St. Johannes im Lateran

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Lateranbasilika, Außenansicht
Inschrift auf der Portalsäule
Innen
Heilige Pforte

Der Lateran ist ein extraterritorialer Teil des Vatikanstaats und liegt in der Stadt Rom. Der wichtigste Teil des Laterans ist die Lateranbasilika Archibasilica San Giovanni in Laterano ("Erzbasilika St. Johannes im Lateran"), die Kathedrale des Papstes als Bischof von Rom.

Die vollem Titel als Archibasilica Sanctissimi Salvatoris et Sanctorum Iohannis Baptistae et Evangelistae in Laterano bezeichnete Kirche ist dem Heiland, dem heiligen Johannes dem Täufer und dem Evangelisten Johannes geweiht und wird von alters her Omnium Urbis et orbis Ecclesiarum Mater et Caput, "Mutter und Haupt aller Kirchen in Rom und auf dem Erdkreis" genannt, da sie seit der Zeit des Kaisers Konstantin die Bischofskirche der Päpste war. Konstantin selbst soll die Kaiserbasilika (Königshalle) erbaut und dem Papst geschenkt haben, die so zur ersten öffentlichen Bischofskirche überhaupt wurde. Die Lateranbasilika gehört zu den vier Patriarchalkirchen und zu den sieben Pilgerkirchen von Rom.

Neben der Basilika gehören zum heutigen Laterankomplex das Baptisterium, der Lateranpalast mit den Resten des alten Papstpalastes (aus der Zeit vor dem Exil in Avignon) und dem Leonischen Triclinium und die Papstkapelle Sancta Sanctorum mit der Scala Santa ("Heilige Stiege"). .

Geschichte

Die Lateranbasilika wurde zur Zeit von Konstantin im 4. Jahrhundert erbaut. Im Laufe der Jahrhunderte gab es immer wieder Veränderungen und Beschädigungen. 1586 baute Domenico Fontana die nördliche Vorhalle. Im 17. Jahrhundert startete Papst Innozenz X. (1644- 1655) wegen des Heiligen Jahres im Jahre 1650 durch Francesco Borromini eine Modernisierung und ließ im Inneren der Basilika die Barockkunst einziehen.

1734 bis 1736 bekam die Kirche unter Alessandro Galilei eine neue Hauptfassade. Papst Leo XIII. ließ schließlich im 19. Jahrhundert eine neue Apsis erbauen. Diese wurde von Virginio Vespignani entworfen und von seinem Sohn Francesco bis 1884 ausgeführt. In der Basilika gibt es sehr viele Grabmäler, die alle von Borromini stammen, soweit sie vor 1650 errichtet wurden. Unter anderem sind die Päpste Sergius IV. und Alexander III. in der Basilika begraben.

Kunst

Die Kirche, die 130 Meter lang ist, wirkt auf dem ersten Blick etwas kühler und weit schlichter als die anderen Patriarchalkirchen. Von den fünf Eingängen ist der Eingang ganz rechts die Porta Santa, die nur in heiligen Jahren geöffnet wird.

Von Bedeutung ist die Hauptfassade. Diese zweigeschossige Fassade wird von sechs durchgehenden Pfeilern, die eine Eingeschossigkeit vortäuschen, in fünf vertikale Abschnitte gegliedert, von denen jeder ein rechteckiges Portal und eine rundbogige Loggia aufweist.

Das Hauptportal und die Mittelloggia werden noch zusätzlich durch Säulen hervorgehoben. Auf der Balustrade befinden sich 15 bis zu 7 Meter hohe Statuen, darunter Christus, Johannes der Täufer, Johannes und Johannes der Evangelist. In der Vorhalle befindet sich eine Statue von Kaiser Konstantin.

In der Mitte des Querhauses steht der Papstaltar. In dessen oberen Teil wird hinter einem vergoldeten Holzgitter ein hölzerner Altar verehrt, auf dem die ersten 33 Päpste von Petrus bis zu Silvester I. die Hl. Messe feierten. Am Fuße des Papstaltars befindet sich die Confessio mit dem Grab von Papst Martin V. (1417-1431). Über dem Altar befindet sich ein Baldachin aus dem Jahre 1367, in dem der Legende nach die Häupter von Petrus und Paulus aufbewahrt werden.

In der alten Sakristei kann man das Bild "Verkündigung Mariens" von Michelangelo von Marcello betrachten. Am linken Seitenschiff kann zum Kreuzgang gehen, der im 13. Jahrhundert unter Vassalletto (Vater und Sohn) entstand.

Weblinks