Elia Fracasso

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Elia Fracasso (*17. Januar 1901 in Bari; † 25. Dezember 1927) war Karmelitin und ist eine Selige. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 29. Mai.

Biografie

Elia Fracasso, mit bürgerlichem Namen Theodora (Teodora), besuchte vor ihrem Ordenseintritt die Fachschule für Näherinnen. Die lebhafte, intelligente und sensible »Dora«, deren Liebe zu den Geheimnissen der Kirche sich durch die Mitgliedschaft in kirchlichen Vereinigungen vertiefte, war früh visionär begnadet. In der Nacht vor ihrer Erstkommunion 1911 wurde sie von der hl. Theresia vom Kinde Jesu als »Schwester Elia« angesprochen. »Du wirst eine Nonne sein wie ich«, sagte sie ihr.

Am 8. April 1920 erfüllte sich ihre theresianische Vision, und trat mit 20 Jahren bei den Unbeschuhten Karmelitinnen im Kloster San Giuseppe in der apulischen Stadt Bari ein, wurde als Elia vom hl. Clemens eingekleidet und legte 1925 die feierlichen Gelübde ab.

Mit dem Eintritt in den Theresianischen Karmel, begann der »Aufstieg der Seele« der Mystikerin Suor Elia di San Clemente, die in kurzer Zeit den Zenit mystischer Gottvereinigung erreichte und nur eine Mission kannte: »Mich voll Freude hingeben, damit mein Gott von der ganzen Welt erkannt und geliebt werde.« 

In ihrem spirituellen Leben orientierte sie sich vor allem an Theresia von Lisieux. Der Heiligen wollte sie »auf ihrem kleinen Weg der geistlichen Kindheit folgen, auf dem ich mich vom Herrn gerufen fühlte«. Ab 1923 wirkte sie als beliebte Ausbilderin im Bereich Maschinenstickerei der dem Karmel angeschlossenen Mädchenschule. Hart wurde sie geprüft, als sie von der Schulrektorin denunziert wurde.

Wie einst der hl. Johannes vom Kreuz erlebte sie auch in ihrem pädagogischen Apostolat die »dunkle Nacht der Seele«, als sie 1925 die Schule verlassen musste. »Manchmal scheint es, als ob der Feind alles Guten mit seinen schwarzen Trugbildern den klaren Himmel meiner Seele verdunkeln will«, schrieb sie ihrem Beichtvater. Und doch sah sie in dieser harten Maßnahme die »zärtliche Hand Gottes«. Fortan zog sie sich in ihre Zelle zurück, wo sie ein verborgenes und mystisches Gebetsleben führte. Glücklich war sie, als sie im Jahr ihres Sterbens zur Sakristanin ernannt wurde, da sie in diesem Amt dem Herrn im Tabernakel so nahe sein durfte.

Bereits 1926 litt die Dulderin unter unsäglichen Kopfschmerzen. Jeden Schmerz, den sie als ihren »kleinen Bruder« bezeichnete, ertrug sie heroisch. Am 25. Dezember 1927 starb sie an akuter Enzephalitis. Der Erzbischof von Bari war überzeugt: »Nun wird Sr. Elia für uns beten.« 

Elia Fracasso wurde im Pontifikat Papst Benedikt XVI. am 18. März 2006 in Bari seliggesprochen.

Quelle

Osservatore Romano 11. Juni 2010, verfasst von Stefan Wirth.