Otto von Bamberg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Otto von Bamberg''' (* [[1060]] oder [[1061]]; † [[30. Juni]] [[1139]]) war [[Bischof]] von [[Bistum Bamberg|Bamberg]].
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'''Otto von Bamberg''' (* [[1060]] oder [[1061]]; † [[30. Juni]] [[1139]]) war [[Bischof]] von [[Bistum Bamberg|Bamberg]]. Er ist auch bekannt als "Apostel der Pommern".
  
 
== Biografie ==
 
== Biografie ==
[[Otto]] stammte aus schwäbischem Adel und war zunächst am Hof des Polenherzogs Wladislaw tätig, ehe er in den Dienst von Kaiser Heinrich IV. trat. 1102 wurde Otto zum Bischof von Bamberg ernannt. Er ließ den niedergebrannten Dom wieder aufbauen und wirkte als Missionar in Pommern. 1189 wurde Otto heilig gesprochen. Im Erzbistum Bamberg wird des Hl. Otto am 30. September gedacht.
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Der aus einem schwäbischen Rittergeschlecht stammende  Otto wurde  um 1060 geboren. Die Orte seiner Ausbildung sind unbekannt. Erst mit der Priesterweihe zu Regensburg tritt er in das Licht der Geschichte. Vom Polenherzog Wladislaw wurde er als Hofkaplan nach Gnesen berufen. Dies nach Wladislaw Eheschließung 1088 mit der Witwe des Ungarnkönigs Salomo († 1087), der Schwester des deutsche Kaisers Heinrich IV.
  
Otto von Bamberg wird auch der Apostel der Pommern genannt, da er auf seinen zwei Missionsreisen durch Pommern tausende Leute bekehrt hatte. Neben seiner Tätigkeit als Missionar, vorbildlicher Bischof und Seelsorger, war Otto, der aus einer Adelsfamilie stammte, maßgeblich am [[Wormser Konkordat]] zur Beilegung des [[Investiturstreit]]es, beteiligt.
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Otto starb hochbetagt - wohl fast 80-jährig - am [[30. September]] 1139. Auf eigenen Wunsch fand er seine letzte Ruhestätte in der Kirche des Benediktinerklosters St. Michael zu Bamberg.  
  
==Gedenktag==
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=== Reichstätigkeit ===
* 30. Juni
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Wohl nach dem Tod Judiths um 1095 trat Otto an den Hof König Heinrichs IV. der mit Papst Gregor VII. wegen nicht vom Papst abgesegneter  Einsetzungen von Bischöfen exkommuniziert war. Diese Auseinandersetzung ist als der  [[Investitur]]streit bekannt.
  
