Herder Verlag: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits 1798 edierte der in Rottweil geborene Bartholomä Herder sein erstes Buch und gründete eine Verlagsbuchhandlung. 1801 erhielt er in Meersburg die Ernennungsurkunde zum Hofbuchhändler und Hofbuchdrucker des Fürstbischofs von Konstanz, Karl Theodor von Dalberg. 1808 verlegte Bartholomä Herder das junge Unternehmen in die Universitätsstadt Freiburg im Breisgau. Hier setzten die folgenden Generationen ihre aktive Verlegertätigkeit trotz politischer und gesellschaftlicher Umbrüche fort.
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Bereits 1798 edierte der in Rottweil geborene Bartholomä Herder sein erstes Buch und gründete eine Verlagsbuchhandlung. 1801, das als Gründungsjahr des Verlags gilt, erhielt er in Meersburg die Ernennungsurkunde zum Hofbuchhändler und Hofbuchdrucker des Fürstbischofs von Konstanz, Karl Theodor von Dalberg. 1808 verlegte Bartholomä Herder das junge Unternehmen in die Universitätsstadt Freiburg im Breisgau. Hier setzten die folgenden Generationen ihre aktive Verlegertätigkeit trotz politischer und gesellschaftlicher Umbrüche fort.
  
 
=== Unternehmensleiter ===
 
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* Bartholomä Herder
 
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* Benjamin Herder
 
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* Hermann Herder
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* Hermann Herder (* 14. November 1864; † 19. Oktober 1937)
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Hermann Herder übernahm 1888 in dritter Generation den Herder-Verlag, den er 49 Jahre leitete. Unter ihm erschienen unter vielem anderen (in erster Auflage) das zehnbändige [[Lexikon für Theologie und Kirche]], das Historische Jahrbuch der [[Görresgesellschaft]], die Zeitschrift Scholastik.
 
* Manuel Herder
 
* Manuel Herder
  
 
===Päpstliche Schreiben===
 
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[[Papst]] [[Leo XIII.]], belobigte den Verleger der Verlagsbuchhandlung Herder am 11. Dezember 1880, da er die päpstlichen [[Enzyklika|Enzykliken]] und Schreiben in lateinischer mit gleichzeitig deutscher Sprache (in deutscher Sprache mit gebrochenen Buchstaben) herausgab, die vom Hausprälaen des Papstes übersetzt wurden. Dies geschah bis [[Pius XI.]] Nach dem zweiten Weltkrieg, ab Oktober 1946 druckte die „Herder-Korrespondenz“ (Untertitel von 1948-1967: [[Orbis catholicus]]), welche eine Monatszeitschrift für Gesellschaft und Religion ist, bis Ende der Sechziger Jahre,  [[:Kategorie:Lehramtstexte (Wortlaut)|päpstliche Dokumente im Wortlaut]] ab.
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[[Papst]] [[Leo XIII.]], belobigte den Verleger der Verlagsbuchhandlung Herder am 11. Dezember 1880, da er die päpstlichen [[Enzyklika|Enzykliken]] und Schreiben in lateinischer mit gleichzeitig deutscher Sprache (in deutscher Sprache in Fraktur) herausgab, die vom Hausprälaen des Papstes übersetzt wurden. Dies geschah bis [[Pius XI.]] Nach dem zweiten Weltkrieg, ab Oktober 1946 druckte die „[[Herder-Korrespondenz]]“ (Untertitel von 1948-1967: [[Orbis catholicus]]), welche eine Monatszeitschrift für Gesellschaft und Religion ist, bis Ende der Sechziger Jahre,  [[:Kategorie:Lehramtstexte (Wortlaut)|päpstliche Dokumente im Wortlaut]] ab.
  
 
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===Bekannte Werke===
 
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* [[Lexikon für Theologie und Kirche]]
 
* Ludwig Ott, Grundriss der katholischen Dogmatik
 
* Ludwig Ott, Grundriss der katholischen Dogmatik
 
* Nobert Ruf, Das Recht der Katholischen Kirche nach dem neuen [[Codex iuris canonici]] für die Praxis erläutert.
 
* Nobert Ruf, Das Recht der Katholischen Kirche nach dem neuen [[Codex iuris canonici]] für die Praxis erläutert.

Version vom 14. November 2014, 21:24 Uhr

Herder Verlag.jpg

Der Herder Verlag ist einer der ältesten Verlage Deutschlands und einer der wenigen, die sich nach wie vor in Familienhand befinden. Die Unternehmensleitung liegt bei Manuel Herder, der den Verlag in der sechsten Generation führt.

