Handkommunion

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Austeilung der Handkommunion

Handkommunion bedeutet, dass die Hostie bei der Sakramentalen Kommunion vom Kommunionspender in die zum Thron geformte Hand des Kommunikanten gelegt wird, der sie dann selbst zum Mund führt.

Instruktionen und Vollmacht

Die Mundkommunion ist ein legitimer Akt des Kommunionempfangs der Kirche und soll bewahrt bleiben,<ref>vgl. 15. Mai 1969 Memoriale Domini (Wortlaut), Nr. 8; 21. Juni 1973 Dekret Eucharistiae sacramentum, Nr. 21; Mitteilung über die Handkommunion 1985.</ref> besonders deshalb, weil sie die Ehrfurcht, Schönheit und Würde der Eucharistie, die ihr gebührt, zum Ausdruck bringt.

Die Handkommunion ist in der Katholischen Kirche dort erlaubt, wo die Bischofskonferenz beim Heiligen Stuhl eine Dispens von der Regel der Mundkommunion erhalten hat.<ref>Instruktion Memoriale Domini vom 29. Mai 1969, Nr. 9.</ref> Die Gläubigen sollen nicht darauf festgelegt werden, die Handkommunion zu praktizieren; jeder kann frei entscheiden, auf welche der beiden Arten (Mund- oder Handkommunion) er kommunizieren möchte.<ref>Mitteilung über die Handkommunion, Nr. 7.</ref> Der kniende Kommunionempfang darf nicht verweigert werden.<ref>"Notitiae" Nov-Dez 2002 - Vatikan: Kniender Kommunionempfang darf nicht verweigert werden Kath.net am 7 Februar 2003.</ref>

Papst Paul VI. befürchtet im Schreiben Memoriale Domini 1969, mit dem er die Handkommunion begrenzt zulässt, dass die neue Form der Kommunionspendung Gefahren nach sich ziehe:

  • die Minderung der Ehrfurcht vor dem allerheiligsten Altarsakrament,<ref>Der Priester berührt den Leib Christi nur mit Daumen und Zeigefinger und hält in der außerordentlichen Form des römischen Ritus die Finger nach der Konsekration (auch aus Ehrfurcht) zusammen und purifiziert diese. Bei der Handkommunion legt er dann die Hostie in die Hand des Laien, die nicht purifiziert wird, d.h. kein Ehrfurchtsausdruck geschieht. aus: Handkommunion in der 'Alten Messe' P. Bernward Deneke auf Kathtube im Oktober 2009.</ref>
  • die Profanierung dieses Sakramentes und
  • die Verfälschung der rechten Lehre.<ref>Vier Jahre früher, stellt Papst Paul VI. in der Enzyklika Mysterium fidei über die Lehre und den Kult der heiligen Eucharistie vom 3. September 1965 eine Verfälschung der Lehre fest: Nr. 9-12: "Auch darf man die Sichtweise des sakramentalen Zeichens nicht so deuten, als ob die Symbolbedeutung, die nach allgemeiner Meinung der heiligen Eucharistie ohne Zweifel zukommt, die Sichtweise der Gegenwart Christi in diesem Sakrament ganz und erschöpfend zum Ausdruck bringe. Gleichfalls ist es nicht gestattet, das Geheimnis der Wesensverwandlung zu behandeln, ohne die wunderbare Wandlung der ganzen Substanz des Brotes in den Leib und der ganzen Substanz des Weines in das Blut Christi - von der das Konzil von Trient spricht - zu erwähnen, so als ob sie nur in einer sogenannten «Transsignifikation» und «Transfinalisation» bestünde."</ref>

"Die Kirche ist sehr daran interessiert, dass die Eucharistie auf die würdigste und fruchtbringendste Weise gefeiert und an ihr teilgenommen werde."<ref>Memoriale Domini (Wortlaut) vom 15. Mai 1969, Nr. 1.</ref> Die Kirche hat die Vollmacht, bei der Verwaltung der Sakramente unter Wahrung ihrer Substanz zu bestimmen, was sie hinsichtlich der Würde des Sakraments und des Nutzens für der Empfänger je nach der Verschiedenheit der Umstände, Zeiten und Orte für nutzbringend hält.<ref>AEM 2002, Nr. 282; Konzil von Trient, 21. Sitzung, Kap. 2; Instruktion Memoriale Domini vom 29. Mai 1969, Nr. 9.</ref> <ref>Der Philosoph Robert Spaemann fragt im Vorwort zur Schrift von Martin Lugmayr, Handkommunion. Eine historisch-dogmatische Untersuchung (siehe Literatur): "Ist von der Handkommunion ein solcher Nutzen ausgegangen? Die Handkommunion ist nicht sakrilegisch. Aber wer behaupten wollte, ihre Einführung hätte das gläubige Bewusstsein der realen Gegenwart Christi in den Gestalten von Brot und Wein, die Ehrfurcht vor diesem Sakrament und das bewußte Leben aus ihm bei der Mehrheit der Gläubigen gestärkt, der muss wohl auf einem anderen Stern leben, oder aber er muss wirklich beide Augen vor der Realität fest verschließen."
Im Vorwort dem von Athanasius Schneider verfassten Büchlein “Dominus est” (siehe Literatur), äußert der Sekretär der Gottesdienstkongregation, Erzbischof Malcolm Ranjith, seine Überzeugung, die Kommunionspendung in die Hand habe “eine zunehmende Schwächung einer ehrfürchtigen Haltung gegenüber dem Allerheiligsten” mit sich gebracht."</ref>

Verschiedene Formen der Kommunionspendung in der Geschichte

→ Geschichtliches zur Mundkommunion

Papst Paul VI. berichtet 1969 von verschiedenen Formen des Kommunionempfanges: "Mit geschichtlichen Dokumenten ist es bewiesen, dass die Weise, die Heiligste Eucharistie zu feiern und zu genießen, vielfältig gewesen ist. Auch in unseren Zeiten sind in der Feier derselben Eucharistie nicht wenige noch leichte Änderungen eingeführt worden, was ihren Ritus betrifft, damit er den geistlichen und psychologischen Notwendigkeiten der heute lebenden Menschen angepasst werde."<ref>Memoriale Domini (Wortlaut) vom 15. Mai 1969: vgl. Dominus salvator noster 1929: schrieb den Gebrauch der Kommunionpatene für die gesamte Kirche vor (AAS 21 [1929] 635, 638, 642).</ref>

Ab dem 3. Jahrhundert finden sich in den verschiedenen Kirchenprovinzen Zeugnisse für einen Kommunionritus, bei dem die Hand bzw. Hände des Empfängers mit dem Leib des Herrn in Berührung kamen.<ref>Martin Lugmayr: Handkommunion, S. 13.</ref>

In der alten syrischen Kirche wurde der Kommunionritus mit der Szene verglichen, in welcher der Prophet Jesaja von einem der Seraphim gereinigt wird. In einer seiner Predigten lässt der heilige Ephraem Christus] mit folgenden Worten sprechen: "Die herbeigebrachte Kohle heiligte die Lippen Jesajas. Ich bin es, der - jetzt durch das Brot zu euch gebracht - euch geheiligt hat. Die Zange, die der Prophet gesehen hat und mit der die Kohle vom Altar genommen wurde, war das Bild, das auf Mich im hohen Sakrament vorauswies. Jesaja hat Mich gesehen, so wie ihr Mich jetzt seht, wie ich Meine rechte Hand ausstrecke und das lebendige Brot in euren Mund lege. Die Zange ist Meine rechte Hand. Ich stehe an der Stelle des Seraphs. Die Kohle ist Mein Leib. Ihr alle seid Jesaja" (Sermones in hebdomada sancta, 4, 5). Diese Beschreibung erlaubt den Schluss, dass in der syrischen Kirche zur Zeit des hl. Ephraem die heilige Kommunion direkt in den Mund gespendet wurde. Das kann man auch in der sogenannten Liturgie des heiligen Jakobus feststellen, die noch älter war als die, welche nach dem hl. Johannes Chrysostomus benannt wurde.<ref>aus: Athanasius Schneider: Dominus est, S. 43-45 — Schneider erwähnt mehrere Stellen.</ref>

