Conforto, letizia e giusto (Wortlaut)

Aus kathPedia
Version vom 15. März 2018, 13:04 Uhr von Oswald (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „<center> Ansprache <br> {|align="center" cellpadding=5px; !bgcolor="silver"|'''Conforto, letizia e giusto ''' |} unseres Heiligen Vaters <br> [[P…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen
Ansprache
Conforto, letizia e giusto

unseres Heiligen Vaters
Pius XII.
an die Männer der Katholischen Aktion Italiens anläßlich des 25jährigen Jubiläums der Vereinigung
Die religiös-sozialen Aufgaben des katholischen Mannes
7. September 1947

(Offizieller italienischer Text: AAS 39 [1947] 425-431)

(Quelle: Arthur Fridolin Utz OP, Joseph-Fulko Groner O.P, Hrsg.: Aufbau und Entfaltung des gesellschaftlichen Lebens, Soziale Summe Pius' XII. (1939-1958), Übersetzerkollegium: Herausgeber und Franz Schmal u. H. Schäufele, Paulus Verlag Freiburg/Schweiz 1954; Imprimatur Friburgi Helv., die 5. Maii 1954 N. Luyten O.P. Imprimatur Friburgi Helv., die 29. Junii 1954 R. Pittet, v.g.; Band I, S. 132-140; Nrn. 301-329)

Allgemeiner Hinweis: Was bei der Lektüre von Wortlautartikeln der Lehramtstexte zu beachten ist


Einleitung

Trost, Freude und berechtigte Genugtuung erfüllen Unser Herz, geliebte Söhne, da Wir Euch heute hier in gedrängten Scharen vor Uns versammelt sehen; eine eindrucksvolle Schar, gleich einem wogenden Meer, dessen Wellen bis an den Vorraum des größten Tempels der Christenheit branden.

Uns, die Wir Euch mit väterlicher Freude grüßen, erscheint Ihr wie die Personifizierung eines Rufes der Dankbarkeit, der aus der Tiefe Eures Herzens zum allmächtigen Gott emporsteigt für all das Gute, das er in den letzten fünfundzwanzig Jahren vermittels der Männer der Katholischen Aktion gewirkt hat. Es genügt ein schneller Blick auf die Ziele Eurer Vereinigung: religiöse und sittliche Vervollkommnung der Mitglieder und deren soziale und staatsbürgerliche Schulung gemäß den Lehren der Kirche, Förderung des christlichen Lebens und Verteidigung der Kirche in allen ihren Äußerungen, Wiederherstellung des Reiches Christi in der Familie, in der Schule, in den öffentlichen Einrichtungen, im ganzen wirtschaftlichen und sozialen Leben. Ein solcher Blick, sagen Wir, auf Euer Programm genügt, um die Erinnerung wachzurufen an all das, was Ihr im Geiste lebendigen Glaubens unter Überwindung von Schwierigkeiten und unter Auseinandersetzungen mit Widerwärtigkeiten gewagt, geschafft und erreicht habt.

Euer Dank gilt nächst Gott auch Euren Führern sowohl aus der kirchlichen Hierarchie wie aus dem Laienstande, vor allem Unserem unvergesslichen Vorgänger Pius XI., dem Gründer und Vater Eurer Organisation, dann auch den andern, den Lebenden und hier Gegenwärtigen nicht minder wie den bereits Verstorbenen. Ihr kennt ihre Namen, welche die Annalen der Katholischen Aktion immer ehrenvoll festhalten werden und die mit den drei Euch so wohlbekannten Worten gekennzeichnet sind: Männer des « Gebetes », des reichen religiösen Innenlebens, Männer der « Tat », des unermüdlichen Einsatzes für die katholische Sache, Männer des « Opfers », der hochherzigen Hingabe an Christus, an die Kirche, an das Papsttum.

Aber mehr noch als die Bezeugung Eurer Dankbarkeit und Eurer Genugtuung für das schon Erreichte ist diese Eure Zusammenkunft der Ausdruck eines zähen Willens, hart wie Granit, einer Bereitschaft, welche Gegenwart und Zukunft umfasst und aus starken Grundsätzen, klarer Sicht, festen Entschlüssen hervor wächst. Euer fünfundzwanzigster Jahrestag ist für Euch nicht bloß ein erreichtes Ziel, das zu befestigen ist, sondern eine Schwelle zu neuem Vorwärtsschreiten, einem weiteren und umfassenderen Gesichtskreise entgegen. Ein solcher Wille ist wahrhaft notwendig in der gegenwärtigen Stunde.

