Kreuzorden: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 21. Juni 2011, 13:30 Uhr

Das Wappen der Regularkanoniker vom heiligen Kreuz

Regularkanoniker vom heiligen Kreuz ORC (lat. Ordo Canonicorum Regularium Sanctae Crucis) oder der Orden vom heiligen Kreuz, kurz Kreuzorden genannt, ist ein Orden, der im 12. Jahrhundert gegründet und 1979 wiederbelebt wurde. Der Orden ist päpstlichen Rechtes.

Geschichte

Der Orden wurde 1131 in Coimbra/Portugal auf Initiative von Dom Tello, Archidiakon der Diözese gegründet. Im Kloster „Santa Cruz“ (vom Heiligen Kreuz) begannen am 24. Februar 1132 zwölf Priester nach der Regel des heiligen Augustinus in Gemeinschaft zu leben. Sie nannten sich Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz. Schon im Jahre 1135 gewährte Papst Innozenz II. dieser Gemeinschaft die päpstliche Anerkennung als Orden. Erster Prior von Santa Cruz war der heilige Theotonius (1082-1162), der bald nach seinem Tod heilig gesprochen wurde. Die Regularkanoniker von Santa Cruz übernahmen bald nach der Gründung mehrere Pfarreien in Coimbra. Außerdem war das gesamte Gebiet der heutigen Diözese Leiria-Fatima ihrer pastoralen Sorge anvertraut. Später wirkten sie auch in den portugiesischen Überseekolonien.

Aufgrund der eigenen Klosterschule mit einer reichen Bibliothek konnte sich Santa Cruz zu einem bedeutenden Studienzentrum entwickeln. Der heilige Antonius von Padua/Lissabon (1195-1231) erhielt hier seine theologische Ausbildung, ehe er im Jahre 1220 mit Erlaubnis seiner Oberen in den jungen Franziskanerorden übertrat. 1527 wurde das Kloster Santa Cruz reformiert. Eine Reihe Kanonikerklöster schlossen sich der Reform an und bildeten gemeinsam die Kongregation vom Heiligen Kreuz (cruzios). Diese erlebte ihre größte Blüte, auch in wissenschaftlicher Hinsicht (Collegium Sapientiae, Universität in Coimbra), im 16. und 17. Jahrhundert. Die staatliche Auflösung der religiösen Orden in Portugal im Jahre 1834 traf auch die Kongregation der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz. Es durften keine Novizen mehr aufgenommen werden. Papst Gregor XVI. bestätigte jedoch den Fortbestand des Ordens. Das letzte Mitglied des Ordens, Joaquim da Boa Morte (Joachim vom guten Tod), starb 1903 nach einem heiligmäßigen Leben in der Nähe von Braga.

Wiederbelebung des Ordens

Klosterkirche im brasilianischen Anápolis

Als sich in den 1970-er Jahren des 20. Jahrhunderts führende Priester des Werkes der heiligen Engel um die Errichtung eines eigenen Ordensinstituts bemühten, wurde ihnen vom Heiligen Stuhl geraten, einen noch bestehenden Orden mit ähnlicher Spiritualität zu suchen. So stieß man auf den portugiesischen Orden der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz. Von ihren Ursprüngen her ließen sich diese vom Geheimnis des Heiligen Kreuzes inspirieren. Sie pflegten und förderten die besondere Verehrung Mariens (der Unbefleckten Empfängnis) und der heiligen Engel; Mitte ihres Lebens war die heiligste Eucharistie. Im Jahr 1976 wurde in der Erzdiözese Braga mit Unterstützung portugiesischer Bischöfe die Wiederbelebung des Kreuzordens eingeleitet, die mit dem Dekret des Heiligen Stuhles „Perantiquus Ordo“ vom 29. Mai 1979 ihren Abschluss fand.

Seither wirkt der Kreuzorden nicht nur in Portugal, sondern auch in Österreich und anderen Ländern Europas, sowie in Amerika, Afrika und Asien. Er zählt heute ca. 140 Mitglieder in 12 Niederlassungen. Ihm angeschlossen sind das diözesane Ordensinstitut der Schwestern vom Heiligen Kreuz und eine Gemeinschaft von Missionshelferinnen.

Priesterausbildungsstätte

Eine ordenseigene Hochschule zur Priesterausbildung, namens Institutum Sapientiae", befindet sich im brasilianischen Anápolis im Bundesstaat Goias. Daran grenzt das Priesterseminar Seminarium Regina Angelorum, an welchem Alumnen anderer Diözesen oder religiöser Gemeinschaften wohnen.

