Islam: Unterschied zwischen den Versionen

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Während für die Christen „die Quelle und das Vorbild für die Liebe zu Gott und zum Nächsten die Liebe Christi zu seinem Vater, zur Menschheit und zu jedem Menschen“ ist, verstehen die muslimischen Gelehrten unter Liebe „eine zeitlose transzendente Kraft“, die die Rücksicht der Menschen im Umgang miteinander „anleitet und verwandelt“. Für Christen wie für Muslime ist Gott selbst die Quelle der Liebe.<ref>[[Zenit.org]]: [http://www.zenit.org/article-16352?l=german Katholisch-muslimisches Forum: Menschenrechte stärken], Meldung vom 6. November 2008.</ref>
 
Während für die Christen „die Quelle und das Vorbild für die Liebe zu Gott und zum Nächsten die Liebe Christi zu seinem Vater, zur Menschheit und zu jedem Menschen“ ist, verstehen die muslimischen Gelehrten unter Liebe „eine zeitlose transzendente Kraft“, die die Rücksicht der Menschen im Umgang miteinander „anleitet und verwandelt“. Für Christen wie für Muslime ist Gott selbst die Quelle der Liebe.<ref>[[Zenit.org]]: [http://www.zenit.org/article-16352?l=german Katholisch-muslimisches Forum: Menschenrechte stärken], Meldung vom 6. November 2008.</ref>
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Die Feindesliebe ist der Hauptunterschied zwischen [[Christentum]] und Islam: „[[Jesus Christus|Jesus]] wollte, dass man seine Feinde segnet, Mohammed wollte, dass man sie umbringt.<ref>so der Ex-Muslim Sultan Assawahri im Artikel: [http://www.kath.net/news/49639 
 Kauder: Auf der Grundlage des Islam werden Menschen zu Terroristen] [[Kath.net]] am 27. Februar 2015 </ref>
  
 
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Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde eine grundlegende Neuorientierung der Kirche besonders zu den abrahamitischen Religionen eingeleitet, die von intensiven theologischen Fachgesprächen mit Vertretern anderer Religionen begleitet wird. Der heilige Papst [[Johannes Paul II.]] lud zum ersten Mal am  27. Oktober 1986 zu einem [[Weltgebetstreffen für den Frieden]] nach [[Assisi]] ein, weitere Treffen gab es 1993, 2002 und 2011, an denen immer auch Vertreter des Islam teilnahmen.  
 
Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde eine grundlegende Neuorientierung der Kirche besonders zu den abrahamitischen Religionen eingeleitet, die von intensiven theologischen Fachgesprächen mit Vertretern anderer Religionen begleitet wird. Der heilige Papst [[Johannes Paul II.]] lud zum ersten Mal am  27. Oktober 1986 zu einem [[Weltgebetstreffen für den Frieden]] nach [[Assisi]] ein, weitere Treffen gab es 1993, 2002 und 2011, an denen immer auch Vertreter des Islam teilnahmen.  
<!--Papst Johannes Paul II. erklärte 2011: "Die Kirche erweist den muslimischen Gläubigen eine besondere Aufmerksamkeit, denen ihr Glaube an den alleinigen Gott, ihr Empfinden für das [[Gebet]] und ihre Wertschätzung für die sittliche Lebenshaltung gegeben ist".  : Das kann Papst Johannes Paul II. nicht gesagt haben, da er schon tot war!-->
 
  
 
==Zitate==
 
==Zitate==

Version vom 27. Februar 2015, 10:49 Uhr

Der Islam („Unterwerfung (unter Gott)“, „völlige Hingabe (an Gott)“, von arabisch aslama „übergeben, sich ergeben, sich hingeben“) ist eine der großen Weltreligionen. Sie geht auf den Propheten Mohammed (* 571 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina) zurück. Heute existieren zwei Hauptrichtungen, der sunnitische und der schiitische Islam.

Mit Christentum und Judentum gehört der Islam zu den abrahamitischen Religionen, die Abraham als gemeinsamen Stammvater kennen und an den einen Gott glauben (Monotheismus).

Ursprung

Die islamische Religion verwertet Quellen aus dem Alten und dem Neuen Testament, stellt jedoch als einzigartige und endgültige Offenbarung Gottes jene heraus, die - wie Moslems glauben - an den Propheten Mohammed ergangen ist. Der Koran als heiliges Buch des Islam ist gemäß verbreiteter muslimischer Auffassung eine gleichsam vom Himmel gefallene Offenbarung Gottes, die in keiner Weise hinterfragt werden darf.

