Konsekration: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Konsekration''' (consecratio) hat verschiedene Bedeutungen:<ref>[[Joseph Braun]]: Hand[[lexikon]] der katholischen [[Dogmatik]], [[Herder Verlag|Herder & Co.]], Freiburg im Breisgau 1926, S. 179, Konsekration ([[Imprimatur]] Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.; auf das heutige Recht adaptiert).</ref>
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'''Konsekration''' (consecratio, consecrare: heiligen, weihen) ist die Bezeichnung für verschiedene Weihehandlungen:<ref>[[Joseph Braun]]: Hand[[lexikon]] der katholischen [[Dogmatik]], [[Herder Verlag|Herder & Co.]], Freiburg im Breisgau 1926, S. 179, Konsekration ([[Imprimatur]] Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.; Reiner Kaczynski in: [[LThK]] 3. Auflage, Band 6, Sp. 288).</ref>
  
* 1. der Akt der [[Heilige Wandlung|Heiligen Wandlung]] im [[Kanon]] der [[Heiligen Messe]], durch den die [[Substanz]] von [[Brot]] und [[Wein]] unter Verbleiben der äußern Gestalten derselben in [[Hostie|Christi Leib]] und [[Kostbares Blut Jesu Christ|Blut]] umgewandelt wird.
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* '''1.''' der Akt der [[Heilige Wandlung|Heiligen Wandlung]] im [[Kanon]] der [[Heiligen Messe]], durch den die [[Substanz]] von [[Hostie|Brot]] und [[Messwein|Wein]] unter Verbleiben der äußern Gestalten derselben in [[Hostie|Christi Leib]] und [[Kostbares Blut Jesu Christi|Blut]] umgewandelt wird ([[Humani generis|HG]], [[Humani generis (Wortlaut)#6. Zehn theologische Irrtümer der Gegenwart|Nr. 26]]).
* 2. die [[Bischofsweihe]], [[Priesterweihe]] oder [[Diakonatsweihe]].
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* '''2.''' Die Weihe des [[Chrisam]]s [immer] durch den [[Bischof]] ([[CIC]] can 847 § 1; 880 § 2; [[Caeremoniale Episcoporum|CE]] 274).
* 3. die Weihung eines [[Altar]]es.
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* '''3.''' die [[Bischofsweihe]] (Haupt des Bischofs wird mit Chrisam gesalbt - [[Caeremoniale Episcoporum|CE]] 274), die [[Priesterweihe]] (Hände des Neupriesters werden mit Chrisam gesalbt ([[CIC]] 835 § 2; [[Caeremoniale Episcoporum|CE]] 274), [[Kleriker]] werden allgemein konsekriert ([[CIC]] can 276 § 1, can 1008).
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* '''4.''' Weihe durch den [[Bischof]]: Salbung mit Chrisam: bei der [[Firmung]], bei die Weihung eines [[Altar]]es und des [[Kirchengebäude]]s ([[Caeremoniale Episcoporum|CE]] 903; Glockenweihe [[Caeremoniale Episcoporum|CE]] 1024 evtl. Salbung mit Chrisam).
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* '''5.''' Konsekrationen die einem [[Priester]] übertragbar sind: [[CIC]] can 1169 § 1: Weihen und Weihungen können gültig diejenigen vornehmen, welche die [[Bischofsweihe]] empfangen haben, sowie [[Priester]], denen es von Rechts wegen oder durch rechtmäßige Ermächtigung gestattet wird: die [[Firmung]] ([[CIC]] can 884 § 1+2) durch den [[Pfarrer]] ([[CIC]] can 530, 2°) oder dem [[Priester]] bei Todesgefahr ([[CIC]] can 883, 3°), durch den [[Priester]] bei Erwachsenen mit [[Taufe]] ([[CIC]] can 883 2°); Weihung eines [[Kirchengebäude]]s d.h. Salbung der Wände des Gebäudes [[Caeremoniale Episcoporum|CE]]  868; Glockenweihe [[Caeremoniale Episcoporum|CE]] 1024 evtl. Salbung mit Chrisam).
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* '''6.''' die [[Profess]]io religiosa und die [[Jungfrauenweihe]] ([[CIC]] can 604; [[Notitiae|N]] 7 [1971] 107.109f).<ref>Emmanuel von Severus in: [[LThK]] 3. Auflage, Band 5, Sp. 1095.</ref>
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==Geschichtliches==
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Das Wort Konsekration kommt in der christlichen Literatur zuerst im eucharistischen Kontext vor: [[Tertullian]] drückt damit die Verwandlung des Weines in das Blut Christi aus (an. 17, 13; adv. Marc. IV, 40 C). [[Ambrosius von Mailand]] nennt, was bei den Worten Jesu über Brot und Wein geschieht, Konsekration (myst. 54; vgl. ebd. 50 u. 52; sacr. IV, 1416192123). In der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts taucht consecrare bei Aussagen über gottgeweihte Jungfrauen auf. Während jedoch das Tun der Kirche zunächst noch "Schleierübergabe" (velalio) oder auch nur "Bestellung" (institutio) heißt, wird der Akt des "Sich-Gott-Weihens" der Jungfrau mit consecrare bez. (Hier. ep. 24, 3 aus dem Jahr 384; Pseudo-Ignatius ad Antiochenses 8, 2); wenig später wird auch das Tun der Kirche consecrare gen. (Sulp. Sev. Mart. 19, 2). Da das Papst [[Julius I.]] (337-352) zugeschriebene Decretum sexturn ([[PL]] 8, 969 C) aus späterer Zeit stammt, dürfte consecrare zur Bezeichnung der Kirchweihe erstmals in Peregr. Aeth. 40f. bezeugt sein (381/384). Später werden weitere "Weihen" als Konsekration bezeichnet, bei denen [[Chrisam]] verwendet wird<ref>[[Joseph Braun]]: Liturgisches Hand[[lexikon]]. [[Josef Kösel Verlag]] & [[Friedrich Pustet Verlag]] Komm-Ges. Regensburg 1924, S. 368, Weihe (399 Seiten; Zweite, verbesserte und sehr vermehrte Auflage; [[Imprimatur]] Ratisbonae, die 1. Aprilis 1924 Dr. Scheglmann Vic. Gen).</ref>: die Ordination der [[Bischofsweihe]], die Dedikation des [[Altar]]s.<ref>Reiner Kaczynski in: [[LThK]] 3. Auflage, Band 6, Sp. 288.</ref> Ebenfalls wurde die Salbung von [[Kelch]] und [[Patene]] mit Chrisam vorgenommen.<ref>Balthasar Fischer in: [[LThK]], 2. Auflage, Band 6, Sp. 476; [[Joseph Braun]]: Liturgisches Handlexikon, S. 177, Konsekration.</ref>
  
