Dialog

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Dialog (dt.: Wortwechsel) ist eine klassische Literaturform, ein Prinzip der Kommunikation und auch eine Methode des Erkenntnisfortschritts.

Abgesehen vom Werk Platons, sind in der christlichen Literatur der Dialogo der Katharina von Siena und in der wissenschaftlichen Literatur die Dialoge von Galilei besonders bekannt geworden.

Das Christentum wird im weitestens Sinne vom Gedanken des Anspruchs Gottes und der Antwort des Menschen beherrscht, wie schon im Judentum vorgezeichnet, aber durch die Inkarnation des ewigen Wortes des Vaters, Christus, völlig unüberbietbar geworden.

Seither sucht insbesondere die Mystik, immer tiefer in einen Dialog der Seele mit Gott einzudringen. Des Missionsbefehls Jesu wegen war es aber auch dem Apostolat der Kirche von Anfang an aufgegeben, in einen Dialog mit der heidnischen Umwelt einzutreten.

Der heilige Augustinus von Hippo sagt: "Es ist ein größerer Ruhm, die Kriege mit dem Wort zu töten als die Menschen mit dem Eisen: und wahrer Ruhm ist es, Frieden durch Frieden zu erlangen" (Aug. Epist. CCXXIX, 2; PL 1019). <ref>Weihnachtsansprachen Papst Johannes' XXIII.#1959.</ref>

Unter den Bedingungen des Neuheidentums (siehe: Art. im LThK 2 von J. Ratzinger) sind die Methoden des Dialogs schwerer und leichter geworden; a.) schwerer, weil die Bortschaft Jesu den "Leuten" noch bekannt vorkommt und Fehldeutungen schwer auszugleichen sind; b.) leichter, weil unter den Bedingungen der Religionsfreiheit nur noch das Zeugnis zählt, das angesichts der Krise des Humanismus nur immer glaubwürdiger werden wird.

Sorgfältig vom Dialog zu unterscheiden ist die rhetorische Dialektik, die, wie am Beispiel klassischer Redekunst zu zeigen ist, nur über den Gegner triumphieren will - und der ihr ähnliche Indifferentismus, bei dem Gespräche nur geführt werden, um eine allgemeine Unvereinbarkeit der Positionen zu bestätigen, die "alle" zum Gehorsam gegenüber einem 'Toleranzdogma' zwingen sollen.

Die Angst der Andersdenkenden vor einem aufrichtigen Dialog mit bekennenden Christen hat nicht zuletzt moralische Ursachen, da ja -- schon gefühlsmäßig -- mehr für die sakramentale Osterbotschaft spricht als gegen sie; diese aber hat Folgen für das Leben. Mithin will der "Gesprächsgegner" den Dialog regelmäßig dann abbrechen, wenn er für ihn ungemütlich wird.

Weblinks

Anmerkungen

<references />