Nach den Mystagogischen Katechesen an die Neugetauften, die dem hl. Cyrill von Jerusalem zugeschrieben werden, musste der Gläubige die heilige Kommunion in die Hand mit einer Geste der Anbetung und Verehrung (τρόπω πρόσκυνησως καί σεβάσνατος)<ref>Athanasius Schneider: Dominus est, S. 32.</ref> empfangen:

"Wenn du nun hingehst, so gehe nicht hin so, dass du die flachen Hände ausstreckst oder die Finger auseinander spreizest, sondern mache die linke Hand zu einem Thron für die Rechte, die den König empfangen soll, und dann mache die flache Hand hohl und nimm den Leib Christi in Empfang und sage das Amen dazu. Dann heilige mit aller Sorgfalt deine Augen durch die Berührung des heiligen Leibes und empfange ihn, gib aber acht, dass dir nicht etwas davon wegfällt; denn was dir wegfiele, das wäre dir wie von den eigenen Gliedern verloren gegangen. Sage mir: wenn dir jemand Goldstaub gegeben hätte, würdest du ihn nicht mit aller Sorgfalt festhalten und achthaben, dass dir nichts davon entfällt und verlorengeht? Musst du nicht viel sorgfältiger darauf sehen, dass dir von dem, was kostbarer ist als Gold und Edelstein, keine Brosame entfällt? Dann aber, wenn du des Leibes Christi teilhaft geworden bist, tritt auch zum Kelch des Blutes hinzu, ohne die Hände auszustrecken, sondern verbeugt und in der Haltung der Anbetung und Ehrfurcht, und sage das Amen und heilige dich, indem du auch am Blute Christi teilnimmst." (Catech. Myst., 5, 21f).<ref>Josef Andreas Jungmann: Missarum Sollemnia, Eine genetische Erklärung der römischen Messe, Herder Verlag, Band II, S. 469 (Mit Imprimatur; 3. verb. Auflage 1952); vgl. Mitteilung über die Handkommunion 1985, Nr. 1.</ref>

Die Alte Kirche wachte darüber, dass der Empfang des Herrenleibes auf die Hand auch äußerlich von einer Haltung tiefer Anbetung begleitet wurde, wie man es in der folgenden Predigt Theodors von Mopsuestia feststellen kann: "Jeder von uns nähert sich, indem er mit der Anbetung eine geschuldete Pflicht erfüllt und so ein Glaubensbekenntnis ablegt, dass er im Begriff steht, den Leib des Königs zu empfangen. Du jedoch, bete den Leib des Herrn, nachdem du Ihn in deine eigenen Hände empfangen hast, mit großer und aufrichtiger Liebe an, schaue ihn mit deinen Augen fest an, küsse ihn." (Hom. Catech. 16, 27).<ref>aus: Athanasius Schneider: Dominus est, S. 42+43.</ref>

In den alten Hochgebeten der chaldäischen Kirche hatte die Kommunionweise des Priesters folgendermaßen auszusehen: "Dem Priester wird befohlen, das Bruchstück des konsekrierten Brotes unmittelbar aus seiner Handfläche zu empfangen. Es sei ihm nicht gestattet, sie mit der Hand in den Mund zu führen, sondern er muss sie mit dem Mund aufnehmen, da es sich um eine himmlische Speise handelt. " (Hom.Catech. 16, 27).<ref>aus: Athanasius Schneider: Dominus est, S. 43.</ref>

Am Ende der Epoche der Kirchenväter war die Praxis, die heilige Kommunion direkt in den Mund zu empfangen, weit verbreitet und fast allgemeingültig.<ref>Athanasius Schneider: Dominus est, S. 26.</ref> Die authentische Geisteshaltung der eucharistischen Verehrung der Kirchenväter entwickelte sich organisch am Ende der Antike in der gesamten Kirche (Ost und West) in den entsprechenden Gebärden, mit denen man die heilige Kommunion in den Mund empfing, nachdem man vorher eine Verneigung bis zum Boden (im Osten) oder sich niedergekniet hatte (im Westen).<ref>Athanasius Schneider: Dominus est, S. 56.</ref>

Nach 800 war die Berührung des Leibes Christi mit der Hand oder den Fingern nur noch als ein Privileg des Klerus nachzuweisen.<ref>vgl. Martin Lugmayr: Handkommunion, S. 23.</ref> Alle Teilkirchen und alle Riten haben sich von einer Kommunionspendung auf die Hand abgewandt.<ref>vgl. Martin Lugmayr: Handkommunion, S. 56.</ref> Man hat diese Weise der Kommunionspendung als unzureichender Ausdruck des Glaubens und der Ehrfurcht, die diesem Sakrament geschuldet sind, empfunden.<ref>Georg May: Die sogenannte Handkommunion, S. 3. (siehe Literatur).</ref>

Das Konzil von Rouen (um 878) erklärte: Keinem Laien gebe man die heiligste Eucharistie in die Hand, sondern man lege sie in den Mund. Wenn jemand diese Bestimmung übertritt, so werde er vom Altar entfernt, da er den allmächtigen Gott verachtet und ihm die Ehre verweigert.<ref> Josef Andreas Jungmann: Missarum Sollemnia, S. 473 (siehe Literatur); Mansi X,1199-1200.</ref>

Ab dem 13. Jahrhundert wurde von zwei Akolythen vor den am Altare knienden Kommunikanten ein weißes Linnentuch ausgebreitet," im 16. Jahrhundert begann man, dieses Tuch über eine Bank zu legen, welche zwischen dem Presbyterium und dem übrigen Kirchenschiff aufgestellt wurde. Daraus entstand dann die Kommunionbank.

Huldrych Zwingli und Johannes Calvin und ihre Nachfolger leugneten die Realpräsenz Christi in der Eucharistie und führten noch im 16. Jahrhundert die Kommunionspendung auf die Hand und im Stehen ein. Einige Synoden der kalvinistischen Kirche Hollands haben im 16. und 17. Jahrhundert ausdrückliche Verbote erlassen, die Kommunion kniend zu empfangen, um jeden Verdacht zu vermeiden, dass das Brot verehrt werden könnte.<ref>Vgl. Luth, J.R., Communion in the Churches ofthe Dutch Reformation to the Present Day in: Ch. Caspers (Hrsg.), Bread of Heaven. Customs and Practices Surrounding Hoiy Communion, Kampen 1995, S. 101: "In den ersten Zeiten kniete sich das Volk während des Gebetes nieder und empfing auch die Kommunion kniend, aber einige Synoden haben dies verboten, um jeden Verdacht zu vermeiden, dass das Brot verehrt werden könnte." aus: Athanasius Schneider: Dominus est, S. 56+57.</ref> Diesen Brauch haben die Lutheraner nicht, da Martin Luther die Realpräsenz Christi in der Eucharistie nicht verwarf. Viele Lutheraner haben bis in unsere Tage den traditionellen Ritus der Mundkommunion und des Kniens beibehalten."<ref> Athanasius Schneider: Corpus Christi, S. 59 (siehe Literatur); Athanasius Schneider “Dominus est”, S. 56; vgl. Lutherisches Verständnis der Eucharistie in der Wikipedia</ref>

Wo liegt der Unterschied zwischen Handkommunion und Mundkommunion?

