Odo Casel: Unterschied zwischen den Versionen

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Dr. ''' Odo Casel '''  [[OSB]] (* [[27. September]] [[1886]] in Koblenz-Lützel † [[28. März]] [[1948]] in Herstelle an der Weser) war Mitglied des Benediktiner-[[Kloster]]s [[Maria Laach]] und Liturgiewissenschaftler.
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==Biografie==
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''' Odo Casel '''  [[OSB]] (Dr., * [[27. September]] [[1886]] in Koblenz-Lützel; † [[28. März]] [[1948]] in Herstelle an der Weser) war Mitglied des Benediktiner-[[Kloster]]s [[Maria Laach]] und Liturgiewissenschaftler.
[[Odo]] Casel, mit dem Taufnamen Johannes trat 1905 in den Benediktinerorden ein, absolvierte in [[Rom]] und Bonn theologische und altphilologische Studien und schloss jeweils mit einer Promotion ab.  Er wurde er einer der prägendsten Mitarbeiter der von seiner Abtei [[Maria Laach]] getragenen "liturgischen Erneuerung". Er verschaffte dem "Jahrbuch für Liturgiewissenschaft" (15 Bände, 1921-41, Neudruck 1973-79, Reg. Band 1982) internationale und überkonfessionelles wissenschaftliches Ansehen (er selbst ist wichtigster Autor der Literatur-Berichte) und entwickelte vor allem dort auch die theologische Grundlegung der Erneuerungsbewegung, die als "Mysterientheologie" bekannt wurde. [[Angelus Häußling]] OSB beschreibt Casels Ansicht: Die Religionswissenschaft der Antike war nur (oft missverstandener) Ausgangspunkt. Das Hauptanliegen Casels war eine Reduktion des christlichen Selbstverständnisses auf das Heilshandeln Gottes in Christus, dessen bleibende Zeitgenossen die glaubenden und die Mysterien der Kirche feiernden Menschen je und je neu sind. Erstmals gelang es ihm somit, die Konzentration der christlichen Existenz mittels der (nach der Anschauung Casels aus den Zeugnissen der alten Kirche neuentdeckten) Sicht auf das Heilsgeschehen selbst. Seine Theologie, aus geistlicher Erfahrung erwachsen, wollte unmittelbar der [[Spiritualität]] dienen. Dies suchte er auch in seiner Tätigkeit und (seit 1922) als [[Seelsorge]]r der Benediktinerinnenabtei Hl. Kreuz, Herstelle, zu vermitteln (vgl. im [[LThK]] 3. Auflage, Artikel: Odo Casel).
 
  
==Werke==
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== Biografie ==
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[[Odo]] Casel, mit dem Taufnamen Johannes trat 1905 in den Benediktinerorden ein, absolvierte in [[Rom]] und Bonn theologische und altphilologische Studien und schloss jeweils mit einer Promotion ab.  Er wurde er einer der prägendsten Mitarbeiter der von seiner Abtei [[Maria Laach]] getragenen "liturgischen Erneuerung". Er verschaffte dem "Jahrbuch für Liturgiewissenschaft" (15 Bände, 1921-41, Neudruck 1973-79, Reg. Band 1982) internationale und überkonfessionelles wissenschaftliches Ansehen (er selbst ist wichtigster Autor der Literatur-Berichte) und entwickelte vor allem dort auch die theologische Grundlegung der Erneuerungsbewegung, die als "Mysterientheologie" (μυστήριον 'mystérion', lateinisch ''[[Sakrament|sacramentum]]'') bekannt wurde. [[Angelus Häußling]] OSB beschreibt Casels Ansicht: Die Religionswissenschaft der Antike war nur (oft missverstandener) Ausgangspunkt. Das Hauptanliegen Casels war eine Reduktion des christlichen Selbstverständnisses auf das Heilshandeln Gottes in Christus, dessen bleibende Zeitgenossen die glaubenden und die Mysterien der Kirche feiernden Menschen je und je neu sind. Erstmals gelang es ihm somit, die Konzentration der christlichen Existenz mittels der (nach der Anschauung Casels aus den Zeugnissen der alten Kirche neuentdeckten) Sicht auf das Heilsgeschehen selbst. Seine Theologie, aus geistlicher Erfahrung erwachsen, wollte unmittelbar der [[Spiritualität]] dienen. Dies suchte er auch in seiner Tätigkeit und (seit 1922) als [[Seelsorge]]r der Benediktinerinnenabtei Hl. Kreuz, Herstelle, zu vermitteln.<ref>Angelus Häussling in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 3. Auflage, Artikel Casel, Odo, Sp. 966-967.</ref> Er wird im  [[Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie (Wortlaut)|Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie]] im Jahre 2001 erwähnt.
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Casels Myterientheologie, sein Gedanke vom ''Mysterium paschale'' (Ostergeheimnis) wurde vom [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanischen Konzil]] aufgegriffen, das das [[Pascha-Mysterium]] zu einem Schlüsselbegriff in der Liturgiekonstitution ‘‘[[Sacrosanctum Concilium]]‘‘ (1963) machte: "In der Liturgie, besonders im heiligen Opfer der Eucharistie, vollzieht sich das Werk unserer Erlösung, und so trägt sie in höchstem Maße dazu bei, dass das Leben der Gläubigen Ausdruck und Offenbarung des Mysteriums Christi und des eigentlichen Wesens der wahren Kirche wird."<ref>SC 2; Martin Klöckener: ''Feier des Pascha-Mysteriums Jesu Christi.'' In: Schweizerische Kirchenzeitung, 38/2003</ref> In diesem Mysterium "hat er durch sein Sterben unseren Tod vernichtet und durch sein Auferstehen das Leben neugeschaffen".<ref>Osterpräfation, zitiert in SC 5.</ref>
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== Werke ==
 
