Gabriele Bitterlich

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen

Gabriele Bitterlich (geborene Göhlert; * 1. November 1896 in Wieden, Wien, Österreich; † 4. April 1978 in Silz, Nordtirol, Österreich) war eine verheiratete Mutter mit drei eigenen und drei angenommenen Kindern. Auf ihre angeblichen Privatoffenbarungen geht das Werk der heiligen Engel zurück.

Biografie

Kindheit und Jugend

Gabriele Göhlert wurde als Tochter von Bernhard Göhlert und Friederike van Aken-Quesar geboren. Ihre Brüder hießen Fritz und Hermann. Die Taufe empfing sie am Fest Mariä Opferung, drei Wochen nach ihrer Geburt. Sie erhielt die Namen Gabriele, Friedericke, Elisabeth, Anna, Maria und Josefa.

Mit kaum vier Jahren sah sie erstmals ihren Schutzengel und meinte, dass alle ihren Schutzengel sähen. Als sie von ihm ihrer Mutter erzählte, bekam sie eine Ohrfeige, sodass sie erst viele Jahre später mit ihrem Beichtvater darüber sprach.

Im Dezember 1900 zog sie mit ihrer Familie nach Czernowitz an der Pruth um, und im April 1903 nach Meran. Dort lebte sie in der Pensionatschule der Englischen Fräulein. 1912 wechselte sie an das Gymnasium der Ursulinen in Innsbruck, wo sie die Matura auch ablegte. Danach studierte sie einige Semester Germanistik und Geschichte an der Universität Innsbruck. Weitere Interessen waren Geographie und Naturwissenschaften. Sie erlernte Klavierspielen, besuchte eine Malschule, spielte Orgel und leitete den Kirchenchor im Greisenasyl bis zur Hochzeit.

Mutter

Nach kurzer Verlobungszeit heiratete Gabriele am Silbernen Hochzeitstag ihrer Eltern, dem 23. Mai 1919, den sudetendeutschen Juristen Dr. iur. Hans (Johannes) Bitterlich (Fabrikdirektor und Landesregierungssekretär in Bregenz). 1920 gebar sie ihre Tochter Roswitha, 1923 ihren ersten Sohn Hansjörg und im Oktober des Jahr darauf ihren Sohn Wolfram. Bis 1921 lebte die Familie in Bregenz, bis September 1928 in Šluknov und dann in Innsbruck. Gabriele war Mitglied der Marianischen Kongregation.

1945 nahm sie drei kleine Waisenmädchen auf, die vor den Russen flüchteten. Hans sah das nicht gerne, da für die Familie fast nicht genug Essen vorhanden war. Gabriele dachte jedoch an die Situation der Mädchen und vertraute auf Gottes Hilfe. Ihre Haushälterin Sissa, erzählte später, dass auf unerklärliche Weise, die Büchse mit Haferflocken (manchmal) morgens wieder gefüllt war. 1946 erkrankte sie an Schwerer Gelbsucht und Hirnhautentzündung. Die Franziskanerterziarin empfing die Sterbesakramente.

Um die gemalten Bilder ihrer Tochter Roswitha zu erklären, lernte sie mehrere Sprachen.

In den Jahren 1959-1969 hielt Gabriele Bitterlich sich längere Zeit beim heiligen Bruder Klaus in Flüeli in der Schweiz auf. Am 23. Juni 1961 starb ihr Mann Hans und an Dreikönig 1971 ihr Sohn Wolfram. Zuletzt lebte sie in Silz, auf der Burg St. Petersberg, einem Kloster, des künftigen Ordens vom heiligen Kreuz. 21 Monate bis zum ihrem Heimgang, war Mutter Gabriele Bitterlich bettlägerig und wurde dann an der Burgmauer beigesetzt.

