Kreuzorden: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Regularkanoniker vom heiligen Kreuz''' [[ORC]] (lat. ''Ordo Canonicorum Regularium Sanctae Crucis'')oder der '''Orden vom heiligen Kreuz''', kurz '''Kreuzorden''' genannt, ist ein [[Orden]], der im 12. Jahrhundert gegründet und [[1979]] wiederbelebt wurde. Der Orden ist päpstlichen Rechtes.
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'''Regularkanoniker vom heiligen Kreuz''' [[ORC]] (lat. ''Ordo Canonicorum Regularium Sanctae Crucis'') oder der '''Orden vom heiligen Kreuz''', kurz '''Kreuzorden''' genannt, ist ein [[Orden]], der im 12. Jahrhundert gegründet und [[1979]] wiederbelebt wurde. Der [[Orden]] ist päpstlichen Rechtes.
  
 
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Der Kreuzorden betreut im Auftrag des Heiligen Stuhles die Mitglieder und Vereinigungen des Werkes der Heiligen Engel.
 
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== Weblinks ==
 
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Version vom 21. Oktober 2010, 18:00 Uhr

Das Wappen der Regularkanoniker vom heiligen Kreuz

Regularkanoniker vom heiligen Kreuz ORC (lat. Ordo Canonicorum Regularium Sanctae Crucis) oder der Orden vom heiligen Kreuz, kurz Kreuzorden genannt, ist ein Orden, der im 12. Jahrhundert gegründet und 1979 wiederbelebt wurde. Der Orden ist päpstlichen Rechtes.

Geschichte

Der Orden wurde 1131 in Coimbra/Portugal auf Initiative von Dom Tello, Archidiakon der Diözese gegründet. Im Kloster „Santa Cruz“ (vom Heiligen Kreuz) begannen am 24. Februar 1132 zwölf Priester nach der Regel des heiligen Augustinus in Gemeinschaft zu leben. Sie nannten sich Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz. Schon im Jahre 1135 gewährte Papst Innozenz II. dieser Gemeinschaft die päpstliche Anerkennung als Orden. Erster Prior von Santa Cruz war der heilige Theotonius (1082-1162), der bald nach seinem Tod heilig gesprochen wurde. Die Regularkanoniker von Santa Cruz übernahmen bald nach der Gründung mehrere Pfarreien in Coimbra. Außerdem war das gesamte Gebiet der heutigen Diözese Leiria-Fatima ihrer pastoralen Sorge anvertraut. Später wirkten sie auch in den portugiesischen Überseekolonien.

Aufgrund der eigenen Klosterschule mit einer reichen Bibliothek konnte sich Santa Cruz zu einem bedeutenden Studienzentrum entwickeln. Der heilige Antonius von Padua/Lissabon (1195-1231) erhielt hier seine theologische Ausbildung, ehe er im Jahre 1220 mit Erlaubnis seiner Oberen in den jungen Franziskanerorden übertrat. 1527 wurde das Kloster Santa Cruz reformiert. Eine Reihe Kanonikerklöster schlossen sich der Reform an und bildeten gemeinsam die Kongregation vom Heiligen Kreuz (cruzios). Diese erlebte ihre größte Blüte, auch in wissenschaftlicher Hinsicht (Collegium Sapientiae, Universität in Coimbra), im 16. und 17. Jahrhundert. Die staatliche Auflösung der religiösen Orden in Portugal im Jahre 1834 traf auch die Kongregation der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz. Papst Gregor XVI. bestätigte jedoch den Fortbestand der Kongregation. Das letzte Mitglied des Ordens, Joaquim da Boa Morte (Joachim vom guten Tod), starb 1903 nach einem heiligmäßigen Leben in der Nähe von Braga.

Wiederbelebung des Ordens

Als sich in den 1970-er Jahren des 20. Jahrhunderts führende Priester des Werkes der heiligen Engel um die Errichtung eines eigenen Ordensinstituts bemühten, wurde ihnen vom Heiligen Stuhl geraten, einen noch bestehenden Orden mit ähnlicher Spiritualität zu suchen. So stieß man auf den portugiesischen Orden der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz. Von ihren Ursprüngen her ließen sich diese vom Geheimnis des Heiligen Kreuzes inspirieren. Sie pflegten und förderten die besondere Verehrung Mariens (der Unbefleckten Empfängnis) und der heiligen Engel; Mitte ihres Lebens war die heiligste Eucharistie. Im Jahr 1976 wurde in der Erzdiözese Braga mit Unterstützung portugiesischer Bischöfe die Wiederbelebung des Kreuzordens eingeleitet, die mit dem Dekret des Heiligen Stuhles „Perantiquus Ordo“ vom 29. Mai 1979 ihren Abschluss fand.

Seither wirkt der Kreuzorden nicht nur in Portugal, sondern auch in Österreich und anderen Ländern Europas, sowie in Amerika, Afrika und Asien. Er zählt heute ca. 140 Mitglieder in 12 Niederlassungen. Ihm angeschlossen sind das diözesane Ordensinstitut der Schwestern vom Heiligen Kreuz und eine Gemeinschaft von Missionshelferinnen.

Spiritualität

Die Lebensform und Spiritualität der Regularkanoniker beinhalten im wesentlichen das gemeinschaftliche Leben in gottgeweihter Keuschheit, Armut und Gehorsam, die feierliche Liturgie und den priesterlichen Dienst (Verkündigung, Spendung der Sakramente, Seelsorge). Vorbild der kanonikalen Lebensweise ist das Leben der Apostel und Jünger des Herrn, wie es in der Urkirche von Jerusalem weitergeführt wurde.

Folgende Schwerpunkte prägen die Spiritualität des Kreuzordens:

Die dem Orden eigene Kreuzesspiritualität wird vor allem sichtbar im wöchentlichen Gedenken der Erlösungstat Christi (“Passio Domini”) in Seinem Leiden, Sterben und Seiner Auferstehung. Aus diesem Geheimnis soll Kraft und Bereitschaft zur Teilnahme an der Sendung der Kirche geschöpft werden, nämlich “dem Heil und der Erneuerung aller Kreatur zu dienen, damit alles in Christus zusammengefasst werde” (II. Vatikanisches Konzil, Ad gentes).

In seinem Leben und Wirken verbindet sich der Orden besonders mit den heiligen Engeln, deren machtvolle Hilfe bis zur Wiederkunft Christi der ganzen Kirche und ihren Gliedern zugute kommt (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche nn. 334 und 336). Die Ordensmitglieder verbünden sich mit den heiligen Engeln durch ein von der Glaubenskongregation im Jahr 2000 gutgeheißenes Weihegebet.

Apostolat

Zum Tätigkeitsbereich des Kreuzordens zählt die allgemeine Seelsorge, der Priesterausbildung und der Exerzitienarbeit im Sinn der Neuevangelisierung. Die geistliche Bewegung des Werkes der heiligen Engel wird nach den Richtlinien des Heiligen Stuhles betreut. An der Seite der Priester haben auch die Brüderprofessen ihren festen Platz im Orden. Sie werden entsprechend ihrer Ausbildung und nach den Erfordernissen des klösterlichen Lebens und des Apostolates eingesetzt.

Der Kreuzorden betreut im Auftrag des Heiligen Stuhles die Mitglieder und Vereinigungen des Werkes der Heiligen Engel.

siehe: Päpstliches, den Kreuzorden betreffend.

Weblinks