Wir haben vor fünf Jahren, ebenfalls im Monat September, ausführlich über den Mann der Katholischen Aktion und seine Mitarbeit an der religiösen Wiedergeburt der Gesellschaft, über seinen Einfluss auf die Familie, auf das Berufsleben und auf die Außenwelt gesprochen. Die Pflichten, die Wir damals behandelten, stellen sich Euch auch heute mit einer Dringlichkeit, die man sich schwerlich größer vorstellen könnte. Jede dieser Pflichten - und es sind nicht wenige - drängt gebieterisch und fordert ihre gewissenhafteste Erfüllung, nicht selten durch wahrhaft heldenmütige Taten. Es ist keine Zeit zu verlieren.

Die Zeit des Überlegens und des Planens ist vorüber. Die Stunde des Handelns hat geschlagen. Seid Ihr bereit?

Die einander gegenüberstehenden Fronten auf religiösem und sittlichem Gebiet zeichnen sich immer klarer ab. Die Stunde der Bewährung ist da. Der harte Wettstreit, von dem der hl. Paulus spricht, ist entbrannt. Die Stunde verlangt die Anspannung aller Kräfte. Selbst wenige Augenblicke können den Sieg entscheiden. Schaut auf Euer Mitglied Gino Bartali, ein Mitglied der Katholischen Aktion: Schon wiederholt hat er das begehrte « Band » errungen. Laufet auch Ihr in diesem Wettstreit der Ideen so, dass Ihr einen viel edleren Siegespreis erkämpfet: « Sic currite, ut comprehendatis » - « Laufet so, dass ihr ihn erlangt » (1 Kor. 9, 24).

I. Die fünf wichtigsten Punkte der Bewährung des Mannes in der Zeit

Welches sind für Euch Männer der Katholischen Aktion die wichtigsten Punkte in dieser Bewährung, die hauptsächlichen Kampfplätze Eures Wirkens? Wir glauben vor allem folgende fünf kurz angeben zu sollen:

1. Religiöse Bildung

Tiefe, gediegene Kenntnis des katholischen Glaubens, seiner Wahrheiten, seiner Geheimnisse und seiner göttlichen Kräfte. Man hat den Ausdruck von der « Blutarmut des religiösen Lebens » geprägt. Er ertönt wie ein Alarmruf. Diese Blutarmut, die in allen Schichten herrscht, sowohl bei den Gebildeten wie bei den Handarbeitern, rührt in erster Linie von einer häufig vollständigen Unkenntnis in religiösen Dingen her. Diese Unkenntnis muss bekämpft, ausgerottet und überwunden werden. Diese Aufgabe kommt vorzüglich dem Klerus zu, und deshalb beschwören Wir Unsere ehrwürdigen Brüder im Episkopat, nichts zu unterlassen, damit die Priester einer so schweren Verpflichtung gerecht werden.

Aber dann ist es auch Eure Sache, geliebte Söhne, die Kirche bei dieser Arbeit zu unterstützen. Nähret vor allem selbst Geist und Herz mit der wesentlichen Nahrung des katholischen Glaubens, so wie er sich Euch darbietet in der ganzen lebendigen Lehre der Kirche, in den Heiligen Schriften, deren Urheber der Heilige Geist selbst ist, in der heiligen Liturgie, in den approbierten Andachten und in der gesamten gesunden religiösen Literatur. Tragt also die Wahrheit dieses Glaubens hinaus und verbreitet sie in jeder Stadt, in jedem Dorf, in jedem, auch dem entlegensten Winkel Eures schönen Landes, so wie die Luft des Lebens, die überall hindringt und alles umfasst und umhüllt. Verbreitet sie besonders unter denen, die durch unglückliche Umstände in Unglauben gefallen sind.

2. Heiligung der Sonn- und Feiertage

Der Sonntag muss wieder der Tag des Herrn, der Anbetung und der Verherrlichung Gottes, des heiligen Messopfers, des Gebetes, der Ruhe, der Sammlung und der Besinnung, des heiteren Zusammenseins im Familienkreise werden. Eine schmerzliche Erfahrung hat gezeigt, dass für nicht wenige, auch unter denen, die während der ganzen Woche ehrlich und unverdrossen arbeiten, der Sonntag zum Tag der Sünde geworden ist.

