Die sieben Worte Jesu am Kreuz

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Die sieben Worte Jesu am Kreuz
(Quelle: Gotteslob 1975, Nr. 776, S. 773-778)
XII. Kreuzwegstation.jpg

Eröffnung

Lied über die sieben Worte Jesu am Kreuz: Nr. 187, 1. Str.

V. Herr, wir wollen die Worte betrachten, die du in der Stunde deines Todes gesprochen hast.

A. Himmel und Erde werden vergehn; / aber deine Worte werden nicht vergehn.

V. Heute, da ihr meine Stimme hört, verschließt nicht euer Herz.

A. Himmel und Erde werden vergehn; / aber deine Worte werden nicht vergehn.

V. Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben; du allein hast Worte des ewigen Lebens.

A. Himmel und Erde werden vergehn; I aber deine Worte werden nicht vergehn.

ERSTES WORT: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun

Lied Nr. 187, 2. Str.

L. Sie kamen zu der Stelle, die Kalvaria (Schädel) genannt wird. Dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken. Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. (Lk: 23,33.34a)

V. Jesus erlebt das Böse, das Menschen tun, am eigenen Leib. Soldaten töten ihn auf grausame Weise. Er bittet für sie um Vergebung. Und er entschuldigt sie vor dem Vater. Für ihn gehören die Bösen zu den Menschen, die sein Erbarmen brauchen. Es fehlt ihnen an Erkenntnis. - Auch wir sollen vergeben und um Vergebung bitten.

STILLE

V. Stephanus sah Jesus zur Rechten Gottes und sprach: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an.

A. Vergib uns unsere Schuld, / wie auch wir vergeben unsem Schuldigem.

V. Herr Jesus Christus, du hast uns am Kreuz ein Beispiel gegeben, dass wir verzeihen sollen. Lass uns dir ähnlich werden wie dein Zeuge Stephanus, und gib uns die Kraft, denen zu vergeben, die uns Böses tun.

A. Denn du bist gütig und freundlich / zu uns allen, die wir Sünder sind. / Wir preisen dich in Ewigkeit.

ZWEITES WORT: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein

Lied Nr. 187, 3. Str.

L. Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, sagte: Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten, dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in deiner Macht als König kommst! Jesus erwiderte ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. (Lk 23,41—43)

V. Jesus ist unser Bruder. Er ist "Immanuel", der "Gott mit uns". Mit den Verbrechern geht er bis in den Tod. - Weil er mit uns geht, können wir auch mit ihm gehen. Sein Weg führt ins Leben. Das ist auch unser Weg.

STILLE

V. Wenn wir mit Christus gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben.

A. Wenn wir untreu sind, so bleibt er doch treu; / denn er kann sich selbst nicht verleugnen.

V. Herr Jesus Christus, du hast das Los des Sterbens mit allen Menschen geteilt. Lass uns an deine Verheißung glauben, dass wir mit dir leben werden. Sei du mit uns in der Stunde des Todes.

A. Denn du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. / Wir preisen dich in Ewigkeit.

DRITTES WORT: Dies ist dein Sohn - dies ist deine Mutter

Lied Nr. 187, 4. Str.

L. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, dies ist dein Sohn. Dann sagte er zu dem Jünger: Dies ist deine Mutter. (Joh 19,26-27a)

V. Jesus sagt den beiden Menschen, die ihm am nächsten stehen, dass auch sie einander nahestehen. Durch ihn sind sie miteinander verwandt. - Im Blut Jesu sind auch wir miteinander verwandt, und auch der Fernste ist unser Bruder.

STILLE

V. Einer ist euer Meister. Ihr alle aber seid Brüder.

A. Nehmt einander an, / wie auch Christus uns angenommen hat.

V. Herr Jesus Christus, deine Mutter ist auch unsere Mutter, deine Brüder sind unsere Brüder. Lass uns so leben, wie es dieser "Gemeinschaft der Heiligen" entspricht.

A. Denn du bist der Stammvater eines neuen Volkes, / das von deinem Fleisch und Blut ist. / Wir preisen dich in Ewigkeit.

VIERTES WORT: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen

Lied Nr. 187, S. Str.

L. Um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lema sabachtáni? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Er ruft nach Elija. (Mt 27,46-47)

V. Der Mensch Jesus von Nazaret, Sohn Gottes und Sohn Marias, hängt ganz allein zwischen Himmel und Erde. Alle Einsamkeit und alle Hoffnungslosigkeit des Lebens ist hier wie in einem Brennpunkt zusammengefasst. Die Grenze, an der das Unmenschliche beginnt, ist überschritten. Jesus schreit in Worten, die der ganzen Menschheit gehören: "Eli, Eli, lema sabachtáni!"

