Marianisches Jahr: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein '''Marianisches Jahr ''' ist ein vom amtierenden [[Papst]] ausgerufener Zeitraum, um [[Maria von Nazareth|Maria]], der [[Mutter Jesu]] zu gedenken, die die Menschheit  näher zu [[Christus]] führten will.
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'''[[Bild: Jungfrau_Maria.jpg|thumb|right| Die heiligste [[Jungfrau Maria]] ]]'''
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'''Marianisches Jahr ''' ist ein vom amtierenden [[Papst]] ausgerufener Zeitraum, um [[Maria von Nazareth|Maria]], der [[Mutter Jesu]] zu gedenken, die die Menschheit  näher zu [[Christus]] führten will.
  
 
==Marianisches Jahr von 1953/1954==
 
==Marianisches Jahr von 1953/1954==

Version vom 7. September 2010, 13:13 Uhr

Die heiligste Jungfrau Maria

Marianisches Jahr ist ein vom amtierenden Papst ausgerufener Zeitraum, um Maria, der Mutter Jesu zu gedenken, die die Menschheit näher zu Christus führten will.

Marianisches Jahr von 1953/1954

Papst Pius XII. rief ein Marianisches Jahr aus. Es sollte der Proklamation des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis vor hundert Jahren gedacht werden, das Papst Pius IX. am 8. Dezember 1854 durch die BulleIneffabilis deus“ verkündet hat. Angekündigt hat Pius XII. das Marianische Jahr in der der Enzyklika Fulgens corona (Nr. 30ff) vom 8. September 1953.

Papst Pius XII. eröffnete das Marianische Jahr am 8. Dezember 1953 in der Basilika Santa Maria Maggiore. Auf dem Weg dorthin hielt sein Wagen an der Pizza di Spange mit der Säule der Unbefleckten Empfängnis und betete das selbstverfasste Gebet zum marianischen Jahr vor und wiederholte es in der Basilika. Nach dem feierlichen eucharistischen Segen begab er sich vor das Bild "Salus Populi Romani". Zum Schluss gab er den Segen Urbi et Orbi von der Loggia der Basilika aus.

In diesem Marianischen Jahr schrieb Papst Pius XII. die Enzyklika Sacra virginitas vom 25. März 1954 über die heilige Jungfräulichkeit, die Enzyklika Ad caeli reginam über das Königtum Mariens und die Einführung des Festes Maria Königin vom 11. Oktober 1954.

Das Marianische Jahr wurde am 8. Dezember 1954 mit einem Dankgottesdienst in Santa Maria Maggiore beschlossen. Papst Pius XII. selbst, konnte wegen einer schweren Erkrankung nicht anwesend sein, ließ jedoch seine Stimme durch das Radio vernehmen.

Marianisches Jahr von 1987/1988

Papst Johannes Paul II. rief ein Marianisches Jahr aus, das vom 7. Juni 1987 (Pfingsten) bis zum Fest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August 1988 dauerte. Dies tat er aufgrund des Jubiläums der Erscheinungen der Gottesmutter vor 70 Jahren in Fatima.

Redemptoris Mater

Zuvor hatte der Papst zum Gedenken an die Erscheinungen in Fatima die Enzyklika Redemptoris Mater über die selige Jungfrau Maria im Leben der pilgernden Kirche vom 25. März 1987 veröffentlicht, in der er den Sinn des Marianischen darlegt:

