Oration: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Oration (lat.: ''oratio''; Rede, Gebet) bezeichnet man das vom Vorsteher einer liturgischen Feier laut vorgetragene [[Gebet]]. Es wird eingeleitet durch "Lasset uns beten" oder lateinisch: "Oremus".<br>  
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Die '''Oration''' (lat.: ''oratio''; Rede, Gebet) ist das vom Vorsteher einer liturgischen Feier laut vorgetragene [[Gebet]]. Es wird eingeleitet durch "Lasset uns beten" oder lateinisch: "Oremus".<br>  
  
Die Ordnung der [[heilige Messe|heiligen Messe]] kennt drei Orationen:
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Die Ordnung der [[heilige Messe|heiligen Messe]] kennt drei Orationen, die zum [[Proprium]] der Messe gehören:
  
 
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Die lateinischen Orationen gehören zum Urtyp der römischen Liturgie. Sie wechseln je nach Tag, Fest und Anlass. Ihr lateinischer Text ist, auch heute fast durchweg, ältester Tradition entnommen, und immer eine auch sprachlich prägnante Zusammenfassung des Glaubens; manche deutsche Übersetzungen lassen es an Präzision fehlen, weshalb derzeit Neuübersetzungen erstellt werden.
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Orationen gehören auch zur Liturgie mancher Sakramente und Weihen. Sie beschließen die [[Horen]] des [[Stundengebet]]es, [[Litanei]]en, die [[Marianische Antiphon]], den [[Angelus]] und das [[Tantum ergo]] vor dem [[Eucharistischer Segen|Eucharistischen Segen]].
  
Auch das Gebet zum Beschluss der [[Horen]] des [[Stundengebet]]es wird Oration genannt.
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Die lateinischen Orationen gehören zum Urtyp der römischen Liturgie. Sie wechseln je nach Tag, Fest und Anlass. Ihr lateinischer Text ist fast durchweg ältester Tradition entnommen, und immer eine auch sprachlich prägnante Zusammenfassung des Glaubens. Sie haben folgenden Aufbau:
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*Gebetseinladung
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*Gottesanrede, oft mit einem Adjektiv
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*Prädikation als Preis Gottes (appositioneller Zusatz oder angeschlossener Relativsatz)
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*Bittformel und inhaltliche Formulierung der Bitte
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*Schlussformel
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*Bekräftigung der Gemeinde: "[[Amen]]".
  
[[Kategorie:Messopfer]]
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[[Kategorie:Heilige Messe]]

Version vom 4. September 2014, 19:23 Uhr

Die Oration (lat.: oratio; Rede, Gebet) ist das vom Vorsteher einer liturgischen Feier laut vorgetragene Gebet. Es wird eingeleitet durch "Lasset uns beten" oder lateinisch: "Oremus".

Die Ordnung der heiligen Messe kennt drei Orationen, die zum Proprium der Messe gehören:

  • das Tagesgebet (Collecta, oratio super populo, Kirchengebet)
  • das Gabengebet (Secreta, oratio super oblata, (früher:) Stillgebet)
  • das Schlussgebet (Postcommunio)

Orationen gehören auch zur Liturgie mancher Sakramente und Weihen. Sie beschließen die Horen des Stundengebetes, Litaneien, die Marianische Antiphon, den Angelus und das Tantum ergo vor dem Eucharistischen Segen.

Die lateinischen Orationen gehören zum Urtyp der römischen Liturgie. Sie wechseln je nach Tag, Fest und Anlass. Ihr lateinischer Text ist fast durchweg ältester Tradition entnommen, und immer eine auch sprachlich prägnante Zusammenfassung des Glaubens. Sie haben folgenden Aufbau:

  • Gebetseinladung
  • Gottesanrede, oft mit einem Adjektiv
  • Prädikation als Preis Gottes (appositioneller Zusatz oder angeschlossener Relativsatz)
  • Bittformel und inhaltliche Formulierung der Bitte
  • Schlussformel
  • Bekräftigung der Gemeinde: "Amen".