Nikola Tavelic: Unterschied zwischen den Versionen

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Der hl. '''Nikola Tavelić''' ist ein [[Franziskaner]] der zusammen mit drei Mitbrüdern, am 14. November 1391 in [[Jerusalem]] den [[Märtyer|Märtyrertod]] erlitt. Er ist der erste [[Kanonisation|kanonisierte]] kroatische Heilige.
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Der hl. '''Nikola Tavelić''' ist ein [[Franziskaner]] der zusammen mit drei Mitbrüdern, am 14. November 1391 in [[Jerusalem]] den [[Martyrium|Märtyrertod]] erlitt. Er ist der erste [[Kanonisation|kanonisierte]] kroatische Heilige.
  
Aus seinem Leben ist nicht viel bekannt. Er stammt aus einer angesehenen Adelsfamilie. Die Historiker vermuten, dass er um das Jahr 1340 in Šibenik geboren wurde. Dort tritt er in den [[Franziskaner|Franziskanerorden]] ein und wird zum [[Priester]] geweiht. Er wird als [[Missionar]] nach Bosnien geschickt, wo zu der Zeit die [[Sekte]] der [[Bogumilen]] weit verbreitet war. Nach zwölf Jahren fruchtbarer Arbeit wird er von seinen Ordensoberen ins [[Heiliges Land|Heilige Land]] geschickt. Dort gehört er dem [[Kloster des Hl. Erlösers]] auf dem Berg [[Zion]] an.
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Aus seinem Leben ist nicht viel bekannt. Er stammt aus einer angesehenen Adelsfamilie. Die Historiker vermuten, dass er um das Jahr 1340 in Šibenik geboren wurde. In der Stadt damals bedeutenden Fürstenstadt Bribir tritt er in den [[Franziskaner|Franziskanerorden]] ein, studiert wahrscheinlich in Zadar oder Split [[Philosophie]] und [[Theologie]], und wird um 1365 zum [[Priester]] geweiht.  
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Auf Initiative des [[Papst|Papstes]] [[Gregor XI.|Gregors XI.]] werden 1372 sechzig vorbildliche [[Franziskaner]] aus verschiedenen Provinzen, darunter auch Nikola, als [[Missionar|Missionare]] nach Bosnien geschickt, wo zu der Zeit die [[Sekte]] der [[Bogumilen]] weit verbreitet war. Nach zwölf Jahren fruchtbarer Arbeit - es wurden von ihm und seinen Mitbrüdern etwas 50.000 Menschen bekehrt - wird er von seinen Ordensoberen ins [[Heiliges Land|Heilige Land]] geschickt. Dort gehört er dem [[Kloster des Hl. Erlösers]] auf dem Berg [[Zion]] an. Dort lernte er Arabisch, besuchte die Heiligen Stätten und bereitete sich auf seine Missionsarbeit vor.
  
 
Die [[Custodia Terrae Sanctae]] der [[Franziskaner]] war damals für die gesamte [[Seelsorge|Katholikenseelsorge]] im [[Heiliges Land|Heiligen Land]] verantwortlich. Daneben versuchten sie auch die dort herrschenden [[Islam|Muslime]] zu bekehren. Die [[Franziskaner]] waren fast die einzigen, die sich der Sorge um die Kranken, Armen und Pilger widmeten. Dies alles fiel auch in den Aufgabenbereich des hl. Nikola, aber besonders unermüdlich war er in der Verkündigung des Glaubens. Sein Enthusiasmus und sein Ergebenheit dem [[Christentum]] gegenüber sowie der Eifer im [[Predigt|Predigen]] des [[Evangeliums]] waren außerordentlich und durchzogen sein ganzes Leben und Wirken.  
 
Die [[Custodia Terrae Sanctae]] der [[Franziskaner]] war damals für die gesamte [[Seelsorge|Katholikenseelsorge]] im [[Heiliges Land|Heiligen Land]] verantwortlich. Daneben versuchten sie auch die dort herrschenden [[Islam|Muslime]] zu bekehren. Die [[Franziskaner]] waren fast die einzigen, die sich der Sorge um die Kranken, Armen und Pilger widmeten. Dies alles fiel auch in den Aufgabenbereich des hl. Nikola, aber besonders unermüdlich war er in der Verkündigung des Glaubens. Sein Enthusiasmus und sein Ergebenheit dem [[Christentum]] gegenüber sowie der Eifer im [[Predigt|Predigen]] des [[Evangeliums]] waren außerordentlich und durchzogen sein ganzes Leben und Wirken.  
  
