Kamillus von Lellis: Unterschied zwischen den Versionen

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== Wie Kamillus den Kranken behandelte ==
 
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Jeder Kranke wurde von ihm an der Pforte des Spitals persönlich empfangen und umarmt; ihm wurden die Füße gewaschen und geküsst, dann wurden ihm seine Lumpen ausgezogen und ein sauberes Gewand angezogen, und schließlich wurde er in ein frisch gemachtes Bett gelegt. Kamillus suchte Menschen, die ihm halfen "nicht um des Verdienstes willen, sondern die freiwillig und aus Liebe zu Gott den Kranke mit jener Zuneigung dienten, die Mütter ihren eigenen kranken Kindern entgegenzubringen pflegen". Seine Mitarbeiter beobachteten ihn, um von ihm zu lernen: "Wenn er einen Kranken in die Arme nahm, um das Bettlaken zu wechseln, tat er das mit so viel Zuneigung und Sorgfalt, dass es schien, als ob er Jesus Christus selbst betreuen würde". Manchmal rief er seinen Mitarbeitern zu: "Mehr Herz, ich will mehr mütterliche Zuneigung sehen!" Oder: "Mehr Seele in die Hände legen!" Kamillus hatte keine Angst, mit bloßen Händen die von Krebs zerfressenen Gesichter der Kranken zu waschen, sie zu küssen und dann zu erklären, dass "die kranken Armen der Augenstern Gottes sind, und deshalb hat man das, was man den Ärmsten tut, Gott selbst getan".<ref>aus: [[Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung]]: Heilige und die Barmherzigkeit. [[Jubiläum der Barmherzigkeit]] 2015-2016. [[Schwabenverlag]] 2015, S. 35-36 (94 Seiten; ISBN 978-3-7966-1685-3).</ref>
 
Jeder Kranke wurde von ihm an der Pforte des Spitals persönlich empfangen und umarmt; ihm wurden die Füße gewaschen und geküsst, dann wurden ihm seine Lumpen ausgezogen und ein sauberes Gewand angezogen, und schließlich wurde er in ein frisch gemachtes Bett gelegt. Kamillus suchte Menschen, die ihm halfen "nicht um des Verdienstes willen, sondern die freiwillig und aus Liebe zu Gott den Kranke mit jener Zuneigung dienten, die Mütter ihren eigenen kranken Kindern entgegenzubringen pflegen". Seine Mitarbeiter beobachteten ihn, um von ihm zu lernen: "Wenn er einen Kranken in die Arme nahm, um das Bettlaken zu wechseln, tat er das mit so viel Zuneigung und Sorgfalt, dass es schien, als ob er Jesus Christus selbst betreuen würde". Manchmal rief er seinen Mitarbeitern zu: "Mehr Herz, ich will mehr mütterliche Zuneigung sehen!" Oder: "Mehr Seele in die Hände legen!" Kamillus hatte keine Angst, mit bloßen Händen die von Krebs zerfressenen Gesichter der Kranken zu waschen, sie zu küssen und dann zu erklären, dass "die kranken Armen der Augenstern Gottes sind, und deshalb hat man das, was man den Ärmsten tut, Gott selbst getan".<ref>aus: [[Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung]]: Heilige und die Barmherzigkeit. [[Jubiläum der Barmherzigkeit]] 2015-2016. [[Schwabenverlag]] 2015, S. 35-36 (94 Seiten; ISBN 978-3-7966-1685-3).</ref>
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* 22. Juni 1886 Apostolisches Schreiben, durch welches die heiligen Camillus de Lellis und [[Johannes von Gott]] als Patrone aller Spitäler und Kranken erklärt werden und die Einschaltung derselben in die Litanei für die mit dem Tode Ringenden angeordnet wird.
  
 
== Literatur ==
 
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Aktuelle Version vom 18. Februar 2021, 12:04 Uhr

Don Camillo de Lellis

Kamillus von Lellis, auch Camillus (* 25. Mai 1550 in Bucchianico, † 14. Juli 1614) gründete den Krankenpflegeorden der Kamillianer und ist Patron der Krankenpfleger, Kranken und Sterbenden. Liturgischer Gedenktag ist seit 1969 der 14. Juli, zuvor war es der 18. Juli.

Biografie

Kamillus ist am 25. Mai 1550 in Bucchianico bei Pescara in den Abbruzen geboren.<ref>Das Jahresbuch der Heiligen. Kösel, München, 2008, S, 479</ref> Nach dem frühen Tod seiner Eltern wurde Kamillus wie sein Vater zunächst Soldat. Während sein Vater als Offizier im neapolitanischen und französischen Heer gekämpft hatte, diente Kamillus von 1568-1574 in der Armee des Dogen von Venedig. Er beteiligte sich u. a. an den Kämpfen Venedigs gegen die Türken. Er verließ das Heer aus gesundheitlichen Gründen, und hielt sich durch Gelegenheitsarbeiten am Leben, denn auch Geld hatte er nicht, weil er sein ganzes Vermögen verspielt hatte.

