Liebe

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Die christliche oder vollkommene Liebe ist die Tugend, durch die wir Gott um seiner selbst willen lieben. Die Regungen der Liebe sind das Wohlgefallen und das Wohlwollen. Das Wohlgefallen findet an dem guten und unendlich vollkommenen Gott gefallen. Aus ihm heraus fliesst Wohlwollen, indem man alles erhalten und fördern will, was Gott freut. Ausdruck wohlwollender Gesinnung gegen Gott sind das Lob Gottes, die Erfüllung von Gottes Geboten und Ratschlägen und die Sorge, dass auch andere Gottes Willen tun wollen.

Die Liebe gehört zu den drei göttliche Tugenden: Glaube, Hoffnung und Liebe. Thomas von Aquin bezeichnet die Liebe sogar als die "Königin der Tugenden"; denn im Unterschied zu Glaube und Hoffnung, deren Wachstum durch die Schau Gottes in der ewigen Seligkeit (visio beatifica) eine Grenze gesetzt ist, kann die Liebe gleichsam bis ins Unendliche in der Ewigkeit weiterwachsen.

Die wahre Gottesliebe schützt den gläubigen Menschen vor Niedergeschlagenheit und irdischer Trauer.

Liebe als die Wesenheit Gottes

Gott "hat" nicht die Liebe, Er ist die Liebe – die Basis dafür ist die Eigenschaft Gottes, in Sich selbst dreifaltig zu sein, denn nur dadurch kann Er in Sich selbst Liebe sein. Der Vater ist die Hingabe die den Anfang macht, der Sohn ist die Liebe die antwortet, der Hl. Geist ist die Liebesfülle die überfließt. Jede Form der menschlichen Liebe ist schon eine Antwort auf die Liebe Gottes. Wenn wir nicht dieses Geschenk der Liebe von Gott her hätten, könnte niemand lieben.

Vater, Sohn und Hl Geist ist Liebe auf Augenhöhe, auf gleicher Ebene. Dazu möchte Gott auch uns führen: Er lädt uns ein, Ihn in dieser Weise zu lieben – das ist nur möglich durch das Überfließen des Hl Geistes auf uns, der uns auf die Ebene der Sohneswürde anhebt.

Die Philosophie unterscheidet als Formen der Liebe: Eros, Philia und Agape bzw. Caritas