Geschichte

Bereits 1798 edierte der in Rottweil geborene Bartholomä Herder sein erstes Buch und gründete eine Verlagsbuchhandlung. 1801, das als Gründungsjahr des Verlags gilt, erhielt er in Meersburg die Ernennungsurkunde zum Hofbuchhändler und Hofbuchdrucker des Fürstbischofs von Konstanz, Karl Theodor von Dalberg. 1808 verlegte Bartholomä Herder das junge Unternehmen in die Universitätsstadt Freiburg im Breisgau. Hier setzten die folgenden Generationen ihre aktive Verlegertätigkeit trotz politischer und gesellschaftlicher Umbrüche fort.

Unternehmensleiter

  • Bartholomä Herder
  • Benjamin Herder
  • Hermann Herder (* 14. November 1864; † 19. Oktober 1937)

Hermann Herder übernahm 1888 in dritter Generation den Herder-Verlag, den er 49 Jahre leitete. Unter ihm erschienen unter vielem anderen (in erster Auflage) das zehnbändige Lexikon für Theologie und Kirche, das Historische Jahrbuch der Görresgesellschaft, die Zeitschrift Scholastik.

  • Manuel Herder

Päpstliche Schreiben

Papst Leo XIII., belobigte den Verleger der Verlagsbuchhandlung Herder am 11. Dezember 1880, da er die päpstlichen Enzykliken und Schreiben in lateinischer mit gleichzeitig deutscher Sprache (in deutscher Sprache in Fraktur) herausgab, die vom Hausprälaen des Papstes übersetzt wurden. Dies geschah bis Pius XI. Nach dem zweiten Weltkrieg, ab Oktober 1946 druckte die „Herder-Korrespondenz“ (Untertitel von 1948-1967: Orbis catholicus), welche eine Monatszeitschrift für Gesellschaft und Religion ist, bis Ende der Sechziger Jahre, päpstliche Dokumente im Wortlaut ab.

Reihen

Der Verlag Herder gab die Reihe „ECCLESIA ORANS, zur Einführung in den Geist der Liturgie“ von Dr. IlIldefons Herwegen – Abt von Maria Laach Bändchen I. – XXII heraus.

Bekannte Werke

  • Lexikon für Theologie und Kirche
  • Ludwig Ott, Grundriss der katholischen Dogmatik
  • Nobert Ruf, Das Recht der Katholischen Kirche nach dem neuen Codex iuris canonici für die Praxis erläutert.
  • Hubert Jedin, Handbuch der Kirchengeschichte, Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1962-1979, Band I-VII.
  • Josef Andreas Jungmann SJ, Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe, Verlag Herder Wien 1952, 3. verbesserte Auflage (1. Auflage 1948), Band I + II
  • Karl Rahner, Grundkurs des Glaubens. Einführung in den Begriff des Christentums (1976)
  • Joseph Ratzinger/Benedikt XVI., Jesus von Nazareth. Bd. I (2007)

Heutiges Verlagsprogramm

Die Bandbreite des Verlagsprogramms reicht von wissenschaftlichen Jahrhunderteditionen wie dem „Lexikon für Theologie und Kirche" bis hin zu Fachlexika, Sachbüchern, Ratgebern, Büchern zum Schenken und Kinderbüchern. Rund 600 neue Bücher bringt Herder jährlich auf den Markt, weitere 2700 Titel aus den zurückliegenden Jahren sind (im Jahre 2008) lieferbar.

Autoren

Der Verlag konnte im Laufe seiner Geschichte viele bedeutende Persönlichkeiten als Autoren gewinnen, darunter die Historiker Carl von Rotteck und Franz Schnabel, den Volksschriftsteller Heinrich Hansjakob, den Theologen Karl Rahner, den Dichter Reinhold Schneider, die Pädagogin Maria Montessori, den Theologen und jetzigen Papst Joseph Ratzinger/Benedikt XVI..

Zeitschriften

Neben dem Buchprogramm spielen auch die Zeitschriften des Verlags eine wichtige Rolle. Dem Dialog zwischen Kirche, Kultur und moderner Gesellschaft widmen sich unter anderem die "Herder-Korrespondenz", der "Christ in der Gegenwart" und die "Stimmen der Zeit". Mit den Kleinsten und Kleinen der Gesellschaft beschäftigt sich der Bereich Erziehung und Pädagogik mit Zeitschriften wie "mobile", "Philipp", "kindergarten heute" und der "Entdeckungskiste".

Es gehören zu Herder die Verlage Karl Alber (Philosophie) und Josef Knecht (Kirchenkrimis und historische Romane). Im Oktober 2006 hat Herder die Buchverlage Kreuz, Lüchow, Theseus und Urania, die zum Kreuz Verlag GmbH gehören, übernommen.

Weblinks