Johannes Paul I.: Unterschied zwischen den Versionen

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*[http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_i/letters/documents/hf_jp-i_let_19780901_ratzinger_lt.html Schreiben an Kardinal Ratzinger (lat.) vom 1. Sept. 1978]
 
*[http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_i/letters/documents/hf_jp-i_let_19780901_ratzinger_lt.html Schreiben an Kardinal Ratzinger (lat.) vom 1. Sept. 1978]
 
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Version vom 3. August 2008, 12:47 Uhr

Papst Johannes Paul I. (1978)

Johannes Paul I.(* 17. Oktober 1912 in Forno di Canale; † 28. September 1978 im Vatikan). Sein bürgerlicher Name war Albino Luciani.


Einführung

Papst Johannes Paul I. hatte eines der kürzesten Pontifikate der Kirchengeschichte, nämlich nur 33 Tage. Allerdings wurde er auch im (mit Pius XII.) wohl kürzesten Konklave der jüngeren Kirchengeschichte gewählt, nämlich von 111 Wählern am ersten Tag im 3. Wahlgang. Nach anderen Quellen war ein 4. Wahlgang erforderlich; vielleicht eine "Akklamation" auf Verlangen des Patriarchen von Venedig? Sein bürgerlicher Name war Albino Luciani. Er ist auch als der lächelnde Papst bekannt.

Aber ihm glückte, wozu andere Päpste einige Jahre gebraucht haben bzw. was anderen nicht oder nur schwer gelungen ist. Zitat aus dem Buch "Ihr ergebener Albino Luciani": Es gelang ihm in nur wenigen Tagen seines Pontifikates die Sympathie der ganzen Welt zu gewinnen.

Das Pontifikat hat gerade wegen seiner tragisch kurzen Dauer den Kardinälen den Mut vermittelt, bei der Wahl des Nachfolgers Wojtyla mit der über 400-jährigen Tradition nur italienischer Päpste zu brechen. Auf die Frage, warum er dem Namen bereits die Ordinalzahl I. ("der Erste") hinzugefügt habe, obwohl das traditionell erst üblich ist, wenn ein zweiter Namensträger auftritt, soll der Papst gesagt haben: "Der Zweite kommt bald" (Vgl. Hesemann, S. 256).

Nach Meinung seines Bruders Eduardo Luciani habe Sr. Lucia, die Seherin von Fatima, Luciani das kurze Pontifikat vorhergesagt. Dieser Auffassung hat jedoch der frühere Privatsekretär des Papstes widersprochen (vgl. 30giorni, 01/2007, S. 72).

Biografie

mit Paul VI. (1972)

Papst Johannes Paul I. wurde im norditalienischen Forno di Canale (heute Canale d'Agordo, bei Belluno) im Jahr 1912 geboren und stammte aus armen Verhältnissen. Im Alter von elf Jahren trat er 1923 in das Knabenseminar in Feltre ein, ein Internat, in dem Jungen auf den Lebensweg als Priester vorbereitet wurden.

Er war der jüngste Professor für Theologie (mit 27 Jahren). Keiner vor ihm bzw. nach ihm war jünger als er, auch nicht Papst Benedikt XVI. (Josef Ratzinger) der mit 33 Jahren Professor in Tübingen wurde.

Nachdem er von 1928 bis 1935 das Priesterseminar auf dem „Gregoriano“ in Belluno besucht hatte, wurde er am 7. Juli 1935 zum Priester geweiht. Danach war er zwei Jahre als Kaplan in seinem Heimatort tätig, ehe er 1937 zum Vizerektor des „Gregoriano“ ernannt wurde, eine Stellung, die er bis 1947 innehatte. Am 23. November 1946 stellte sich Luciani der Disputation seiner Doktorarbeit über Antonio Rosmini und erhielt ein magna cum laude und war Doktor der Theologie. In der Folgezeit versah er weitere diözesane Ämter und wurde schließlich Generalvikar in Belluno.

Am 27. Dezember 1958 wurde er im Zuge der ersten Bischofsweihen des neuen Papstes Johannes XXIII. Bischof von Vittorio Veneto. Er wählte als Bischofsmotto dasselbe wie Carlo Borromeo: humilitas. Papst Paul VI. ernannte ihn schließlich zum Patriarch von Venedig (15. Dezember 1969) und am 5. März 1973 zum Kardinal (Titelkirche: S. Marco).