* Hauptwerk: Das christliche Kultmysterium [[Friedrich Pustet Verlag]] Regensburg 1960 (4. durchgesehene und erweiterte Auflage, 244 Seiten - Hg. Burkard Neunheuser - [[Imprimatur]] Regensburg, den 14. Deember 1959, J. Baldauf [[Generalvikar]]; zahlreiche Übersetzungen; 1. Auflage 1932; 2. Auflage 1935; 3. Auflage 1948).  
 
* Hauptwerk: Das christliche Kultmysterium [[Friedrich Pustet Verlag]] Regensburg 1960 (4. durchgesehene und erweiterte Auflage, 244 Seiten - Hg. Burkard Neunheuser - [[Imprimatur]] Regensburg, den 14. Deember 1959, J. Baldauf [[Generalvikar]]; zahlreiche Übersetzungen; 1. Auflage 1932; 2. Auflage 1935; 3. Auflage 1948).  
* Reihe Ecclesia orans- Zweites Bändchen, Das Gedächtnis des Herrn in der Altchristlichen Liutgie, Der Grundgedanken des Messkaonons [[Herder Verlag|Herder & Co. G.M.B.H. Verlagsbuchhandlung]] Freiburg im Breisgau 1923 (6-8. Auflage; [[Imprimatur]] Friburgi Brisgoviae, die 5 Julii 1922 Dr. Mutz, Vic. Gen.).
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* Odo Casel / Anton L.Mayer, (Hrsgg.): ''Jahrbuch für Liturgiewissenschaft'', Vorläufer der nach dem Krieg begonnenen Zeitschrift: Archiv für Liturgiewissenschaft, auch als 1. Serie bezeichnet, In Verbindung mit [[Anton Baumstark]] und [[Romano Guardini]] herausgegeben von Odo Casel, komplett in 15 Bänden plus Register zu allen von 1921 - 1941 erschienen 15 Bänden, vormals herausgegeben vom Verein zur Pflege der Liturgiewissenschaft, [[Maria Laach]], Aschendorff Münster  1973 - 1979 (2., durchgesehene Auflage).
* Reihe Ecclesia orans- Neuntes Bändchen, Die Liturgie als Mysterienfeier, [[Herder Verlag|Herder & Co. G.M.B.H. Verlagsbuchhandlung]] Freiburg im Breisgau 1923 ([[Imprimatur]] Friburgi Brisgoviae, die 3 Novembris 1922 Dr. Mutz, Vic. Gen.)..
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* Gegenwart des Christus-Mysteriums, Ausgewählte Texte zum Kirchenjahr. In Verbingung mit dem Abt-Herwegen-Institut der Abtei Maria Laach herausgegeben und eingeleitet von Arno Schilson, Matthias-Grünewald-Verlag Mainz 1986 (134 Seiten).
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* Reihe [[Ecclesia orans]]- II. Bändchen, ''Das Gedächtnis des Herrn in der Altchristlichen Liutgie, Der Grundgedanken des Messkaonons'' [[Herder Verlag|Herder & Co. G.M.B.H. Verlagsbuchhandlung]] Freiburg im Breisgau 1923 (6-8. Auflage; [[Imprimatur]] Friburgi Brisgoviae, die 5 Julii 1922 Dr. Mutz, Vic. Gen.).
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* Reihe [[Ecclesia orans]]- IX. Bändchen, ''Die [[Liturgie]] als Mysterienfeier'', [[Herder Verlag|Herder & Co. G.M.B.H. Verlagsbuchhandlung]] Freiburg im Breisgau 1923 ([[Imprimatur]] Friburgi Brisgoviae, die 3 Novembris 1922 Dr. Mutz, Vic. Gen.)..
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* ''Die Liturgie als Mysterienfeier'', 1923.
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* ''Das christliche Festmysterium'', [[Bonifatius Verlag]] Paderborn 1941 (221 (1) Seiten).
 