Es gab, wie gesehen, keinen Ritus der »Handkommunion«, so wie er heute praktiziert wird: bei dem nämlich die Hostie auf die Linke gelegt und mit der rechten Hand zum Mund geführt wird. Streng genommen handelte es sich bei oben besprochenen Texten der Väter nicht um eine »Handkommunion«, sondern um eine Mundkommunion. Dieser Aufweis wird bekräftigt durch den Kommunionritus des Diakons in der byzantinischen Liturgie: von der rechten Hand nimmt er tiefverbeugt mit dem Mund den Leib des Herrn auf.<ref> Martin Lugmayr: Handkommunion, S. 43.</ref>

Das gemeinsame früher und heute ist, dass der Leib Christi in die Hand gelegt wird.<ref>Handkommunion in der überlieferten Liturgie ? P. Bernward Deneke auf Kathtube im Oktober 2009.</ref> Die heutige Praxis enthält zwar auch noch das Moment des Empfangens, des Beschenktwerdens.<ref>Hand nach oben offen.</ref> Aber gleichzeitig schiebt sich eine andere Haltung in den Vordergrund: die des Nehmens, Erfassens, Ergreifens, Verfügenkönnens.<ref>Hand nach oben geschlossen</ref> Da man sich auch gemeinhin nicht beim Kommunizieren verneigt, muss man gar nicht auf den Herrn blicken, noch weniger wird man auf zurückbleibende Partikel achten.<ref> Martin Lugmayr: Handkommunion, S. 51.</ref> Durch das niederbeugende, ehrfürchtige Aufnehmen des Leibes des Herrn mit dem Mund wurde klar zum Ausdruck gebracht, dass der Mensch hier ein Empfangender war, nicht einer, der sich selber nimmt und selber gibt. Gleichzeitig war man von Anfang an bestrebt, dem Glauben an die Realpräsenz gerecht zu werden, was sich in der großen Sorge vor dem Verlust von kleinen Teilchen kundtat.<ref>Martin Lugmayr: Handkommunion, S. 43; Athanasius Schneider: Corpus Christi, S. 59.</ref>

Weihbischof Athanasius Schneider erklärt: "Aufgrund der in den ersten Jahrhunderten gemachten Erfahrungen der organischen Entwicklung im theologischen Verständnis des eucharistischen Geheimnisses und in der Entwicklung des entsprechenden Ritus wurde die Gepflogenheit, die Kommunion auf die Hand zu spenden, am Ende der Zeit der Kirchenväter auf eine besondere Gruppe beschränkt, d.h. auf den Klerus,<ref>vgl. auch Kommunionspendung und Euchariestieverehrung außerhalb der Messe#IV. HYMNEN, Nr. 193. Sacris solemniis:
5. So hat er dieses Sakrament begründet,
das nur die Priesterschaft verwalten sollte;
sie hat die Vollmacht, selbst es zu empfangen
und auszuspenden auch der Christenheit (Fronleichnam - Hymnus zur Matutin);
Der heilige Bischof Norbert von Xanten litt darunter, dass er die Kommunionspendung durch Priester durchsetzte vgl. Pfr. Robert Schmäing sinngemäß in der Ansprache zur Komplet am 6. Juni 2019 bei Radio Horeb.</ref> wie es bis jetzt in den orientalischen Riten der Fall ist. Den Laien begann man sodann das (in den orientalischen Riten in den konsekrierten Wein eingetauchte) eucharistische Brot direkt in den Mund zu spenden. Auf die Hand wird in den östlichen Riten nur das nicht konsekrierte Brot, das sogenannte 'antidoron', ausgeteilt. So wird ganz deutlich auch der Unterschied aufgezeigt zwischen dem eucharistischen Brot und dem nur gesegneten Brot"<ref>Dominus est, S. 46.</ref>

Es ist somit keine Formsache wie man kommuniziert oder betet! Es bedeutet Anbetung und die wirkliche Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie anzuerkennen. Es bedeutet Respekt und eine Haltung des Glaubens eines Menschen, der sich vor Gott niederwirft, weil er weiß, dass alles von Ihm kommt, und man fühlt sich sprachlos, bestürzt vor der Herrlichkeit Gottes, seiner Güte und seiner Barmherzigkeit. Er ist zu uns gekommen und wir können ihn nicht verdienen. Deshalb ist es nicht dasselbe, die Hand hinzuhalten und die Kommunion irgendwie zu empfangen, wir müssen es in respektvoller Weise tun. Es ist nicht dasselbe, die Kommunion stehend oder kniend zu empfangen, weil all diese Zeichen auf eine tiefe Bedeutung hinweisen. Wohin wir gelangen müssen, ist diese tiefe Haltung des Menschen, der sich selbst vor Gott niederwirft. Antonio Canizares Llovera, der 2008 amtierende Präfekt der Gottesdienstkongregation betont, "dass es für die ganze Kirche notwendig" sei, "die Kommunion auf den Knien zu empfangen.“<ref>Der ganze Abschnitt: Mundkommunion: Ausdruck der Anbetung und des Glaubens Kath.net am 16. Dezember 2008; Kardinal Cañizares empfiehlt kniende Mundkommunion Kath.net am 28 Juli 2011.</ref> Er unterstreicht damit den vielzitierten Satz von Papst Johannes XXIII. der sagt: „Der Mensch ist nie so groß, als wenn er kniet.“

Wunsch der "Rückkehr" zu einer Handkommunion

Warnung vor liturgischem Archäologismus

1947 warnte Papst Pius XII. in der Enzyklika "Mediator Dei" (Nr. 63-64) vor der Veränderung der üblichen ehrfürchtigen eucharistischen Riten und Gebräuche. "Wie kein vernünftiger Katholik die geltenden Gesetze ablehnen kann, um zu den aus den ältesten Quellen des kanonischen Rechtes geschöpften Bestimmungen zurückzugreifen, so ist gleichermaßen, wenn es sich um die heilige Liturgie handelt, offensichtlich von keinem weisen und gesunden Eifer getrieben, wer zu den alten Riten und Bräuchen zurückkehren und die neuen ablehnen wollte, die doch unter dem Walten der göttlichen Vorsehung mit Rücksicht auf die veränderten Verhältnisse eingeführt worden sind. Diese Denk- und Handlungsweise lässt übertriebene und ungesunde Altertumssucht wiederaufleben".<ref>Athanasius Schneider: Corpus Christi, S. 61.</ref>

Handkommunion ohne Erlaubnis

Papst Paul VI. schreibt in Memoriale Domini (Wortlaut) vom 15. Mai 1969, Nr. 3-5: "Nachdem diese Weisen (des Empfanges der Heiligsten Eucharistie) erneuert worden sind und so das Zeichen des Eucharistischen Gastmahles und die auf jede Art erfolgende Erfüllung des Auftrages Christi klarer und lebendiger geworden ist, sowie aber auch die vollständige Teilhabe an der Eucharistischen Feier, die durch die Sakramentale Kommunion bezeichnet wird, ist hier und dort in den letzten Jahren der Wunsch entstanden, zu jenem Brauch zurückzukehren, nach welchem das Eucharistische Brot in die Hand des Gläubigen gelegt wird, das er dann selbst in den Mund legt, indem er die Kommunion empfängt. Es geschah sogar, dass in bestimmten Gemeinschaften und Orten ein solcher Ritus vorgenommen wurde, obwohl vorher die Genehmigung des Apostolischen Stuhles nicht erbeten worden war und manches mal auch so, dass die Gläubigen dafür auf keine geeignete Weise vorbereitet worden waren. Es trifft zwar zu, dass früher einmal die Gläubigen die göttliche Speise in die Hand nehmen […], aber die Dokumente der Kirche und Kirchenväter bezeugen an zahlreichen Stellen die größte Ehrfurcht und die höchste Klugheit, die man der Heiligsten Eucharistie entgegenbrachte: Es soll „niemand... jenes Fleisch essen, ehe er es angebetet hat“ (Augustinus von Hippo zu Ps 98,5) und für den Empfang wird ermahnt „empfange es, was jedoch darüber, dass du daraus nichts verlierest“ (Cyrill von Jerusalem) „denn es ist der Leib Christi“ (Hippolyt von Rom).