Schriften des Islam

  • Koran
  • Hadith (schriftliche Überlieferungen, was andere später über den Propheten Mohammed und den Koran geschrieben haben)

Grundlegend für den Islam ist, dass es keinen hierarchischen Aufbau gibt, erläuterte Lale Akgün, frühere Bundestags-Islambeauftragte. «Das heißt, jeder Moslem das Recht und die Möglichkeit hat, den Koran selbst auszulegen.» Der Koran müsse als historische Schrift verstanden werden, <ref>Akgün: In Deutschland eher konservative Richtung des Islam Kath.net am 12. Januar 2015</ref> denn im Koran gibt es Suren, die zur Gewalt aufrufen, auf die sich Extremisten berufen <ref>Samir Khalil Samir: Paris-Attentat offenbart Fehlen von Selbstkritik im Islam Kath.net am 13. Januar 2015: Islam und Islamismus: die gleiche Quelle Kath.net am 13. Januar 2015 von Jürgen Liminski</ref> und "Mord als Gottesdienst" betrachten<ref> Bibelwissenschaftler: Christentum wurzelt in Gewaltfreiheit Kath.net am 13. Januar 2015 von Gerhard Lohfink</ref> Lale Akgün forderte eine Reform der islamischen Theologie, die sich von der wortwörtlichen Auslegung des Koran sich löst. Notwendig sei viel Überzeugungsarbeit «von unten», um die Mehrheit der Muslime davon zu überzeugen, dass sie eine friedliche und kritische Auslegung des Koran vornehmen.<ref>Akgün: In Deutschland eher konservative Richtung des Islam Kath.net am 12. Januar 2015</ref>

Lehre

Der Islam lehrt einen Monotheismus. Der christliche Glaube an den einen Gott in drei Personen (Dreifaltigkeit) wird als angebliche Vielgötterei abgelehnt.

Der Islam ruht auf "fünf Säulen":

  • Glaubensbekenntnis (Schahada): "Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet."
  • Gebet (Salat): fünfmal täglich in Richtung Mekka
  • Almosen (Zakat): eine Gabe bzw. eine Steuer für die Bedürftigen und Notleidenden
  • Fasten (Saum): Der Islam kennt den Fastenmonat Ramadan
  • Pilgerreise (Hadsch): Wallfahrt nach Mekka; mindestens einmal im Leben

Wer all dies befolgt, gilt als guter Muslim.

Islam und Christentum

Liebe

Während für die Christen „die Quelle und das Vorbild für die Liebe zu Gott und zum Nächsten die Liebe Christi zu seinem Vater, zur Menschheit und zu jedem Menschen“ ist, verstehen die muslimischen Gelehrten unter Liebe „eine zeitlose transzendente Kraft“, die die Rücksicht der Menschen im Umgang miteinander „anleitet und verwandelt“. Für Christen wie für Muslime ist Gott selbst die Quelle der Liebe.<ref>Zenit.org: Katholisch-muslimisches Forum: Menschenrechte stärken, Meldung vom 6. November 2008.</ref>

Die Feindesliebe ist der Hauptunterschied zwischen Christentum und Islam: „Jesus wollte, dass man seine Feinde segnet, Mohammed wollte, dass man sie umbringt.<ref>so der Ex-Muslim Sultan Assawahri im Artikel: 
 Kauder: Auf der Grundlage des Islam werden Menschen zu Terroristen Kath.net am 27. Februar 2015 </ref>

Die Katholische Kirche und der Islam heute

Das Zweite Vatikanische Konzil drückt die aktuelle Haltung zum Islam in der Erklärung Nostra aetate in Nr. 2 aus. Allgemein über die Religionen sagt es: "Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet." Auf den Islam konkret geht das Konzil in Nr. 3 ein: "Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde<ref>Vgl. Gregor VII., Ep. III.,21 ad Anazir (Al-Nasir), regem Mauritaniæ, ed. E. Caspar in MGH, Ep. sel. II, 1920, I, 288, 11-15; PL 148, 451 A.</ref>, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. Überdies erwarten sie den Tag des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen auferweckt und ihnen vergilt. Deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten.
Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslimen kam, ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen."

