aus: [[Kommunionspendung und Euchariestieverehrung außerhalb der Messe#IV. HYMNEN]], Nr. 193 oder [[Gotteslob]] 1975, Nr. 544 (von [[Maria Luise Thurmair]]); im Gotteslob 2013: Nr. 494.</ref>
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! Deutsche Übertragung b<ref>von [[Heinrich Bone]] 1847; aus: Das vollständige Römische Meßbuch. Lateinisch und deutsch mit allgemeinen und besonderen Einführungen im Anschluß an das Meßbuch von [[Anselm Schott]] OSB. Herausgegeben von den Benediktinern der Erzabtei Beuron. [[Herder Verlag]] Freiburg, Basel, Wien, 1961 - Nachdruck des [[Schott-Messbuch]]es der [[Priesterbruderschaft St. Petrus]] 2006, S. 370+371 (ISBN 978-3-00-018582-3; [[Imprimatur]] Freiburg im Breisgau, den 27. Januar 1961 Der [[Generalvikar]] Föhr).</ref>
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1. Pange, lingua, gloriósi <br>
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2. Nobis datus, nobis natus <br>
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sparso verbi sémine, <br>
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3. In suprémae nocte cenae <br>
Corporis mysterium,<br>
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quem in mundi pretium<br>
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cibum turbae duodénae <br>
Rex effudit Gentium.<br>
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se dat suis mánibus.  
  
Nobis datus, nobis natus<br>
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4. Verbum caro panem verum <br>
ex intacta Virgine,<br>
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verbo carnem éfficit, <br>
et in mundo conversatus,<br>
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fitque sanguis Christi merum, <br>
sparso verbi semine,<br>
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et, si sensus déficit, <br>
sui moras incolatus<br>
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ad firmándum cor sincérum <br>
miro clausit ordine.<br>
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sola fides súfficit.  
  
In supremae nocte coenae<br>
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[[Tantum ergo|TANTUM ERGO]]
recumbens cum fratribus <br>
 
observata lege plene<br>
 
cibis in legalibus,<br>
 
cibum turbae duodenae<br>
 
se dat suis manibus.<br>
 
  
Verbum caro, panem verum<br>
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5. Tantum ergo sacraméntum<ref> [[Gotteslob]] 2013, Nr. 496.</ref><br>
verbo carnem efficit:<br>
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venerémur cérnui, <br>
fitque sanguis Christi merum,<br>
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et antíquum documéntum <br>
et si sensus deficit,<br>
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novo cedat ritui; <br>
ad firmandum cor sincerum<br>
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praestet fides suppleméntum <br>
sola fides sufficit.<br>
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sénsuum deféctui.
  
Tantum ergo Sacramentum<br>
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6. Genitori Genitóque <br>
veneremur cernui:<br>
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laus et iubilátio, <br>
et antiquum documentum<br>
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salus, honor, virtus quoque <br>
novo cedat ritui:<br>
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sit et benedíctio; <br>
praestet fides supplementum<br>
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procédenti ab utróque <br>
sensuum defectui.<br>
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compar sit laudátio. Amen.
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1. Das Geheimnis laßt uns künden, <br>
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das uns Gott im Zeichen bot: <br>
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Jesu Leib, für unsre Sünden <br>
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hingegeben in den Tod, <br>
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Jesu Blut, in dem wir finden <br>
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Heil und Rettung aus der Not.
  
Genitori, Genitoque<br>
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2. Von Maria uns geboren, <br>
laus et jubilatio,<br>
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ward Gott Sohn uns Menschen gleich, <br>
salus, honor, virtus quoque<br>
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kam zu suchen, was verloren, <br>
sit et benedictio:<br>
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sprach das Wort vom Himmelreich, <br>
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hat den Seinen zugeschworen: <br>
compar sit laudatio.<br>
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Allezeit bin ich bei euch.  
  