Umfrage an alle Bischöfe

Weil einige wenige Bischofskonferenzen und einige einzelne Bischöfe gewünscht haben, dass in ihren Gebieten der Brauch zugelassen werde, dass konsekrierte Brot in die Hände der Christgläubigen zu legen, hat der Heilige Vater angeordnet, dass alle Bischöfe der gesamten lateinischen Kirche<ref>Das sind zumeist alle Konzilsväter. Das bedeutet, dass die Konzilsväter die Handkommunion abgelehnt haben: so Athanasius Schneider auf der DVD mit dem Titel: "Dominus est. Es ist der Herr. Die Eucharistie im Lichte des II. Vatikanischen Konzils" vom Josanto-Media.</ref> befragt<ref>Memoriale Domini (Wortlaut) vom 15. Mai 1969, Nr. 10-12.</ref> werden sollen, was sie von der Angebrachtheit der Einführung eines solchen Ritus halten. Eine Änderung nämlich in einer Sache von solcher Tragweite, die sich außerdem auf sehr alte, ehrwürdige Überlieferung stützt, berührt nicht nur die Disziplin, sondern bringt auch die Gefahr mit sich, dass aus der neuen Weise der Austeilung der Heiligen Kommunion die Ehrfurcht dem erhabenen Sakrament des Altares gegenüber verringert werden könnte, oder dass zu befürchten wäre, dass Sakrilegien geschehen oder aber, dass die rechte Lehre verfälscht wird. Aus diesem Grunde wurde den Bischöfen drei Fragen vorgelegt, auf die bis zum zwölften März dieses Jahres (1969) folgende Antworten gegeben wurden:

  • A: Ist dem Wunsche nach Ihrem Urteil zu entsprechen, außer der herkömmlichen Weise auch den Ritus die Heilige Kommunion in die Hand zu empfangen, zu gestatten ?

Zustimmend: 567; Ablehnend 1233: Zustimmend mit Vorbehalt: 315; Ungültig 20.

  • B: Sollten Experimente mit dem neuen Ritus in kleineren Gemeinschaften vorher erfolgen mit Zustimmung des Ortsordinarius?

Zustimmend: 751; Ablehnend 1215; Ungültig 70.

  • C: Sind sie der Auffassung, dass die Gläubigen nach einer entsprechenden katechetischen Vorbereitung den neuen Ritus gerne annehmen werden ?

Zustimmend: 835; Ablehnend 1185; Ungültig 128.

Annibale Bugnini<ref>Bugnini, La riforma liturgica, 636f.</ref> dokumentiert auch die Hauptargumente der Bischöfe, die der Zulassung der Handkommunion gegenüber ablehnend gegenüberstanden. Einige seien hier genannt (in Klammern das Herkunftsland des Bischofs bzw. der Bischöfe):

  • eine Änderung könnte interpretiert werden als Zugeständnis an jene, die die Realpräsenz in Zweifel ziehen (England);
  • warum überhaupt eine Befragung über einen Ungehorsam? Dasselbe müßte dann auch geschehen bezüglich des Breviers, des Zölibats, der Pille (Argentinien);
  • es besteht die große Gefahr der Profanierung (Argentinien, Ecuador, Indien);
  • die Handkommunion würde einen Skandal hervorrufen (Italien);
  • der einfache Glaube der Kinder würde Schaden nehmen (Argentinien);
  • wo wird das alles enden innerhalb des Geistes der Opposition, der auch von nicht wenigen Professoren genährt wird? (Kongo);
  • wer trägt Sorge für die kleinen Teilchen? (Italien);
  • Fragmente würden verstreut werden (Portugal);
  • in bestimmten Gegenden sind aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit auch die Hände immer feucht (Argentinien);
  • viele haben schmutzige Hände, die sie sich aufgrund des Wassermangels nicht waschen (Portugal);
  • würde man die Handkommunion erlauben, käme bald die Verwendung gewöhnlichen Brotes (anstelle der Hostien);
  • die Gläubigen würden glauben, dass es nur gesegnetes Brot sei (und nicht der Leib Christi) (Kamerun);
  • der Empfang der Hostie mit dem Mund ist ein heiliges Zeichen, das diese Speise von anderen unterscheidet (Italien);
  • gemäß unseren Gebräuchen wäre es ein Zeichen schlechter Erziehung, den Leib des Herrn mit der nackten Hand zu empfangen (Kongo);
  • gewisse Hexenmeister bemühen sich, heilige Sachen zu bekommen: Ist die Handkommunion nicht eine Weise, es ihnen leichter zu machen? (Gabun, Kongo);
  • die Sakrilegien würden sich vervielfachen (Italien).

Aus den eingegangenen Antworten ist also klar, dass die weit größere Mehrheit der Bischöfe der Auffassung ist, dass man die gegenwärtige Disziplin keinesfalls ändern soll. Sie sind sogar der Auffassung, dass eine Änderung Anstoß wäre, sowohl für den Sinn, als auch für die geistige Einstellung der Bischöfe und vieler Gläubiger.

Aus diesem Grunde sah der Heilige Vater – unter Beachtung der Bemerkungen und Ratschläge derer, die vom Heiligen Geist als Bischöfe eingesetzt sind, die Kirche zu leiten – unter Beachtung der Bedeutung der Sache und des Gewichtes der vorgebrachten Gründe – es als nicht angebracht an, die herkömmliche Weise der Austeilung der Heiligen Kommunion zu ändern. Aus diesem Grunde ermahnt der Heilige Stuhl die Bischöfe, die Priester und die Gläubigen mit allem Nachdruck, dem geltenden und erneut bestätigten Gesetz mit Eifer zu folgen: sei es, weil diese Entscheidung auf dem Urteil des größten Teiles des Katholischen Episkopates gründet, sei es, weil der gegenwärtige Ritus der heiligen Liturgie dies so vorsieht, sei es schließlich, weil das gemeinsame Wohl der Gesamtkirche zu berücksichtigen ist.

