Leo Scheffczyk

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Leo Kardinal Scheffczyk (*21. Februar 1920 in Beuthen (Oberschlesien), † 8. Dezember 2005 in München) war katholischer Theologe im Fach Dogmatik.

Nach dem Besuch des Gymnasiums begann er 1938 in Breslau das Theologiestudium, das er drei Jahre später wegen Einberufung zum Wehrdienst unterbrechen musste. Nach Kriegsgefangenschaft in Norwegen nahm er in Freising wiederum das Studium auf und wurde am 29. Juni 1947 von Kardinal Michael Faulhaber in Freising zum Priester geweiht.

Nach kurzer Kaplanstätigkeit in Grafing bei München arbeitete er als Subregens an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Königstein im Taunus, vollendete dort im Jahr 1950 seine Doktorarbeit in Kirchengeschichte und wirkte an dieser Priesterausbildungsstätte von 1952 bis 1959 als akademischer Lehrer. In dieser Zeit schrieb er unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Schmaus seine Habilitationsschrift mit dem Titel: Das Mariengeheimnis in Frömmigkeit und Lehre der Karolingerzeit. Nach sechsjähriger Lehrtätigkeit als Professor für Dogmatik in Tübingen wurde er 1965 zum Nachfolger von Michael Schmaus nach München berufen, wo er zwanzig Jahre lang anerkannt gründliche akademische Arbeit in Lehre und Forschung leistete.

Auch nach seiner Emeritierung im Jahre 1985 setzte der Verstorbene sein unermüdliches Schaffen fort. Aus seiner Feder stammen über 1.200 Veröffentlichungen. Er war Mitglied der Päpstlichen Marianischen Akademie, der Päpstlichen Internationalen Theologischen Akademie und des Päpstlichen Rates für die Familie, ferner theologischer Berater der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz und Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die Universität von Navarra verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. Sein priesterliches Wirken zeichnete sich aus durch eine reichhaltige Vortrags- und Predigttätigkeit, aber auch durch Beratung und Hilfestellung in theologischen, geistlichen und persönlichen Fragen, sowie durch jahrzehntelange seelsorgliche Tätigkeit im Münchner Bürgerheim.

Papst Johannes Paul II. erhob Scheffczyk, in Anerkennung seiner herausragenden theologischen Leistung, im Jahr 2001 zum Kardinal.

Literatur (Auswahl)

  • Maria, Mutter und Gefährtin Christi (360 Seiten)

Weblinks