Amen.<br>
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3. Auf geheimnisvolle Weise <br>
Alleluia.
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macht er dies Versprechen wahr; <br>
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als er in der Jünger Kreise <br>
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bei dem Osterlamme war, <br>
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gab in Brot und Wein zur Speise <br>
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sich der Herr den Seinen dar.
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lädt auch die Verlornen ein. <br>
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5. Gott ist nah in diesem Zeichen: <br>
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nehmt im Glauben teil daran.
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singe Lob, du Christenheit; <br>
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auch dem Geist auf gleichem Throne <br>
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sei der Lobgesang geweiht. <br>
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Ehre, Ruhm und Herrlichkeit. Amen. <br>
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1. Preise, Zunge, das Geheimnis<br>
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2. Uns gegeben, uns geboren<br>
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3. In der Nacht beim letzten Mahle<br>
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Als nach Vorschrift des Gesetzes<br>
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nun das Lamm genossen war,<br>
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gab mit eigner Hand den Seinen<br>
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er sich selbst zur Speise dar.<br>
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4. Und das Wort, das Fleisch geworden,<br>
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schafft durch Wort aus Brot und Wein<br>
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Fleisch und Blut zur Opferspeise,<br>
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sieht es auch der Sinn nicht ein.<br>
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Es genügt dem reinen Herzen,<br>
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was ihm sagt der Glaub allein.
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5. Darum lasst uns tief verehren<br>
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dieser Bund soll ewig währen,<br>
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und der alte hat ein End.<br>
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was das Auge nicht erkennt.
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6. Gott, dem Vater und dem Sohne<br>
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sei Lob, Preis und Herrlichkeit<br>
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mit dem Geist im höchsten Throne,<br>
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eine Macht und Wesenheit!<br>
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Ehre der Dreieinigkeit! Amen.
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→''[[Lauda Sion Salvatorem]]'', ''[[Adoro te devote]]'', ''[[Sacris solemniis]]'', ''[[Verbum supernum prodiens]]''
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
* [http://www.erzbistum-muenchen.de/EMF110/EMF010964.asp Pange Lingua mit deutscher Übertragung (M.L. Thurmair) und Erläuterung] (Erzbistum München)
+
{{Kathtube|Pange+lingua}} bzw. [http://www.kathtube.com/player.php?typ=X&benutzer=0&suchtext=Tantum+ergo Tantum ergo]
  
 +
== Anmerkungen ==
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<references />
  
[[Kategorie:Liturgische Gebete]]
+
[[Kategorie:Hymnen]]

Version vom 17. August 2016, 11:19 Uhr

Mit Pange, lingua, gloriósi córporis mystérium beginnt ein eucharistischer Hymnus der von Thomas von Aquin in Auftrag von Papst Urban IV. für das damals neu eingeführte Fronleichnamsfest (zu Orvieto) schrieb. Er ist in Auftakt und Aufbau an den Kreuzeshymnus Pange lingua gloriosi proelium certaminis angelehnt und von hohem künstlerischem Rang. Er wird als Fronleichnams-Vesper-hymnus und während der Fronleichnamsprozession sowie bei der Überstellung der Hostie am Gründonnerstag gesungen. Die beiden Schlussstrophen mit den Anfangsworten Tantum ergo werden seit dem 15. Jahrhundert als Anbetungshymne vor dem sakramentalen Segen gesungen.<ref>Balthasar Fischer in: LThK, 3. Auflage, Band 7, Sp. 1312; Anselm Manser in: LThK, 1. Auflage, Band VIII, Sp. 915.</ref>

Text von Pange lingua

Fronleichnamsprozession 2007.JPG
Lateinischer Originaltext<ref>aus: Kommunionspendung und Euchariestieverehrung außerhalb der Messe#IV. HYMNEN, Nr. 192a oder Gotteslob 1975, Nr. 543.</ref> Deutsche Übersetzung a<ref>aus: Kommunionspendung und Euchariestieverehrung außerhalb der Messe#IV. HYMNEN, Nr. 193 oder Gotteslob 1975, Nr. 544 (von Maria Luise Thurmair); im Gotteslob 2013: Nr. 494.</ref> Deutsche Übertragung b<ref>von Heinrich Bone 1847; aus: Das vollständige Römische Meßbuch. Lateinisch und deutsch mit allgemeinen und besonderen Einführungen im Anschluß an das Meßbuch von Anselm Schott OSB. Herausgegeben von den Benediktinern der Erzabtei Beuron. Herder Verlag Freiburg, Basel, Wien, 1961 - Nachdruck des Schott-Messbuches der Priesterbruderschaft St. Petrus 2006, S. 370+371 (ISBN 978-3-00-018582-3; Imprimatur Freiburg im Breisgau, den 27. Januar 1961 Der Generalvikar Föhr).</ref>

1. Pange, lingua, gloriósi
córporis mystérium,
sanguinísque pretiósi,
quem in mundi prétium
fructus ventris generósi
Rex effúdit géntium.