Schließlich bekehrte er sich 1575 während Bauarbeiten am Kapuzinerkloster in Manfredonia und trat dieser Gemeinschaft bei. Da er an einem unheilbaren Fußleiden litt, musste er den Orden jedoch wieder verlassen und wandte sich nach Rom, wo er sich im Jakobsspital behandeln ließ.

Nach seiner Genesung blieb er im Krankenhaus, jetzt nicht mehr als Patient, sondern als Pfleger und lernte während seiner Tätigkeit als Hospitalmeister ab 1579 den heiligen Philipp Neri kennen. Dieser förderte ihn auf dem Weg zur Heiligkeit, ermutigte ihn, im Alter von 32 Jahren ein Theologiestudium im Collegio Romano, der heutigen Päpstlichen Universität Gregoriana der Jesuiten, zu beginnen und war maßgeblich daran beteiligt, dass Kamillus 1584 zum Priester geweiht wurde.

Kamillianer

Aus einer Genossenschaft, die der Schutzheilige der Krankenpfleger bereits 1582 gegründet hatte und die 1586 von Papst Sixtus V. anerkannt worden war, ging durch die Erhebung der Gemeinschaft durch Papst Gregor XIV. im Jahr 1591 der Orden der Kamillianer (Diener der Kranken; Ministrantium Infirmis, M.I.) hervor. Diese Gemeinschaft machte es sich zur Aufgabe den Kranken, besonders auch solchen, die damals von der Pest befallen waren, durch körperliche und seelische Unterstützung zu dienen. Weiters war sie für die Reform der Krankenpflege, die unter anderem die Trennung von Kranken mit ansteckenden Krankheiten von den übrigen Patienten beinhaltet, verantwortlich. Dies kommt auch im Gelübde der Kamilianer zum Ausdruck, das neben Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam den Dienst an den Kranken unter Einsatz des eigenen Lebens umfasst. Noch zu Lebzeiten Kamillus, der 1607 das Amt des Ordensoberen niederlegte, um sich wieder ganz der Krankenpflege zu widmen, entstanden weitere Niederlassungen in Neapel, Mailand, Genua, Bologna, Florenz, Ferrara, Messina und Palermo.

Kamillus von Lellis starb am 14. Juli 1614. Seine Seligsprechung erfolgte 1742, seine Heiligsprechung 1746 durch Papst Benedikt XIV. Kamillus wird in den Sterbegebeten als Begleiter angerufen. <ref>Theodor Schnitzler: Die Heiligen im Jahr des Herrn. Herder, Freiburg, 1978, S 239f</ref>

Wie Kamillus den Kranken behandelte

Jeder Kranke wurde von ihm an der Pforte des Spitals persönlich empfangen und umarmt; ihm wurden die Füße gewaschen und geküsst, dann wurden ihm seine Lumpen ausgezogen und ein sauberes Gewand angezogen, und schließlich wurde er in ein frisch gemachtes Bett gelegt. Kamillus suchte Menschen, die ihm halfen "nicht um des Verdienstes willen, sondern die freiwillig und aus Liebe zu Gott den Kranke mit jener Zuneigung dienten, die Mütter ihren eigenen kranken Kindern entgegenzubringen pflegen". Seine Mitarbeiter beobachteten ihn, um von ihm zu lernen: "Wenn er einen Kranken in die Arme nahm, um das Bettlaken zu wechseln, tat er das mit so viel Zuneigung und Sorgfalt, dass es schien, als ob er Jesus Christus selbst betreuen würde". Manchmal rief er seinen Mitarbeitern zu: "Mehr Herz, ich will mehr mütterliche Zuneigung sehen!" Oder: "Mehr Seele in die Hände legen!" Kamillus hatte keine Angst, mit bloßen Händen die von Krebs zerfressenen Gesichter der Kranken zu waschen, sie zu küssen und dann zu erklären, dass "die kranken Armen der Augenstern Gottes sind, und deshalb hat man das, was man den Ärmsten tut, Gott selbst getan".<ref>aus: Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung: Heilige und die Barmherzigkeit. Jubiläum der Barmherzigkeit 2015-2016. Schwabenverlag 2015, S. 35-36 (94 Seiten; ISBN 978-3-7966-1685-3).</ref>

Päpstliche Schreiben

Leo XIII.

  • 22. Juni 1886 Apostolisches Schreiben, durch welches die heiligen Camillus de Lellis und Johannes von Gott als Patrone aller Spitäler und Kranken erklärt werden und die Einschaltung derselben in die Litanei für die mit dem Tode Ringenden angeordnet wird.

Literatur

  • Lore Bartholomäus: Kamillus von Lellis - Diener der Kranken. Topos, Kevelar, 1988.
  • Heilige und die Barmherzigkeit, Schwabenverlag, Ostfildern, 2015, S35ff.
  • Theodor Schnitzler: Die Heiligen im Jahr des Herrn. Herder, Freiburg, 1978, S 239f.

Anmerkunngen

<references />

Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.