Dualismus

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Der Dualismus ist eine Irrlehre, in der gelehrt wird, dass es zwei Götter oder auch zwei Prinzipien gibt, die gegeneinder kämpfen. Diese werden als gleich mächtig angesehen, und der Ausgang des Kampfes ist ungewiss. Dabei ist ein Prinzip an das jeweils andere seinsmäßig gebunden: es gibt keinen Schatten ohne Licht - aber auch kein Licht ohne Schatten. Gott "braucht" nach Ansicht des Dualismus seinen Widerpart um Gott sein zu können, um zu existieren - das eine definiert sich erst durch das jeweils andere Prinzip. Manche Richtungen wiederum gehen so weit, von einem Gott zu sprechen, der in sich selber zugleich gut und böse ist.

"Gut und Böse" aus katholischer Sicht

Das Böse ist nicht von Gott geschaffen. Die gesamte Schöpfung ist gut. Deutlich wird das in dem scholastischen Lehrsatz "Omne ens est bonum" (Alles Seiende ist gut). Das Böse "existiert" nur als Minderung und Zerstörung des Guten. Demnach ist die menschliche Natur auch nach dem Sündenfall schlecht und verderbt, Folge der Ursünde Adams und Evas ist jedoch eine Neigung des Menschen, sich Gott und dem Guten zu widersetzen.

Demgemäß kennt die katholische Lehre den Kampf gegen den Bösen/das Böse. Nur wir wissen, dass Gott der mächtige ist, der das Böse mit einem Schlag aus der Welt nehmen könnte - es aber beläßt, um einerseits unseren freien Willen zu achten und unsere freie Entscheidung zu ermöglichen; andererseits ist die Existenz immernoch besser als die Nicht-Existenz, daher werden die gefallenen Engel nicht vernichtet sondern ihnen (als Geschenk der Liebe Gottes!) erlaubt, sich radikal und vollkommen und ewig von Gott abzusondern (da sie das ja selber gewählt haben). Gott ist ewig und allmächtig, Er existiert von Ewigkeit auch schon vor der Erschaffung der Welt und des Menschen, Er ist nicht an die Existenz eines Widerparts gebunden, sondern davon vollkommen frei.

Wir wissen, dass der Kampf des Menschen gegen das Böse in Jesu Christi Opfertod am Kreuz radikal entschieden wurde: Das Gute hat gesiegt - jetzt noch keimhaft, aber dereinst vollkommen in der Herrlichkeit der Wiederkunft Christi. Jetzt noch keimhaft im Sakrament der Taufe - aber immer mehr in jeder Hl.Beichte, in jeder Hl. Kommunion, wo sich der Einzelne mit Jesus dem Sieger verbindet, bis hin zum "letzten Morgen", wo Jesus uns das völlige Verbundensein im Himmlischen Hochzeitsmahl, im bräutlichen Geheimnis, verheißen hat und schenken wird.

zur Geschichte des Dualismus auf religiösen Gebiet

Der Dualismus als Philosophie ist sehr alt und geht wohl auf die Antike zurück. Wir finden ihn zB bei Zarathustra. Auf religiösem Gebiet findet er Eingang in die Gnosis und wird zu deren tragendem Fundament. Viele der von der Kirche ausgesonderten (apokryphen) Evangelien wurden aufgrund gnostischer Inhalte abgelehnt. Über die heute verbreitete Wiederaufnahme der Gnosis in die Esoterik (= Neugnosis) durchdringen heute wieder vermehrt dualistische Weltanschauungen die Gesellschaft.

In der Kirchengeschichte gab es immer wieder Gruppen, die dem Dualismus anhingen, zum Beispiel die Katharer. Auch heute finden wir in vielen esoterischen und fernöstlichen Lehren Elemente des Dualismus wieder.

Kritik

Das Gedankengut des Dualismus ist für uns abzulehnen, da es einerseits dem Glauben an den Einen Gott widerspricht (da der Dualismus ja meist eine Art "Gegengott" postuliert) und andererseits persönlich in eine tiefe Mutlosigkeit und Heils-Verzweiflung führen kann. Wir Katholiken verkünden entschieden den guten Gott, der jedes Menschen Heil will - aber seine Freiheit achtet; und Jesus den Erlöser, der uns persönlich in die Freiheit führt.