Macht Euch demnach mit allen Euren Kräften für die Abwehr stark, damit ein grober Materialismus, die Sucht nach weltlichen Vergnügungen, die roheste sittliche Verderbnis in Schriften und Darbietungen sich nicht des Sonntags bemächtigen, um von seinem Antlitz das göttliche Siegel auszulöschen und die Seelen in Sünde und Irreligiosität zu stürzen. Wahrhaftig, der Ausgang des Kampfes zwischen dem Glauben und dem Unglauben wird großenteils davon abhängen, was die eine und die andere der widerstreitenden Fronten aus dem Sonntag zu machen verstehen. Wird er weiter auf seiner Stirn klar und leuchtend den heiligen Namen des Herrn tragen oder wird er gottlos verdunkelt und vernachlässigt werden? Hier wartet Euer ein weites Arbeitsfeld. Geht tapfer ans Werk und tragt dazu bei, den Sonntag Gott, Christus, der Kirche, dem Frieden und dem Glück der Familie wiederzugeben.

3. Die Rettung der christlichen Familie

Italien muss das erhalten werden, was immer sein Stolz und seine Kraft war die christliche Mutter. Die christliche Erziehung der Jugend muss erhalten bleiben und folglich auch die christliche Schule. Gewahrt bleiben muss das christliche Heim, der Fels der Gottesfurcht, der unverbrüchlichen Treue, der Zucht, der Liebe und des Friedens, wo jener Geist herrscht, von dem in Nazareth das Haus Josephs, Eures himmlischen Patrons, erfüllt war.

Die christliche Familie retten, das gerade ist die vorwiegende Sendung des katholischen Mannes. Vergesst nicht: von dem, was er ist und von dem, was er will, hängt nicht weniger als von der Frau selbst, das Schicksal der Mutter und der italienischen Familie ab.

4. Soziale Gerechtigkeit

Wir bekräftigen das, was Wir noch jüngst darüber gelegentlich ausgeführt haben. Für die Katholiken ist der Weg, den sie bei der Lösung der sozialen Frage zu befolgen haben, klar von der Lehre der Kirche vorgezeichnet und der Segen Gottes wird auf Eurer Arbeit ruhen, wenn Ihr Euch keinen Schritt von diesem Wege entfernt. Ihr habt es nicht nötig, Scheinlösungen zu ersinnen und mit leicht hingeworfenen und hohlen Phrasen Scheinerfolgen nachzujagen. Wonach Ihr aber streben müsst und könnt, ist eine gerechtere Verteilung des Reichtums. Das ist und bleibt ein programmatischer Punkt der katholischen Soziallehre.

Gewiss bringt der natürliche Lauf der Dinge es mit sich, - und das ist weder wirtschaftlich noch sozial anormal -, dass die Güter der Erde innerhalb gewisser Grenzen ungleich verteilt sind. Aber die Kirche widersetzt sich einer Anhäufung dieser Güter in den Händen von verhältnismäßig wenigen übermäßig Reichen, während weite Kreise des Volkes zu Armut und zu einer menschenunwürdigen wirtschaftlichen Lage verurteilt sind.

Eine gerechtere Verteilung des Reichtums ist deshalb ein hohes soziales Ziel, würdig Eurer Anstrengungen. Seine Erreichung setzt jedoch voraus, dass die einzelnen und die Gemeinwesen für die Rechte und Bedürfnisse der anderen das gleiche Verständnis zeigen, das sie für ihre eigenen Rechte und Bedürfnisse besitzen. Diesen Sinn in Euch zu pflegen und auch bei den anderen zu erwecken, ist eine der vornehmsten Aufgaben der Männer der Katholischen Aktion.

5.

Im gleichen Geiste muss ein anderes sittliches Empfinden seine Erneuerung erfahren: Die Rechtschaffenheit und Wahrhaftigkeit im menschlichen Zusammenleben, das Bewusstsein der Verantwortung für das Gemeinwohl. Es ist beunruhigend zu sehen, bis zu welchem Grade als Folge der unglaublichen Erschütterungen des Krieges und der Nachkriegszeit Treue und Glauben im wirtschaftlichen und sozialen Leben verloren gegangen sind. Was sich auf diesem Gebiete zeigt, ist nicht nur ein äußerlicher Charakterfehler, sondern eine schwere innere Krankheit, eine geistig-sittliche Vergiftung, die auch großenteils die Ursache der religiösen Blutarmut ist.

Das wirtschaftliche und finanzielle Chaos, das von jeder großen Katastrophe hervorgerufen wird, hat die Gier nach Gewinn, die zu üblen Machenschaften und Spekulationen zum Schaden der ganzen Bevölkerung führt, angereizt und verschärft. Wir haben stets solche Machenschaften, woher sie auch kommen mochten, getadelt und verurteilt, ebenso wie jeden unerlaubten Handel, jede Fälschung, jede Nichtbeachtung der gerechten, vom Staat zum Besten des Gemeinwohls erlassenen Gesetze.