Legitimation des Missbrauchs: Indult unter Bedingungen

Wenn aber irgendwo der entgegengesetzte Brauch, nämlich, die Heilige Kommunion in die Hand zu legen, schon überhand genommen hat, wird der Apostolische Stuhl, um den Bischofskonferenzen<ref> Bei dem Erlass der Enzyklika "Humanae vitae" wurden gegen den Papst schwerste Vorwürfe erhoben, weil er sich nicht dem Votum der Mehrheit, sondern dem der Minderheit jener Kommission, die zum Studium der anstehenden Fragen berufen worden war, angeschlossen hatte. In dem Falle der Handkommunion, wo nicht eine kleine Schar von Theologen, sondern beinahe der gesamte Episkopat befragt worden war, verlangte die unterlegene Minderheit, dass der Papst ihr folge und die Meinungsäußerung der Mehrheit unbeachtet lasse. Das Bemerkenswerte ist, dass diejenigen Kreise, die sich bei der Mehrheitsentscheidung der Bischöfe nicht beruhigten, dieselben sind, die fortwährend mit dem Kollegialitätsprinzip operieren und das Bischofskollegium gegen den Papst ausspielen. Nun hatte der Papst kollegial gehandelt und das Bischofskollegium befragt. Aber was dabei herauskam, war diesen Kreisen unbequem. So setzten sie das Kollegialitätsprinzip beiseite. Diese Tatsache ruft den Verdacht wach, dass manche in dem Kollegialitätsprinzip nur ein Instrument sehen, ihre eigenen Vorstellungen dem Papst aufzuzwingen. Solange das Mittel zum gewünschten Erfolg führt, d. h. sich in einer bestimmten Richtung ausspricht, ist es willkommen. Wenn es sich aber anders verhält, wird es aus der Hand gelegt. - aus: Georg May: Die sogenannte Handkommunion, S. 26+27.</ref> in der Erfüllung ihres pastoralen Amtes zu helfen unter Berücksichtigung der gegenwärtigen erschwerten Lage der Dinge, diesen Bischofskonferenzen die Last und den Auftrag erteilen, die besonderen Umstände – wenn solche vorhanden sind – zu erwägen, jedoch unter der Bedingung, dass jede Gefahr,

Die Gläubigen sollen unterwiesen werden, dass Jesus Christus der Herr und Erlöser ist, und dass ihm, der unter den sakramentalen Gestalten gegenwärtig ist, die gleiche Anbetung gebührt, die Gott zu erweisen ist. Daher sollen die Gläubigen ermahnt werden, nach dem eucharistischen Mahl eine aufrichtige und angemessene Danksagung zu halten, die den Kräften, Lebensverhältnissen und Tätigkeiten eines jeden entspricht.<ref>Paul VI., Ansprache an die Mitglieder des Rates für die Durchführung der eucharistischen Weltkongresse AAS 64 (1972), 287. </ref>

Damit die Teilnahme an diesem himmlischen Mahl wirklich würdig und fruchtbringend sei, soll man den Gläubigen dessen Wert und Wirkkraft für den einzelnen wie auch für die Gemeinschaft erläutern. Dadurch soll der vertraute Umgang mit diesem Sakrament von größter Ehrfurcht geprägt sein und eine innige Liebe zum Hausvater gefördert werden, der uns das "tägliche Brot" gibt (Vgl. Lk 11, 3). Nur so kann das Sakrament zu einer lebendigen Verbundenheit mit Christus führen, an dessen Fleisch und Blut wir Anteil erhalten (Vgl. Hebr 2, 14).<ref>Instruktion Immensae caritatis vom 29. Januar 1973, Nr. IV.</ref>

Verbreitung der Handkommunion

In den Niederlanden begann die Handkommunion. Bei vielen niederländischen Theologen war der katholische Glaube an den vollen Inhalt des eucharistischen Opfersakramentes zusammengebrochen. Ihre Eucharistievorstellungen lagen in der Nähe jener des Schweizer Reformators Huldreich Zwingli. Die falsche Auffassung des eucharistischen Opfersakramentes fand sogar in den Holländischen Katechismus Eingang. Von dem irrigen Eucharistieverständnis her gesehen war die Änderung der Kommunionriten folgerichtig. Da der Glaube an Transsubstantiation und reale Gegenwart des verklärten Leibes Jesu durch eine symbolische Auffassung ersetzt wurde, waren die für diesen Glauben ausgebildeten Formen des Umgangs mit der Eucharistie überflüssig, ja unangebracht.

Von den Niederlanden ausgehend breitete sich die Praxis der Handkommunion über die benachbarten Länder Deutschland, Belgien und Frankreich aus, in Deutschland zuerst in den Diözesen, die die Niederlande angrenzen. Presse und Fernsehen wirkten dabei eifrig mit, indem sie über den in den Niederlanden aufgebrachten veränderten Modus der Kommunionspendung in rühmender Weise berichteten bzw. ihn den Zuschauern vorführten und dafür warben. Progressistische und modernistische Geistliche stimmten dem holländischen Beispiel zu und begannen es nachzuahmen. Sie leiteten zuerst Jugendliche, vor allem Studenten und Kinder zu dieser Form des Kommunionempfanges an. So mancher Priester deutscher Groß- und Mittelstädte erlebte es, wie ihm plötzlich von einem an der Kommunionbank stehenden Jugendlichen die Hand entgegengestreckt wurde. Allmählich, nach entsprechender Aufmunterung, schlossen sich auch einzelne Erwachsene der Praxis an.<ref>Georg May: Die sogenannte Handkommunion (siehe Literatur).</ref>

Der Heilige Stuhl gewährte Spanien 1976 die Praxis der Kommunionspendung auf die Hand.<ref>40 Jahre Handkommunion in Spanien – „Ein unglücklicher Jahrestag“ Katholisches.info am 24. September 2016.</ref> Der Primas der katholischen Kirche in Polen, Kardinal Jozef Glemp, führte 2005 in der Erzdiözese Warschau die Handkommunion ein.<ref>Polens Kirche streitet um Handkommunion Kath.net am 8. Februar 2005.</ref>

Das Indult der Handkommunion wurde von Bischofskonferenzen fleißig ersucht und breitet sich weltweit aus.

Erwägungen zur Ehrfurcht der Handkommunion

Die Gebärden

Die Hand - der Herr wird "ausgehändigt"

Die Art, wie man mit dem eucharistischen Brot umgeht, hat einen höchst pädagogischen Stellenwert. Der Ritus muss ein treues Zeugnis dessen sein, was die Kirche glaubt. Der Ritus muss im Dienste des Glaubens (des Dogmas) ein Erzieher sein".<ref> Athanasius Schneider: Dominus est, S. 49.</ref> Vom Standpunkt der Gebärde aus betrachtet, ist die Handkommunion ein Ritus eher wie eine Selbst-Kommunion und gleicht eher der normalen Nahrungsaufnahme.<ref> Athanasius Schneider: Corpus Christi, S. 59.</ref> Eine alltägliche Geste jedoch, hat keine erzieherische Wirkung, die dazu beitragen könnte, dass das Empfinden für das Sakrale wächst.<ref> Athanasius Schneider: Dominus est, S. 57.</ref>

»Ich habe etwas in der Hand« - dies ist schon im normalen Sprachgebrauch Ausdruck dafür, dass man »Herr der Lage« ist. Gleiches gilt für den Ruf »Das gebe ich nicht aus meiner Hand«, oder: »Ich lass mir das nicht aus der Hand nehmen«. Und der Satz: »Ich ergebe mich, ich gebe mich in Deine Hand« klingt, wenn man dabei an die Heilige Eucharistie denkt, sehr problematisch. Es stimmt, dass sich Christus den Menschen ausgeliefert hat. Er hat sich erniedrigt, man hat »Hand an ihn gelegt«. An Christus jedoch kann man keine »Hand anlegen«; er ist der ewige Sohn des Vaters, Mensch geworden, um unsere Menschennatur eben auch und besonders durch die Teilhabe an seinem Leib und Blut zu verwandeln, zu erlösen. Nur der Frevler legt noch Hand an! Und derjenige, der noch nicht verstanden hat, was das, was er geschenkt bekommt, im tiefsten bedeutet!<ref>so: Joachim Schroedel: Mit Segenskreuz und Handy, S. 128+129.</ref>