* Mysterium des Kommenden, [[Bonifatius Verlag]] Paderborn 1952 (261 Seiten).
 
* Mysterium des Kommenden, [[Bonifatius Verlag]] Paderborn 1952 (261 Seiten).
 
* Vom wahren Menschenbild, Pustet  Verlag Regensburg 1953 (190 Seiten).
 
* Vom wahren Menschenbild, Pustet  Verlag Regensburg 1953 (190 Seiten).
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* ''Das christliche Kultmysterium'', Vierte durchgesehene und erweiterte Auflage, herausgegeben von Burkhard Neunheuser OSB, [[Pustet Verlag]] Regensburg 1960 (243 Seiten).
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* ''Mysterium der Ekklesia, Von der Gemeinschaft aller Erlösten in Christus Jesus'', Aus Schriften und Vorträgen, Ausgewählt und eingeleitet von Theophora Schneider. Mit einem Nachwort versehen von Burkhard Neunheuser, [[Matthias-Grünewald-Verlag]] Mainz 1961 (427 Seiten).
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* Gegenwart des Christus-Mysteriums, Ausgewählte Texte zum Kirchenjahr. In Verbingung mit dem Abt-Herwegen-Institut der Abtei Maria Laach herausgegeben und eingeleitet von Arno Schilson, Matthias-Grünewald-Verlag Mainz 1986 (134 Seiten).
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
*[http://www.abtei-herstelle.de/wp-content/uploads/2012/09/Pater-Odo-Casel.pdf LEBENSBILD über PATER ODO CASEL von Sr. Hilara Coen] www.abtei-herstelle.de
 
*[http://www.abtei-herstelle.de/wp-content/uploads/2012/09/Pater-Odo-Casel.pdf LEBENSBILD über PATER ODO CASEL von Sr. Hilara Coen] www.abtei-herstelle.de
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''' siehe auch:'''  [[Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie (Wortlaut)|Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie]]
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== Anmerkungen ==
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<references />
  
 
[[Kategorie:Priester Deutschland|Casel, Odo]]
 
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[[Kategorie:Liturgische Bewegung|Casel, Odo]]
 
[[Kategorie:Liturgische Bewegung|Casel, Odo]]
 
[[Kategorie:Liturgiewissenschaftler|Casel, Odo]]
 
[[Kategorie:Liturgiewissenschaftler|Casel, Odo]]
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[[Kategorie:Theologen Deutschland|Casel, Odo]]

Aktuelle Version vom 15. Februar 2023, 12:34 Uhr

Casel Mysterienfeier.jpg

Odo Casel OSB (Dr., * 27. September 1886 in Koblenz-Lützel; † 28. März 1948 in Herstelle an der Weser) war Mitglied des Benediktiner-Klosters Maria Laach und Liturgiewissenschaftler.