==Patronate==
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Das hieß für Otto der beiden Parteien loyal gegenüber sein wollte, dass er in eine schwierige Lage geriet besonders durch seine Ernennung 1102 zum Kanzler Deutschlands und der im selben Jahr erfolgten Ernennung zum Bischof von Bamberg.
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Für ihn war dann seine Weihe durch Papst Paschalis II. auch die Anerkennung dieser Seite, und für sich selbst. Auf der Rückreise nahm er auch an der Synode von Guastalla teil.
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Durch die antipäpstliche Haltung Heinrich IV. und dessen Nachfolger Heinrich V. stand Otto weiterhin nicht auf der Seite der geistlichen Fürsten Deutschlands. Trotz allem konnte er durch sein diplomatisches Geschick zwischen Papst und König vermitteln.
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Erst das [[Wormser Konkordat]] vom Jahr 1122, an der Otto erheblich beteiligt war,beendete den Investiturstreit.
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Er trug entscheidend dazu bei, dass es im Wormser Konkordat (1122) zur Beilegung des von beiden Seiten mit Hartnäckigkeit geführten Investiturstreites kommen konnte. Charakteristisch für seine Haltung sind die Bibelworte, die er seiner Vertragsunterschrift anfügte: »Otto, Bischof von Bamberg, der Gott gab, was Gottes ist, aber auch dem Kaiser, was des Kaisers ist.« Wie Otto berechtigte Interessen des Reiches verteidigte, so kümmerte er sich auch als Bischof um die Anliegen seiner Diözese.
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=== Tätigkeit im Bistum Bamberg ===
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Als Bischof von Bamberg kümmerte er sich wohl als erstes um den Wiederaufbau der als Ruine stehenden Domes, welcher 1081 niederbrannte. 1121 wurde durch ein Erdbeben das Kloster Michaelsberg stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Überlieferung nach wurden Pfeilspitzen zu Nägeln umgeschmiedet.
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Des weiteren lies er Klöster durch die Hirsauer Reform reformieren, richtete Klöster neu ein, so u. a. Kloster Langheim und Kloster Michelfeld., Errichtete Pfarreien neu. Unterstützte  Prämonstratenser und Zisterzienser
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=== Missionsreisen ===
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Nachdem Pommern von den [[Polen]] unterworfen war betraute der polnische König [[Boleslaw III.]] mit der Missionierung des neuen polnischen Landstriches. Seine erste Missionsreise unternahm er mit Genehmigung von Papst [[Calixtus II.]] und Kaiser [[Heinrich V.]] im Jahr 1124. Die Missionierung gelang allein mit Unterrichtung der Bevölkerung über den katholischen Glauben.
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Eine nochmalige Missionsreise im Jahr 1127 wo er auch den Bau von Kirchen und die Strukturierung von Pfarreien vornahm. Er plante bereits die Einrichtung des Bistums Wollin/Kammin, das jedoch erst 1040 errichtet wurde und dessen erster Bischof Adalbert, ein Begleiter aus den Missionsreisen Ottos, wurde.
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=== Heiligsprechung ===
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Neben der Missionierung der Pommern, seiner seelsorgerischen Leistungen kamen nach seinem Tode noch Wunderheilungen hinzu, die bereits nach 50 Jahren - am 10.8.1189 - zu seiner Heiligsprechung führten.
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Seinen Gedenktag hat Bischof Otto I. - Apostel der Pommern - in der Erzdiözese Bamberg am 30. September.
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* Gedenktag katholisch: 30. Juni
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:nicht gebotener Gedenktag im deutschen Sprachgebiet
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* Fest im Bistum Berlin
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* Hochfest in der Stadt Bamberg: 30. September
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* Fest im Bistum Bamberg: 30. September
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* Diözesankalender Eichstätt, Görlitz, Speyer
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* Fest in Kammin: 1. Oktober
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== Gedenkstätten ==
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* Gedenktafel in der Walhalla bei Regensburg.
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* Denkmal am Ottoplatz zu Bamberg von 1854.
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* Denkmal vor dem Kindergarten in der Bamberger Jäckstraße.
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* Denkmal vor der St. Otto-Kirche zu Bamberg.
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* Ottobrunnen unterhalb von St. Getreu zu Bamberg, Bau aus dem frühen 19. Jahrhundert.
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* Maximiliansbrunnen auf dem Maxplatz zu Bamberg, Brunnen von 1880 mit fünf Figuren, darunter der hl. Otto.
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* Im Schloß der Herzöge von Pommern zu Stettin.
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'''Siehe auch:'''
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* [[Bamberg]]
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* [[Bischöfe von Bamberg]]  
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* [[Hildegard von Bingen]], der er die [[Jungfrauenweihe]] spendete
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== Weblinks ==
 
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Version vom 30. September 2014, 09:03 Uhr

Hl. Otto vom Bamberg, Statue in St. Michal, Bamberg

Otto von Bamberg (* 1060 oder 1061; † 30. Juni 1139) war Bischof von Bamberg. Er ist auch bekannt als "Apostel der Pommern".

Biografie

Der aus einem schwäbischen Rittergeschlecht stammende Otto wurde um 1060 geboren. Die Orte seiner Ausbildung sind unbekannt. Erst mit der Priesterweihe zu Regensburg tritt er in das Licht der Geschichte. Vom Polenherzog Wladislaw wurde er als Hofkaplan nach Gnesen berufen. Dies nach Wladislaw Eheschließung 1088 mit der Witwe des Ungarnkönigs Salomo († 1087), der Schwester des deutsche Kaisers Heinrich IV.

Otto starb hochbetagt - wohl fast 80-jährig - am 30. September 1139. Auf eigenen Wunsch fand er seine letzte Ruhestätte in der Kirche des Benediktinerklosters St. Michael zu Bamberg.

Reichstätigkeit

Wohl nach dem Tod Judiths um 1095 trat Otto an den Hof König Heinrichs IV. der mit Papst Gregor VII. wegen nicht vom Papst abgesegneter Einsetzungen von Bischöfen exkommuniziert war. Diese Auseinandersetzung ist als der Investiturstreit bekannt.

Das hieß für Otto der beiden Parteien loyal gegenüber sein wollte, dass er in eine schwierige Lage geriet besonders durch seine Ernennung 1102 zum Kanzler Deutschlands und der im selben Jahr erfolgten Ernennung zum Bischof von Bamberg.