„Gerade die besondere Verbindung der Menschheit mit dieser Mutter hat mich veranlasst, in der Zeit vor dem Abschluss des zweiten Jahrtausends seit der Geburt Christi in der Kirche ein Marianisches Jahr auszurufen. Eine ähnliche Initiative fand bereits in der Vergangenheit statt, als Pius XII. das Jahr 1954 als Marianisches Jahr ausrief, um die außerordentliche Heiligkeit der Mutter Christi hervorzuheben, wie sie in den Geheimnissen ihrer Empfängnis ohne Makel der Erbsünde (genau ein Jahrhundert zuvor definiert) und ihrer Aufnahme in den Himmel zum Ausdruck kommt... In einem solchen Zusammenhang soll das Marianische Jahr dazu dienen, auch all das erneut und vertieft zu bedenken, was das Konzil über die selige Jungfrau und Gottesmutter Maria im Geheimnis Christi und der Kirche gesagt hat und worauf sich die Betrachtungen dieser Enzyklika beziehen. Hierbei geht es nicht nur um die Glaubenslehre, sondern auch um das Glaubensleben und folglich auch um die echte »marianische Spiritualität«, wie sie im Licht der Tradition sichtbar wird, und insbesondere um die Spiritualität, zu der uns das Konzil ermutigt. Darüber hinaus findet die marianische Spiritualität, ebenso wie die entsprechende Marienverehrung, eine überaus reiche Quelle in der geschichtlichen Erfahrung der Personen und der verschiedenen christlichen Gemeinschaften, die unter den verschiedenen Völkern und Nationen auf der ganzen Erde leben...
...Das Marianische Jahr soll mit dem Pfingstfest am kommenden 7. Juni beginnen. Es handelt sich ja nicht nur darum zu erinnern, dass Maria dem Eintritt Christi, des Herrn, in die Menschheitsgeschichte vorausgegangen ist, sondern ebenso, im Licht Marias zu unterstreichen, dass seit der Vollendung des Geheimnisses der Menschwerdung die Geschichte der Menschheit »in die Fülle der Zeit« eingetreten ist und die Kirche das Zeichen dieser Fülle darstellt. Als Volk Gottes pilgert die Kirche im Glauben, inmitten aller Völker und Nationen, auf die Ewigkeit zu, beginnend mit dem Pfingsttag. Die Mutter Christi, die am Beginn der »Zeit der Kirche« zugegen war, als sie in Erwartung des Heiligen Geistes beharrlich im Gebet inmitten der Apostel und Jünger ihres Sohnes weilte, »geht« der Kirche auf ihrem Pilgerweg durch die Geschichte der Menschheit ständig »voran«. Sie ist es auch, die gerade als »Magd des Herrn« am Heilswerk Christi, ihres Sohnes, unaufhörlich mitwirkt...
...Bei der Ankündigung des Marianischen Jahres habe ich ebenso darauf hingewiesen, dass sein Abschluss im kommenden Jahr am Fest der Aufnahme der seligsten Jungfrau Maria in den Himmel begangen werden wird, um »das große Zeichen am Himmel« hervorzuheben, von dem die Offenbarung des Johannes spricht. In dieser Weise wollen wir auch die Aufforderung des Konzils erfüllen, das auf Maria als das »Zeichen sicherer Hoffnung und des Trostes für das pilgernde Gottesvolk« schaut. Dieser Aufruf des Konzils ist in den folgenden Worten enthalten: »Alle Christgläubigen mögen inständig zur Mutter Gottes und Mutter der Menschen flehen, dass sie, die den Anfängen der Kirche mit ihren Gebeten zur Seite stand, auch jetzt, im Himmel über alle Seligen und Engel erhöht, in Gemeinschaft mit allen Heiligen bei ihrem Sohn Fürbitte einlege, bis alle Völkerfamilien, mögen sie den christlichen Ehrennamen tragen oder ihren Erlöser noch nicht kennen, in Friede und Eintracht glückselig zum einen Gottesvolk versammelt werden, zur Ehre der heiligsten und ungeteilten Dreifaltigkeit«.

A segunda

In diesem Jahr, verfasste die Kongregation für das Katholische Bildungswesen das Schreiben A segunda vom 25. März 1988 mit dem Thema: Die Jungfrau Maria in der intellektuellen und spirituellen Ausbildung.

Mulieris dignitatem

In dem Apostolischen Schreiben Mulieris dignitatem „Über die Würde und Berufung der Frau“, anlässlich des Marianischen Jahres 1987/88 geht Papst Johannes Paul II, nochmals auf die Bedeutung des Marianischen Jahres ein, indem er schreibt:

"Die letzte Synode wurde während des Marianischen Jahres abgehalten, das einen besonderen Anstoß zur Auseinandersetzung mit diesem Thema bietet, worauf auch die Enzyklika Redemptoris Mater hinweist. Diese [[Enzyklika] entwickelt und aktualisiert die im VIII. Kapitel der Dogmatischen Konstitution über die Kirche Lumen Gentium enthaltene Lehre des II. Vatikanischen Konzils. Dieses Kapitel trägt einen bedeutsamen Titel: »Die selige jungfräuliche Gottesmutter Maria im Geheimnis Christi und der Kirche«. Maria - jene »Frau« der Bibel - gehört eng zum Heilsmysterium Christi und ist daher in besonderer Weise auch im Mysterium der Kirche gegenwärtig. Da »die Kirche in Christus gleichsam das Sakrament (...) für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit« ist, denken wir bei dieser besonderen Gegenwart der Gottesmutter im Geheimnis der Kirche an die einzigartige Beziehung zwischen dieser »Frau« und der ganzen Menschheitsfamilie. Es handelt sich hier um jeden einzelnen und jede einzelne, um alle Söhne und alle Töchter des Menschengeschlechts, in denen sich im Laufe der Generationen jenes grundlegende Erbe der ganzen Menschheit verwirklicht, das an das Geheimnis des biblischen »Anfangs« gebunden ist: »Gott schuf den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie«.
Diese ewige Wahrheit über den Menschen als Mann und Frau - eine Wahrheit, die auch in der Erfahrung aller fest verankert ist, - stellt gleichzeitig das Geheimnis dar, das sich nur im fleischgewordenen Wort wahrhaft aufklärt. »Christus macht dem Menschen den Menschen selbst voll kund und erschließt ihm seine höchste Berufung«, so lehrt das Konzil. Dürfen wir dann nicht in diesem »dem Menschen den Menschen Kundmachen« einen besonderen Platz für jene »Frau« entdecken, die die Mutter Christi wurde? Hat nicht vielleicht die im Evangelium - dessen Hintergrund die ganze Schrift, Altes und Neues Testament, ist - enthaltene »Botschaft« Christi der Kirche und der Menschheit Wesentliches zu sagen über Würde und Berufung der Frau?

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