Diakon: Unterschied zwischen den Versionen

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* [http://www.diakon.at/ Arbeitsgemeinschaft der ständigen Diakone Österreichs]
 
* [http://www.diakon.at/ Arbeitsgemeinschaft der ständigen Diakone Österreichs]
 
* [http://www.diakone.de/ Ständige Diakone in Deutschland]
 
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Version vom 23. März 2011, 14:00 Uhr

Diakone

Das Diakonat ist ein Teil der drei Ämter Christi und ist die erste sakramentale Weihestufe.

Priesteramtskandidaten werden vor ihrer Priesterweihe zum Diakon geweiht und damit Kleriker. Jede Teilhabe am kirchlichen Dienst im Klerus setzt das Diakonat voraus; auch Priester und Bischöfe bleiben Diakone, empfangen mit den weiteren Weihestufen jedoch besondere Vollmachten. Der Dienstalltag des Klerikers ist sogar stark überwiegend von diakonalen (administrativen, karitativen, katechetischen) Tätigkeiten geprägt, die unreflektiert zum priesterlichen Berufsbild gezählt werden, aber das Diakonat als Grundlage des Priestertums darstellen.

Darüberhinaus hat das Zweite Vatikanische Konzil das Amt des ständigen Diakons als eigenständiges Amt der Kirche wiederhergestellt, das auch verheirateten Männern offen steht. Dieser Diakonat kann in Nebenberuf, aber auch im Hauptberuf ausgeübt werden. Der Begriff "Diakon" stammt vom griechischen Verb diakonein ab und bedeutet "dienen". Der Diakon ist zwar Kleriker, aber er repräsentiert nicht die Autorität Christi derart, wie es für bestimmte Vollzüge in persona Christi erforderlich ist (Eucharistie, Buße).

Geschichte des Diakonats

Don Francesco Moraglia, Professor für systematische Theologie (Genua) schreibt in einem vom Vatikan veröffentlichten Beitrag:

"Der Diakonat an sich, als ständiges Amt, das nicht das Priesteramt zum Ziel hat, verschwindet in der westlichen Welt, nachdem er bis zum 5. Jh. von großer Bedeutung gewesen war. Ab der Zeit wurde die erste Stufe des Priesteramtes – vor allem auf Grund der zunehmenden Teilnahme der Priester am Seelsorgerleben – langsam zu einer einfachen Vorstufe, um die Hauptstufe zu erklimmen: das Priesteramt. Es ist daher leicht zu verstehen, dass der Diakonat aus theologischer Sicht und als seelsorgerisches Amt praktisch erlahmte, ja fast versteinerte.
Dieser Situation versuchte bereits im 16. Jh. das Konzil von Trient entgegenzuwirken, doch ohne Erfolg; erst das Zweite Vatikanische Konzil hat es geschafft, in der zweiten Hälfte des 20. Jh. den Diakonat als „großes, eigenständiges und ständiges Amt in der Rangordnung…" zu unterstreichen."<ref>Francesco Moraglia: Der heilige Laurentius. Erster Diakon der römisch-katholischen Kirche, Beitrag vom 19. Februar 2000.</ref>

Beim Zweiten Vatikanum steht in der Dogmatischen Konstitution Lumen Gentium im Kapitel 29, dass „…den Diakonat, mit Einverständnis des Papstes der katholischen Kirche, auch Männer reifen Alters annehmen können, die in Ehe leben, ebenso wie geeignete junge Männer, die jedoch das Gesetz des Zölibates einhalten müssen."

Voraussetzung für das Diakonat in der katholischen Kirche

Grundsätzlich muss ein Bewerber für das Diakonat ein römisch-katholischer Mann sein.

Ein unverheirateter Mann, der sich zum Zölibat verpflichtet, muss 23 Jahre alt sein.

Ein verheirateter Mann, der das Diakonat anstrebt, muss mindestens 35 Jahre alt sein. Die Ehefrau muss das Einverständnis geben. Wenn die Ehefrau sterben sollte, muss der Ehemann allerdings im zölibatären Lebensstand bleiben.

Aufgaben

Diakone mit Dalmatik

Diakone leisten primär einen Dienst am Nächsten und helfen Menschen in Notsituationen. Sie können auch teilweise liturgische Aufgaben übernehmen und dürfen bei der Hl. Messe, sofern es nützlich erscheint (pro opportunitate - vgl. IGMR Nr. 65), predigen, die Hl. Eucharistie spenden. Auch Taufen, Eheschließungen und Beerdigungen darf der Diakon vornehmen, außerdem Segnungen wie z.B. Weihwasser.

Es ist aber nicht möglich, dass Diakone die sakramentale Lossprechung erteilen oder die Krankensalbung spenden oder auch die Hl. Eucharistie als Vorsteher feiern. Für diese und andere Vollzüge ist der speziell priesterliche Weihecharakter erforderlich, der ein besonderes Band zwischen Christius und dem Priester begründet.

Kleidung der Diakone

Die Kleiderordnung der Diakone außerhalb der Liturgie legt die zuständige Bischofskonferenz fest. In Deutschland gilt die Kleidervorschrift der Kleriker für die Ständigen Diakone mit Zivilberuf nicht.<ref>vgl. Partikularnorm Nr. 5 der Deutschen Bischofskonferenz zu c. 284 CIC Kirchliche Kleidung der Geistlichen</ref>

Diakonat der Frau?