Es ist deshalb Aufgabe der Männer der Katholischen Aktion, an der Heilung dieses Übels mit Wort und Beispiel mitzuarbeiten, vor allem durch das persönliche Beispiel und dann auch durch stärkere Beeinflussung der öffentlichen Meinung.

II. Weisungen für die Zukunft

Wir glauben, diese Eure Absichten, für deren Durchführung Ihr schon mit Eifer arbeitet, nicht besser zusammenfassen zu können als mit dem Leitspruch, den Ihr Euch selbst erwählt habt: « Kirche, Familie, Arbeit », ein Motto, das Euch in den nächsten fünfundzwanzig Jahren Eurer Verbandstätigkeit und darüber hinaus begleiten wird. Inzwischen prägt bei Beginn dieser zweiten Periode Euren Herzen die nachfolgenden Mahnungen ein:

1. Seid großherzig! Wo immer Ihr einem aufrichtigen guten Willen, Tätigkeit, Einsicht, Eignung für die Sache Christi und der Kirche begegnet, sei es in Euren eigenen Reihen, sei es außerhalb der Katholischen Aktion, auch wenn sie unter neuen, aber gesunden Formen des Apostolates erscheinen, freut Euch daran, hindert sie nicht, sondern haltet gute Freundschaft mit ihnen und unterstützt sie, wo immer Eure Unterstützung möglich und erwünscht ist oder erwartet wird. Die Bedürfnisse, für welche die Kirche in der Gegenwart sorgen muss, sind so zahlreich und dringend, dass jede Hand willkommen ist, die ihre edelmütige Mitarbeit anbietet.

2. Tragt stets lebendig in Geist und Herz das Ideal, dessen Größe aus dem kraftvollen Rhythmus Eures « Hymnus » widerklingt: Nicht nur Verteidigung, sondern auch Eroberung. Zweifellos ist der Schutz und die Erhaltung des augenblicklichen Bestandes der katholischen Kräfte in Eurem Volk schon an sich ein verdienstliches Unternehmen. Man pflegt indessen zu sagen, dass derjenige, der sich nur immer auf die Verteidigung beschränkt, langsam verliert. Und in der Tat will die Katholische Aktion mehr als ein bloßer Zusammenhalt der treuen Katholiken sein. Ihr letztes Ziel ist, das Verlorene wiederzugewinnen und auf neue Eroberungen auszugehen. Ihr dürft Euch deshalb nicht zufrieden geben, bis die Kreise der Gebildeten und der Teil der Arbeiter, die durch unglückliche Umstände sich von Christus und der Kirche entfernt haben, den Weg der Heimkehr gefunden haben.

Schließt Euch also nicht innerlich ab, sondern dringt vor in fremde Reihen, um die Augen der Irregeleiteten und Betrogenen für die Reichtümer des katholischen Glaubens zu öffnen. Bisweilen trennen nur Missverständnisse, häufiger aber noch eine vollständige Unwissenheit sie von Euch. Nicht wenige unter ihnen erwarten vielleicht von Euch ein liebevolles Herz, eine offene Klärung, ein befreiendes Wort. In der Kunst der Menschengewinnung könnt Ihr auch von Euren Gegnern einiges lernen. Besser noch, lernet von den Christen der ersten Jahrhunderte ! Nur so, durch stets neue Methoden des Eindringens in die Heidenwelt, konnte die Kirche aus kleinen Anfängen wachsen und fortschreiten, manchmal unter unaussprechlichen Mühsalen und Martyrien, dann wieder durch Jahrzehnte größerer oder geringerer Ruhe und mehr oder minder freien Aufatmens, bis sich nach drei Jahrhunderten das mächtige Imperium besiegt erklären und mit der Kirche Frieden schließen musste.

Das ist wohl wahr, wird mancher sagen, aber die Kirche war damals jung. - Die Kirche ist stets jung ! Sie, die Macht und Kraft Gottes, die immerwährende Hüterin und Ausspenderin des Göttlichen in der Welt, kann nicht im Laufe der Zeiten dem Alter erliegen, sondern sie lebt, unbefleckt von jedem Irrtum, ein unzerstörbares Leben und gewinnt stets von neuem nach dem Willen und mit der Gnade desjenigen, der ihr bis zur Vollendung der Zeiten zur Seite steht, ihre Jugendkraft wieder.