Er ist auch einer der Päpste mit einer kurzen Kardinalszeit, nämlich nur 5 Jahre; Pius XI. und Benedikt XV. sind allerdings jeweils erst im letzten Konsistorium des Vorgängers zu Kardinälen erhoben worden.

Pontifikat

Johannes Paul I. mit Kardinal Wojtyla

Papst Johannes Paul I. verzichtete bei seiner Amteinführung am 3. September 1978 auf die Krönung mit der Tiara und ließ sich nur das Pallium umlegen. Das akzeptierten seine Nachfolger als normative Reform. Der päpstliche Doppelname, der die Leistung beider Vorgänger würdigte, war gleichfalls eine überraschende Neuerung. Manche erinnerten angesichts der Namenswahl auch an die Basilika S. Giovanni e Paolo (Johannes und Paulus, 'Zannipolo'), das "Pantheon" der Dogen von Venedig. Er verzichtete auch auf eine feierliche Inthronisation und wollte nur mit einer Hl. Messe in sein Amt eingeführt werden. (Es gibt von ihm keine Bilder mehr auf dem Papstthron Pius IX., den Paul VI. noch benutzte.) Er blieb auch als Papst ein sehr bescheidener Mensch, so wie er dies vor seiner Papstwahl war. Als langjähriger Direktor des katechetischen Büros von Belluno veröffentlichte der spätere Papst das Werk Catechesi in bricciole, gefolgt von weiteren Büchern, insbesondere Illustrissimi, seine berühmten fiktiven Briefe an etliche Persönlichkeiten (dt.: Ihr ergebener..).

Ein deutscher Kardinal meinte noch einen Tag vor dem Todesfall: "Man sieht dem Papst die Freude in seinen Augen an, das Evangelium zu verkünden." Der Papst aber sagte unmittelbar nach seiner Papstwahl: Der Herr möge euch vergeben, was ihr mir angetan habt. Diese Aussage wurde zwar von ihm alsbald als Anspielung auf Bernhard von Clairvaux abgeschwächt, der sich bei der Wahl eines seiner Schüler zum Papst (Eugen III.) ähnlich geäußert hatte (um ihm dann De consideratione zu widmen). Die Kardinäle aber erinnerten sich dann doch schmerzhaft an diese milde Kritik.

Da sich Johannes Paul I. bereits im September 1978 vor amerikanischen Bischöfen voll und ganz zum Pontifikat Pauls VI. bekannte ("His teaching is ours."), sind sämtliche Spekulationen über eine bevorstehende 'Liberalisierung', etwa der Doktrin von Humanae Vitae, aus der Luft gegriffen. Allerdings war der Vorgänger, obwohl er massive Vereinfachungen des päpstlichen Hauses durchführte, doch noch Gefangener des zeremoniellen Pontifikalstils, den erst Johannes Paul I. preisgab, womit der Start für seinen Nachfolger sehr erleichtert wurde.

Wichtige Entscheidung

3. September 1978: Abschaffung der Papstkrönung.

Seligsprechungsprozess

Im Jahr 2003 wurde vom Bistum Belluno-Feltri, dem Heimatbistum Lucianis, das Seligsprechungsverfahren auf diözesaner Ebene eingeleitet. 2006 wurden nach Zeugenbefragungen die Akten bei der Heiligsprechungskongegration im Vatikan eingereicht. Im Juli 2008 erklärte die Kongregation den gültigen Verlauf des Diözesanverfahrens und begann mit der Prüfung des heroischen Tugendgrades von Johannes Paul I.

Literatur

  • John Cornwell: Wie ein Dieb in der Nacht, München 1991.
  • Michael Hesemann: Im Namen Gottes? In: Ders. Die Dunkelmänner. Mythen, Lügen und Legenden um die Kirchengeschichte, Augsburg 2007, S. 244-258.
  • Regina Kummer: Papst Johannes Paul I. begegnen, Augsburg 2008.
  • Albino Luciani: Ihr ergebener Albino Luciani: Briefe an Persönlichkeiten, München (Verlag Neue Stadt) 1997, ISBN 3879963622.
  • Andrea Lazzarini: Johannes Paul I. Der Papst eines neuen Morgens, Herder Freiburg u.a. 1978.

Weblinks


Vorgänger
Paul VI.
Papst
1978
Nachfolger
Johannes Paul II.