Und weiter fragt der ägyptische Auslandseelsorger Joachim Schroedel: "Woher kommt die Überheblichkeit des westlichen Katholizismus zu meinen, man müsse sich die Kommunion »selbst nehmen«? Ich denke, es ist schon im innersten Zeichen einer »Rebellion gegen Gott«. Wenn der Kommunikant überhaupt noch glaubt, dass es der Leib des Herrn ist, den er empfängt, würde er sich doch, überwältigt von diesem großen Geschenk, auf die Knie werfen und wirklich, auch wären dem Kommunionempfang selber, immer wieder sagen: »Herr, ich bin nicht würdig, daß Du eingehst unter mein Dach; doch sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund !«"<ref>Joachim Schroedel: Mit Segenskreuz und Handy, S. 128+129.</ref>

Das Knien - Zeichen der Anbetung

Papst Benedikt XVI. erinnert in Sacramentum caritatis Nr. 66 an die Worte des hl. Augustinus: "Niemand aber isst diesen Leib, wenn er Ihn nicht vorher angebetet hat; wir sündigen, wenn wir nicht anbeten" (Enarrationes in Psalmos 98, 9: CCL XXXIX, 1385) und er unterstreicht, "die Eucharistie empfangen bedeutet: sich in eine Haltung der Anbetung begeben dem gegenüber, den wir empfangen ( ... ) nur in der Anbetung kann eine tiefe und wahre Empfangsbereitschaft reifen".

Die kniende Kommunion zu empfangen, ist auch "eine alte Tradition, die seit Jahrhunderten besteht" und ist "eine besonders ausdrucksvolle Geste der Anbetung, ganz und gar angemessen, die reale und substantielle Präsenz unseres Herrn Jesus Christus zu zeigen".<ref>Kongregation für den Gottesdienst: "Notitiae" 1. Juli 2002, Prot. n. 1322/02/L: Vatikan: Kniender Kommunionempfang darf nicht verweigert werden Kath.net am 7 Februar 2003.</ref> Die Kirchenväter werde nicht müde zu erwähnen, es nicht an Ehrfurcht fehlen zu lassen und die Herablassung Gottes zu bedenken.<ref>Martin Lugmayr: Handkommunion, S. 29.</ref>

Wenn man stehend kommuniziert, soll man zumindest eine Kniebeuge oder eine tiefe Verbeugung machen, empfiehlt im Jahre 2011 der amtierende Präfekt der Gottesdienstkongregation Antonio Canizares Llovera.<ref>Kardinal Cañizares empfiehlt kniende Mundkommunion Kath.net am 28 Juli 2011.</ref>

Das Liegen (prostratio perfecta) kann man als die stärkste und demütigste Gebärde der Anbetung in der heiligen Liturgie bezeichnen. Die gemäßigte Form des Niederwerfens besteht im Niederknien mit gleichzeitiger tiefer Verneigung des Oberkörpers, indem die Stirn den Boden berührt, womit man in der Antike höchste Ehrfurcht sowie Anbetung ausdrückte.<ref>Haltungen (Gebärden) im Gottesdienst bei www.ministrantenportal.de; Bei der sogenannten großen Metanie im ostkirchlichen Stundengebet wird ein Kniefall gemacht, dabei berührt die Stirn den Boden vgl. Jesusgebet - Entstehung bei www.heilig-blut.com.</ref>

Die Ehrfurcht bei der Mundkommunion gebührt nicht dem gewöhnlichen Brot und Trank, sondern zeichnet die Kommunion des Leibes und Blutes des Herrn aus. Es ist unerlässlich, sagt der heilige Papst Johannes Paul II., dass die Gläubigen im voraus eine Katechese über den Ritus erhalten und dass mit Nachdruck auf die Haltung der Anbetung und der Ehrfurcht hingewiesen wird, die dieses Geschehen verlangt.<ref>vgl. „Dominicae cenae“, Nr. 11: Mitteilung über die Handkommunion 1985, Nr. 5.</ref>

Die Partikel

Welche Form der Kommunion auch immer man wählt, so soll auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass keine Teilchen des eucharistischen Brotes fallengelassen oder verstreut werden (MD, Nr. 1905). Die Instruktion Redemptionis sacramentum betont: "es ist notwendig, die kleine Patene für die Kommunion der Gläubigen beizu(be)halten, (Nr. 93)<ref>auch: Kongregation für die Glaubenslehre: Erklärung De fragmentis eucharisticis vom 2. Mai 1972, in: Notitiae 8 (1972) 227</ref> "um die Gefahr zu vermeiden, dass die heilige Hostie oder einzelne Fragmente auf den Boden fallen". Der Kommunikant halte die Patene unter den Mund (AEM 117). Wann immer ein Hostienteilchen an den Fingern haften bleibt, hat der Priester die Finger über der Patene beziehungsweise Hostienschale zu reinigen oder, wenn nötig, abzuwaschen. Ebenso hat er, falls Teilchen außerhalb der Patene beziehungsweise Hostienschale liegen, diese zu sammeln (GRM 278; Caeremoniale Episcoporum, Nr. 166).<ref>vgl. 21. Juni 1973 Dekret Eucharistiae sacramentum, Nr. 22; vgl. AEM Nr. 120, 138, 237-239 und 2. Mai 1972 Kongregation für die Glaubenslehre: Erklärung De fragmentis eucharisticis über Eucharistische Partikel.</ref>

Bei der Handkommunion fallen kleine Fragmente "beim Austeilen, also auf dem Weg zwischen dem Kommunionspender und dem Kommunikanten häufIg herunter, weil keine Kommunionpatene benutzt wird. Oft bleiben auch Partikel der Heiligen Hostie in der Handfläche oder an den beiden Fingern der Kommunizierenden hängen und fallen zu Boden. Diese zahlreichen Partikel liegen dann am Boden und werden von den Füßen der Menschen zertreten, weil sie diese Fragmente gar nicht wahrnehmen."<ref> Athanasius Schneider: Corpus Christi. S. 34+35.</ref> Die offenkundige Sorglosigkeit ist zur Norm geworden.<ref>Martin Lugmayr: Handkommunion, S. 58.</ref>

Besonders bei der Handkommunion müssen unablässige Sorgfalt und Aufmerksamkeit vorhanden sein, besonders in Bezug auf die Teilchen, die vielleicht von den Hostien herabgefallen sind. Das betrifft den Spender wie auch den Gläubigen.<ref>Instruktion Immensae caritatis vom 29. Januar 1973, Nr. IV; vgl. Fronleichnams-Sequenz: Lauda Sion Salvatorem: "11. Seht das Brot, die Engelspeise! Auf des Lebens Pilgerreise nehmt es nach der Kinder Weise, nicht den Hunden werft es (die Partikel) hin!" </ref> Denn "auch Gläubige haben die Pflicht, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Sorge zu tragen, dass keine Partikel fallengelassen oder verstreut werden"<ref> vgl. Memoriale Domini (Wortlaut), Nr. 1905.</ref> und verloren gehen.<ref> vgl. Mitteilung über die Handkommunion, Nr. 6.</ref>

Profanierung (Verweltlichung)

Handkommunion-A.png

Für die Kommunionspendung sollte ein würdiges Gefäß Verwendung finden. Papst Paul VI. fordert eine geziemende Sauberkeit der Hände zur Sakramentalen Kommunion. (MD Nr. 1905).

