Glaubensbekenntnis des Epiphanius

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Das Glaubensbekenntnis des Epiphanius um 374, ist eine der erklärenden Erweiterungen des Nizänischen Glaubensbekenntnisses. Es hat seine Bedeutung durch die überragende Stellung des Verfassers Epiphanius († 403), der als Bischof von Cypern mit allen Kirchen des Mittelmeergebietes in enger Beziehung stand. (DH 44+45)

Glaubensbekenntnis des Epiphanius

Wir glauben an den einen Gott, den allmächtigen Vater, den Schöpfer aller unsichtbaren und sichtbaren Dinge, und an den einen Herrn Jesus Christus, den So h n Gottes, gezeugt von Gott dem Vater, den Einziggeborenen, das heißt, aus der Wesenheit des Vaters, Gott von Gott, Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, gleichen Wesens mit dem Vater, durch den alles gemacht ist, was im Himmel und auf Erden ist, Sichtbares und Unsichtbares, der wegen uns Menschen und wegen unseres Heiles herabgestiegen und Fleisch geworden ist, d. h. vollkommen geboren wurde aus der heiligen, allzeit jungfräulichen Maria durch den Heiligen Geist; der Mensch geworden ist, das heißt, die vollkommen menschliche Natur angenommen hat, nämlich Seele, Leib und Geist und alles, was zum Menschen gehört, ausgenommen die Sünde, und zwar ohne Samen eines Mannes und nicht in einem Menschen gleichsam wohnend, sondern er hat zu sich selbst den Leib emporgebildet zu einer heiligen Einheit; nicht in der Weise, wie er die Propheten inspirierte und in ihnen sprach und wirkte, sondern er ist vollkommen Mensch geworden. Denn »das Wort ist Fleisch geworden«, ohne dass es einer Veränderung sich unterzog oder seine Gottheit in die Menschennatur verwandelte; sondern er hat (sie) zur Einheit verbunden mit seiner heiligen vollkommenen Gottheit. Denn es ist ein Herr Jesus Christus und nicht zwei; derselbe ist Gott, derselbe ist Herr, derselbe ist König. Derselbe ist es, der im Fleische gelitten hat und auferstanden ist und aufgefahren in den Himmel mit seinem Leibe und in der Herrlichkeit zur Rechten des Vaters sitzet und kommen wird mit demselben Leibe in Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten; und seines Reiches wird kein Ende sein. Wir glauben auch an den Heiligen Geist, der gesprochen hat im Gesetze und gepredigt hat in den Propheten und herabgestiegen ist zum Jordan, der in den Aposteln geredet hat und in den Gläubigen wohnet. In dem Sinne glauben wir an ihn, dass er ist der Heilige Geist, der Geist Gottes, der vollkommene Geist, der Tröstergeist, unerschaffen, ausgehend vom Vater und empfangend vom Sohne; an ihn glauben wir.

Wir glauben auch an die eine, katholische und apostolische Kirche und eine Taufe der Buße, an eine Auferstehung der Toten, ein gerechtes Gericht für Seelen und Leiber, ein himmlisches Reich und an ein ewiges Leben.

Jene aber, welche behaupten, dass es eine Zeit gegeben habe, wo der Sohn oder der Heilige Geist nicht war, oder dass sie aus Nichts geworden seien oder aus einer anderen Substanz oder Wesenheit, sowie jene, die sagen, der Sohn Gottes oder der Heilige Geist seien veränderlich oder wandelbar, diese belegt die katholische und apostolische Kirche, eure und unsere Mutter, mit dem Banne. Ebenso schließen wir jene aus, welche die Auferstehung der Toten nicht bekennen, sowie alle Häresien, die nicht mit diesem heiligen Glauben übereinstimmen. Da nun ihr, Geliebteste, und eure Kinder so glaubet, und da ihr die Gebote, die sich daraus ergeben, erfüllen wollt, so hoffen wir, dass ihr für uns betet, damit wir allzeit teilhaben an der Gemeinschaft eben dieses Glaubens in treuer Erfüllung aller seiner Gebote. Betet für uns, ihr und jeder, der diesen Glauben bekennt und die Gebote des Herrn bewahrt in Christo Jesu, unserem Herrn, durch welchen und mit welchem Ehre sei dem Vater mit dem Heiligen Geiste in alle Ewigkeit. Amen.

Quelle

  • Neuner-Roos: Hg. Karl Rahner und Karl-Heinz Weger: Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung. Nr. 912-914 (10. Auflage; 604 Seiten; Imprimatur Regensburg 8. September 1971 Der Generalvikar, i. V. Lorenz Rosner, Domkapitular)

siehe auch: Glaubensbekenntnis