Mystische Erlebnisse und Geistliche Bewegung

Seit den 1930er Jahren hatte Gabriele Bitterlich Visionen. Nur ihr Beichtvater wusste bis dahin von ihrer Begnadung, der ab 1947 die Niederschrift verlangte. Der Innsbrucker Bischof Paulus Rusch gab ihr 1949 Msgr. Prof. Dr. Walter Waitz zum Beichtvater und Seelenführer. Ab dieser Zeit entstand die Geistliche Bewegung des Werkes der heiligen Engel, dem sich Gläubige aller Stände anschlossen und dessen Kern der Orden vom heiligen Kreuz bildet.

Geistliche Führung

  • Seelenführer ab Herbst 1928: Univ.- Prof. Dr. Otto Pohley SJ
  • Beichtvater ab 1938: Michael Gatterer SJ
  • Gelegenheitsbeichtvater ab 1944: Univ.-Prof. Florian Schlagenhaufen SJ
  • Beichtvater ab 1945 bis 1950: P. Othmar Fischer, Kaplan der Pfarrei Saggen, in der Gabriele wohnte.
  • Seelenführer ab 1949 Msgr. Prof. Dr. Walter Waitz
  • Beichtvater ab 1950 - 1965: P. Ephraem Lampert OFMCap
  • Seelenführer und Ratgeber ab 1965: Prof. Dr. Albert Auer

Zu den visionären Schriften

Mit Schreibmaschine führte Gabriele Bitterlich seit 1947 Tagebuch, wobei bis zu ihrem Tode zehntausende Seiten zusammenkamen. Außerdem schrieb sie Schauungen in verschiedenen Schriften im Gehorsam gegenüber Gott auf. Die katholische Glaubenskongregation hat den Gebrauch der Privatoffenbarungen von Gabriele Bitterlich 1983 und verstärkt 1992 beschränkt; die Privatoffenbarung wurde nicht anerkannt, in ihr enthaltene nichtbiblische Engelnamen durften nicht mehr angerufen werden und der Gebrauch entsprechender Schriften wurde Katholiken inner- wie außerhalb des Engelwerkes verboten.<ref>Dekret der Glaubenskongregation De consociatione „Opus Angelorum“, 6. Juni 1992, auf der Website der Gemeinschaft vom heiligen Josef</ref> Aus Sicht des Engelwerkes handelt es sich bei Bitterlichs Schriften um ein Charisma und die einzige richtige Perspektive für das Verständnis der endzeitlichen Aufgabe der Engel in der Kirche.<ref>Fr. William Wagner ORC: The Work of the Holy Angels and Its Mission within the Church auf der internationalen Website des Engelwerkes, abgerufen am 11. Oktober 2010</ref>

Paul Hnilica, Rektor der Priestergemeinschaft im Engelwerk, erklärte im Jahr 1988: "Als ich die Schriften der Mutter Gabriele gelesen habe, fand ich darin eine so tiefe Kenntnis der inneren geistigen Struktur der kommunistischen Dämonie, wie sie ohne besondere übernatürliche Erleuchtung nicht erklärt werden kann.<ref>Heiner Boberski: Das Engelwerk. Theorie und Praxis des Opus Angelorum. Otto Müller Verlag Salzburg 1993, S. 37</ref>

Am 7. April 2010 schrieb Pater Daniel Ols OP, der von Papst Benedikt XVI. bevollmächtigte Delegat für das Engelwerk, an dessen Mitglieder, die Herausgabe zahlreicher Texte von Gabriele Bitterlich zum Gebrauch im Engelwerk werde zweifellos eine bedeutende Rolle bei der Fortsetzung des vom Vatikan eingeschlagenen Weges spielen.<ref> Schreiben von P. Daniel Ols OP an die Mitglieder des Engelwerkes, 7. April 2010</ref>

Literatur

  • Hansjörg Bitterlich: Sie schaute die Engel. Schmid Fehr Verlag Goldach 1990 (189 Seiten).
  • Ida Lüthold-Minder: Von Gott geführt. Verlag: Schutzengelbruderschaft, Innsbruck 1992.
  • Wenn ich doch meine Freude vererben könnte! Leben und Sendung von Mutter Gabriele Bitterlich 2014 (78 Seiten).

Weblinks

Anmerkungen

<references />