 
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Version vom 1. August 2016, 15:31 Uhr

Konsekration (consecratio, consecrare: heiligen, weihen) ist die Bezeichnung für verschiedene Weihehandlungen:<ref>Joseph Braun: Handlexikon der katholischen Dogmatik, Herder & Co., Freiburg im Breisgau 1926, S. 179, Konsekration (Imprimatur Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.; Reiner Kaczynski in: LThK 3. Auflage, Band 6, Sp. 288).</ref>

Geschichtliches

Das Wort Konsekration kommt in der christlichen Literatur zuerst im eucharistischen Kontext vor: Tertullian drückt damit die Verwandlung des Weines in das Blut Christi aus (an. 17, 13; adv. Marc. IV, 40 C). Ambrosius von Mailand nennt, was bei den Worten Jesu über Brot und Wein geschieht, Konsekration (myst. 54; vgl. ebd. 50 u. 52; sacr. IV, 1416192123). In der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts taucht consecrare bei Aussagen über gottgeweihte Jungfrauen auf. Während jedoch das Tun der Kirche zunächst noch "Schleierübergabe" (velalio) oder auch nur "Bestellung" (institutio) heißt, wird der Akt des "Sich-Gott-Weihens" der Jungfrau mit consecrare bez. (Hier. ep. 24, 3 aus dem Jahr 384; Pseudo-Ignatius ad Antiochenses 8, 2); wenig später wird auch das Tun der Kirche consecrare gen. (Sulp. Sev. Mart. 19, 2). Da das Papst Julius I. (337-352) zugeschriebene Decretum sexturn (PL 8, 969 C) aus späterer Zeit stammt, dürfte consecrare zur Bezeichnung der Kirchweihe erstmals in Peregr. Aeth. 40f. bezeugt sein (381/384). Später werden weitere "Weihen" als Konsekration bezeichnet, bei denen Chrisam verwendet wird<ref>Joseph Braun: Liturgisches Handlexikon. Josef Kösel Verlag & Friedrich Pustet Verlag Komm-Ges. Regensburg 1924, S. 368, Weihe (399 Seiten; Zweite, verbesserte und sehr vermehrte Auflage; Imprimatur Ratisbonae, die 1. Aprilis 1924 Dr. Scheglmann Vic. Gen).</ref>: die Ordination der Bischofsweihe, die Dedikation des Altars.<ref>Reiner Kaczynski in: LThK 3. Auflage, Band 6, Sp. 288.</ref> Ebenfalls wurde die Salbung von Kelch und Patene mit Chrisam vorgenommen.<ref>Balthasar Fischer in: LThK, 2. Auflage, Band 6, Sp. 476; Joseph Braun: Liturgisches Handlexikon, S. 177, Konsekration.</ref>

Anmerkungen

<references /> Vorlage:Begriffsklärung