2. Nobis datus, nobis natus
ex intácta Vírgine,
et in mundo conversátus,
sparso verbi sémine,
sui moras incolátus
miro clausit órdine.

3. In suprémae nocte cenae
recúmbens cum frátribus,
observáta lege plene
cibis in legálibus,
cibum turbae duodénae
se dat suis mánibus.

4. Verbum caro panem verum
verbo carnem éfficit,
fitque sanguis Christi merum,
et, si sensus déficit,
ad firmándum cor sincérum
sola fides súfficit.

TANTUM ERGO

5. Tantum ergo sacraméntum<ref> Gotteslob 2013, Nr. 496.</ref>
venerémur cérnui,
et antíquum documéntum
novo cedat ritui;
praestet fides suppleméntum
sénsuum deféctui.

6. Genitori Genitóque
laus et iubilátio,
salus, honor, virtus quoque
sit et benedíctio;
procédenti ab utróque
compar sit laudátio. Amen.

1. Das Geheimnis laßt uns künden,
das uns Gott im Zeichen bot:
Jesu Leib, für unsre Sünden
hingegeben in den Tod,
Jesu Blut, in dem wir finden
Heil und Rettung aus der Not.

2. Von Maria uns geboren,
ward Gott Sohn uns Menschen gleich,
kam zu suchen, was verloren,
sprach das Wort vom Himmelreich,
hat den Seinen zugeschworen:
Allezeit bin ich bei euch.

3. Auf geheimnisvolle Weise
macht er dies Versprechen wahr;
als er in der Jünger Kreise
bei dem Osterlamme war,
gab in Brot und Wein zur Speise
sich der Herr den Seinen dar.

4. Gottes Wort, ins Fleisch gekommen,
wandelt durch sein Wort den Wein
und das Brot zum Mahl der Frommen,
lädt auch die Verlornen ein.
Der Verstand verstummt beklommen,
nur das Herz begreift´s allein.

TANTUM ERGO

5. Gott ist nah in diesem Zeichen:
knieet hin und betet an.
Das Gesetz der Furcht muss weichen,
da der neue Bund begann;
Mahl der Liebe ohnegleichen:
nehmt im Glauben teil daran.

6. Gott dem Vater und dem Sohne
singe Lob, du Christenheit;
auch dem Geist auf gleichem Throne
sei der Lobgesang geweiht.
Bringet Gott im Jubeltone
Ehre, Ruhm und Herrlichkeit. Amen.

1. Preise, Zunge, das Geheimnis
dieses Leibs voll Herrlichkeit
und des unschätzbaren Blutes,
das, zum Heil der Welt geweiht,
Jesus Christus hat vergossen,
Herr der Völker aller Zeit.

2. Uns gegeben, uns geboren
von der Jungfrau, keusch und rein,
ist auf Erden er gewandelt,
Saat der Wahrheit auszustreun,
und am Ende seines Lebens
setzt er dies Geheimnis ein.

3. In der Nacht beim letzten Mahle
saß er in der Jüngerschar.
Als nach Vorschrift des Gesetzes
nun das Lamm genossen war,
gab mit eigner Hand den Seinen
er sich selbst zur Speise dar.

4. Und das Wort, das Fleisch geworden,
schafft durch Wort aus Brot und Wein
Fleisch und Blut zur Opferspeise,
sieht es auch der Sinn nicht ein.
Es genügt dem reinen Herzen,
was ihm sagt der Glaub allein.

TANTUM ERGO

5. Darum lasst uns tief verehren
ein so großes Sakrament;
dieser Bund soll ewig währen,
und der alte hat ein End.
Unser Glaube soll uns lehren,
was das Auge nicht erkennt.

6. Gott, dem Vater und dem Sohne
sei Lob, Preis und Herrlichkeit
mit dem Geist im höchsten Throne,
eine Macht und Wesenheit!
Singt in lautem Jubeltone:
Ehre der Dreieinigkeit! Amen.

Lauda Sion Salvatorem, Adoro te devote, Sacris solemniis, Verbum supernum prodiens

Weblinks

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Anmerkungen

<references />