Josef Marxen

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Pfarrer Josef Marxen (1936)

Josef Marxen (* 2. August 1906 in Worringen bei Köln -heute Stadt Köln; † 16. November 1946 bei Tirana, Albanien) war Priester des Erzbistums Durrës in Albanien und wurde seliggesprochen.<ref>Kölner Pfarrer Marxen wird seliggesprochen Katholisch.de am 28. Oktober 2016.</ref>

Biografie<ref>Hauptquelle: Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Hrsg. von Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz; Band 2: S. 1480-1484. Schöningh Verlag Paderborn u.a. 1999; 5. erweiterte und aktualisierte Auflage 2010).</ref>

Antonius Josef Marxen war das vierte Kind von Nikolaus, der Gutsverwalter war und Maria Marxen, geb. Hahnen. Er empfing am 5. August 1906 das Sakrament der Taufe. Die Familie zog im Frühjahr 1909 auf den nahegelegenen Vronoverhof bei Rommerskirchen (Dekanat Grevenbroich) um. Ab dem 1. Oktober 1910 lebte sie in Benneshausen bei Speicher in der Südeifel. Im Oktober 1913 siedelte sich die Familie auf den Schönfelderhof bei Zemmer im Trierer Land an. Josef empfing durch Weihbischof Antonius Mönch (1870-1935) 1919 das Sakrament der Firmung. Theodor, einer Bruder von Josef, wurde Priester des Bistums Aachen.

Josef besuchte das staatliche Gymnasium in Lohr am Main, wobei er im Aloysianum, dem Missionsstudienseminar der Mariannhiller Missionare, vom September 1920 bis Juli 1921 wohnte. Es folgte der Besuch des Gymnasiums der Steyler Missionare in der saarländischen Stadt St. Wendel. Er wurde im September 1921 aufgenommen und erlangte das Abitur im Jahre 1928. Er trat im Mai 1928 in das Noviziat der "Gesellschaft des göttlichen Wortes" im rheinischen Sankt Augustin bei Bonn ein. Er studierte zwischen 1929 und 1931 Philosophie an der ordenseigenen Hochschule in Sankt Augstin. Es folgte das Studium der Theologie an der ebenfalls ordenseigenen Hochschule St. Gabriel in Mödling bei Wien. Er brach das Studium 1934 ab und verließ den Orden.

Josef wollte als Missionar in Russland wirken und studierte am Orientalischen Institut St.-Andreas-Kolleg für Ostmission in München, an dem er 1936 das Theologiestudium beendete. Er empfing die Subdiakonatsweihe am 7. März 1936 und am folgenden Tag die Diakonatsweihe durch den Erzbischof von München und Freising, Michael Kardinal von Faulhaber für das Erzbistum Durrës (Albanien) in der Münchener Pfarrkirche St. Anna. Die Priesterweihe folgte am 21. Juni 1936 im Orientalischen Colleg der Benediktiner in München durch Weihbischof Franz Xaver Eberle. Die Heimatprimiz zelebrierte er am 5. Juli 1936 in der Pfarrkirche St. Lambertus zu Breyell.

Marxen reiste im August 1936 nach Albanien über Rom und Bari. Im September 1936 kam er in Durrës an. Er wirkte von 1936 bis 1941 als Pfarrer in dem nordalbanischen Bergdorf Perlat im Gebiet um Kthella in der Diözese Mirditë, in der er der erste Missionar war. Im Jahre 1942 zog er weiter nach Jubë unweit der Hafenstadt Durrës, in dessen Bistum er inkardiniert wurde. Im Februar 1945 wurde er erstmals von den Kommunisten verhaftet, die seit November 1944 die Macht an sich gerissen hatten. Deutsche Soldaten legten Marxen unter diesen Umständen nahe, ihn nach Deutschland zu bringen, doch er lehnte ab. Ihm stand das Bild des guten Hirten vor Augen, der seine Schafe nicht im Stich läßt, "wenn er den Wolf kommen sieht" (Joh 10,12). Im Juni 1945 wurde er in der albanischen Hauptstadt Tirana aufgrund seiner in Erfüllung seines Priestertums vollzogenen Tätigkeiten zum zweiten Mal festgenommmen und ins Gefängnis eingewiesen. Das Gericht verurteilte den Geistlichen zu zwei Jahren Haft, die er in Tirana zu verbüßen hatte. Er wurde am 16. November 1946 in einem Wald auf der Nationalstraße bei Tirana auf dem Weg nach Kukës in Richtung Kosovo erschossen.

Seligsprechung

Am 10. November 2002 leitete die albanische Bischofskonferenz das Seligsprechungsverfahren für Josef Marxen in die Wege, das 2010 abgeschlossen wurde. Im April 2016 anerkannte Papst Franziskus das Martyrium des Märtyrers. Er wurde am 5. November 2016 im albanischen Shkodra (Scutari) zusammen mit 37 weiteren Katholiken (1945-1974) als Märtyrer des damaligen kommunistischen Regimes durch den Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Angelo Amato, im Auftrag von Papst Franziskus auf dem Platz vor der Stephanskathedrale seliggesprochen. Unter ihnen waren Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien, die zwischen 1945 und 1974 ebenfalls Opfer des Regimes wurden, auch Pfarrer Alfons Tracki (1896-1946) ein weiterer deutscher Priester.

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

<references />