Lumen gentium: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Dogmatische [[Konstitution]] über die [[Kirche]], vom [[Zweites Vatikanisches Konzil|II. Vatikanischen Konzil]] am [[21. November]] [[1964]] beschlossen, wird nach den Anfangsworten '''Lumen Gentium''' (lat. Licht der Völker) zitiert. Zusammen mit der Konstitution über die Göttliche Offenbarung [[Dei Verbum]] beansprucht sie den höchsten Verbindlichkeitsgrad aller Konzilsdokumente.  
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Die Dogmatische [[Konstitution]] über die [[Kirche]], vom [[Zweites Vatikanisches Konzil|II. Vatikanischen Konzil]] am [[21. November]] [[1964]] beschlossen, wird nach den Anfangsworten '''Lumen Gentium''' (lat. für ''Das Licht der Völker'') zitiert. Zusammen mit der gleichfalls Dogmatischen Konstitution über die Göttliche Offenbarung [[Dei Verbum]] beansprucht sie den ''höchsten Verbindlichkeitsgrad'' aller Konzilsdokumente.  
  
Erstmals hat ein Konzil ein Gesamtbild der katholischen Identität, über Struktur und Sendung der Kirche vorgelegt. Das Licht der Völker ist Christus, die Kirche, mystischer [[Leib Christi]], ist als [[Volk Gottes]] unterwegs durch die Geschichte, ihrem wiederkommenden Herrn entgegen. Alle Getauften, Laien, Ordensleute, Priester und Bischöfe, nehmen daran teil, dass die Kirche lebendiges Zeichen und Werkzeug der Einheit der Menschen mit [[Gott]] sein kann. Die 69 Artikel der Kirchenkonstitution schließen mit einem auf die Jungfrau und Gottesmutter [[Maria]] bezogenen Kapitel, die als sicheres Zeichen der christlichen Hoffnung gewürdigt wird.
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Erstmals hat ein Konzil überhaupt ein Gesamtbild der katholischen Identität, über Struktur und Sendung der Kirche vorgelegt. Das Licht der Völker ist Christus, die Kirche, als mystischer [[Leib Christi]]. Sie ist als [[Volk Gottes]] unterwegs durch die Geschichte, ihrem wiederkommenden Herrn entgegen. Alle Getauften, Laien, Ordensleute, Priester und Bischöfe, nehmen daran teil, dass die Kirche lebendiges Zeichen und Werkzeug der Einheit der Menschen mit [[Gott]] sein kann. Die 69 Artikel der Kirchenkonstitution schließen mit einem auf die Jungfrau und Gottesmutter [[Maria]] bezogenen Kapitel, die als ''sicheres Zeichen der christlichen Hoffnung'' gewürdigt wird.
  
Die päpstlich veranlasste Beifügung einer [[Nota explicativa praevia]], welche den päpstlichen [[Primat]] festschreibt, konnte die Umdeutung der sehr ausgewogenen Kirchenkonstitution in ihr Gegenteil in den Folgejahren nicht verhindern. Die deutschsprachige Öffentlichkeit wertete das Konzil, da es Selbstkorrekturen des Katholizismus ausgesprochen hatte, als Bruch mit der Tradition, und weigerte sich, die eigentlichen lehramtlichen Aussagen zu rezipieren.
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Die päpstlich veranlasste Beifügung einer [[Nota explicativa praevia]], welche den päpstlichen [[Primat]] festschreibt, konnte die Umdeutung der sehr ausgewogenen Kirchenkonstitution (bisweilen in ihr Gegenteil) in den Folgejahren nicht verhindern (vgl. [[Holländischer Katechismus]], [[nachkonziliare Krise]]). Die deutschsprachige Öffentlichkeit wertete das Konzil, da es Selbstkorrekturen des [[Katholizismus]] ausgesprochen hatte, als Bruch mit der Tradition, und weigert sich bis heute großteils, die eigentlichen lehramtlichen Aussagen zu rezipieren.
  
 
==Inhalt==
 
==Inhalt==

Version vom 11. Juli 2008, 10:01 Uhr

Die Dogmatische Konstitution über die Kirche, vom II. Vatikanischen Konzil am 21. November 1964 beschlossen, wird nach den Anfangsworten Lumen Gentium (lat. für Das Licht der Völker) zitiert. Zusammen mit der gleichfalls Dogmatischen Konstitution über die Göttliche Offenbarung Dei Verbum beansprucht sie den höchsten Verbindlichkeitsgrad aller Konzilsdokumente.

Erstmals hat ein Konzil überhaupt ein Gesamtbild der katholischen Identität, über Struktur und Sendung der Kirche vorgelegt. Das Licht der Völker ist Christus, die Kirche, als mystischer Leib Christi. Sie ist als Volk Gottes unterwegs durch die Geschichte, ihrem wiederkommenden Herrn entgegen. Alle Getauften, Laien, Ordensleute, Priester und Bischöfe, nehmen daran teil, dass die Kirche lebendiges Zeichen und Werkzeug der Einheit der Menschen mit Gott sein kann. Die 69 Artikel der Kirchenkonstitution schließen mit einem auf die Jungfrau und Gottesmutter Maria bezogenen Kapitel, die als sicheres Zeichen der christlichen Hoffnung gewürdigt wird.

Die päpstlich veranlasste Beifügung einer Nota explicativa praevia, welche den päpstlichen Primat festschreibt, konnte die Umdeutung der sehr ausgewogenen Kirchenkonstitution (bisweilen in ihr Gegenteil) in den Folgejahren nicht verhindern (vgl. Holländischer Katechismus, nachkonziliare Krise). Die deutschsprachige Öffentlichkeit wertete das Konzil, da es Selbstkorrekturen des Katholizismus ausgesprochen hatte, als Bruch mit der Tradition, und weigert sich bis heute großteils, die eigentlichen lehramtlichen Aussagen zu rezipieren.

Inhalt

1. Kapitel: Das Mysterium der Kirche (1)
2. Kapitel: Das Volk Gottes (9)
3. Kapitel: Die hierarchische Verfassung der Kirche, insbesondere das Bischofsamt (18)
4. Kapitel: Die Laien (30)
5. Kapitel: Die allgemeine Berufung zur Heiligkeit in der Kirche (39)
6. Kapitel: Die Ordensleute (43)
7. Kapitel: Der endzeitliche Charakter der pilgernden Kirche und ihre Einheit mit der himmlischen Kirche (48)
8. Kapitel: Die selige jungfräuliche Gottesmutter Maria im Geheimnis Christi und der Kirche
I. Einleitung (52)
II. Die Aufgabe der seligen Jungfrau in der Heilsökonomie (55)
III. Die selige Jungfrau und die Kirche (60)
IV. Die Verehrung der seligen Jungfrau in der Kirche (66)
V. Maria als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes für das wandernde Gottesvolk (68)
Nachtrag zu Lumen Gentium aus den Akten des Heiligen Ökumenischen II. Vatikanischen Konzils
Erläuternde Vorbemerkungen
Anmerkungen

Siehe auch: Liste von Lehramtstexten

Weblinks