Immer wieder wird von einigen theologischen Strömungen die Behauptung aufgestellt, dass es in der Urkirche einen sogenannten "Diakonat der Frau" gegeben habe. Dabei beruft man sich auf einige Frauen aus der Bibel, die man in Zusammenhang mit einem angeblich vorhandenen Diakonat der Frau in der Urkirche bringen möchte. Insbesonders auf eine Stelle des Römerbriefes (16,1 ff) beruft man sich dabei, wo von Phoebe, der "Dienerin der Gemeinde von Kenchreä" die Rede ist. Der Luganer Dogmatiker Manfred Hauke schreibt in dem Buch "Das Weihesakrament für die Frau - eine Forderung der Zeit?": "Die Mehrheit der Kommentatoren (jedweder Couleur) betont aber, es bleibe zweifelhaft, ob angesichts der beginnenden Entwicklung der kirchlichen Ämter bereits von einer 'Diakonin' im technischen Sinn entsprochen werden könne. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die Worte 'Dienst' und 'dienen' im Neuen Testament einen großen Bedeutungsumfang besitzen."

Zwar gab es im Altertum Diakonissen, jedoch nicht im sakramentalen Sinn. Diese hatten die Aufgabe z.B bei einer Frauentaufe zu helfen. Da die Täuflinge entkleidet, mit dem ganzen Körper untergetaucht wurden, waren es diese "Diakonissen", welche den Täufling durch das Taufbecken (Baptisterium) führten und den ganzen Körper dieser Frau mit Öl salbten. Es ist klar, dass dies kein Mann vollzog.

Es zeigt sich auch, dass es weder in der Kirche des Ostens (Ignatius von Antiochien, Polykarp) noch in der des Westens (Tertullian, Hippolyt) irgendwelche Spuren für einen möglichen Diakonat gibt. Auch die Ägypter Klemens von Alexandrien oder Origenes kennen keine weiblichen Diakone.

Aimé-Georges Martimort, ein Altmeister der Liturgiewissenschaft, folgert aus diesem Befund: "Hätte die apostolische Zeit weibliche Diakone eingesetzt, dann wäre eine solche Tradition in der darauffolgenden Zeit fortgesetzt und wahrscheinlich entfaltet worden" (M. Hauke, Das Weihesakrament für die Frau).

Logisch ist, dass bei einer Zulassung des Diakonats für die Frau auch die Weihe zur Priesterin und Bischöfin möglich ist. Die Beispiele bei den Anglikanern und bei den Altkatholiken haben dies gezeigt. Das ergibt sich auch aus der Einheit des Weihesakramentes, da sowohl der Diakonat als auch die Priesterweihe Ausgliederungen der bischöflichen Vollmacht sind. "Beide haben Anteil an dem einen Weihesakrament, an der eine Sendung der Apostel, die in einem vollen Umfang ausgeübt wird von den Bischöfen als Nachfolgern der Apostel" (Lumen Gentium, 20 f. und 28-29).

Die Studie der Internationalen Theologenkommission des Vatikans hat im Jahre 2003 dazu folgendes festgestellt:

"Was die Ordination von Frauen zum Diakonat betrifft, sei angemerkt, dass sich aus dem bisher Dargelegten zwei wichtige Hinweise ergeben:

  1. Die Diakonissen, die in der Überlieferung der frühen Kirche erwähnt werden, sind - entsprechend dem, was der Ritus der Einsetzung und die ausgeübten Funktionen nahelegen - nicht schlicht und einfach mit den Diakonen gleich zu setzen.
  2. Die Einheit des Weihesakraments, in der klaren Unterscheidung zwischen den Dienstämtern des Bischofs und des Presbyter auf der einen und dem diakonalen Dienstamt auf der anderen Seite, wird durch die kirchliche Tradition stark betont, vor allem durch die Lehre des II. Vatikanum und die nachkonziliare Lehre des Lehramts." (vgl. [1])

Wenig beachtet wurde in der Diskussion bislang, dass die partielle Zuweisung des früheren Subdiakonats zum Laienstand (in Form einer Beauftragung für Lektor und Akolyth, vgl. Motu proprio Ministeria quaedam vom 15.08.1972, § 9 IV) möglicherweise eine pastorale Dienstfunktion eröffnet, insbesondere für Ordensfrauen und Laienschwestern (Jungfrauenweihe), die mit klareren Konturen als bisher (Pastoralreferentin), am Ort des Subdiakonats eingerichtet werden könnte.

Päpstliche Schreiben

Paul VI.

Johannes Paul II.

Benedikt XVI.

Literatur

  • Manfred Hauke: Das Weihesakrament für die Frau - eine Forderung der Zeit?, Respondeo Siegburg, ISBN 3-87710-281-6
  • Leo Scheffczyk (Hsgr.): Diakonat und Diakonissen, Eos-Verlag St. Ottilien 2002(376 Seiten; ISBN 3-8306-7119-9)
  • Sabine Düren: Diakonat der Frau ?, Fragen zur Stellung der Frau in der Kirche Stella Maris Verlag 2000 (72 Seiten; ISBN 3-934225-06-3)

Weblinks

Anmerkungen

<references />