Biografie

Odo Casel, mit dem Taufnamen Johannes trat 1905 in den Benediktinerorden ein, absolvierte in Rom und Bonn theologische und altphilologische Studien und schloss jeweils mit einer Promotion ab. Er wurde er einer der prägendsten Mitarbeiter der von seiner Abtei Maria Laach getragenen "liturgischen Erneuerung". Er verschaffte dem "Jahrbuch für Liturgiewissenschaft" (15 Bände, 1921-41, Neudruck 1973-79, Reg. Band 1982) internationale und überkonfessionelles wissenschaftliches Ansehen (er selbst ist wichtigster Autor der Literatur-Berichte) und entwickelte vor allem dort auch die theologische Grundlegung der Erneuerungsbewegung, die als "Mysterientheologie" (μυστήριον 'mystérion', lateinisch sacramentum) bekannt wurde. Angelus Häußling OSB beschreibt Casels Ansicht: Die Religionswissenschaft der Antike war nur (oft missverstandener) Ausgangspunkt. Das Hauptanliegen Casels war eine Reduktion des christlichen Selbstverständnisses auf das Heilshandeln Gottes in Christus, dessen bleibende Zeitgenossen die glaubenden und die Mysterien der Kirche feiernden Menschen je und je neu sind. Erstmals gelang es ihm somit, die Konzentration der christlichen Existenz mittels der (nach der Anschauung Casels aus den Zeugnissen der alten Kirche neuentdeckten) Sicht auf das Heilsgeschehen selbst. Seine Theologie, aus geistlicher Erfahrung erwachsen, wollte unmittelbar der Spiritualität dienen. Dies suchte er auch in seiner Tätigkeit und (seit 1922) als Seelsorger der Benediktinerinnenabtei Hl. Kreuz, Herstelle, zu vermitteln.<ref>Angelus Häussling in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage, Artikel Casel, Odo, Sp. 966-967.</ref> Er wird im Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie im Jahre 2001 erwähnt.

Casels Myterientheologie, sein Gedanke vom Mysterium paschale (Ostergeheimnis) wurde vom Zweiten Vatikanischen Konzil aufgegriffen, das das Pascha-Mysterium zu einem Schlüsselbegriff in der Liturgiekonstitution ‘‘Sacrosanctum Concilium‘‘ (1963) machte: "In der Liturgie, besonders im heiligen Opfer der Eucharistie, vollzieht sich das Werk unserer Erlösung, und so trägt sie in höchstem Maße dazu bei, dass das Leben der Gläubigen Ausdruck und Offenbarung des Mysteriums Christi und des eigentlichen Wesens der wahren Kirche wird."<ref>SC 2; Martin Klöckener: Feier des Pascha-Mysteriums Jesu Christi. In: Schweizerische Kirchenzeitung, 38/2003</ref> In diesem Mysterium "hat er durch sein Sterben unseren Tod vernichtet und durch sein Auferstehen das Leben neugeschaffen".<ref>Osterpräfation, zitiert in SC 5.</ref>

Werke

  • Hauptwerk: Das christliche Kultmysterium Friedrich Pustet Verlag Regensburg 1960 (4. durchgesehene und erweiterte Auflage, 244 Seiten - Hg. Burkard Neunheuser - Imprimatur Regensburg, den 14. Deember 1959, J. Baldauf Generalvikar; zahlreiche Übersetzungen; 1. Auflage 1932; 2. Auflage 1935; 3. Auflage 1948).
  • Odo Casel / Anton L.Mayer, (Hrsgg.): Jahrbuch für Liturgiewissenschaft, Vorläufer der nach dem Krieg begonnenen Zeitschrift: Archiv für Liturgiewissenschaft, auch als 1. Serie bezeichnet, In Verbindung mit Anton Baumstark und Romano Guardini herausgegeben von Odo Casel, komplett in 15 Bänden plus Register zu allen von 1921 - 1941 erschienen 15 Bänden, vormals herausgegeben vom Verein zur Pflege der Liturgiewissenschaft, Maria Laach, Aschendorff Münster 1973 - 1979 (2., durchgesehene Auflage).
  • Die Liturgie als Mysterienfeier, 1923.
  • Das christliche Festmysterium, Bonifatius Verlag Paderborn 1941 (221 (1) Seiten).
  • Mysterium des Kommenden, Bonifatius Verlag Paderborn 1952 (261 Seiten).
  • Vom wahren Menschenbild, Pustet Verlag Regensburg 1953 (190 Seiten).
  • Das christliche Kultmysterium, Vierte durchgesehene und erweiterte Auflage, herausgegeben von Burkhard Neunheuser OSB, Pustet Verlag Regensburg 1960 (243 Seiten).
  • Mysterium der Ekklesia, Von der Gemeinschaft aller Erlösten in Christus Jesus, Aus Schriften und Vorträgen, Ausgewählt und eingeleitet von Theophora Schneider. Mit einem Nachwort versehen von Burkhard Neunheuser, Matthias-Grünewald-Verlag Mainz 1961 (427 Seiten).
  • Gegenwart des Christus-Mysteriums, Ausgewählte Texte zum Kirchenjahr. In Verbingung mit dem Abt-Herwegen-Institut der Abtei Maria Laach herausgegeben und eingeleitet von Arno Schilson, Matthias-Grünewald-Verlag Mainz 1986 (134 Seiten).

Weblinks

Anmerkungen

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