Die Handkommunion erleichtert den Raub heiliger Hostien.<ref>Athanasius Schneider: Corpus Christi. S. 35.</ref> "Der zelebrierende Priester darf, wenn die Gefahr des Sakrilegs besteht, den Gläubigen die Kommunion nicht auf die Hand geben, er soll den Gläubigen den Grund dieser Vorgangs weise kundtun."<ref>Kongregation für den göttlichen Kult und die Disziplin der Sakramente 1999: Notitiae 35 [1999] 161.</ref> Bei der Mundkommunion werde eine Profanierung der eucharistischen Gestalten abgewehrt.<ref>Paul VI.: Instruktion Memoriale Domini vom 29. Mai 1969, Nr. 9.</ref>

Joseph Kardinal Ratzinger machte die folgende besorgte Feststellung im Hinblick darauf, wie sich an einigen Orten der Ablauf der Kommunion gestaltet: "In dem unterschiedslosen Kommunizieren steigen wir nicht mehr bis zur Größe des Kommuniongeschehens hinauf, sondern ziehen die Gabe des Herrn ins Gewöhnliche des Selbstverfügbaren, des Alltäglichen hinab. "<ref>Das Fest des Glaubens. Versuche zur Theologie des Gottesdienstes, Einsiedeln 1981, S. 131.</ref>

Ist die Handkommunion im Sinne von Sacrosanctum concilium ?

In der Liturgiekonstituion des Zweiten Vatikanischen Konzils wird eine Änderung der Kommunionspendung nicht in Erwägung gezogen. Es stellt sich daher die Frage, ob der neue Ritus der Kommunionspendung der Liturgiekonstitution entspricht? In Nr. 23 heisst es:

"Schließlich sollen keine Neuerungen eingeführt werden, es sei denn, ein wirklicher und sicher zu erhoffender Nutzen der Kirche verlange es. Dabei ist Sorge zu tragen, dass die neuen Formen aus den schon bestehenden gewissermaßen organisch herauswachsen."<ref>Dieser Grundsatz erinnert an ein Wort, das der heilige Cyprian († 258) von Papst Stephan I. überliefert: "Nihil innovetur nisi quod traditum est" (Ep. 74,1) und bringt die der Kirche eigene Abwehrhaltung gegenüber Neuerungssucht zum Ausdruck: "Es solle keine Neuerung eingeführt werden, die sich nicht in der Tradition findet". - aus: Martin Lugmayr: Handkommunion, S. 13).</ref>

Ist ein wirklicher und sicherer Nutzen erhofft, wenn Papst Paul VI. im Schreiben Memoriale Domini 1969 befürchtet, dass durch die Handkommunion eine Minderung der Ehrfurcht vor dem allerheiligsten Altarsakrament, eine Profanierung und eine Verfälschung der rechten Lehre erwartet? Die Antwort ist evident.

Worte bewegen - Beispiele führen zur Nachahmung (Verba movent exempla trahunt)

Mundkommunion, kniend mit Patene durch Kommunionspender Papst Benedikt XVI.

Papst Paul VI. verpflichtete die Bischofskonferenzen, welche das Indult der Handkommunion für ihr Gebiet wünschten, dass eine geeignete Unterweisung oder Katechese über die katholische Lehre stattfinde, sowohl über die wirkliche und bleibende Gegenwart Christi unter den eucharistischen Gestalten wie auch über die dem Sakrament geschuldete Ehrfurcht.<ref>Memoriale Domini (Wortlaut) vom 15. Mai 1969, Nr. 13+14.</ref> Dazu einige Erwägungen:

Wenn kniend und in den Mund Christus in der heiligen Kommunion angenommen wird, versteht jedes Kind<ref>Die Gewohnheit solcher Gesten verursacht beim Menschen, speziell bei Kindern und Jugendlichen, die Vorstellung, dass unter der Heiligen Hostie nicht die göttliche Person Jesu Christi gegenwärtig ist, sondern dass sie eher ein religiöses Symbol darstellt; denn sie können die Heilige Hostie äußerlich wie gewöhnliche Nahrung behandeln: sie mit den eigenen Händen berühren und mit den Fingern in den Mund schieben. — Athanasius Schneider: Corpus Christi. S. 34.</ref> oder Andersgläubiger, dass hier etwas von der gewöhnlichen Nahrungsaufnahme verschiedenes geschieht. Sie werden aus eigenem Antrieb fragen, was hier sich ereignet! Sie werden einer einfachen Erklärung über die Realpräsenz Jesu Christi in der Eucharistie mit Aufmerksamkeit lauschen. Sie werden hören: "um die Gefahr zu vermeiden, dass die heilige Hostie oder einzelne Fragmente auf den Boden fallen" (Nr. 93), eine Patene notwendig ist. Sie werden verstehen, dass die Hostie nicht nur ein Symbol ist und dass man vorher das Gewissen prüfen muss, ob man zur Kommunion gehen darf. Dem Kind wird aufgehen, dass der Papa sich auch niederkniet. Der Andersgläubige wird erstaunt sein, dass auch der Staatspräsident<ref>Ps 22,30: Vor ihm allein sollen niederfallen die Mächtigen der Erde, vor ihm sich alle niederwerfen, die in der Erde ruhen.</ref> sich kniend klein macht und dem Obdachlosen nicht vorgezogen wird.

Die Mundkommunion ist gleichsam wie das Öffnen des Schnäbelchens eines Vögleins, das sich von seiner Mutter füttern lässt. Sollte sich das Gotteskind<ref>vgl. Fronleichnams-Sequenz: Lauda Sion Salvatorem: 11. Seht das Brot, die Engelspeise! Auf des Lebens Pilgerreise nehmt es nach der Kinder Weise ....</ref>nicht von der Mutter Kirche nähren lassen,<ref>vgl. "Saugt euch satt an ihrer tröstenden Brust, trinkt und labt euch an ihrem mütterlichen Reichtum!" (Jes 66,11: "die Kommunion ist ein geistiges Stillen." in: Athanasius Schneider: Dominus est, S. 60.</ref> und dies mit dem Schöpfer Himmels und der Erde, vor dem sich jedes Knie beugen soll (vgl. Phil 2,10)? Wo sollte das Psalmwort (Ps 95,6) "Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer!" besser entsprechen, als bei der Eucharistie? In der geheimen Offenbarung, wollte der heilige Johannes vor einem Engel niederknien: "Und als ich es hörte und sah, fiel ich dem Engel, der mir dies gezeigt hatte, zu Füßen, um ihn anzubeten. Da sagte er zu mir: Tu das nicht! Ich bin nur ein Knecht wie du und deine Brüder […]. Gott bete an! (Offb, 22, 8+9).

