Fritz Gerlich: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. August 2012, 15:09 Uhr

Dr. Fritz Michael Gerlich

Fritz Michael Gerlich (Dr.; *15. Februar 18831. Juli 1934 ) war Journalist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Dr. Gerlich ist auf Befehl Adolf Hitlers erschossen worden. Er ist einer der ersten Personen, die im Dritten Reich wegen ihres Eintretens für Wahrheit und Recht sterben mussten.

Biographie

Fritz Michael Gerlich ist in eine wohlhabende Kaufmannsfamilie in Stettin hineingeboren. Nach dem frühen Tod des Vaters verarmte die Familie. Im Jahre 1901 legte Fritz Gerlich das Abitur ab und ging gegen den Willen seiner Mutter zum Studium der Naturwissenschaften in das damals katholische München. Der streng calvinischen Mutter erschien das ultramontane München verdächtig, sie konnte sich jedoch gegen ihren Sohn nicht durchsetzen. In der Tat ist dem jungen Studenten die Lebensart in München und die südliche Atmosphäre der Stadt rasch ans Herz gewachsen. Nach dem Studium der Geschichte und der geschichtlichen Hilfswissenschaften trat er in den bayerischen Staatsdienst ein und wurde Archivrat. 1920 wurde er Chefredakteur der "Münchner Neuesten Nachrichten". In der Zeit der Besetzung des Ruhrgebietes durch französische Truppen vertrat er die nationalen Interessen Deutschlands.

Als der Einfluss des nationalistisch eingestellten Hugenberg –Konzerns im Verlag der "Münchner Neuesten Nachrichten" immer stärker wurde, bekam Gerlich mit seiner Stresemannschen Verständigungspolitik ernste Schwierigkeiten. Eine zusätzliche Herausforderung für Gerlich wurde bald der berühmte Fall der Therese Neumann. Er fuhr im September 1927 nach Konnersreuth, um den "Schwindel um die unerklärliche Heilung und Stigmatisierung der Neumann Resl aufzudecken." Doch das Ergebnis war anders. Gerlich kehrte nach München zurück und war von der Echtheit der Wundmale Christi am Leib der Neumann Resl überzeugt. Seine Beobachtungen und Erkenntnisse publizierte er in zahlreichen Zeitungsbeiträgen und in zwei Büchern. So sehr er die Neumann Resl darin verteidigte, brauchte er noch Jahre bis zur Konversion in die katholische Kirche. 1928 musste er aus politischen Gründen seinen Posten als Chefredakteur niederlegen.

Inzwischen haben ihn Pater Ingbert Naab und Fürst zu Waldburg Zeil dazu gebracht, eine katholische Zeitung zu gründen, um Deutschland und vor allem die Katholische Kirche vor dem Nationalsozialismus zu bewahren.

Diese Zeitung nannte sich "Der gerade Weg. Deutsche Zeitung für Wahrheit und Recht." Gerlich konnte zwar die Machtübernahme Hitlers nicht verhindern. Aber in München und Bayern bekam Hitler nie eine Mehrheit. Gerlichs Wortwahl im Kampf gegen Hitler war überaus scharf, so dass sich Bischof Johannes Baptista Sproll darüber beklagte. Doch Kardinal Michael von Faulhaber verteidigte die harte Form des publizistischen Kampfes und unterstützte Gerlich. Dieser war in den Konnersreuther - Eichstätter Widerstandskreis inzwischen so verankert, dass er zum wichtigsten Gegenspieler Hitlers wurde. Gut gemeinte Warnungen, Gerlich solle ins Ausland fliehen, lehnte dieser ab. Er sagte: "Für die Werte, für die ich kämpfe, muss ich notfalls auch mit dem Leben einstehen. Ich will meine Mitarbeiter nicht als Geiseln im Stich lassen." Sechs Wochen nach der Machtübernahme Hitlers in Berlin haben die Nazis auch in München ihre Diktatur durchgesetzt. Am nächsten Tag wurde Gerlich in seiner Redaktion überfallen, blutig geschlagen und verhaftet. In der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli 1934 wurde er ins KZ Dachau gebracht und dort erschossen.

Literatur

  • Aretin Erwein Frhr. von, Fritz Michael Gerlich, Ein Märtyrer unserer Zeit München 1949 (1. Auflage)
  • Aretin Erwein Frhr. von, Fritz Michael Gerlich, Prophet und Märtyrer, Sein Kraftquell, München-Zürich (2. Auflage)
  • Georg Schwaiger: Dr. Fritz Michael Gerlich, in: Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Hrsg. von Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. Paderborn u. a. 2000, S. 394-397
  • Hans-Günter Richardi/Klaus Schumann: Geheimakte Gerlich/Bell. Röhms Pläne für ein Reich ohne Hitler, München 1993

Weblinks