Martyrologium

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Die Seelen der Märtyrer. Illustration in Beatus-Apokalypsen von Meister Pedro (8. Jhd.)

Ein christliches Martyrologium ist ein Verzeichnis der Menschen, welche für Christus das Leben hingegeben haben. Vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde der Allgemeiner Römischer Kalender so benannt.

Papst Sixtus V. ließ 1586 durch Cesare Baronius ein Martyrologium universale, die Märtyrer und Heiligen aller Länder und Zeiten umfassend, anfertigen; jüngste Ausgaben gab es in den Jahren: 1922, 1948, 1956. Papst Benedikt IV. schrieb vier Bücher, in denen er die Kriterien nennt.

Kriterien für ein Martyrium nach katholischem Verständnis

Der Märtyrer ist einer der erstens eines gewaltsamen (aktiven oder passiven) Todes stirbt, der zweitens ein Zeugnis für Christus gegeben hat, und der drittens den Tod bereitwillig auf sich genommen hat. Die drei Kriterien sind im Neuen Testament grundgelegt, sind in der alten Kirche durch Augustinus verfeinert und durch Thomas von Aquin systematisch entfaltet worden. Und von Papst Benedikt XIV. wurden sie im 18. Jahrhundert endgültig festgelegt. Papst Paul VI. hat diese drei Kriterien in einigen Punkten in engen Grenzen erweitert.

Im Jahr 1994 rief Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben Tertio millennio adveniente alle Bischofskonferenzen, und Kongregationen dazu auf, bis zum Jahr 2000 ein Martyrologium vorzulegen.

Bis im Jahre 2010 hatten 105 Bischofskonferenzen ein Martyrologium erstellt.

Verzeichnisse

Kein Martyrologium haben z.B. Frankreich und die Schweiz.

Weitere Verzeichnisse