Das Konzil spricht damit die lange Geschichte der gegenseitigen Auseinandersetzungen zwischen Christentum und Islam an. Der Heilige Thomas von Aquin hatte in seiner "Summa contra Gentiles" (um 1260) den Islam verurteilt - in der Zeit der Kreuzzüge, in der sich Christen und Muslime wegen der Vorherrschaft im Heiligen Land bekriegten. Das Ökumenische Konzil von Basel-Ferrera-Florenz (1431-1445) bezeichnete den Islam angesichts des kriegerischen Vordringens des Osmanischen Reiches nach Mitteleuropa als "ruchlose Sekte Mohammeds".

Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde eine grundlegende Neuorientierung der Kirche besonders zu den abrahamitischen Religionen eingeleitet, die von intensiven theologischen Fachgesprächen mit Vertretern anderer Religionen begleitet wird. Der heilige Papst Johannes Paul II. lud zum ersten Mal am 27. Oktober 1986 zu einem Weltgebetstreffen für den Frieden nach Assisi ein, weitere Treffen gab es 1993, 2002 und 2011, an denen immer auch Vertreter des Islam teilnahmen.

Zitate

  • "Der Schöpfer der Himmel und der Erde, woher sollte Er ein Kind haben, wo Er keine Gefährtin hat?" (Sure 6,101)

Literatur

  • Murad W. Hofmann, Der Koran. Das heilige Buch des Islam, ISBN 978-3424014983
  • Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Islam, Bonn 2007 (Aus Politik und Zeitgeschichte 26–27, 2007), Vorlage:ISSN
  • Monika Tworuschka, Udo Tworuschka, Petra Niebuhr-Timpe (Hrsg.), Der Islam. Eine Einführung, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2007, ISBN=978-3-579-06481-9
  • Adel Theodor Khoury, Ludwig Hagemann, Peter Heine, Lexikon des Islam, Elektronische Ressource. Directmedia Publishing, Berlin 2004, ISBN 978-3-89853-747-6
  • Bassam Tibi, Die islamische Herausforderung. Religion und Politik im Europa des 21. Jahrhunderts. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-22034-2
  • Josef Herget: Der Missionsauftrag Christi. Der Islam als Herausforderung für das Christentum in Europa - in: (Hsgr.) Franz Breid: Europa und das Christentum. Referate der Internationalen Theologischen Sommerakademie 2008 des Linzer Priesterkreises Christiana Verlag 2008, S. 74-123 (216 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3717111493; ISBN 978-3-7171-1149-8; [1]).
  • Franz Breid (Hg.): "Beten alle zum selben Gott?" Referate der "Internationalen Theologischen Sommerakademie" 1999 des Linzer Priesterkreises, Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co. KG 1999 (347 Seiten; ISBN 3850685683).
  • Gerhard Winkler: Die spannungsreiche Beziehung von Christentum und Islam von den Anfängen (636) bis zu den Türkenkriegen (1683/1716 – 1718), in: Gerhard Stumpf (Hrg.): Jesus Christus und die Religionen der Erde - Berichtband der 13. Theologischen Sommerakademie Dießen 2005 als PDF-Datei, ISBN 3-9808068-4-7
  • Florian Kopp: Gottes letztes Wort? Der Islam aus katholischer Sicht, in: Gerhard Stumpf (Hrg.): Jesus Christus und die Religionen der Erde - Berichtband der 13. Theologischen Sommerakademie Dießen 2005 als PDF-Datei, ISBN 3-9808068-4-7
  • Leo Tanner: Islam – Christentum. Eine aktuelle Herausforderung. WeG Verlag 2011 (160 Seiten).
  • Christine Schirrmacher: Islam und Demokratie – ein Gegensatz? SCM Hänssler: Holzgerlingen 2013 (Pb. 101 Seiten). <ref> Islam und Demokratie – ein Gegensatz? Kath.net am 10. August 2013</ref>
  • Ursula Spuler-Stegemann: Die 101 wichtigsten Fragen-Islam. C. H. Beck, München 2007 (149 Seiten; ISBN 978-3-406-51111-0).
  • Ergun M. Caner, Leben hinter dem Schleier, Frauen in der Welt des Islam, ISBN 978-3894379940
  • Mark A. Gabriel, Islam und Terrorismus, ISBN 3-935197-39-X
  • Katja Schneidt: Gefangen in Deutschland. Wie mich mein türkischer Freund in eine islamische Parallelwellt entführte. Bastei Lübbe (286 Seiten).

Weblinks

Pater Josef Herget CM: "Der Islam -Informationen für Christen" bei www.kupfergasse.de

Anmerkungen

<references />