STILLE

V. Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet.

A. Wenn ich von der Erde erhöht bin, / werde ich alle an mich ziehen.

V. Herr Jesus Christus, du bist hinabgestiegen in die Hölle der Einsamkeit und Gottverlassenheit. Hilf uns, die "Abwesenheit Gottes" zu ertragen. Hilf uns, dass wir nie aufhören, nach Gott zu rufen.

A. Denn du kennst die Not der Menschen. / Du hast sie an dich gezogen. / Wir preisen dich in Ewigkeit.

FÜNFTES WORT: Ich bin durstig

Lied Nr. 187,6. Str.

L. Weil Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, sagte er, damit die Schrift erfüllt wurde: Ich bin durstig. Es stand dort ein Gefäß mit Essigwasser; sie steckten einen Schwamm, der damit gefüllt war, auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. (Joh 19,28-29)

V. Alle Sehnsucht dieser Erde ist enthalten in dem Wort: "Ich bin durstig." Und alle Enttäuschung ist in dem Essig, der die Lippen Jesu benetzte. - Die Sehnsucht des Menschenherzens ist größer als die Erfüllung, wie die Erde sie geben kann.

STILLE

V. Meine Kehle ist trocken wie eine Scherbe; sie reichen mir Essig für den Durst.

A. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, / denn sie werden gesättigt.

V. Herr Jesus Christus, du rufst die Dürstenden zum Wasser des Lebens. Führe uns zu dieser Quelle und stille den Durst.

A. Denn du wirst alle Sehnsucht erfüllen. / Du hast uns die Freiheit der Kinder Gottes erworben. / Wir preisen dich in Ewigkeit.

SECHSTES WORT: Es ist vollbracht

Lied Nr. 187,7. Str.

L. Als Jesus von dem Essigwasser genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! (Joh 19,30a)

V. In diesem Wort verkündet Jesus das Geheimnis seines Todes. Der Ostertag leuchtet in ihm auf. Im Augenblick des Todes ist das Leben geboren. - Nicht nur vom Ende des Leidens spricht Jesus, sondern vom Weg zum Leben, den er freigemacht hat.

STILLE

V. Wenn das Weizenkorn in die Erde fällt und stirbt, bringt es viele Frucht.

A. Aufleben soll euer Herz für immer, / denn der Herr hat das Werk vollbracht.

V. Herr Jesus Christus, du hast den Weg freigemacht aus dem Tod zum Leben, aus der Finsternis in das Licht. - Hilf uns, als Kinder des Lichtes zu leben.

A. Denn du führst dein Volk zum Leben. / Wir preisen dich in Ewigkeit.

SIEBTES WORT: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist

Lied Nr. 187, 8. Str.

L. Die Sonne verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riss mitten durch, und Jesus rief laut: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Nach diesen Worten starb er. (Lk 23, 45—46)

V. Noch einmal ruft Jesus den Vater. Er vertraut sich ihm ganz an. Es war seine Speise, den Willen dessen zu tun, der ihn gesandt hat. Sein Wort am Kreuz offenbart dieses Geheimnis seiner Person. - Auch wir sollen so sprechen, im Leben und in der Stunde des Todes. STILLE

V. Christus war für uns gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.

A. Wer den Willen meines Vaters tut, / der ist mir Mutter, Schwester und Bruder.

V. Herr Jesus Christus, du hast dich ganz dem Vater anvertraut, im Leben und im Tod. - Lass uns dir ähnlich werden, damit der Wille des Vaters auch an uns geschehe.

A. Denn du bist der Sohn des Vaters, / der Bote seines Willens. / Wir preisen dich in Ewigkeit.

Abschluss

V. Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung. (Nr. 205,1)

A. Im Kreuz ist Heil / im Kreuz ist Leben / im Kreuz ist Hoffnung.

V. Dein Kreuz, o Herr, verehren wir, und deine Auferstehung preisen wir.

A. Im Kreuz ist Heil ...

V. Denn seht, durch das Holz des Kreuzes kam Freude in alle Welt.

A. Im Kreuz ist Heil ...

V. Sei gegrüßt, o Kreuz des Herrn, du unsere einzige Hoffnung.

A. Im Kreuz ist Heil ...

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