Johannes Eudes: Unterschied zwischen den Versionen

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Der heilige '''Johannes ''' (Jean)''' Eudes''' wurde 14. November 1601 in Ri (Frankreich/Normandie)geboren. Seine Eltern beteten seit einiger Zeit zur allerseligsten Jungfrau Maria um ein Kind und weihten es ihr nach seiner Geburt. Daran hat  hat der hl. Johannes Eudes sich immer gerne erinnert.
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Der hl. '''Johannes''' (Jean) '''Eudes''' (* [[14. November]] [[1601]] in Ri ([[Frankreich]]/Normandie), † [[19. August]] [[1680]] in Caen) war katholischer Priester und Gründer der [[Kongregation von Jesus und Maria]], auch ''Eudisten'' genannt. Wegen seines Einsatzes für die Verbreitung der Verehrung der Herzen Jesu und Mariens wird der hl. Johannes Eudes auch „Urheber, Lehrer und Apostel der liturgischen Verehrung des Herzens Jesu“ genannt. Sein Gedenktag ist der [[19. August]].
  
Mit 14 Jahren kam er in Caens in eine von Jesuiten geleitete Schule. Später lernte er einen Orden kennen, der sich "Oratorianer" nannte, trat dort ein. Am 20. Dezember 1625 wurde er zum Priester geweiht.
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== Biografie ==
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Seine Eltern beteten seit einiger Zeit zur allerseligsten [[Jungfrau Maria]] um ein Kind und weihten es ihr nach seiner Geburt. Daran hat der hl. Johannes Eudes sich immer gerne erinnert.
  
In 1627 schrieb sein Vater ihm, daß die Pest in der Region Argentan wütete, wo viele Menschen ohne Sakramente starben. Der hl. Johannes Eudes widmete sich daraufhin der Pflege und Seelsorge unter den Pestkranken.  
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Mit 14 Jahren kam er in Caen in eine von [[Jesuiten]] geleitete Schule. 1622 lernte er in Caen die vom heiligen [[Philipp Neri]] gegründete Weltpriestergemeinschaft kennen, die sich "Oratorianer" nannte, und trat dort ein. Am 20. Dezember 1625 wurde er zum Priester geweiht.
  
Er hielt Volksmissionen und schrieb Bücher, von denen das bekannteste "das Leben und das Königreich Jesu in den christlichen Seelen" ist. Diese Spiritualität wurde später als "Französische Schule" bekannt. - Es gab damals eine Strömung, die unter dem Namen Jansenismus bekannt war, und die sehr streng gewesen ist. Der hl. Johannes Eudes stellte mehr die Barmherzigkeit Gottes in den Mittelpunkt seiner Verkündigung.  
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In 1627 schrieb sein Vater ihm, dass die Pest in der Region Argentan wütete, wo viele Menschen ohne [[Sakramente]] starben. Der hl. Johannes Eudes widmete sich daraufhin der Pflege und [[Seelsorge]] unter den Pestkranken.  
  
Der hl. Johanne Eudes begegnete oft Priestern, die wenig auf ihr Amt vorbereitet waren. Daher arbeitete er daran, den angehenden Priestern eine bessere Ausbildung zu geben. Seine Vorgesetzten lehnten jedoch ab, daß er sich intensiv damit beschäftigen durfte. Nach langem Gebet und Ringen, verließ er das "Oratorium" am 25. März 1643 mit einigen Priestern und begann eine neue Gemeinschaft: die Kongregation von Jesus und Marie, die heute auch Eudisten genannt wird. Sie eröffneten in Caen ein Seminar.  Unermüdlich erinnerte er die Priester an den Sinn ihrer Aufgabe und predigte ihnen die priesterliche Lebensheiligkeit: der Priester, der mit dem Leben von Christus verbunden ist, muß "ein leibhaftes Bild von Christus" sein, er muß mit seiner Heiligkeit bekleidet werden.
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Er hielt [[Volksmission]]en und schrieb Bücher, von denen das bekannteste "Das Leben und das Königreich Jesu in den christlichen Seelen" ist. Diese [[Spiritualität]] wurde später als "Französische Schule" bekannt. Es gab damals eine Strömung, die unter dem Namen [[Jansenismus]] bekannt war. Der heilige Johannes Eudes stellte demgegenüber verstärkt die [[Barmherzigkeit Gottes]] in den Mittelpunkt seiner Verkündigung.
  