Dies veranlasste ihn auch zum Kadi (= islamischer Richter) von [[Jerusalem]] zu gehen mit der Absicht, ihm vom [[Evangelium]] zu berichten und zu bekehren. Mit dem Einverständnis und [[Segen]] seines [[Abt|Abtes]] machte er sich in Begleitung seiner Mitbrüder [[Deodatus von Narbonne]], [[Petrus von Narbonne]] und [[Stephan von Cune]] am 11. November 1391 zum Sitz des Kadi auf. Mit seinem Auftritt erzürnte er den Kadi, seine Berater und die anwesenden [[Muslime]]. Zusammen mit seinen Begleitern wurde er zum Tode verurteilt. Zuerst wurden sie verprügelt und in den Kerker geworfen. Nach drei Tagen wurden sie vor dem Jaffa-Tor in [[Jerusalem]] in Stücke gerissen und verbrannt.
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Dies veranlasste ihn auch zum Kadi (= islamischer Richter) von [[Jerusalem]] zu gehen mit der Absicht, ihm vom [[Evangelium]] zu berichten und zu bekehren. Mit dem Einverständnis und [[Segen]] seines [[Guardian|Guardians]] Gerard Chalvet machte er sich in Begleitung seiner Mitbrüder [[Deodatus von Ruticinium]], [[Petrus von Narbonne]] und [[Stephan von Cuneo]] am 11. November 1391 zum Sitz des Kadi auf. Mit seinem Auftritt erzürnte er den Kadi, seine Berater und die anwesenden [[Muslime]]. Zusammen mit seinen Begleitern wurde er zum Tode verurteilt. Zuerst wurden sie verprügelt und in den Kerker geworfen. Nach drei Tagen wurden sie vor dem Jaffa-Tor in [[Jerusalem]] in Stücke gerissen und verbrannt.
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Der hl. Nikola Tavelić und seine Gefährten wurden 1889 [[Seligsprechung|seliggesprochen]] und schließlich am 21. Juni 1970 von [[Papst]] [[Paul VI.]] [[Kanonisation|heiliggesprochen]].
  
Der hl. Nikola Tavelić und seine Gefährten wurden am 21. Juni 1970 von [[Papst]] [[Paul VI.]] [[Kanonisation|heiliggesprochen]].
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1937 errichtete das kroatische Volk auf dem [[Ölberg]] in [[Jerusalem]] eine Kirche zu Ehren des hl. Nikola.
  
Ihr Gedenktag wird am 14. November begangen.
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Der Gedenktag der vier Märtyrer wird am 14. November begangen.
  
 
[[Kategorie: Heilige]]
 
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[[Kategorie:Märtyrer]]
 
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[[Kategorie: Franziskaner]]
 
[[Kategorie: Franziskaner]]

Version vom 29. Oktober 2006, 08:50 Uhr

Der hl. Nikola Tavelić ist ein Franziskaner der zusammen mit drei Mitbrüdern, am 14. November 1391 in Jerusalem den Märtyrertod erlitt. Er ist der erste kanonisierte kroatische Heilige.

Aus seinem Leben ist nicht viel bekannt. Er stammt aus einer angesehenen Adelsfamilie. Die Historiker vermuten, dass er um das Jahr 1340 in Šibenik geboren wurde. In der Stadt damals bedeutenden Fürstenstadt Bribir tritt er in den Franziskanerorden ein, studiert wahrscheinlich in Zadar oder Split Philosophie und Theologie, und wird um 1365 zum Priester geweiht.

Auf Initiative des Papstes Gregors XI. werden 1372 sechzig vorbildliche Franziskaner aus verschiedenen Provinzen, darunter auch Nikola, als Missionare nach Bosnien geschickt, wo zu der Zeit die Sekte der Bogumilen weit verbreitet war. Nach zwölf Jahren fruchtbarer Arbeit - es wurden von ihm und seinen Mitbrüdern etwas 50.000 Menschen bekehrt - wird er von seinen Ordensoberen ins Heilige Land geschickt. Dort gehört er dem Kloster des Hl. Erlösers auf dem Berg Zion an. Dort lernte er Arabisch, besuchte die Heiligen Stätten und bereitete sich auf seine Missionsarbeit vor.

Die Custodia Terrae Sanctae der Franziskaner war damals für die gesamte Katholikenseelsorge im Heiligen Land verantwortlich. Daneben versuchten sie auch die dort herrschenden Muslime zu bekehren. Die Franziskaner waren fast die einzigen, die sich der Sorge um die Kranken, Armen und Pilger widmeten. Dies alles fiel auch in den Aufgabenbereich des hl. Nikola, aber besonders unermüdlich war er in der Verkündigung des Glaubens. Sein Enthusiasmus und sein Ergebenheit dem Christentum gegenüber sowie der Eifer im Predigen des Evangeliums waren außerordentlich und durchzogen sein ganzes Leben und Wirken.

Dies veranlasste ihn auch zum Kadi (= islamischer Richter) von Jerusalem zu gehen mit der Absicht, ihm vom Evangelium zu berichten und zu bekehren. Mit dem Einverständnis und Segen seines Guardians Gerard Chalvet machte er sich in Begleitung seiner Mitbrüder Deodatus von Ruticinium, Petrus von Narbonne und Stephan von Cuneo am 11. November 1391 zum Sitz des Kadi auf. Mit seinem Auftritt erzürnte er den Kadi, seine Berater und die anwesenden Muslime. Zusammen mit seinen Begleitern wurde er zum Tode verurteilt. Zuerst wurden sie verprügelt und in den Kerker geworfen. Nach drei Tagen wurden sie vor dem Jaffa-Tor in Jerusalem in Stücke gerissen und verbrannt.

Der hl. Nikola Tavelić und seine Gefährten wurden 1889 seliggesprochen und schließlich am 21. Juni 1970 von Papst Paul VI. heiliggesprochen.

1937 errichtete das kroatische Volk auf dem Ölberg in Jerusalem eine Kirche zu Ehren des hl. Nikola.

Der Gedenktag der vier Märtyrer wird am 14. November begangen.