Hermeneutik

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Die Hermeneutik (=Interpretation) verfolgt als philosophischer Forschungszweig das Problem des menschlichen Verstehens.

Immer schon eine wichtige Frage der Erkenntnislehre, hat insbesondere Hans-Georg Gadamer eine wesentliche Aktualisierung der Problematik erbracht. In der Theologie geriet das Problem des Verstehens, vermittelt durch den Protestanten Rudolf Bultmann, auch katholischerseits um die Mitte des 20. Jh. in den Mittelpunkt der Diskussion. Aus dieser "neuen" Perspektive verbreitete sich (von neuem) die Überzeugung, die christliche Wahrheit bedürfe heute einer gänzlich neuen Interpretation (vgl. Hans Küng). Zum Teil erzeugte die Amalgamierung wenig durchdachter, nur aufgeschnappter philosophischer Schlagworte mit einigen zentralen Irrtümern (aus früheren Zeiten) völlig skurrile Blüten, etwa wenn die christliche Sozialistin Dorothee Sölle eine "Tod-Gottes-Theologie" formulierte.

Weiter "verdünnt" gelangte dieses pseudo-hermeneutische Palavern dann in den Religionsunterricht und katechetische Materialien. In der so gen. "Jugendliturgie" wurden dann Praktiken eines "express yourself" zur angeblichen Neuinterpretation der Spiritualität für heute.

Die sehr ernsthafte philosophische Fragestellung begünstigte also eine Erosion der traditionellen Frömmigkeit, ohne dass damit ein einziges intellektuelles Problem des Glaubens -- und Probleme des Glaubens gibt es, dadurch erkennbar gelöst worden wäre.

siehe: Deutsche Exegese