Für ihn war dann seine Weihe durch Papst Paschalis II. auch die Anerkennung dieser Seite, und für sich selbst. Auf der Rückreise nahm er auch an der Synode von Guastalla teil.

Durch die antipäpstliche Haltung Heinrich IV. und dessen Nachfolger Heinrich V. stand Otto weiterhin nicht auf der Seite der geistlichen Fürsten Deutschlands. Trotz allem konnte er durch sein diplomatisches Geschick zwischen Papst und König vermitteln.

Erst das Wormser Konkordat vom Jahr 1122, an der Otto erheblich beteiligt war,beendete den Investiturstreit.

Er trug entscheidend dazu bei, dass es im Wormser Konkordat (1122) zur Beilegung des von beiden Seiten mit Hartnäckigkeit geführten Investiturstreites kommen konnte. Charakteristisch für seine Haltung sind die Bibelworte, die er seiner Vertragsunterschrift anfügte: »Otto, Bischof von Bamberg, der Gott gab, was Gottes ist, aber auch dem Kaiser, was des Kaisers ist.« Wie Otto berechtigte Interessen des Reiches verteidigte, so kümmerte er sich auch als Bischof um die Anliegen seiner Diözese.

Tätigkeit im Bistum Bamberg

Grab des Hl. Otto in der Bamberger Michaelskirche

Als Bischof von Bamberg kümmerte er sich wohl als erstes um den Wiederaufbau der als Ruine stehenden Domes, welcher 1081 niederbrannte. 1121 wurde durch ein Erdbeben das Kloster Michaelsberg stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Überlieferung nach wurden Pfeilspitzen zu Nägeln umgeschmiedet.

Des weiteren lies er Klöster durch die Hirsauer Reform reformieren, richtete Klöster neu ein, so u. a. Kloster Langheim und Kloster Michelfeld., Errichtete Pfarreien neu. Unterstützte Prämonstratenser und Zisterzienser

Missionsreisen

Nachdem Pommern von den Polen unterworfen war betraute der polnische König Boleslaw III. mit der Missionierung des neuen polnischen Landstriches. Seine erste Missionsreise unternahm er mit Genehmigung von Papst Calixtus II. und Kaiser Heinrich V. im Jahr 1124. Die Missionierung gelang allein mit Unterrichtung der Bevölkerung über den katholischen Glauben.

Eine nochmalige Missionsreise im Jahr 1127 wo er auch den Bau von Kirchen und die Strukturierung von Pfarreien vornahm. Er plante bereits die Einrichtung des Bistums Wollin/Kammin, das jedoch erst 1040 errichtet wurde und dessen erster Bischof Adalbert, ein Begleiter aus den Missionsreisen Ottos, wurde.

Heiligsprechung

Neben der Missionierung der Pommern, seiner seelsorgerischen Leistungen kamen nach seinem Tode noch Wunderheilungen hinzu, die bereits nach 50 Jahren - am 10.8.1189 - zu seiner Heiligsprechung führten.

Patronate

Otto von Bamberg ist Patron folgender "Stichwörter"

  • Geographie & Kirche
Bistum Bamberg
Bistum Berlin
Bistum Stettin
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Gedenktag

Seinen Gedenktag hat Bischof Otto I. - Apostel der Pommern - in der Erzdiözese Bamberg am 30. September.

  • Gedenktag katholisch: 30. Juni
nicht gebotener Gedenktag im deutschen Sprachgebiet
  • Fest im Bistum Berlin
  • Hochfest in der Stadt Bamberg: 30. September
  • Fest im Bistum Bamberg: 30. September
  • Diözesankalender Eichstätt, Görlitz, Speyer
  • Fest in Kammin: 1. Oktober

Gedenkstätten

  • Gedenktafel in der Walhalla bei Regensburg.
  • Denkmal am Ottoplatz zu Bamberg von 1854.
  • Denkmal vor dem Kindergarten in der Bamberger Jäckstraße.
  • Denkmal vor der St. Otto-Kirche zu Bamberg.
  • Ottobrunnen unterhalb von St. Getreu zu Bamberg, Bau aus dem frühen 19. Jahrhundert.
  • Maximiliansbrunnen auf dem Maxplatz zu Bamberg, Brunnen von 1880 mit fünf Figuren, darunter der hl. Otto.
  • Im Schloß der Herzöge von Pommern zu Stettin.

Siehe auch:

Weblinks


Vorgänger
Rupert (Bamberg)
† Bischof von Bamberg
11002-1139
Nachfolger
Egilbert