Im Laufe seines Lebens gründete der hl. Johannes Eudes noch Seminare in der Normandie und in der Bretagne. Am 08.02.1647 ließ Jean Eudes in Autun das erste liturgische Fest des Herzens von Marie feiern. Die Mutter Jesu ist der vollendete Typ des christlichen Lebens: in seinem Herzen lebt Christus und herrscht vollkommen. Ein wenig später, 1672 feierten die Eudistesgemeinschaften das erste liturgische Fest des heiligsten Herzens Jesu. Die Einführung dieses Festes war das Resultat seines ganzen Lebens des Gebets und apostolischen Dienstes.  
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Der heilige Johannes Eudes begegnete oft Priestern, die wenig auf ihr Amt vorbereitet waren. Daher arbeitete er daran, den angehenden Priestern eine bessere Ausbildung zu geben. Seine Vorgesetzten lehnten jedoch ab, dass er sich intensiv damit beschäftigen durfte. Nach langem Gebet und Ringen verließ er das "Oratorium" am [[25. März]] [[1643]] mit einigen Priestern und gründete eine neue Gemeinschaft: die ''Kongregation von Jesus und Maria''. Sie eröffneten in Caen ein Seminar. Unermüdlich erinnerte er die Priester an den Sinn ihrer Aufgabe und predigte ihnen die priesterliche Lebensheiligkeit: der Priester, der mit dem Leben Christi verbunden ist, muss "ein leibhaftes Bild von Christus" sein, er muss mit seiner Heiligkeit bekleidet werden.
  
Er gründete 1641 in Caen ein Haus der "Zuflucht", in dem sich fromme Frauen um ehemalige Prostituierte kümmerten, die ein neues Leben beginnen wollten. Daraus entwickelte sich eine Ordensgemeinschaft, "Unsere Frau von der Liebe", aus der später die "Schwestern vom Guten Hirten" hervorgingen.
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Im Laufe seines Lebens gründete der heilige Johannes Eudes noch Seminare in der Normandie und in der Bretagne. Am 08. Februar 1647 ließ Jean Eudes in Autun das erste liturgische [[Herz-Mariä-Verehrung|Fest des Herzens Mariens]] feiern. Die Mutter Jesu ist der vollendete Typ des christlichen Lebens: in ihrem Herzen lebt Christus und herrscht vollkommen. Ein wenig später, 1672, feierten die Eudistengemeinschaften das erste liturgische [[Herz-Jesu-Verehrung|Fest des heiligsten Herzens Jesu]]. Die Einführung dieses Festes war das Resultat seines ganzen Lebens des Gebets und apostolischen Dienstes.  
  
Der Heilige Jean Eudes starb in Caen am 19. August 1680 und wurde 1925 heilig gesprochen.
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Er gründete 1641 in Caen ein Haus der "Zuflucht", in dem sich fromme Frauen um ehemalige Prostituierte kümmerten, die ein neues Leben beginnen wollten. Daraus entwickelte sich die Ordensgemeinschaft "Unsere Frau von der Liebe", aus der später die "[[Schwestern vom Guten Hirten]]" hervorgingen. In der Krise der [[Reformation]] setzte er die Normen einer verbesserten [[Priesterausbildung]] des [[Konzil von Trient|Konzils von Trient]] um.
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Der heilige Johannes Eudes wurde zusammen mit den heiligen [[Pfarrer von Ars]] von [[Papst]] [[Pius XI.]] am 31. Mai 1925 heiliggesprochen.
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== Weblinks ==
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{{CathEnc|http://www.newadvent.org/cathen/05596a.htm}}
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[[Kategorie:Heilige Frankreich]]
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[[Kategorie:Priester Frankreich|Eudes, Johannes]]

Version vom 19. August 2017, 08:29 Uhr

Der hl. Johannes (Jean) Eudes (* 14. November 1601 in Ri (Frankreich/Normandie), † 19. August 1680 in Caen) war katholischer Priester und Gründer der Kongregation von Jesus und Maria, auch Eudisten genannt. Wegen seines Einsatzes für die Verbreitung der Verehrung der Herzen Jesu und Mariens wird der hl. Johannes Eudes auch „Urheber, Lehrer und Apostel der liturgischen Verehrung des Herzens Jesu“ genannt. Sein Gedenktag ist der 19. August.