Niederlassungen

Datei:Anápolis-Rosette-Josephskapelle.jpg
Fensterrosette der Josephskapelle der Kreuzordensklosterkirche des Mosteiro da Santa Cruz Anápolis

Der Orden umfasst ca. 130 Mitglieder meist in folgenden Niederlassungen:

  • Italien: Generalat: Via Casale Vecchio Di Aguzzano 85, 00137 Roma.
  • Österreich: Mutterhaus: Kloster St. Petersberg 60, 6424 Silz/Tirol, Tel. (+43) 5263/6771-0.
  • Deutschland: Kreuzordenskloster St. Matthias, 86938 Schondorf/Ammersee, Tel. 0049/(0)8192/9308-0.
  • Brasilien: Mosteiro da Santa Cruz, Caixa Postal 021, 75001-970 Anápolis/Goias, Tel. (62) 3099 1101.
  • Brasilien: Mosteiro da Santa Cruz, C.P. 525, Pedregulho, 12511–970 Guaratinguetá, São Paulo, tel: (12) 3122 9243 (beim größten Marienheiligtum Brasiliens: Aparecida).
  • Portugal: Secretariado O.A., Rua Sao Joao Eudes 22, 2495-651 Fatima (Größtes Marienheiligtum Portugals).
  • Portugal: Mosteiro da Sancta Cruz, 4715-616 (?) Braga (beim Santuário do Sameiro, zweitgrößtes Marienheiligtum Portugals).
  • USA: Order of the Holy Cross, 576 Neff Road, Grosse Pointe, 48230 Michigan, tel: (313) 527-1739.
  • Mexiko: Orden de la Santa Cruz, Apartado Postal 10-13, 37371 Léon (Estancieros 103 A, Valle de Campestre, 37160 León, Staat Guanajuato) tel.: 0052-477-7900767.
  • Order of the Holy Cross, Mar Thoma Bhavanam, HMT – Colony P.O., 683503 –Cochin, Kerala.
  • Candelaria auf den Philippinen.
  • Kasachstan: 47077 r Karaganda.
  • (Kolumbien: Orden de la Santa Cruz, Cra 36# 53A-67, AA 75020 Bogotá Colombia).

Spiritualität

Apsisgemälde der brasilianischen Klosterkirche bei Guaratingetá bei Aparecida

Die Lebensform und Spiritualität der Regularkanoniker beinhalten im wesentlichen das gemeinschaftliche Leben in gottgeweihter Keuschheit, Armut und Gehorsam, die feierliche Liturgie und den priesterlichen Dienst (Verkündigung, Spendung der Sakramente, Seelsorge). Vorbild der kanonikalen Lebensweise ist das Leben der Apostel und Jünger des Herrn, wie es in der Urkirche von Jerusalem weitergeführt wurde.

Folgende Schwerpunkte prägen die Spiritualität des Kreuzordens:

Die dem Orden eigene Kreuzesspiritualität wird vor allem sichtbar im wöchentlichen Gedenken der Erlösungstat Christi (“Passio Domini”) in Seinem Leiden, Sterben und Seiner Auferstehung. Aus diesem Geheimnis soll Kraft und Bereitschaft zur Teilnahme an der Sendung der Kirche geschöpft werden, nämlich “dem Heil und der Erneuerung aller Kreatur zu dienen, damit alles in Christus zusammengefasst werde” (II. Vatikanisches Konzil, Ad gentes).

In seinem Leben und Wirken verbindet sich der Orden besonders mit den heiligen Engeln, deren machtvolle Hilfe bis zur Wiederkunft Christi der ganzen Kirche und ihren Gliedern zugute kommt (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche nn. 334 und 336). Die Ordensmitglieder verbünden sich mit den heiligen Engeln durch ein von der Glaubenskongregation im Jahr 2000 gutgeheißenes Weihegebet.

Apostolat

Zum Tätigkeitsbereich des Kreuzordens zählt die allgemeine Seelsorge, der Priesterausbildung und der Exerzitienarbeit im Sinn der Neuevangelisierung. Die geistliche Bewegung des Werkes der heiligen Engel wird nach den Richtlinien des Heiligen Stuhles betreut. An der Seite der Priester haben auch die Brüderprofessen ihren festen Platz im Orden. Sie werden entsprechend ihrer Ausbildung und nach den Erfordernissen des klösterlichen Lebens und des Apostolates eingesetzt.

Der Kreuzorden betreut im Auftrag des Heiligen Stuhles die Mitglieder und Vereinigungen des Werkes der Heiligen Engel.

Generalobere

Schwestern vom heiligen Kreuz

siehe: Päpstliches, den Kreuzorden betreffend.

Weblinks