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==Biographie==
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==Biografie==
Gunther - ''"natus ex primis palatii"'' - ist als Domherr 1046 unter den Namen Guzzo und als Subdiakon 1051 in Bamberg bezeugt. Er stieg 1054 zum Kanzler für [[Italien]] unter Kaiser [[Heinrich III.]] auf. Durch die Ernennung Anno zum Erzbischof von Köln wurde er Propst zu [[Goslar]]. 1057 wurde er - wohl mit Hilfe des [[Erzbischöfe von Köln|Erzbischofs]] [[Anno von Köln|Anno]] von [[Erzbistum Köln|Köln]] - zum [[Bischöfe von Bamberg|Bischof]] von [[Bistum Bamberg|Bamberg]] am 16. August gewählt und am selben Tag  konsegriert .
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Gunther - ''"natus ex primis palatii"'' - ist als Domherr 1046 unter den Namen Guzzo und als Subdiakon 1051 in Bamberg bezeugt. Er stieg 1054 zum Kanzler für [[Italien]] unter Kaiser [[Heinrich III.]] auf. Durch die Ernennung Anno zum Erzbischof von Köln wurde er Propst zu [[Goslar]]. [[1057]] wurde er - wohl mit Hilfe des [[Erzbischöfe von Köln|Erzbischofs]] [[Anno von Köln|Anno]] von [[Erzbistum Köln|Köln]] - zum [[Bischöfe von Bamberg|Bischof]] von [[Bistum Bamberg|Bamberg]] am 16. August gewählt und am selben Tag  konsegriert .
  
In Bamberg hielt er 1058 eine [[Synode]] ab, welche sich mit der Bekehrung der noch [[Heiden|heidnischen]] Slaven befaßte, eine weitere Diözesansynode 1059 befasste sich mit der Abfassung scharfer Bestimmungen gegen die, die sich dem kanonischen Zehnt- und Eherechts nicht fügen wollten.
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In Bamberg hielt er 1058 eine [[Synode]] ab, welche sich mit der Bekehrung der noch [[Heiden|heidnischen]] Slaven befaßte, eine weitere Diözesansynode 1059 befasste sich mit der Abfassung scharfer Bestimmungen gegen die, die sich dem kanonischen Zehnt- und Eherecht nicht fügen wollten.
  
Mit dem Edelfreien Reginold Walpot stiftete Gunther - vor 1060 - das Kollegiatstift St. Maria et St. Gangolf zu Bamberg.
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Mit dem Edelfreien Reginold Walpot stiftete Gunther - vor [[1060]] - das Kollegiatstift St. Maria et St. Gangolf zu Bamberg.
  
 
Einem Ezzo regte Gunther zum geistlichen Dichtungsgesang "Von den Wundern Christi" an. Diese Dichtung gilt als der Anfang der eigentlichen deutschen Literatur.
 
Einem Ezzo regte Gunther zum geistlichen Dichtungsgesang "Von den Wundern Christi" an. Diese Dichtung gilt als der Anfang der eigentlichen deutschen Literatur.
  
Im Spätherbst 1064 begann Gunther - welche die Reisevorbereitungen in fremde Gebiete traf - mit dem Erzbischof von [[Bistum Mainz|Mainz]] Siegfried, dem Bischof Wilhelm von [[Bistum Utrecht|Utrecht]] und dem Bischof Otto von [[Bistum Regensburg| Regensburg]] eine [[Wallfahrt]] in das Heilige Land - trotz Widerspruch des Domkapitels Bamberg - zu unternehmen. Diesem [[Kreuzzüge|Kreuzzug]] hängten sich 7000 Personen an. Am 12.4.1065 erreichten diese Jerusalem. Am 26.4.1065 begann die Rückreise in die Heimat, die Gunther nicht mehr erreichte. Auf gefährlicher Rückreise, erkannte Gunther in Ungarn, daß er sein Bistum nicht mehr erreichen werde und bat, seinen Leichnam mit nach Bamberg zu nehmen. Er verstarb am 23.6.1065 in [[Oedenburg]] als weiterer Sterbeort wird auch [[Weißenburg]] in [[Ungarn]] vermeldet. Seinen letzten Wunsch entsprechend wurde sein Leichnam - welcher in kostbaren [[Guntertuch|Tuch]] gehüllt wurde - nach Bamberg überführt. Von den 7000 Personen, welche am [[Kreuzzüge|Kreuzzug]] teilnahmen, kamen keine 2000 mehr zurück.
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Im Spätherbst [[1064]] begann Gunther - welcher die Reisevorbereitungen durch fremde Gebiete traf - mit dem [[Bischöfe von Mainz|Erzbischof]] von [[Bistum Mainz|Mainz]] [[Siegfried]], dem [[Bischöfe von Utrecht|Bischof]] [[Wilhelm]] von [[Bistum Utrecht|Utrecht]] und dem [[Bischöfe von Regensburg|Bischof]] [[Otto]] von [[Bistum Regensburg| Regensburg]] eine [[Wallfahrt]] in das Heilige Land - trotz Widerspruch des Domkapitels Bamberg - zu unternehmen.  
  
Seine sterblichen Überreste wurden vor dem Altar St. Gertrude im Bamberger [[Dom zu Bamberg|Domes]] bestattet.
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Diesem Pilgerzug hängten sich 7000 Personen an. Am 12.4.[[1065]] erreichten diese Jerusalem. Am 26.4.1065 begann die Rückreise in die Heimat, die Gunther nicht mehr erreichte.  
  