Biografie

Seine Eltern beteten seit einiger Zeit zur allerseligsten Jungfrau Maria um ein Kind und weihten es ihr nach seiner Geburt. Daran hat der hl. Johannes Eudes sich immer gerne erinnert.

Mit 14 Jahren kam er in Caen in eine von Jesuiten geleitete Schule. 1622 lernte er in Caen die vom heiligen Philipp Neri gegründete Weltpriestergemeinschaft kennen, die sich "Oratorianer" nannte, und trat dort ein. Am 20. Dezember 1625 wurde er zum Priester geweiht.

In 1627 schrieb sein Vater ihm, dass die Pest in der Region Argentan wütete, wo viele Menschen ohne Sakramente starben. Der hl. Johannes Eudes widmete sich daraufhin der Pflege und Seelsorge unter den Pestkranken.

Er hielt Volksmissionen und schrieb Bücher, von denen das bekannteste "Das Leben und das Königreich Jesu in den christlichen Seelen" ist. Diese Spiritualität wurde später als "Französische Schule" bekannt. Es gab damals eine Strömung, die unter dem Namen Jansenismus bekannt war. Der heilige Johannes Eudes stellte demgegenüber verstärkt die Barmherzigkeit Gottes in den Mittelpunkt seiner Verkündigung.

Der heilige Johannes Eudes begegnete oft Priestern, die wenig auf ihr Amt vorbereitet waren. Daher arbeitete er daran, den angehenden Priestern eine bessere Ausbildung zu geben. Seine Vorgesetzten lehnten jedoch ab, dass er sich intensiv damit beschäftigen durfte. Nach langem Gebet und Ringen verließ er das "Oratorium" am 25. März 1643 mit einigen Priestern und gründete eine neue Gemeinschaft: die Kongregation von Jesus und Maria. Sie eröffneten in Caen ein Seminar. Unermüdlich erinnerte er die Priester an den Sinn ihrer Aufgabe und predigte ihnen die priesterliche Lebensheiligkeit: der Priester, der mit dem Leben Christi verbunden ist, muss "ein leibhaftes Bild von Christus" sein, er muss mit seiner Heiligkeit bekleidet werden.

Im Laufe seines Lebens gründete der heilige Johannes Eudes noch Seminare in der Normandie und in der Bretagne. Am 08. Februar 1647 ließ Jean Eudes in Autun das erste liturgische Fest des Herzens Mariens feiern. Die Mutter Jesu ist der vollendete Typ des christlichen Lebens: in ihrem Herzen lebt Christus und herrscht vollkommen. Ein wenig später, 1672, feierten die Eudistengemeinschaften das erste liturgische Fest des heiligsten Herzens Jesu. Die Einführung dieses Festes war das Resultat seines ganzen Lebens des Gebets und apostolischen Dienstes.

Er gründete 1641 in Caen ein Haus der "Zuflucht", in dem sich fromme Frauen um ehemalige Prostituierte kümmerten, die ein neues Leben beginnen wollten. Daraus entwickelte sich die Ordensgemeinschaft "Unsere Frau von der Liebe", aus der später die "Schwestern vom Guten Hirten" hervorgingen. In der Krise der Reformation setzte er die Normen einer verbesserten Priesterausbildung des Konzils von Trient um.

Der heilige Johannes Eudes wurde zusammen mit den heiligen Pfarrer von Ars von Papst Pius XI. am 31. Mai 1925 heiliggesprochen.

Weblinks