Aber die unsterbliche Jugend der Kirche offenbart sich in wunderbarer Weise besonders im Leiden. Sie ist « Blutbraut » (Vgl. Ex. 4, 25). Im Blute liegen ihre Kinder und Diener, verleumdet, eingekerkert, getötet und hingemetzelt. Wer hätte es je in diesem Jahrhundert nach so großen Fortschritten der Zivilisation, nach so vielen Erklärungen der Freiheit für möglich gehalten, dass es so viele Unterdrückungen, so viele Verfolgungen, so viele Gewalttaten geben würde? Aber die Kirche hat keine Furcht. Sie will Blut- und Leidensbraut sein, um das Bildnis ihres göttlichen Bräutigams in sich abzubilden, um zu leiden, zu kämpfen und zu triumphieren mit ihm.

Schlusswort

Ihr wollt, geliebte Söhne, die Menschen für Christus und die Kirche zurückgewinnen. - Für Christus: Es hat keinen Mann gegeben, der dem Erlöser durch häusliche Bande, durch täglichen Umgang, in seelischer Harmonie und durch das göttliche Leben der Gnade so nahe gestanden hat wie Joseph, aus dem Stamme Davids und doch nur ein einfacher Handarbeiter. - Für die Kirche: Er ist der Patron der allgemeinen Kirche. Wie hättet also auch Ihr ihn nicht zu Eurem himmlischen Beschützer erwählen sollen? Ihr habt vor Uns das Banner Eures Verbandes entfaltet. Wir vertrauen Euch und Eure Arbeit, Eure Bewährungsproben und Eure Hoffnungen der väterlichen Liebe des heiligen Joseph an, nicht minder wie der machtvollen Fürbitte seiner Braut, der reinsten Jungfrau und Gottesmutter Maria.

Wir empfehlen gleichzeitig Euch und Eure Zukunft Euren beiden Landsleuten an, die Wir im vergangenen Frühjahr unter die Seligen aufgenommen haben, Contardo Ferrini und Maria Goretti. Contardo Ferrini ist das Vorbild des katholischen Mannes unserer Tage. Mafia Goretti hat das Herz des Volkes gewonnen, nicht nur der Frauen und der jungen Mädchen, sondern gleichzeitig auch der Männer und der Jünglinge, ohne Zweifel auch deshalb, weil ihr kurzes irdisches Leben das Los von Millionen braver Italiener widerspiegelt ein Los, das man wiederum in drei Worte zusammenfassen kann: Kirche, Familie, Arbeit; vor allem aber deshalb, weil sie mit ihrem eigenen Blute ihre Treue zu Gottes Gebot und ihre Liebe zu Christus besiegelt hat. Möge die jugendliche Märtyrin für Euch Mut, Standhaftigkeit und Sieg in dieser schweren und entscheidungsvollen Stunde erflehen.

Der Fürbitte der Gottesmutter und der Heiligen vertrauen Wir endlich jenes Gut an, nach dem sich alle, das ganze italienische Volk und die große Familie der Nationen mit so innigem und sorgenvollem Verlangen sehnen: den Frieden. Nicht nur einen scheinbaren und juristischen Frieden, sondern den wirklichen und gerechten Frieden. Wir selbst haben stets - so sehr auch die Feinde des Papsttums, denen dennoch Unsere Liebe und Unser Segenswunsch gilt, Unsere Absichten und Unsere Worte entstellen - der Sache des wahren Friedens gedient und werden ihr immer dienen bis zum letzten Atemzug. Werdet auch Ihr, Männer der Katholischen Aktion, Vorkämpfer dieser heiligen Sache. Dem Frieden dienen heißt der Gerechtigkeit dienen. Dem Frieden dienen heißt den Interessen des Volkes, besonders der einfachen Leute und der Enterbten des Schicksals dienen. Dem Frieden dienen heißt sicheren und festen Auges in die Zukunft schauen. Dem Frieden dienen heißt den Tag beschleunigen, an dem alle Völker ohne Ausnahme ihre Rivalitäten und ihre Streitigkeiten begraben und sich brüderlich vereinigen. Dem Frieden dienen heißt die Zivilisation retten, heißt die menschliche Familie vor unsäglichem neuen Unglück bewahren. Dem Frieden dienen heißt die Geister zum Himmel erheben und sie der Herrschaft des Satans entreißen. Dem Frieden dienen heißt das überragende Gesetz Gottes, das ein Gesetz der Güte und der Lieb ist, verwirklichen.

Mit diesem Wunsche erteilen Wir Euch, geliebte Söhne und allen Männern der Katholischen Aktion, Euren Familien und denen, die Eurer Fürsorge anvertraut sind, aus der Fülle Unseres Herzens Unseren Apostolischen Segen.