Nach seinem Tode verherrlichte Ezzo diesen poetisch und Lambert von Hersfeld, welcher bereits 1064 eine Wallfahrt in das Hl. Land unternahm - einen Reisebericht.  
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Auf gefährlicher Rückreise, erkannte Gunther in Ungarn, daß er sein Bistum nicht mehr erreichen werde und bat, seinen Leichnam mit nach Bamberg zu nehmen. Er verstarb am 23.6.1065 in [[Oedenburg]] als weiterer Sterbeort wird auch [[Weißenburg]] in [[Ungarn]] vermeldet. Seinen letzten Wunsch entsprechend wurde sein Leichnam - welcher in kostbaren [[Diözesanmuseum Bamberg|Tuch]] gehüllt wurde - nach Bamberg überführt. Von den 7000 Personen, welche am Pilgerzug teilgenommen hatten, kamen keine 2000 mehr zurück.
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Seine sterblichen Überreste wurden vor dem [[Altar]] St. Gertrud im [[Bamberg]]er [[Dom zu Bamberg|Domes]] bestattet.
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Nach seinem Tode verherrlichte [[Ezzo]] diesen poetisch und [[Lambert von Hersfeld]], welcher bereits 1064 eine Wallfahrt in das Hl. Land unternahm - einen Reisebericht.
  
 
==Quellen==
 
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*Johannes Kist, Fürst- und Erzbistum Bamberg, Seite 26f., Bamberg 1962
 
*Johannes Kist, Fürst- und Erzbistum Bamberg, Seite 26f., Bamberg 1962
 
*Johann Looshorn, Geschichte des Bistums Bamberg, Band 1, Seite 370ff, Bamberg 1886
 
*Johann Looshorn, Geschichte des Bistums Bamberg, Band 1, Seite 370ff, Bamberg 1886
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==Weblinks==
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*[http://regesta-imperii.digitale-sammlungen.de/regest/ri03_ri_1061-00-00_000001_000001_003_002_003_000228_0000000228 Regesten]
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[[Kategorie: Bischöfe von Bamberg]]
 
[[Kategorie: Bischöfe von Bamberg]]
[[Kategorie: Bistum Bamberg]]
 
 
[[Kategorie: Kreuzzüge]]
 
[[Kategorie: Kreuzzüge]]

Aktuelle Version vom 17. Juni 2013, 21:50 Uhr

Gunther (reg. 1057-1065) war Bischof von Bamberg

Biografie

Gunther - "natus ex primis palatii" - ist als Domherr 1046 unter den Namen Guzzo und als Subdiakon 1051 in Bamberg bezeugt. Er stieg 1054 zum Kanzler für Italien unter Kaiser Heinrich III. auf. Durch die Ernennung Anno zum Erzbischof von Köln wurde er Propst zu Goslar. 1057 wurde er - wohl mit Hilfe des Erzbischofs Anno von Köln - zum Bischof von Bamberg am 16. August gewählt und am selben Tag konsegriert .

In Bamberg hielt er 1058 eine Synode ab, welche sich mit der Bekehrung der noch heidnischen Slaven befaßte, eine weitere Diözesansynode 1059 befasste sich mit der Abfassung scharfer Bestimmungen gegen die, die sich dem kanonischen Zehnt- und Eherecht nicht fügen wollten.

Mit dem Edelfreien Reginold Walpot stiftete Gunther - vor 1060 - das Kollegiatstift St. Maria et St. Gangolf zu Bamberg.

Einem Ezzo regte Gunther zum geistlichen Dichtungsgesang "Von den Wundern Christi" an. Diese Dichtung gilt als der Anfang der eigentlichen deutschen Literatur.

Im Spätherbst 1064 begann Gunther - welcher die Reisevorbereitungen durch fremde Gebiete traf - mit dem Erzbischof von Mainz Siegfried, dem Bischof Wilhelm von Utrecht und dem Bischof Otto von Regensburg eine Wallfahrt in das Heilige Land - trotz Widerspruch des Domkapitels Bamberg - zu unternehmen.

Diesem Pilgerzug hängten sich 7000 Personen an. Am 12.4.1065 erreichten diese Jerusalem. Am 26.4.1065 begann die Rückreise in die Heimat, die Gunther nicht mehr erreichte.

Auf gefährlicher Rückreise, erkannte Gunther in Ungarn, daß er sein Bistum nicht mehr erreichen werde und bat, seinen Leichnam mit nach Bamberg zu nehmen. Er verstarb am 23.6.1065 in Oedenburg als weiterer Sterbeort wird auch Weißenburg in Ungarn vermeldet. Seinen letzten Wunsch entsprechend wurde sein Leichnam - welcher in kostbaren Tuch gehüllt wurde - nach Bamberg überführt. Von den 7000 Personen, welche am Pilgerzug teilgenommen hatten, kamen keine 2000 mehr zurück.

Seine sterblichen Überreste wurden vor dem Altar St. Gertrud im Bamberger Domes bestattet.

Nach seinem Tode verherrlichte Ezzo diesen poetisch und Lambert von Hersfeld, welcher bereits 1064 eine Wallfahrt in das Hl. Land unternahm - einen Reisebericht.

Quellen

  • Friedrich Wachter, Generalpersonalschematismus der Erzdiözese Bamberg,lfde Nr. 3488, Bamberg 1908
  • Johannes Kist, Fürst- und Erzbistum Bamberg, Seite 26f., Bamberg 1962
  • Johann Looshorn, Geschichte des Bistums Bamberg, Band 1, Seite 370ff, Bamberg 1886

Weblinks


Vorgänger
Adalbero von Eppenstein
† Bischof von Bamberg
1057-1065
Nachfolger
Hermann I.