Der Engel des Friedens, der in Fatima 1916 erschien, gab die entsprechende vorbildliche Reverenz dem Allerheiligsten. Es heißt dort: "Er kniete auf die Erde nieder, beugte seine Stirn bis zum Boden<ref>vgl. auch Anbetung: Abschnitt: προσκύνησις [proskynesis] = „Kuss auf etwas zu“</ref> und liess die Kinder dreimal diese Worte wiederholen: "Mein Gott, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich, ich liebe Dich … ."<ref>Schwester Lucia spricht über Fatima. Erinnerungen der Schwester Lucia. Übersetzung der portugiesischen Originalschriften und Zusammenstellung von P. Luis Kondor. Postulacao Fatima 2007, S. 83 (256 Seiten; 9. Auflage; Imprimatur, Fatimae, 13 Mail 2007 † Antonius, Episc. Leir.-Fatimensis; Download auf Kathtube); zeitzubeten.org Gebetsblog.</ref> Ist dies nicht eine Aufforderung, dass wir seine solche demütige biblische Haltung annehmen sollten?! Papst Johannes Paul II. hebt in der Enzyklika Ecclesia de eucharistia hervor, dass man in der Sorge um das Geheimnis der Eucharistie nicht übertreiben kann, weil »in diesem Sakrament das ganze Mysterium unseres Heiles zusammengefasst ist«<ref>Hl. Thomas von Aquin, Summa theologiae, III, q. 83, a. 4 c.</ref>

Die kniende Mundkommunion mit Patene ist eine wortlose Katechese die Bände spricht. Es drängt sich ein Zurücknehmen des Indultes der Handkommmunion durch den Papst und eine verpflichtende Anordnung der Mundkommunion weltweit auf, was die würdigste und psychologisch richtigste Weise ist, die Sakramentale Kommunion zu empfangen!

Von Mutter Teresa wird die Aussage einer Gruppe von Bischöfen gegenüber berichtet, die Handkommunion sei das schlimmste Übel in der heutigen Kirche.<ref>https://www.athanasiusbote.de/wp-content/uploads/2018/03/die-handkommunion-okt-2012.pdf , abgerufen am 14. Juli 2021</ref>

Nötigung zur Handkommunion durch Gruppendynamik

Immer häufiger geschieht es, dass Priester zuerst die Kommunion im Presbyterium den Ministranten, dem Mesner und den Kommunionhelfern austeilen. Diese stehen im Kreis um den Altar und kommunizieren gleichzeitig mit dem Priester, was ein gemeinschaftlicher Aspekt ausdrücken soll. Will nun jemand die Mundkommunion empfangen, "erzwingt" der Priester gleichsam die Handkommunion. Wohl die meisten werden aus gruppendynamischen Gründen nicht Mundkommunion machen (können).

Monsignore Joachim Schroedel ordnet dieses irdisch gemeinschaftliche Essen ein. Er sagt: "Es mag ja sein, dass das Zeichen des gemeinsamen Essens in einer Zeit des »fast-food«, wo jeder jederzeit sich seine »Mahlzeit« besorgen kann und jeder für sich seinen Hamburger verzehrt, sehr eindrucksvoll ist. Endlich einmal bin ich in einer Gemeinschaft und nicht alleine! Aber genau das ist Eucharistie zu allererst nicht! Eucharistie ist die Gemeinschaft mit Jesus Christus, der uns seinen geopferten und im Brote verwandelten Leib reicht. Eucharistie ist einswerden mit Christus. Und da eben diese »Eins-werdung« von vielen anderen in der gleichen Feier erlebt wird, sind wir dann auch untereinander »ein Leib«. Nicht, dass wir miteinander essen macht uns zu »einem Leib« (zu einer Gemeinschaft), sondern dass wir den Leib Jesu Christi in der verwandelten Gestalt des Brotes gereicht bekommen, verwandelt auch uns zu »einem Leib«."<ref>Joachim Schroedel: Mit Segenskreuz und Handy, Patrimonium-Verlag Aachen 2016, S. 125+126 (162 Seiten; ISBN 978-3-86417-048-5).</ref>

Ist die Handkommunion in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus erlaubt?

Die Handkommunion ist grundsätzlich in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus ausgeschlossen. Die Nummer 28 der Instruktion „Universae ecclesiae” vom 30. April 2011 besagt, dass das Motu proprioSummorum pontificum”, mit dem Papst Benedikt XVI. am 7. Juli 2007 den Gebrauch der römischen Liturgie, wie sie 1962 in Geltung war, neu regelt und damit - im Verbund mit einer nach den kirchlichen Vorschriften treu gefeierten Liturgie der ordentlichen Form des Römischen Ritus - den ganzen Reichtum der römischen Liturgie besser zugänglich gemacht hat, als Spezialgesetz alle liturgischen Normen aufhebt, die nach 1962 erlassen worden und mit dem Ritus unvereinbar sind. Ein Katholik, der in einer Heiligen Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus zu erkennen gibt, die Handkommunion praktizieren zu wollen, kann nicht zur Kommunion zugelassen werden.<ref>Ist die Handkommunion in der Alten Messe erlaubt? am 1. August 2011 von Gero Weishaupt.</ref><ref>Als Joseph Kardinal Ratzinger 1990 in Wigratzbad im überlieferten Ritus zelebrierte, spendete er nur die Mundkommunion, und zwar auch solchen Kommunikanten, die die Hand ausstreckten, um die Sakramentale Kommunion in die Hand zu empfangen. - aus: Überlieferter Ritus und Mundkommunion bei Handkommunion auf Kath-info.</ref>

Julius Döpfner und die Handkommunion

Julius Döpfner setzte sich bei Papst Paul VI. sehr um die Zulassung der Handkommunion ein. Später jedoch kamen ihm Bedenken und sagte, dass wenn er dies alles vorausgesehen hätte, würde er es nicht mehr tun. Vier Wochen vor seinem Tod, firmte er täglich in einer anderen Pfarrei und teilte nur Mundkommunion aus. Die Pfarrer waren erstaunt, wo er doch vorher so sehr die Handkommunion vertrat. Seine letzten Worte waren: "Schafft bloß die Handkommunion wieder ab."<ref>CD: P. Thaddäus Laux, Kardinal Döpfner und die Handkommunion.</ref>

Neuevangelisierung und Handkommunion im 21. Jahrhundert

Der heilige Apostel der Oftkommunion gibt zu bedenken: "Ein Jahrhundert schreitet voran oder geht zurück in dem Maß, in welchem das Allerheiligste Sakrament verehrt wird." (Pierre-Julien Eymard)<ref>Martin Lugmayr: Handkommunion, S. 61.</ref>

Weihbischof Athanasius Schneider beschreibt den Bezug einer Reform der Kirche und der Handkommunion. Er schreibt: "Die eigentliche Krise der Kirche heute ist genau genommen eine eucharistische Krise, noch konkreter eine Krise, die entscheidend durch die Handkommunion verursacht wird, eine Krise, die Paul VI. voraussagte und die sich jetzt durch die Tatsachen erweist. Eine echte Reform der Kirche und eine wirkliche Neuevangelisierung werden weniger wirksam bleiben, wenn das Hauptübel nicht geheilt wird, nämlich die eucharistische Krise ganz allgemein und konkret die durch den Ritus der Handkommunion verursachte Krise. Eine Krankheit wird wirksamer geheilt, wenn man nicht nur die Symptome behandelt, sondern in der Heilbehandlung auch die konkrete Ursache angeht. Sicherlich wird ganz allgemein und theoretisch schon über die Notwendigkeit größerer Ehrfurcht und Sorgfalt im Umgang mit dem eucharistischen Brot gesprochen. Aber solange die konkrete Ursache der Ehrfurchtslosigkeit und der üblich gewordenen Achtlosigkeit, nämlich die Handkommunion, bleibt, werden das Reden, die notwendigen Programme einer Reform oder einer Neuevangelisierung keine große Wirkung zeitigen für den Glauben und für die eucharistische Frömmigkeit, die doch das Herz des Lebens der Kirche ist."<ref> Athanasius Schneider: Corpus Christi. S. 65f.</ref>

Päpstliche Schreiben

Pius XI.

Paul VI.

Johannes Paul II.

Literatur

Neue liturgische Bewegung

Weblinks

Weblinks wo die Handkommunion abgeschafft wird

Anmerkungen

<references />